Helaba Volkswirtschaft/Research FIXED INCOME DAILY AUTOR Viola Julien Ulrich Wortberg 069/ 9132-1891 [email protected] REDAKTION Ralf Umlauf Institutionelle Tel.: 069/ 9132-1830 0211/ 30174-9283 Banken Tel.: 069/ 9132-2045/ -1196 Firmen Tel.: 069/ 9132-1700/ -1442 Öffentliche Hand Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/ -4820/-2436 0211/ 30174-5952 09.06. +/- B und-Fut. 164,55 +0,19 B o bl-Fut. 132,65 +0,05 111,85 +0,02 131,09 +0,02 T-No te-Fut. Do w Jo nes S&P 500 DA X EUR-USD Öl US-LCF Go ld 17985,19 -0,1% 2115,48 -0,2% 10088,87 -1,3% 1,1315 -0,2% 50,38 -0,4% 1267,40 -0,2% Quelle: Bloomberg Japan: Erzeugerpreise steigen im Mai um 0,2 % VM (erw.: +0,1 %). 10-jährige Bundrendite markiert neues Allzeittief bei 0,023 %. Ölpreis (LCF) gibt nach auf 50,13 USD/Fass; Wall Street mit leichten Verlusten. „As long as inflation is too low, as is the case today, we need to take action. If we didn't act we wouldn't fulfill our mandate and the deflation risk for Europe and Germany would grow.“ EZB-Ratsmitglied Villeroy de Galhau SALES Sparkassen Tel.: 069/ 9132-1706/ -1715/-1815 0211/ 30174-9286 Schatz-Fut. 10. Juni 2016 Das Umfeld für den Rentenmarkt ist günstig und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, wann die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen die 0 %-Marke erreicht. Gestützt wird der Markt von nachlassenden Zinserhöhungsfantasien in den USA infolge schwacher Arbeitsmarktzahlen. Die 10jährige Treasury-Rendite sank innerhalb weniger Handelstage um etwa 30 Basispunkte auf unter 1,70 %. Zudem sind politische Unsicherheiten zu nennen. So rückt das EU-Referendum in Großbritannien immer näher. Der Ausgang ist völlig offen, denn es zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Gegnern und Befürwortern eines EU-Austritts ab. Nach der Brexit-Umfrage ist vor den Neuwahlen in Spanien, die am 26. Juni stattfinden. Heute startet offiziell der Wahlkampf und es stellt sich die Frage, ob nun klare Mehrheiten hervorgebracht werden können. Zweifel sind angebracht und so bleibt die politische Verunsicherung groß. Die Europäische Zentralbank sorgt ebenfalls für ein anhaltend hohes Interesse an Staatsanleihen. Sie macht deutlich, dass an der ultralockeren Geldpolitik bis auf weiteres festgehalten oder der Expansionsgrad im Bedarfsfall weiter verschärft wird. Erst am Mittwoch hat der französische Notenbankchef Villeroy de Galhau auf einer Konferenz des DIW die Niedrigzinspolitik verteidigt. Mit den sinkenden Renditen und dem neu eingeführten Kaufprogramm für Unternehmensanleihen (CSPP) kommen auch wieder Diskussionen über mögliche Knappheiten auf. Das datenseitige Interesse richtet sich heute in die USA, denn die zuvor anstehenden Produktionszahlen in Frankreich und Italien haben keinen großen Markteinfluss. Für Aufmerksamkeit sorgt das vorläufige Michigan Sentiment. Die Vorgaben für die Verbraucherstimmung sind uneinheitlich. Die zuletzt freundlichen Aktienmärkte wirken stützend, während erhöhte Benzinpreise und der gesunkene IBD/TIPP-Index eine negative Indikation darstellen. Wir halten einen leichten Stimmungsrückgang für wahrscheinlich, wobei die Konsensschätzung weitgehend realistisch erscheint. Bund-Future: Der Future hat sich weiter gefestigt und bei 164,81 ein neues Kontrakthoch markiert. Damit bleibt das Gesamtbild positiv. Der kurzfristige Aufwärtstrendkanal