Tägliche Einschätzung zu den Rentenmärkten

Helaba Volkswirtschaft/Research
FIXED INCOME DAILY
AUTOR
Viola Julien
Ulrich Wortberg
069/ 9132-1891
[email protected]


SALES
Sparkassen
Tel.: 069/ 9132-1706/
-1715/-1815
0211/ 30174-9286
Institutionelle
Tel.: 069/ 9132-1830
0211/ 30174-9283
Banken
Tel.: 069/ 9132-2045/
-1196
Firmen
Tel.: 069/ 9132-1700/
-1442
Öffentliche Hand
Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/
-4820/-2436
0211/ 30174-5952
05.04.
+/-
B und-Fut.
164,19
+0,46
B o bl-Fut.
131,27
+0,14
Schatz-Fut.
111,80
+0,02
Do w Jo nes
130,80
-0,03
17603,32
-0,8%
S&P 500
2045,17
-1,0%
DA X
9563,36
-2,6%
EUR-USD
1,1384
-0,1%
Öl US-LCF
36,83
+2,6%
1229,80
+0,1%
Go ld
Quelle: Bloomberg
China: Service-PMI (Caixin)steigt im März auf 52,2 Punkte nach 51,2.
Ölpreis (LCF) steigt deutlich auf knapp 37 USD/Fass.
“A very shallow funds rate path, such as the one envisioned by the median FOMC participant, is appropriate," Charles Evans, Chicago-Fed-Präsident
REDAKTION
Ralf Umlauf
T-No te-Fut.
6. April 2016
Die Verunsicherung der Marktteilnehmer hält an, denn noch immer ist die Datenlage gemischt und
die jüngsten Rücksetzer beim Ölpreis sorgen ebenfalls für Skepsis. Erst gestern enttäuschte der
Auftragseingang der deutschen Industrie im Februar mit einem Minus von 1,2 % gegenüber dem
Vormonat. Zwar wurde die Veränderungsrate im Januar von -0,1 % VM auf +0,5 % VM nach oben
revidiert, letztlich ergibt sich aber eine negative Indikation für die heutigen deutschen Produktionszahlen. Nach dem starken Zuwachs von 3,3 % VM zum Jahresbeginn ist ohnehin mit einem deutlichen Rücksetzer zu rechnen. Selbst ein Unterschreiten der Konsensschätzung von -1,8 % VM
kann angesichts der schwachen Auftragslage nicht ausgeschlossen werden. Darüber hinaus gibt
es datenseitig heute wohl keine Impulse, denn Einzelhandel-PMIs und Hypothekenmarktindex sind
eher unbedeutend. In den USA tritt Loretta Mester, Fed-Präsidentin in Cleveland und Befürworterin
von mehr Zinserhöhungen, ans Rednerpult. Ob es ihr aber gelingen wird, zu einem Wechsel des
Marktsentiments beizutragen, ist fraglich. Noch immer preisen die Geldmarktfuture eine Zinserhöhung zum Jahresende mit einer niedrigen Wahrscheinlichkeit von 58 % ein. Eine Straffung bereits
im Juni wird lediglich zu 24 % eskomptiert. Neben der uneinheitlichen globalen Datenlage ist es
zuletzt wieder der Ölpreis gewesen, der die Zinserwartungen gedämpft hat. Die Förderländer konnten sich bislang nicht auf eine Drosselung der Ölförderung und damit auf einen Abbau des Überangebots einigen. Damit einhergehend bleiben die Inflationserwartungen niedrig, wenngleich sich
die Werte in den USA seit dem Tief im Februar stabilisiert und leicht erholt haben. Von erholten
Inflationserwartungen kann in der Eurozone mittlerweile kaum mehr die Rede sein. Die 5 Year/5
Year Forward Rate liegt mit knapp 1,40 % auf äußerst niedrigem Niveau in der Nähe des Februartiefs.
Bund-Future: Der Bund-Future konnte die freundlichen Vorgaben vonseiten der US-Rendite, der
Aktienschwäche und der mauen deutschen Industrieaufträge in ein neues Kontrakthoch bei 164,43
umsetzen. Technisch bleibt der Future zudem unterstützt, denn MACD, DMI und Stochastic stehen
auf Kauf. Zwar weist der Stochastic auf eine überkaufte Marktlage hin, steigt aber noch an und der
RSI liegt noch im neutralen Bereich. Weitergehenden Befestigungen stehen auch die schwach
erwarteten deutschen Produktionszahlen nicht im Wege. Die nächsten Hürden – abgeleitet aus
dem fortlaufenden Kontrakt sind nun um 164,75 und 165,00 sowie bei 165,23 zu lokalisieren. Trading-Range: 163,20 – 164,75.
