Helaba Volkswirtschaft/Research FIXED INCOME DAILY AUTOR Viola Julien Ulrich Wortberg 069/ 9132-1891 [email protected] 2. März 2016 USA: Clinton und Trump dominieren am Super-Tuesday und gewinnen laut Hochrechnungen in jeweils sieben Bundesstaaten; Clinton gewinnt zudem Vorwahl im US-Außengebiet Amerikanisch Samoa; Ergebnis in Alaska steht noch aus. Asiatische Aktien nach guten US-Vorgaben freundlich; Nikkei mehr als 4 % im Plus. REDAKTION Ralf Umlauf „At this moment, I judge that the balance of risks to my growth and inflation outlooks may be starting to tilt slightly to the downside.” William Dudley, Fed-Präsident von New York SALES Sparkassen Tel.: 069/ 9132-1706/ -1715/-1815 0211/ 30174-9286 Institutionelle Tel.: 069/ 9132-1830 0211/ 30174-9283 Banken Tel.: 069/ 9132-2045/ -1196 Firmen Tel.: 069/ 9132-1700/ -1442 Öffentliche Hand Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/ -4820/-2436 0211/ 30174-5952 01.03. +/- B und-Fut. 165,99 -0,59 B o bl-Fut. 133,24 -0,09 Schatz-Fut. 111,93 -0,01 T-No te-Fut. 129,92 -0,08 Do w Jo nes 16865,08 +2,1% S&P 500 1978,35 +2,4% DA X 9717,16 +2,3% EUR-USD 1,0868 -0,1% Öl US-LCF 34,00 -1,2% 1228,10 -0,2% Go ld Quelle: Bloomberg Die in der kommenden Woche anstehende Ratssitzung der Europäischen Zentralbank wirft lange Schatten voraus, denn die zuletzt veröffentlichten Konjunktur- und Preiszahlen haben den Druck auf die Währungshüter erhöht, weitere Lockerungsmaßnahmen zu ergreifen. Besorgniserregend ist der deutliche Rückgang der EWU-Teuerung in negatives Terrain. Zudem sinken die Inflationserwartungen von Woche zu Woche. Mittlerweile liegen sie bei 1,36 % (5J5J) und damit etwa 12 Basispunkte niedriger als Anfang 2015. Damals hatte die EZB (unter anderem wegen des verfehlten Inflationsziels) ihr erweitertes Anleihekaufprogramm in Aussicht gestellt. Die konjunkturelle Dynamik scheint derzeit ebenfalls nachzulassen, denn die Einkaufsmanagerindizes des Industriesektors sind mehrheitlich gesunken. Da sie aber weiterhin im Expansionsbereich liegen, sollte das Wachstumsszenario nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden. Nicht in Frage zu stellen ist auch die Handlungsbereitschaft der EZB. Präsident Draghi hatte bereits auf der letzten Ratssitzung im Januar Spekulationen in diese Richtung angeheizt. Direktoriumsmitglied Cœuré, der heute ans Rednerpult tritt, ist ebenfalls dem Lager der geldpolitischen Tauben zuzuordnen. Er hatte zuletzt auf das steigende Risiko hingewiesen, dass die Inflation erst später anzieht als von der EZB erwartet. Dafür verantwortlich seien der niedrige Ölpreis, die Abschwächung des globalen Wachstums und die erhöhte Volatilität an den Finanzmärkten. In den USA liefert der ADP-Report eine wichtige Indikation für den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag auf dem Programm steht. Wir halten einen robusten Stellenaufbau für wahrscheinlich, denn die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe liegen weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Ob eine unverändert positive Entwicklung am Arbeitsmarkt aber ausreicht, die Zinserhöhungsfantasien anzuheizen, ist fraglich. Auch der Konjunkturbericht der US-Notenbank dürfte keinen spürbaren Einfluss auf die Zinserwartungen ausüben, gleichwohl moderates Wachstum in den meisten Fed-Distrikten und tendenziell steigender Preisdruck abseitig der Energiepreise konstatiert werden dürfte. Der Bund-Future hat eine kleine Verschnaufpause eingelegt. Zwar ist der seit Dezember bestehende Aufwärtstrendkanal weiterhin intakt, negative Divergenzen im Tageschart haben sich bislang aber nicht aufgelöst. Insbesondere der MACD mahnt vor zu viel Optimismus. Erste Unterstützungen sind bei 