ist weiterhin intakt und die Unterstützungslinie verläuft heute bei knapp 163,00. Die Indikatoren sind zudem konstruktiv: MACD und Stochastic stehen bei einem Anstieg des ADX auf Kauf, ohne dass es zu einer überkauften Marktlage gekommen ist. Insofern kann es zu weiteren Kursgewinnen kommen, zumal es von fundamentaler Seite derzeit keinen Gegenwind gibt. Trading-Range: 164,20 – 165,30. Zeit Land 8:45 FR 9:00 Periode Indikator / Ereignis Apr EZ Industrieproduktion Konsens Vorperiode Einfluss +0,4 % VM -0,3 % gering +1,0 % VJ -0,8 % EZB-Rede: Weidmann, Rimsevics (13:00), Constancio (14:15), Lane (14:15) 10:00 IT 16:00 US Quelle: Bloomberg Apr Jun Industrieproduktion Michigan Sentiment, vorläufig +0,3 % VM 0,0 % +1,0 % VJ +0,5 % 94,0 94,7 gering mittel Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main, Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 10. JUNI 2016 · © HELABA 1 FIXED INCOME DAILY Primärmarktkalender Zeit Land Anleihe / Kupon Volumen 11:00 FR Ankündigung der OAT-Auktionen am 16. Juni 14:00 ES Ankündigung der SPGB-Auktionen am 16. Juni Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen Primärmarkt: Am Geldmarkt gesellt sich heute Italien zu den üblichen britischen Bill-Auktionen zum Wochenschluss. Das Tesoro wird eine 1-jährige BOT im Wert von stolzen 6,5 Mrd. EUR platzieren. Dagegen herrscht am Kapitalmarkt Ruhe. Nur die Schatzämter in Frankreich und Spanien geben einen Ausblick auf ihre Emissionsaktivitäten in der kommenden Woche. Neben diesen finden sich auch italienische (Montag), finnische (Dienstag) und deutsche (Mittwoch) Auktionen im Kalender. Hierbei können sich die Emittenten über gesunkene Finanzierungskosten freuen. Besonders Italien kann eine freundliche Tendenz aufweisen. So liegt die Rendite der BTP 2023, die in der nächsten Woche ebenfalls aufgestockt wird, mit aktuell 0,78 % auf dem niedrigsten Wert seit der Neuemission im April. Auch die finnische Benchmark-RFGB 2026 wirft derzeit nur noch 0,33 % ab – ein 14-Monatstief. Etwas relativiert wird die positive Performance indes im Vergleich zu Bundesanleihen, denn letztere haben im 10-jährigen Laufzeitbereich unlängst ein neues Rekordtief bei 0,023 % markiert. Der 10-jährige Swap-Bund-Spread hat seit Monatsbeginn rund 4 Bp. hinzugewonnen und liegt mit aktuell 44 Bp. auf einem Niveau, das zum letzten Mal vor elf Monaten zu beobachten war. Damals kletterten die Swapsätze aufgrund der Unsicherheiten um einen griechischen Staatsbankrott im Hoch bis auf knapp 1,3 %. Inzwischen ist mit 0,48 % wieder ein historisch niedriger Wert erreicht, sodass die Spreadausweitung maßgeblich auf den Rückgang von Bundrenditen auf ein neues Allzeittief zurückzuführen ist.% Spreads Charts und Tabelle 120 120 200 200 10/2 Treasuryspread 100 100 80 80 60 60 40 40 10/2 Bundspread 20 Jun. 15 Aug. 15 Okt. 15 Dez. 15 Feb. 16 Apr. 16 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 Jun. 15 20 Jun. 16 Aug. 15 Okt. 15 Dez. 15 Feb. 16 Apr. 16 80 Jun. 16 Bunds Spread zu Bund 10J Euro Swap Swap/BundSpread Treasuries Spread zu UST 10J 2J -0,55 58 -0,16 39 0,77 91 5J -0,42 46 -0,02 41 1,21 47 7J -0,31 34 0,17 47 1,49 19 10J 0,03 0 0,48 45 1,68 0 30J 0,63 -60 0,98 35 2,48 -81 Quelle: Bloomberg HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 10. JUNI 2016 · © HELABA 2
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