08.04.2016 | PDF, 79 KB

Helaba Volkswirtschaft/Research
FIXED INCOME DAILY
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Viola Julien
Ulrich Wortberg
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Ralf Umlauf
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07.04.
+/-
B und-Fut.
164,37
+0,47
B o bl-Fut.
131,43
+0,17
Schatz-Fut.
111,84
+0,03
Do w Jo nes
S&P 500
DA X
131,06
-0,19
17541,96
-1,0%
2041,91
-1,2%
9530,62
-1,0%
EUR-USD
1,1378
-0,1%
Öl US-LCF
38,07
+2,2%
1237,40
+0,1%
Go ld
Quelle: Bloomberg
Fed: E. George sieht US-Arbeitsmarkt nahe der Vollbeschäftigung; Immobilienmarkt
unter Beobachtung.
Ölpreis (LCF) wieder erholt – US-Rendite im asiatischen Handel leicht höher.
“There are second round effects, meaning that the headline inflation being negative is contaminating the core inflation when we exclude the price of energy and processed foods,” V.
Constancio, EZB-Vizepräsident
SALES
Sparkassen
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T-No te-Fut.
8. April 2016
Die Finanzmarktteilnehmer sind weiterhin sehr entspannt, wenn es um das Thema USZinserhöhung geht. Obwohl im FOMC bereits über eine Zinserhöhung im April diskutiert wurde –
zu einem Zeitpunkt als die erholten ISM-Indizes und der robuste Arbeitsmarktbericht des Monats
März noch in der Zukunft lagen -, preisen die Geldmarktfuture eine Wahrscheinlichkeit von null ein,
eher setzen die Akteure sogar auf eine Zinssenkung (Wahrscheinlichkeit von 2,0 %). Insbesondere
wegen der deutlich erholten Stimmungslage, die auf eine höhere konjunkturelle Dynamik im zweiten Quartal hinweist, scheint dies risikoreich. Aber auch der im Trend der letzten Wochen anziehende Ölpreis sollte für Stirnrunzeln sorgen. Noch sind die Inflationserwartungen verhalten, fällt der
dämpfende Effekt verbilligter Energie aber weg, sollte sich der unterliegende Preistrend wieder
durchsetzen. Zur Erinnerung: Die Kerninflationsraten gemessen an CPI und PCE-Deflator sind auf
2,3 % gg. VJ bzw. 1,7 % gg. VJ gestiegen. Die Frage nach der Angemessenheit eines nahe an der
Nulllinie liegenden Leitzinsens stellt sich daher eigentlich nicht, zumal sich der Arbeitsmarkt der
Vollbeschäftigung nähert. Allerdings werden die Marktteilnehmer in ihrer zögerlichen Erwartungshaltung immer wieder vonseiten der Fed-Vertreter bestärkt, die in der Einschätzung der Lage keine
Einigkeit aufweisen. Zuletzt waren eher „hawkische“ FOMC-Mitglieder zu vernehmen, heute dagegen tritt ein Befürworter lockerer Geldpolitik hervor. Es ist nicht zu erwarten, dass William Dudley,
der FOMC-Vize und Präsident der New-York-Fed eine schärfere Gangart der Fed fordert. Datenseitig dürfte es keine Impulse geben. Bei den deutschen Exporten und Importen werden Gegenbewegungen zu den Vormonatsentwicklungen erwartet und französische Produktionszahlen werden im Monatsvergleich schwächer gesehen, was nach den Vorgaben aus Deutschland und Spanien weitgehend realistisch ist. Auch die Geschäftsstimmungsumfrage der Bank von Frankreich
dürfte das von konjunktureller Skepsis geprägte Sentiment nicht wesentlich aufbessern. Im Hinblick
auf die Geldpolitik der EZB wird es keine veränderten Erwartungen geben.
Bund-Future: Es scheint, als würde die Tagestendenz am deutschen Rentenmarkt vor allem von
den Ölnotierungen bestimmt. Der gestrige Rücksetzer bei Brent- und Light-Crude-Future setzte
auch die Renditen der Bundesanleihen unter Druck. Im 10-jährigen Bereich liegt die Rendite bei
0,09 % und damit in Reichweite zum Impulstief Anfang April (0,08 %) und zum Allzeittief von Mitte
April 2015 (0,05 %). Technisch betrachtet sind neue Rekordstände nicht auszuschließen. So sind
die Trendfolger für den Bund-Future weiterhin im Kauf. Ein Sprung über 164,43 eröffnet Potenzial
bis 164,75 und über 165,00. Trading-Range: 163,50 – 164,75.
