Rentenmarktbericht 20.06.2016 - National-Bank

20. Juni 2016
Ausgewählte Daten des Tages
Aktuelle Marktentwicklung
S&P Future
10Y US T-Notes, Tokio
Nikkei
Hang Seng
Öl (Brent-Future)
Gold-Future
EUR / USD
EUR / GBP
EUR / JPY
ggü. Vt.
22,30
0,04
388,58
235,63
0,40
-8,00
0,008
-0,0054
1,34
2.081,20
1,65
15.988,24
20.405,61
49,57
1.286,80
1,1357
0,77996
118,81
Zinsüberblick in % (Differenz in Basispunkten)
2J
5J
10J
30J
Bunds
-0,61
-0,48
0,04
0,61
Treasuries
0,69 (130 bp)
1,11 (160 bp)
1,61 (157 bp)
2,42 (181 bp)
Schweiz
-1,00 (-39 bp)
-0,92 (-44 bp)
-0,47 (-51 bp)
0,03 (-58 bp)
Gilts
0,39 (100 bp)
0,70 (118 bp)
1,14 (110 bp)
2,01 (139 bp)
Zinsdifferenz 10jähriger Anleihen zu Bunds in %-Punkten
4,25
3,75
3,25
2,75
2,25
1,75
1,25
0,75
0,25
11-Oct
11-Dec
Irland
11-Feb
Italien
11-Apr
Portugal
11-Jun
Spanien
10J Bundesanleihen und T-Notes
2,6
2,4
2,2
2,0
1,8
1,6
1,4
1,2
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0
-0,211-Oct
11-Dec
11-Feb
Bunds
11-Apr
11-Jun
10Y T-Notes
Bund Future
168
163
158
153
148
143
138
133
128
123
118
Jun. 11
Feb. 12
Okt. 12
Jun. 13
Feb. 14
Okt. 14
Jun. 15
Feb. 16
Quelle: Bloomberg, 07:59Uhr
Kontakt
Research
Dr. rer. oec. Jan Bottermann
Tel.: 0201 8115 553
Dirk Gojny, CFA, CAIA
Tel.: 0201 8115 765
email: [email protected]
Institutionelle Kundenbetreuung
Bernd Andersen
Tel.: 0201 8115 120
Marcel Kress
Tel.: 0201 8115 122
Frank Michelkowski
Tel.: 0201 8115 126
Zeit
8:00
Land Indikator
GE Erzeugerpreise (M/M / J/J, in %)
US
US
EC
Periode
Mai
Schätzung
0,3 / -2,9
letzter
0,1 / -3,1
Auktion von 26 Mrd. USD 2 J Notes
BE: 2026/31/38 Bonds, NE: 3/6 M Schätze, FR: 3/6/12 M Schätze
Fed-Redner: Kashkari
EZB-Redner: Lautenschlaeger, Mersch, Villeroy
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research
Themen des Tages
 Kapitalmärkte im Brexit-Bann
 Die Partei des italienischen Ministerpräsidenten erleidet bei den
Stichwahlen im Zuge der Kommunalwahlen eine Niederlage.
 Wie viele Zinserhöhungen benötigen die USA?
Marktkommentar
Ohne Zweifel wird das Referendum in Großbritannien das marktbeherrschende Thema der kommenden Tage sein. In Abhängigkeit der Nachrichtenlage, der Ergebnisse von aktuellen Umfragen, der Quoten der
Buchmacher usw. wird es Stimmungsschwankungen auf den Kapitalmärkten geben. Alles andere dürfte dadurch vorerst in den Hintergrund
treten. Nach den Umfragen vom Wochenende sowie den Quoten der
Buchmacher haben die Gegner eines Austritts Großbritanniens aus der
EU nun einen kleinen Vorsprung bzw. ihren Vorsprung ausgebaut. Dem
entsprechend ist die Stimmung auf den Kapitalmärkten heute Morgen
ausgezeichnet. GBP legt gegen alle wichtigen Währungen erheblich an
Wert zu, die meisten Aktienmärkte in Asien legen ebenfalls zu. Das dürfte sich auf die europäischen Aktienmärkte übertragen. Nichtsdestoweniger wird die Unsicherheit bis zur Bekanntgabe des endgültigen Ergebnisses aus UK anhalten. Schnell Stimmungsumschwünge sind wahrscheinlich. Gerade bei den Umfrageergebnisse wird deutlich, dass sich
eine große Zahl der Britin immer noch nicht entscheiden hat, wie sie abstimmen werden. Immerhin signalisieren alle bedeutenden Notenbanken, dass sie im Fall von Marktturbulenzen eingreifen werden. Damit
dürften vor allem Interventionen an den Devisenmärkten sowie das Bereitstellen von Funding in GBP gemeint sein, so dass man versuchen
wird, Verwerfungen so gering wie möglich zu halten. Ob das gelingen
kann, ist jedoch völlig offen.
Obwohl andere Ereignisse erst einmal in den Hintergrund gedrängt werden, sollte zumindest dem Ausgang der Stichwahlen in Italien Aufmerksamkeit zu Teil werden. Das Ergebnis ist als Stimmungstest für die Regierung Renzi zu werten. Danach ist der Rückhalt in der Bevölkerung für
seine Politik erheblich zurückgegangen. Die Protestbewegung hat kräftig
zugelegt und wird neben der Bürgermeisterin in Rom auch noch in anderen großen Städten zum Zuge kommen. Damit zeichnen sich weitere
Probleme für den Euroraum von dem Ausgang der Wahl in Spanien am
kommenden Sonntag abgesehen ab. Der Rückhalt selbst für auf homöopathischen Dosen beruhenden Konsolidierungen und Reformen in der
Bevölkerung schwindet zusehends. Damit dürfte das zu Beginn der Krise
versäumte energische Durchführen von tiefgreifenden Reformen kaum
mehr aufholbar sein. Das sollte bei den Vertretern der EZB Sorgen auslösen, da die Geldpolitik ohne weitere Reformen in den Euroländern langfristig kaum die erhoffte Wirkung entfalten wird.
Aus den USA gab es am Freitag eine bemerkenswerte Aussage. Der Chef
der St. Louis Fed, James Bullard, bekannt als geldpolitischer Falke, aktuell mit Stimmrecht, hat wohl das Lager gewechselt. Die lokale Fed hat ihre volkswirtschaftliche Modellwelt angepasst, so dass er über den Prognosezeitraum der Fed (bis 2018) nur einen Anstieg der Fed Funds auf 63
Basispunkte erwartet, was etwas einer! Leitzinserhöhung entspricht. Daher ist es von Interesse, wie sich nun die anderen US-Notenbanker positionieren.
Die Konjunkturdaten spielen heute keine Rolle. Die wesentlichen Impulse werden von der Brexit-Debatte ausgehen. Und über die Aussagen von
James Bullard dürfte ebenfalls diskutiert werden. Der Bund Future sollte
mit Verlusten in den ersten Tag der Handelswoche starten und sich zwischen 164,20 und 165,75 bewegen. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries
sollte zwischen 1,58 und 1,72% schwanken.
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