Helaba Volkswirtschaft/Research FIXED INCOME DAILY AUTOR Viola Julien Ulrich Wortberg 069/ 9132-1891 [email protected] SALES Sparkassen Tel.: 069/ 9132-1706/ -1715/-1815 0211/ 30174-9286 Institutionelle Tel.: 069/ 9132-1830 0211/ 30174-9283 Banken Tel.: 069/ 9132-2045/ -1196 Firmen Tel.: 069/ 9132-1700/ -1442 Öffentliche Hand Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/ -4820/-2436 0211/ 30174-5952 15.06. +/- B und-Fut. 165,24 +0,03 B o bl-Fut. 133,04 +0,06 Schatz-Fut. 111,94 +0,01 T-No te-Fut. 132,28 +0,30 17640,17 -0,2% S&P 500 2071,50 -0,2% DA X 9606,71 +0,9% 1,1260 +0,2% EUR-USD Öl US-LCF Go ld Japan: Geldpolitik unverändert – Yen tendiert fester. Aktienmärkte in Asien geben überwiegend nach – Nikkei mit größtem Verlust. „It is a decision that could have consequences for economic and financial conditions in global financial markets,” Fed-Chefin Janet Yellen zum EU-Referendum REDAKTION Ralf Umlauf Do w Jo nes 16. Juni 2016 47,51 -1,0% 1301,80 +1,2% Die US-Notenbank hat die Geldpolitik erwartungsgemäß nicht verändert und Präsidentin Yellen vermied es auf der anschließenden Pressekonferenz, Marktteilnehmer auf eine Erhöhung der Leitzinsen im Juli klar vorzubereiten. Ein gradueller Anstieg sei aber weiterhin gerechtfertigt. Zudem kam es zu einer Reduzierung der Leitzinsprojektionen. Dies verwundert nicht, denn im März hatten sich noch sieben FOMC-Mitglieder für drei oder vier Erhöhungen in diesem Jahr ausgesprochen. Jetzt werden im Mittel nur noch ein bis zwei Leitzinserhöhungen bis zum Ende dieses Jahres für angemessen gehalten. Die zögerliche Haltung der Fed begründet sich in wirtschaftlichen und politischen Risiken. Vor allem das näher rückende EU-Referendum in Großbritannien sorgt für ein hohes Maß an Unsicherheit. Dies ist auch der Grund dafür, dass heute die Bank von England ihre „wait and see“-Strategie fortsetzen wird. Gouverneur Carney, der auch später am Abend eine Rede halten will, könnte die Gelegenheit nutzen, nochmals für den Verbleib Großbritanniens in der EU zu werben sowie Interventionen anzukündigen, die den Markt im Fall einer Brexit-Entscheidung stützen. Das Referendum beschäftigt auch die Schweizerische Nationalbank bei ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung. Sie fürchtet Verwerfungen an den Devisenmärkten und im Fall einer Frankenaufwertung dürfte auch sie beherzt eingreifen. Das datenseitige Interesse richtet sich heute in die USA. Dort stehen die Konsumentenpreise zur Veröffentlichung an, die ölpreisbedingt zugelegt haben dürften. Aufgrund von Basiseffekten ist mit einem deutlichen Anstieg der Jahresrate aber nicht zu rechnen. Bezüglich des Philadelphia-FedIndexes liefert die gestrige Stimmungsumfrage der Fed von New York eine positive Indikation und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe dürften auf sehr niedrigem Niveau verharren. Mit einer Forcierung der Zinserwartungen ist unmittelbar nach der FOMC-Sitzung aber nicht zu rechnen. Bund-Future: Das Umfeld für Renten bleibt aufgrund der erhöhten Risikoaversion günstig. Zudem ist der Aufwärtstrendkanal weiterhin intakt. Widerstände sind bei 165,61 und 165,95 zu finden, erste Unterstützungen lokalisieren wir im Bereich 164,55/60. Trading-Range: 164,70 – 166,00. Zeit Land 9:30 SZ Periode Indikator / Ereignis SNB: Geldpolitische Lagebeurteilung/ Quelle: Bloomberg Konsens Vorperiode Einfluss -0,75 % -0,75 % mittel Zinsentscheidung 10:00 EZ 10:30 EZ Monatsbericht der EZB gering EZB-Reden: Praet, Nowotny (11:15), Mersch (17:15) 13:00 