Zeit
Land
8:00
DE
Periode Indikator / Ereignis
Feb
Industrieproduktion
Konsens
Vorperiode
Einfluss
-1,8 % VM
+3,3 %
mittel
+0,4 % VJ
+2,2 %
9:00
EZ
10:10
EZ/DE
Mrz
PMIs des Einzelhandels
k. A.
50,1/52,5
gering
13:00
US
KW
MBA-Hypotheknemarktindex
k. A.
-1,0 %
gering
18:20
US
20:00
US
Quelle: Bloomberg
EZB-Rede: Nouy
Fed-Rede: Mester
Fed: Sitzungsprotokoll vom 15./16. März
Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main,
Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den
gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr
übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 6. APRIL 2016 · © HELABA
1
FIXED INCOME DAILY
Primärmarktkalender
Zeit
Land
Anleihe / Kupon
Volumen
11:30
DE
Schatz 0,0 %, März 2018
NL
Ankündigung der DSL-Auktion am 12. April
4,0 Mrd. EUR
Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen
Primärmarkt: Einzig die Finanzagentur des Bundes tritt heute an den Primärmarkt. Mit der Aufstockung der Schatz März 2018 sollen 4 Mrd. EUR eingenommen werden. Schatz-Auktionen erfreuen
sich trotz der niedrigen Renditen von -0,49 % einer konstant hohen Beliebtheit. Die letzte Aufstockung Anfang März war 2-fach überzeichnet und so rechnen wir auch angesichts der neuen Verunsicherung an den Märkten mit einer erfolgreichen Platzierung. In den Niederlanden ist die Ankündigung der DSL-Auktion am 12. April zu beachten, ansonsten bleibt es ruhig am Primärmarkt –
auch in Großbritannien und den USA. Erst morgen wird es mit der spanischen Emissionstätigkeit –
Gesamtvolumen bis zu 8 Mrd. EUR – wieder interessanter.
Spreads
Bei den Peripheriespreads zeigt sich in den letzten Tagen wieder eine leichte Ausweitungstendenz,
nachdem im März auch in Folge der EZB-Aktivitäten ein lokales Tief ausgebildet werden konnte.
Dabei geben unseres Erachtens nicht länder4 .00
4 .00
spezifische Themen die Richtung vor. Es ist
3 .50
3 .50
wohl die Gemengelage aus uneinheitlichen
Portugal
globalen Konjunkturdaten, erneut schwachen
3 .00
3 .00
Ölpreisen und Aktienmärkten sowie dem
2 .50
2 .50
Brexit-Risiko und der anhaltenden Kontroverse bezüglich der Griechenlandhilfen (IWF /
2 .00
2 .00
Spanien
Bundesregierung) die insgesamt die Risiko1 .50
1 .50
aversion wieder befeuert. Während wir ein
1 .00
1 .00
fortgesetztes, wenngleich moderates, WachsItalien
tum in der Eurozone erwarten und somit dies
0 .50
0 .50
OKT
NOV
DEZ
JAN
FEB
MAR
Konjunkturperspektiven
zukünftig
die
Spreads nicht weiter auseinander treiben
sollten, bleiben die politischen Risiken bis auf weiteres bestehen. Alleine auf die Allmacht der Europäischen Zentralbank und ihres aufgestockten, erweiterten Programms zum Ankauf von Vermögensgegenständen zu setzen, erscheint dabei risikoreich.%
Source: Thoms on Reuters Datas tream
Charts und Tabelle
120
120
200
200
10/2 Treasuryspread
100
100
80
80
10/2 Bundspread
60
40
Jun. 15
Aug. 15
Bunds
Okt. 15
Dez. 15
Feb. 16
180
160
160
140
140
120
120
100
100
60
40
20
Apr. 15
180
80
Apr. 15
20
Apr. 16
Jun. 15
Aug. 15
Okt. 15
Dez. 15
Feb. 16
80
Apr. 16
Spread zu Bund
10J
Euro Swap
Swap/BundSpread
Treasuries
Spread zu UST
10J
2J
-0,49
58
-0,15
34
0,73
100
5J
-0,36
46
0,01
36
1,19
55
7J
-0,25
35
0,19
44
1,50
23
10J
0,10
0
0,50
40
1,73
0
30J
0,73
-63
0,96
23
2,56
-82
Quelle: Bloomberg
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 6. APRIL 2016 · © HELABA
2
Diese Publikation wurde Ihnen am 13.04.2016 überreicht von der
Ihr(e) Ansprechpartner(in):
Dieses Institut unterliegt der Aufsicht durch die Europäische Zentralbank und der
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.