Zeit
Land
8:00
DE
Periode Indikator / Ereignis
Feb
rev. -0,6 %
-0,3 % VM
rev. +1,3 %
Mrz
BdF-Geschäftsstimmung
FR
Feb
Industrieproduktion
US
k. A.
EZ
Quelle: Bloomberg
gering
+0,5 % VM
FR
US
Einfluss
Exporte
8:30
14:30
Vorperiode
Importe
8:45
16:00
Konsens
98
98
gering
-0,4 % VM
+1,3 %
gering
-0,2 % VM
+0,3 %
gering
Fed-Rede: Dudley
Feb
Lagerbestand des Großhandels
EZB-Rede: Mersch
Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main,
Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den
gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr
übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 8. APRIL 2016 · © HELABA
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FIXED INCOME DAILY
Primärmarktkalender
Zeit
Land
Anleihe / Kupon
Volumen
Keine Primärmarktaktivitäten geplant.
Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen
Primärmarkt: Das Geschehen am Primärmarkt kommt wie sooft am Freitag zum Erliegen. Lediglich das britische Schatzamt geht wie gewöhnlich mit einem Dreierset von Geldmarktpapieren an
den Markt. In der kommenden Woche richten sich die Blicke verstärkt auf das US-Schatzamt, das
in dieser Woche gar nicht aktiv war. Mit 3-, 10- und 30-jährigen Treasury-Auktionen belebt sich der
Überseemarkt. Demgegenüber reduzieren sich die Aktivitäten in der Eurozone auf eine langlaufende DSL in den Niederlanden sowie italienisches und irisches Angebot.
Spreads
Ziemlich unbeeindruckt zeigte sich der Niederlandespread gegenüber Bunds nach dem von Europakritikern befürworteten Nein der Holländer
1 .20
1 .20
zum Assoziierungsabkommen mit der Ukraine. Vor allem rechtspopulistische Parteien
1 .00
1 .00
NL Benchmark 10J
erhoffen sich von diesem Votum Rückenwind für ihre eigenen Bestrebungen. So vor
0 .80
0 .80
allem die Brexit-Befürworter in Großbritanni0 .60
0 .60
en. Die Volksbefragung in den Niederlanden
ist für die Regierung aber nicht bindend und
0 .40
0 .40
zudem lag die Beteiligung bei nur knapp
DE Benchmark 10J
0 .20
0 .20
über 30 % der Wahlberechtigten. Ob es
damit zu einem politischen Beben in der EU
0
0
A
M
J
J
A
S
O
N
D
J
F
M
kommt und entsprechend belastende Effekte
auch auf die Eurozone zukommen, ist offen.
Die Marktteilnehmer sahen es gestern zumindest gelassen und handelten die DSL Juli 2026 bei
rund 22 Bp. kaum verändert über der 10-jährinegn Benchmark-Bund. Im Hinblick auf die Emission
der 2047 DSL in der nächsten Woche, die ein Volumen von bis zu 1,25 Mrd. EUR haben soll ist
dies ermutigend. Probleme bei der Platzierung erwarten wir in dem aktuellen Umfeld nicht. Ein
weiterhin unterstützender Faktor ist auch das insgesamt schwache Netto-Angebot an Rentenpapieren in der Eurozone.%
Source: Thoms on Reuters Datastream
Charts und Tabelle
120
120
200
200
10/2 Treasuryspread
100
100
80
80
10/2 Bundspread
60
40
Jun. 15
Aug. 15
Okt. 15
Dez. 15
Feb. 16
180
160
160
140
140
120
120
100
100
60
40
20
Apr. 15
180
80
Apr. 15
20
Apr. 16
Jun. 15
Aug. 15
Okt. 15
Dez. 15
Feb. 16
80
Apr. 16
Bunds
Spread zu Bund
10J
Euro Swap
Swap/BundSpread
Treasuries
Spread zu UST
10J
2J
-0,51
60
-0,16
35
0,71
101
5J
-0,39
48
-0,01
38
1,16
55
7J
-0,27
36
0,19
46
1,47
24
10J
0,09
0
0,49
40
1,72
0
30J
0,72
-63
0,97
25
2,54
-82
Quelle: Bloomberg
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 8. APRIL 2016 · © HELABA
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Diese Publikation wurde Ihnen am 13.04.2016 überreicht von der
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