GB 14:30 US KW 23 BoE-Zinsentscheidung 14:30 US Mai 14:30 US Mai 0,50 % 0,50 % 270 Tsd. 264 Tsd. mittel Konsumentenpreise +0,3 % VM +0,4 % mittel +1,1 % VJ +1,1 % Kern-Konsumentenpreise +0,2 % VM +0,2 % +2,2 % VJ +2,1 % Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mittel hoch 14:30 US Jun Philadelphia-Fed-Index 1,0 -1,8 mittel 16:00 US Jun NAHB-Wohnungsmarktindex 59 58 gering 22:00 GB Quelle: Bloomberg BoE-Rede: Carney Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main, Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 16. JUNI 2016 · © HELABA 1 FIXED INCOME DAILY Primärmarktkalender Zeit Land 10:30 ES Anleihe / Kupon Volumen SPGB 0,25 %, Januar 2019; SPGB 0,75 %, Juli 2021; 4,5 – 5,5 Mrd. EUR SPGB 1,95 %, April 2026; SPGB 4,9 %, Juli 2040 10:50 FR OAT 0,5%, November 2019; OAT 0 %, Mai 2021; OAT 1,75 %, Mai 2023 11:50 FR OATi 0,1 %, Juli 2021; OAT€i 1,85 %, Juli 2027 17:00 US Ankündigung 2-jähriger Floater und 30-jährige TIPS am 22. und 23. Juni 5 – 6 Mrd. EUR 0,75 – 1,25 Mrd. EUR Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen Primärmarkt: Schatzämter in Spanien und Frankreich sorgen für einen gut gefüllten Emissionskalender. Das Gesamtangebot an SPGBs sowie konventionellen und inflationsgeschützten OATs könnte sich auf bis zu 12,75 Mrd. EUR summieren. Mit Fälligkeiten von 3 bis 24 Jahren deckt das Tesoro dabei das gesamte Laufzeitspektrum ab. Seit etwa einer Woche hat die zunehmende Risikoaversion für einen Anstieg der EWU-Peripherierenditen gesorgt und Spanien bildet hierbei keine Ausnahme. So muss das Tesoro im Fall der SPGB 2021 aktuell 0,55 % bieten – 10 Bp. mehr als am 8. Juni. Insgesamt liegen die Finanzierungskosten aber noch auf moderatem Niveau. Nachdem in der Vergangenheit häufig ein gewisser Gleichlauf zwischen Peripherie- und Kernstaaten zu beobachten war, dem sich höchstens topgeratete Bunds entziehen konnten, lässt sich inzwischen wieder eine Differenzierung beobachten: So haben sich französische Renditen zuletzt kaum erhöht und liegen für alle drei heute angebotenen OAT-Serien im negativen Bereich. Spreads Das EU-Referendum rückt näher: In einer Woche stimmen die Briten für oder gegen einen Verbleib in der EU. Erwartungsgemäß sorgt das Thema für hohe Unsicherheit und Volatilität an den Finanzmärkten. Aktuellen Umfragewerten des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge hat das Lager der Brexit-Befürworter zuletzt wieder Stimmen hinzugewonnen und nun einen Anteil von 46 %. Die Gegner liegen bei 39 %, während gut 12 % noch unentschlossen sind. Dies drückt auf die Gilt-Renditen, denn eine potentielle Zinserhöhung rückt mit zunehmender Brexit-Wahrscheinlichkeit in weite Ferne. Im 10jährigen Laufzeitbereich werden aktuell 1,18 % erreicht, mehr als 20 Bp. weniger als vor einem Monat. Entsprechend bleibt der 10/2Renditespread unter Druck und notiert bei aktuell 80 Bp. auf einem 8-Jahrestief.% Charts und Tabelle 120 120 200 200 10/2 Treasuryspread 100 100 80 80 60 60 40 40 10/2 Bundspread 20 Jun. 15 Aug. 15 Okt. 15 Dez. 15 Feb. 16 Apr. 16 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 Jun. 15 20 Jun. 16 Aug. 15 Okt. 15 Dez. 15 Feb. 16 Apr. 16 80 Jun. 16 Bunds Spread zu Bund 10J Euro Swap Swap/BundSpread Treasuries Spread zu UST 10J 2J -0,59 58 -0,18 42 0,66 89 5J -0,48 47 -0,06 42 1,05 50 7J -0,35 34 0,13 48 1,33 22 10J -0,01 0 0,46 47 1,55 0 30J 0,54 -55 0,93 38 2,38 -84 Quelle: Bloomberg HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 16. JUNI 2016 · © HELABA 2
© Copyright 2024 ExpyDoc