Helaba Volkswirtschaft/Research FIXED INCOME DAILY AUTOR Ulrich Wortberg 069/ 9132-1891 [email protected] 18. August 2016 FOMC-Protokoll: Viele Mitglieder wollen vor Zinsschritt weitere Daten abwarten. Bullard: Zinserhöhungspfad wird über längere Zeit flach bleiben. Japan: Exporte Juli -14,0 % VJ nach -7,4 %, Importe -24,7 % VJ nach -18,8 %. REDAKTION Ralf Umlauf „It's conceivable we could have two rate increases this year.“ Atlanta-Fed-Präsident Dennis Lockhart SALES Sparkassen Tel.: 069/ 9132-1706/ -1715/-1815 0211/ 30174-9286 Institutionelle Tel.: 069/ 9132-1830 0211/ 30174-9283 Banken Tel.: 069/ 9132-2045/ -1196 Firmen Tel.: 069/ 9132-1700/ -1442 Öffentliche Hand Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/ -4820/-2436 0211/ 30174-5952 17.08. +/- B und-Fut. 166,95 +0,25 B o bl-Fut. 133,47 +0,04 Schatz-Fut. 112,00 +0,01 T-No te-Fut. 132,27 +0,16 18573,94 +0,1% 2182,22 +0,2% Do w Jo nes S&P 500 DA X EUR-USD Öl US-LCF Go ld 10537,67 -1,3% 1,1273 +0,3% 46,74 -0,1% 1353,60 +0,8% Quelle: Bloomberg Das Protokoll der letzten FOMC-Sitzung hat keine grundsätzlich neuen Erkenntnisse bezüglich der zukünftigen US-Geldpolitik geliefert. Innerhalb des FOMC herrscht Uneinigkeit. Einige FedVertreter lassen aber durchblicken, dass es in diesem Jahr noch eine Leitzinserhöhung geben kann. Zuletzt waren es Dudley und Lockhart, die sich dafür ausgesprochen haben. Insofern halten wir einen Schritt zum Ende des Jahres für realistisch. Die Zinsentscheidung ist datenabhängig, daher werden Konjunkturzahlen weiterhin sehr aufmerksam verfolgt. Der Philadelphia-Fed-Index liefert heute eine Indikation für den nationalen ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes. Der Konsens liegt bei 2,0 Punkten. Skeptisch stimmt der jüngste Rückgang des Indexes der Fed von New York. Insofern sollten die Erwartungen für den heutigen Stimmungswert nicht zu hoch gesteckt werden. Positiv zu erwarten ist der Index der Frühindikatoren. Da die Baugenehmigungen aber nicht gestiegen sind, halten wir eine Überraschung auf der Oberseite gegenüber der Markterwartung eines Plus von 0,3 % VM für wenig wahrscheinlich. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe runden den heutigen US-Datenkranz ab. Diese liegen seit Monaten deutlich unterhalb der Marke von 300 Tsd., wodurch ein stabiler Stellenaufbau indiziert wird. Alles in allem sollten heute keine Konjunktursorgen aufkommen, mit einer Forcierung der Zinserhöhungserwartungen ist aber ebenso wenig zu rechnen. Auf europäischer Seite spielen die Konsumentenpreise eine untergeordnete Rolle. Die Vorabschätzungen von +0,2 % VJ für die allgemeine und +0,9 % VJ für die Kernteuerungsrate sollten bestätigt werden. Interessanter scheinen die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien zu sein. Sie liefern wichtige Informationen darüber, wie sich die Konjunktur nach dem „Brexit“-Votum entwickelt hat. Frühindikatoren hatten auf eine konjunkturelle Abkühlung hingewiesen. Sollte sich dies in den harten Wirtschaftsdaten widerspiegeln, dürfte die Bank von England weitere Lockerungsmaßnahmen durchführen. Allerdings gibt es auch zunehmend kritische Stimmen. So verwies BoE-Chefökonom Haldane unlängst darauf hin, dass die Geldpolitik die „Brexit“Folgen nicht auf lange Sicht abfedern kann. Bund-Future: Dem Future ist es gelungen, sich oberhalb des April-Aufwärtstrends zu halten. Risiken eines erneuten Rückgangs sind aber vorhanden. Sollte der Unterstützungsbereich 166,40/50 unterschritten werden, stünde einem