Tägliche Einschätzung zu den Rentenmärkten

Helaba Volkswirtschaft/Research
FIXED INCOME DAILY
AUTOR
Viola Julien
Ulrich Wortberg
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
SALES
Sparkassen
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Institutionelle
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Öffentliche Hand
Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/
-4820/-2436
0211/ 30174-5952
25.04.
+/-
B und-Fut.
162,18
-0,31
B o bl-Fut.
131,03
-0,07
Schatz-Fut.
111,81
-0,00
T-No te-Fut.
129,41
+0,03
S&P 500
DA X
17977,24
-0,1%
2087,79
-0,2%
10294,35
-0,8%
EUR-USD
1,1266
-0,0%
Öl US-LCF
42,93
+0,7%
1239,80
+0,1%
Go ld
Quelle: Bloomberg
Asiens Aktienmärkte tendieren nach schwachen US-Vorgaben mehrheitlich im Minus; Ölpreise können sich auf ermäßigtem Niveau stabilisieren.
„This (rate hikes) will happen as soon as the economy is doing better, business activity
picks up and inflation gets higher. […] Now it is all about preventing Europe from dropping
into deflation.“ EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny
REDAKTION
Ralf Umlauf
Do w Jo nes
26. April 2016
Das moderate Wachstumsszenario in Deutschland ist intakt, Hinweise auf einen Anstieg der konjunkturellen Dynamik gibt es aber nicht. Zwar haben sich die ZEW-Umfrage und der vorläufige
Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes leicht verbessert, der ifo-Index konnte aber
nicht weiter zulegen. So wurde der Anstieg der ifo-Erwartungen vom Rückgang der Lageeinschätzungen kompensiert. Heute stehen keine wichtigen Konjunkturzahlen in Deutschland und der Eurozone auf dem Programm. Interessant wird es hingegen in den USA mit den Auftragseingängen
langlebiger Wirtschaftsgüter. Diese sind im Februar um knapp drei Prozent gesunken nach einem
Plus von über vier Prozent im Januar. Im März zeichnet sich eine kräftige Erholung ab. Darauf
lassen der ISM-Industrieindex und insbesondere die deutliche Verbesserung der Auftragskomponente schließen. Auch die Flugzeugbestellungen bei Boeing liefern eine sehr positive Indikation.
Wir halten ein Auftragsplus oberhalb der Konsensschätzung (+1,9 % VM) für möglich. Auch ohne
den volatilen Transportsektor wird es wohl eine Verbesserung geben. Vor diesem Hintergrund sind
Hoffnungen auf eine Erhöhung der konjunkturellen Dynamik berechtigt. In diesem Zusammenhang
sei auf den heute anstehenden Richmond-Fed-Index verwiesen. Seine Pendants aus New York
und Philadelphia konnten unterschiedlicher nicht ausfallen: Der Empire-State-Index überraschte
mit einem erneut kräftigen Anstieg, während der Philly-Fed-Index 14 Punkte nachgab und in den
Kontraktionsbereich abrutschte. Bleibt zu hoffen, dass sich der Richmond-Fed-Index gut halten
kann, sodass ein stabiler ISM-Index erwartet werden kann. Bezüglich des Verbrauchervertrauens
des Conference Boards sollten die Erwartungen nicht zu hoch gesteckt werden, nachdem das
Michigan Sentiment vorläufigen Angaben zufolge gesunken ist. Dennoch: Platz für aufkommende
Rezessionssorgen gibt es nicht und eine Normalisierung der Geldpolitik scheint weiterhin möglich.
Mit Blick auf die morgige FOMC-Entscheidung zeichnet sich aber keine Zinserhöhung ab. Im
Statement dürften aber graduelle Anpassungen als angemessen bezeichnet werden, sodass die
Juni-Sitzung als Termin für die nächste Zinserhöhung im Spiel bleibt.
Bund-Future: Der Future kam im Tagesverlauf unter Druck und mit Unterschreiten wichtiger Unterstützungen im Bereich 162,19 bis 162,34 nahm die Dynamik zu. Entsprechend hat sich die 10jährige Bundrendite deutlich erhöht und den seit Dezember 2015 bestehenden Abwärtstrend, der
heute bei 0,25 % verläuft, überwunden. Die nächsten Hürden zeigen sich im Bereich
0,32 %/0,33 %. Beim Bund-Future hat sich Korrekturpotenzial bis 160,81 eröffnet. Hier liegt das
Impulstief vom 10. März. Erste Widerstände lokalisieren wir im Bereich 162,80/163,00. TradingRange: 161,40 – 162,80.
