Helaba Volkswirtschaft/Research FIXED INCOME DAILY AUTOR Viola Julien Ulrich Wortberg 069/ 9132-1891 [email protected] 16. Februar 2016 China: Neukreditvergabe explodiert im Januar – Aktienmärkte mit kräftigem Plus. Ölpreis (Leichtöl-Future) steigt über 30 USD-Marke – heute Ölministertreffen in Doha. „Wenn das (hohe Volatilität) zu lange anhält, kann auch diese Entwicklung das Risiko erhöhen, dass die Inflation erst später anzieht.“ EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Cœuré REDAKTION Ralf Umlauf SALES Sparkassen Tel.: 069/ 9132-1706/ -1715/-1815 0211/ 30174-9286 Institutionelle Tel.: 069/ 9132-1830 0211/ 30174-9283 Banken Tel.: 069/ 9132-2045/ -1196 Firmen Tel.: 069/ 9132-1700/ -1442 Öffentliche Hand Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/ -4820/-2436 0211/ 30174-5952 Die heute anstehende ZEW-Umfrage steht im Einfluss der Turbulenzen und hohen Nervosität an den Finanzmärkten. Zwar kam es zuletzt zu einer Marktberuhigung, diese dürfte in der ZEWUmfrage aber noch nicht zum Tragen gekommen sein. Insofern ist mit einer Stimmungsabkühlung zu rechnen. Die bereits gesunkene sentix30 ZEW-Konjunkturerwartungen (r.S.) Umfrage lässt auf den dritten Rückgang des 60 ZEW-Saldos der Konjunkturerwartungen 20 40 schließen. Der Ölpreis hat sich in den letzten 10 20 vier Wochen stabilisiert. Es gilt aber zu berücksichtigen, dass der seit Monaten zu be0 0 obachtende Ölpreisverfall über steigende -1 0 -20 Realeinkommenszuwächse konjunkturstützend zu werten und bei der ZEW-Befragung -2 0 -40 sentix-Investorenerwartungen (Deutschland) ohnehin nicht negativ ins Gewicht gefallen ist. -3 0 -60 Wir halten auch bei der Lageeinschätzung -3 5 -70 2011 2 01 2 201 3 2014 2 01 5 einen Rücksetzer für wahrscheinlich, nachdem es hier im Vormonat zu einem überraschenden Anstieg gekommen war. Dafür spricht auch die enttäuschende Entwicklung der Industrieproduktion. Mithin dürfte die Indikation für den ifo-Geschäftsklimaindex, der in der kommenden Woche auf der Agenda steht, negativ sein. In den USA waren zuletzt Rezessionssorgen geäußert worden. Vor allem die regionalen Stimmungsumfragen des Industriesektors enttäuschten. Bezüglich des heute anstehenden EmpireState-Indexes halten wir eine Erholung für wahrscheinlich. Mit einem Sprung in den Expansionsbereich ist zwar nicht zu rechnen, dennoch dürften die Sorgen der Marktakteure tendenziell kleiner und Zinserhöhungserwartungen nicht weiter in die Zukunft verschoben werden. Bund-Future: Die Korrektur hat sich zunächst ausgeweitet, wobei wichtige Unterstützungen unterschritten wurden. Vor allem der Bruch des kurzfristigen Aufwärtstrendkanals stimmt skeptisch. Die überkaufte Marktlage wurde inzwischen abgebaut und Trendfolgeindikatoren drehen nach unten. Ein MACD-Verkaufssignal steht aber noch aus. Die nächsten Unterstützungen sind bei 163,25 und 162,70 zu finden. Widerstände lokalisieren wir bei 165,22 und 166,16. Trading-Range: 163,25 – 165,00. Source: Thoms on Reuters Datas tream 15.02. +/- B und-Fut. 164,68 +0,29 B o bl-Fut. 132,82 +0,15 111,87 +0,02 Schatz-Fut. T-No te-Fut. Do w Jo nes 130,80 -0,27 15973,84 +2,0% S&P 500 1864,78 +2,0% DA X 9206,84 +2,7% EUR-USD 1,1155 +0,0% Öl US-LCF 30,70 +4,3% 1198,10 -3,3% Go ld Quelle: Bloomberg Zeit Land 10:30 GB 11:00 