Test des markanten Tiefs von Mitte Juli bei 165,63 nichts mehr im Wege. Widerstände sind bei 168,00/13 zu finden. Trading-Range: 166,00 – 167,60. Zeit Land 10:30 GB Periode Indikator / Ereignis Jul Einzelhandelsumsatz +4,2 % VJ +4,3 % 11:00 EZ Jul Konsumentenpreise +0,2 % VJ +0,2 % (vorl.) - Kernverbraucherpreise +0,9 % VJ +0,9 % (vorl.) 265 Tsd. 266 Tsd. 13:30 EZ 14:30 US KW 32 16:00 US Aug Philadelphia-Fed-Index 16:00 US Aug Index der Frühindikatoren 16:00 US Quelle: Bloomberg Konsens Vorperiode Einfluss +0,1 % VM -0,9 % mittel gering Protokoll der EZB-Sitzung vom 21. Juli Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mittel 2,0 -2,9 mittel +0,3 % VM +0,3 % gering Fed-Reden: Dudley, Williams (22:00) Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main, Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 18. AUGUST 2016 · © HELABA 1 FIXED INCOME DAILY Primärmarktkalender Zeit Land Anleihe / Kupon Volumen ES SPGB-Auktionen abgesagt 17:00 US Ankündigung 2-, 5- und 7-jährige Notes am 23., 24. und 25. August 19:00 US Ankündigung 2-jährige Floating-Rate-Note am 24. August TIPS 0,125 %, April 2021 14 Mrd. USD Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen Primärmarkt: Die sommerliche Ruhe am Primärmarkt setzt sich fort. Heute erweitert einzig das US-Treasury ein inflationsgeschütztes Papier mittlerer Laufzeit im Volumen von 14 Mrd. USD. Darüber hinaus werden die Aktivitäten der kommenden Woche angekündigt. Neue 2-, 5- und 7jährige Notes sowie ein 2-jähriger FRN sollen begeben werden. Gestern hatte das britische Schatzamt keine großen Probleme, die ultralange Gilt um 1,25 Mrd. GBP aufzustocken. Bei einer Durchschnittsrendite von 1,21 % lag das Bid/Cover-Ratio bei 1,70. Spreads Das Interesse an Staatsanleihen der EWU-Peripherie ist hoch. Politische und wirtschaftliche Probleme scheinen dabei eine untergeordnete Rolle zu spielen. Beispiel Spanien. Die Rendite 10jähriger Bonds hat in der letzten Woche bei 0,91 % ein neues Rekordtief markiert, obwohl das Ringen um die Regierungsbildung weiter geht. Eine Einigung ist nicht in Sicht. Wichtiger schien die Meldung zu sein, dass die EUFinanzminister darauf verzichtet haben, Spanien wegen überhöhter Haushaltsdefizite mit Strafzahlungen zu belegen. Bezüglich der Bankenkrise in Italien ist es in letzter Zeit ebenfalls ruhig geworden, obwohl es bislang nicht zu einer nachhaltigen Problemlösung der notleidenden Kredite gekommen ist. Vielmehr scheinen politische Schwierigkeiten und Defizite zum Anlass genommen zu werden, auf eine anhaltend lockere Geldpolitik der EZB zu setzen, denn die Renditen sind unabhängig von wirtschaftlichen und politischen Krisen im Trend rückläufig. Seite Mitte Juli rentieren spanische Bond dauerhaft unterhalb vergleichbarer italienischer Papiere. Derzeit liegt der Spread im 10-Jahresbereich bei -0,13 Basispunkten. % Charts und Tabelle 120 200 120 200 10/2 Treasuryspread 100 100 80 80 60 60 40 40 10/2 Bundspread 20 Aug. 15 Okt. 15 Dez. 15 Feb. 16 Apr. 16 Jun. 16 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 60 Aug. 15 20 Aug. 16 Okt. 15 Dez. 15 Feb. 16 Apr. 16 Jun. 16 60 Aug. 16 Bunds Spread zu Bund 10J Euro Swap Swap/BundSpread Treasuries Spread zu UST 10J 2J -0,62 57 -0,21 40 0,72 82 5J -0,50 45 -0,13 38 1,13 42 7J -0,42 37 0,03 44 1,39 15 10J -0,05 0 0,31 36 1,54 0 30J 0,46 -51 0,86 41 2,26 -71 Quelle: Bloomberg HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 18. AUGUST 2016 · © HELABA 2
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