Zeit
Land
14:30
US
Periode Indikator / Ereignis
Mrz
Vorperiode
Einfluss
hoch
Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter
+1,9 % VM
-3,0 %
- Aufträge ohne Transportsektor
+0,5 % VM
-1,3 %
+5,5 % VJ
+5,75%
gering
96,0
96,2
gering
12
22
gering
Feb
S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex
16:00
US
Apr
Verbrauchervertrauen des Conference Boards
16:00
US
Apr
Richmond-Fed-Index
19:00
GB
Quelle: Bloomberg
Konsens
BoE-Rede: Cunliffe
Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main,
Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den
gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr
übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 26. APRIL 2016 · © HELABA
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FIXED INCOME DAILY
Primärmarktkalender
Zeit
Land
Anleihe / Kupon
Volumen
11:00
IT
BTP€i 2,35 %, September 2024
19:00
US
Neue 5-jährige Note
0,5 – 0,75 Mrd. EUR
34 Mrd. USD
Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen
Primärmarkt: Nach einem ruhigen Wochenstart steht heute die erste EWU-Emission in Form einer
italienischen BTP€i auf der Agenda. Das inflationsindexierte Papier mit 8-jähriger Laufzeit soll der
Schuldenagentur bis zu 0,75 Mrd. EUR einbringen. Eine Nullkuponauktion findet erst wieder im Mai
statt, nachdem das Tesoro im vergangenen Jahr beschlossen hatte, die kombinierten Aktionen aus
BTP€i und CTZ ab 2016 nur noch im zweimonatigen Rhythmus durchzuführen. Bereits am Donnerstag findet sich Italien erneut im Primärmarktkalender. Dann wird neben zwei konventionellen
Anleihen auch ein neuer Floater begeben. Jenseits des Atlantiks führt das US-Schatzamt die zweite Auktion dieser Woche durch. Nach der gestrigen Neuemission eines Kurzläufers folgt heute der
5-jährige Laufzeitbereich.
Spreads
In dieser Woche steht vor allem die Notenbanksitzung in den USA im Fokus. Auch wenn eine
Zinsänderung nahezu ausgeschlossen erscheint und eine solche marktseitig auch komplett ausgepreist ist, werden Marktteilnehmer dennoch mit Spannung auf das begleitende Statement blicken.
In der jüngeren Vergangenheit wurde immer wieder deutlich, dass innerhalb des Offenmarktausschusses keine Einigkeit bezüglich der geldpolitischen Ausrichtung besteht, denn die einzelnen
Mitglieder äußerten sich bei öffentlichen Auftritten sehr unterschiedlich. Entsprechend erhoffen sich
Anleger Informationen über den künftigen Zinspfad. Auch abseits des April-Termins sind Zinsfantasien bislang kaum ausgeprägt. Für die FOMC-Sitzung im Juni implizieren die Fed-Funds-Futures
eine Wahrscheinlichkeit von lediglich knapp 20 %. Dennoch weitet sich der Zinsvorteil von USStaatsanleihen gegenüber ihren deutschen
Pendants aus, denn es besteht wohl kein
Zweifel daran, dass weitere geldpolitische
Straffungen in den USA deutlich früher stattfinden werden als in der Eurozone, wo erst
im März neue akkommodierende geldpolitische Maßnahmen beschlossen wurden. Der
Spread zwischen 2-jährigen Treasury- und
Bundrenditen hat sich wieder auf 132 Bp.
erhöht; per saldo ist der seit Monaten zu
beobachtende Aufwärtstrend damit intakt.%
Charts und Tabelle
120
200
120
200
10/2 Treasuryspread
100
100
80
80
10/2 Bundspread
60
40
Jun. 15
Aug. 15
Okt. 15
Dez. 15
Feb. 16
180
160
160
140
140
120
120
100
100
60
40
20
Apr. 15
180
80
Apr. 15
20
Apr. 16
Jun. 15
Aug. 15
Okt. 15
Dez. 15
Feb. 16
80
Apr. 16
B unds
Spread zu Bund
10J
Euro Swap
Swap/BundSpread
Treasuries
Spread zu UST
10J
2J
-0,50
76
-0,15
35
0,84
106
5J
-0,31
57
0,05
36
1,36
54
7J
-0,15
41
0,29
44
1,68
22
10J
0,26
0
0,65
39
1,90
0
30J
1,00
-73
1,20
21
2,72
-82
Quelle: Bloomberg
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 26. APRIL 2016 · © HELABA
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