165,50 und 164,75 zu finden Die Unterstützungslinie des Trendkanals verläuft heute bei 164,62. Trading-Range: 165,50 – 166,70. Zeit Land Periode Indikator / Ereignis 9:30 EZ EZB-Rede: Cœuré (9:30 + 18:00) 11:00 GB BoE-Reden: Broadbent, Cunliffe (15:00) 11:00 EZ 13:00 Jan US KW 8 14:15 US Feb 16:00 US 20:00 US Quelle: Bloomberg Erzeugerpreise MBA-Hypothekenmarktindex ADP-Beschäftigungsreport Konsens Vorperiode Einfluss -1,0 % VM -0,8 % gering -2,9 % VJ -3,0 % k. A. -4,3 % gering 188 Tsd. 205 Tsd. mittel Fed-Rede: Williams Beige Book der US-Notenbank Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main, Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 2. MÄRZ 2016 · © HELABA 1 FIXED INCOME DAILY Primärmarktkalender Zeit Land 11:30 DE Anleihe / Kupon Volumen OBL173 0 %, April 2021 4 Mrd. EUR Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen Primärmarkt: Nach zwei überaus ruhigen Tagen ohne jegliche Kapitalmarktaktivitäten wird es zur Wochenmitte spannend: Kann die deutsche Finanzagentur bei der ersten Erweiterung der im Januar neu emittierten Benchmark-Obligation erneut eine Unterdeckung vermeiden? Zur Erinnerung: Die vier der Neuemission vorausgehenden Aufstockungen erhielten allesamt ausreichende Gebote. Zuvor hatten sich Anleger teilweise deutlich zurückgehalten, sodass die Emissionen oftmals mit großen Zugeständnissen seitens der DFA verbunden waren. Für die heutige Auktion zeichnet sich indes erneut ein problemloser Verlauf ab, denn das Umfeld für Bundesanleihen kann weiterhin als günstig bezeichnet werden: Vor allem angesichts der bevorstehenden EZB-Sitzung und den damit verbundenen Erwartungen an weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen ist das Investoreninteresse an EWU-Staatstiteln und an topgerateten Bunds im Speziellen ungebrochen. Aktuell rentiert die OBL 2021 am Sekundärmarkt mit -0,39 % klar unterhalb des Einlagensatzes (-0,30 %) und fällt damit nicht in das Anleihekaufspektrum des PSP-Programms der EZB. Eine weitere Senkung des Einlagesatzes, die auf der EZB-Sitzung in der kommenden Woche als eine von diversen möglichen Lockerungsmaßnahmen beschlossen werden könnte, könnte dies ändern und die Anleihe sich damit zunächst für das Ankaufprogramm qualifizieren. Vor diesem Hintergrund rechnen wir mit einem soliden Auktionsverlauf. Spreads Das finnische Schatzamt hat gestern das insgesamt freundliche Umfeld für EWU-Staatsanleihen genutzt, um ein neues 10-jähriges Papier im Wert von 4 Mrd. EUR über ein Syndikat zu platzieren. Die RFGB April 2026 löst die bisherige Benchmarkanleihe (RFGB September 2025) ab und wurde bei Midswap +2 Bp. zugeteilt. Dies entspricht einem Aufschlag gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen von gut 40 Bp. Damit wird sich der finnisch-deutsche Renditespread durch den Benchmarkwechsel um fast 10 Bp. auf ein Niveau erhöhen, welches zuletzt im Jahr 2012 erreicht wurde. Damals rentierten 10-jährige RFGBs allerdings um 2 % und damit fast 150 Bp. höher als zurzeit, sodass die positive Performance finnischer Staatstitel nicht in Frage zu stellen ist.% Charts und Tabelle 120 120 200 200 10/2 Treasuryspread 100 100 80 80 10/2 Bundspread 60 40 Apr. 15 Jun. 15 Aug. 15 Okt. 15 Dez. 15 180 160 160 140 140 120 120 100 100 60 40 20 Feb. 15 180 80 Feb. 15 20 Feb. 16 Apr. 15 Jun. 15 Aug. 15 Okt. 15 Dez. 15 80 Feb. 16 Bunds Spread zu Bund 10J Euro Swap Swap/BundSpread Treasuries Spread zu UST 10J 2J -0,56 71 -0,21 36 0,84 99 5J -0,39 54 -0,01 38 1,32 51 7J -0,24 39 0,21 45 1,64 19 10J 0,15 0 0,54 39 1,83 0 30J 0,91 -76 1,07 16 2,70 -87 Quelle: Bloomberg HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 2. MÄRZ 2016 · © HELABA 2
© Copyright 2024 ExpyDoc