EZ 14:30 US 15:00 US 16:00 US Quelle: Bloomberg Periode Indikator / Ereignis Jan Feb Feb Verbraucherpreise Konsens Vorperiode Einfluss -0,7 % VM +0,1 % mittel +0,3 % VJ +0,2 % ZEW-Saldo der Konjunkturerwartungen 0,0 10,2 ZEW-Saldo der Lageeinschätzungen 55,0 59,7 hoch Empire-State-Index -10,5 -19,4 mittel 60 60 gering Fed-Reden: Harker, Kashkari (16:30) Feb NAHB-Wohnungsmarktindex Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main, Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 16. FEBRUAR 2016 · © HELABA 1 FIXED INCOME DAILY Primärmarktkalender Zeit Land Anleihe / Kupon Volumen Heute keine Neuemissionen/ Aufstockungen Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen Primärmarkt: Den Auftakt am Primärmarkt hat gestern das slowakische Schatzamt mit der Erweiterung zweier Anleiheserien gegeben. Das Papier mit Laufzeit November 2018 erzielte eine negative Durchschnittsrendite von –0,12 %. Der 12-jährige SLOVGB wurde zu 0,84 % emittiert. Insgesamt wurden knapp 380 Mio. EUR aufgenommen und damit deutlich mehr als ursprünglich geplant. Heute bleibt es an der Emissionsfront ruhig. Interessant wird es morgen, denn dann stockt die Bundesfinanzagentur die im Januar neu emittierte 10-jährige Benchmarkanleihe um 5 Mrd. EUR auf. In den letzten Monaten gab es bei der Platzierung in diesem Laufzeitbereich häufiger Probleme. Zum Glück hat sich die 10-jährige Bundrendite in den letzten zwei Tagen auf 0,27 % verdoppelt. Negativ ist allerdings der Cashflow in dieser Woche, denn dem Primärmarktangebot von 19 Mrd. EUR stehen nur geringe Fälligkeiten entgegen. Spreads Die Risikobereitschaft der Marktteilnehmer ist zuletzt größer geworden. Steigende Aktienmärkte und stabile Ölpreise gingen mit einer Erholung der Peripheriespreads einher. Selbst portugiesische Staatsanleihen haben einen Teil ihrer Verluste wettmachen können. Im 10-jährigen Laufzeitbereich sank die Rendite seit letzten Donnerstag um mehr als 100 Bp. auf zuletzt 3,30 %. Entsprechend hat sich der Risikoaufschlag zu Bundesanleihen reduziert. Im Vergleich zu Spanien und Italien liegt die Prämie aber noch immer auf hohem Niveau. Das Linksbündnis unter dem sozialistischen Ministerpräsident Costa genießt bei Investoren wenig Vertrauen. Die Finanzminister der Eurozone fordern von Portugal mehr Reformen, um die wirtschaftliche Produktivität zu verbessern, die Wachstumschancen zu erhöhen und Investoren zu beruhigen. Das Wachstum lag im Schlussquartal 2015 lediglich bei 0,2 % VQ nach 0,0 % und damit unterhalb der Konsensschätzung. Belastend wirkten sich der geringere Konsum und die ins Stocken geratene Investitionstätigkeit aus.% Charts und Tabelle 120 120 200 200 10/2 Treasuryspread 100 100 80 80 10/2 Bundspread 60 40 Apr. 15 Jun. 15 Aug. 15 Okt. 15 Dez. 15 180 160 160 140 140 120 120 100 100 60 40 20 Feb. 15 180 80 Feb. 15 20 Feb. 16 Apr. 15 Jun. 15 Aug. 15 Okt. 15 Dez. 15 80 Feb. 16 Bunds Spread zu Bund 10J Euro Swap Swap/BundSpread Treasuries Spread zu UST 10J 2J -0,52 76 -0,16 37 0,73 105 5J -0,31 55 0,06 37 1,23 55 7J -0,16 39 0,29 45 1,53 25 10J 0,24 0 0,62 38 1,78 0 30J 0,93 -69 1,11 19 2,63 -85 Quelle: Bloomberg HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 16. FEBRUAR 2016 · © HELABA 2
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