Wirtschaftsnews Aktienmärkte

12.05.16
Wirtschaftsnews
Aktienmärkte
Grossbritannien: Industrieproduktion
YoY und MoM (März)
letzte: +0.1%; erwartet: -0.4%; aktuell: -0.2%
letzte: -0.2%; erwartet: +0.5%; aktuell: +0.3%
US-Aktienmärkte:
DowJones: -1.21%, S&P500: -0.96%,
Nasdaq: -1.02%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: -0.75%, DAX: -0.70%,
SMI: +0.04%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: +0.23%, HangSeng: -0.45%,
S&P/ASX 200: -0.44%
Der Industriesektor Grossbritanniens hat im März
einen kleineren Output geliefert als erwartet. Vor
allem der Rückgang bei Öl- und Gasfirmen hat
einen negativen Beitrag geleistet. Aber auch das
Gesamtbild konnte nicht überzeugen. Denn auch
übers Quartal gerechnet ist die Produktion um
0.4% gesunken. Das ist das zweite Quartal mit
einem Rückgang der Industrieproduktion.
Die Zahlen vom Industriesektor sind nicht berauschend. Allerdings geben sie nur einen beschränkten Teil der britischen Wirtschaft wider. Der
Dienstleistungssektor macht rund 70% des britischen BIP aus, wobei der Finanzsektor dominiert.
Heute: Geldpolitischer Entscheid
Heute wird die Bank of England ihren geldpolitischen Entscheid bekannt geben. Wir gehen davon
aus, dass die BoE alles unverändert belässt. Die
Geldpolitik bleibt also expansiv. Vor allem im
Vorfeld der Brexit-Abstimmung erwarten wir keine
Anpassung.
Die Sache mit dem Brexit
Im Hinblick auf die Abstimmung am 23. Juni über
den Verbleib Grossbritanniens in der EU steht
Grossbritannien verstärkt im Fokus. Allerdings gibt
die Sichtung der Wirtschaftszahlen kaum Aufschluss darüber, wie die Abstimmung im Juni
ausgehen könnte. Denn auf dem Sorgenbarometer besetzen ökonomische Sorgen nicht die Spitzenplätze, sondern politische Themen wie die
Personenfreizügigkeit. Aber auch wenn die ökonomische Lage die Brexit-Debatte nur am Rande
mitbestimmt, so würden die Folgen eines Austritts
doch starke ökonomische Implikationen mit sich
bringen. Betroffen wäre weniger die britische
Industrie, als vielmehr der Finanzsektor. Denn der
Marktzugang für Dienstleistungen müsste bei
einem Austritt neu ausgehandelt werden.
Die US-Börsen schlossen gestern deutlich schwächer und mussten die Kursgewinne vom Vortag
grösstenteils wieder preisgeben. Belastend wirkten
die schwachen Quartalszahlen. Der DowJones
Industrial büsste 1.2% ein, wobei der Kursverlust
bei Disney (-4.0%) den Index belastete.
Verantwortlich für die schlechte Stimmung an den
US-Märkten waren neben Disney insbesondere
Aktien aus dem Einzelhandel, nachdem die Kaufhauskette Macy’s (-15.2%) den Ausblick für das
Gesamtjahr senkte. Im Zuge der Ankündigung
verloren die Zulieferer von Macy’s überdurchschnittlich an Wert. Da auch der Uhrenhersteller
Fossil (-29.1%) schwache Zahlen präsentierte,
erhöhte sich der Verkaufsdruck gegenüber Aktien
aus dem Einzelhandel. So büssten unter anderem
Michael Kors, Under Armour, Nike, Ralph
Lauren oder Wal-Mart deutlich an Wert ein. Die
Kursverluste der Aktien lagen zwischen 3% bis
12%.
Auch seitens der M&A Aktivitäten gab es gestern
negative Nachrichten. Ein US-Gericht betätigte das
Urteil der US-Wettbewerbshüter, welches den
Zusammenschluss der beiden Büroartikel-Ketten
Office Depot und Staples untersagt. Die Gesellschaften verzichten auf einen Einspruch und haben den Zusammenschluss abgesagt. Die Aktie
von Office Depot büsste etwas über 40% ein,
Staples verlor 18.3%.
Die europäischen Märkte schlossen schwächer.
Der deutsche Aktienindex DAX musste die Marke
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
12.05.16
von 10‘000 Punkten preisgeben und schloss 0.7%
tiefer.
Der Schweizer Aktienmarkt konnte sich dem
negativen Trend entziehen und schloss unverändert. Die Kursgewinne vom Indexschwergewicht
Nestlé (+0.6%) stützten den SMI.
Heute Morgen hat der Zementhersteller LafargeHolcim seine Zahlen für das 1. Quartal veröffentlicht. Das Absatzvolumen konnte gesteigert werden und es wurde eine organisches Wachstum
von 0.1% erzielt. Trotzdem resultierte auch wegen negativen Währungseffekten ein Umsatzrückgang. Das bereinigte operative Ergebnis und
der Umsatz blieben hinter den Markterwartungen
zurück. Insbesondere die operative Marge reduzierte sich stärker als erwartet. Der frei verfügbare
Geldfluss verbesserte sich, war jedoch negativ. Die
Ziele für 2016 hat das Unternehmen bestätigt.
Der Versicherungskonzern Zurich Insurance hat
in den ersten drei Monaten 2016 einen Nettogewinn von USD 875 Mio. erzielt und somit den
Marktkonsens übertroffen. Auch auf Stufe Betriebsgewinn und Combined Ratio übertraf der
Konzern die Erwartungen. Das Eigenkapital blieb
jedoch hinter den Erwartungen zurück und sank
wegen dem Dividendenabgang.
Auch Swiss Life veröffentlichte ein Geschäftsupdate. Das Prämienvolumen lag im 1. Quartal bei
CHF 6.7 Mrd. und verfehlte somit die Markterwartungen. Die Kommissions- und Gebührenerträge
lagen bei CHF 332 Mio. Die Ziele für das Gesamtjahr hat das Management bestätigt.
Der Mobilfunkanbieter Sunrise hat einen Umsatz
von CHF 446 Mio. und ein bereinigtes EBITDA von
CHF 140 Mio. nach den ersten drei Monaten
erzielt. Der Reingewinn lag bei CHF 7 Mio. Die
Führungsstruktur wird vereinfacht und die Ziele
für 2016 bestätigt. Beim EBITDA und Gewinn
konnte Sunrise die Markterwartungen leicht übertreffen, der Umsatz lag hingegen leicht unter dem
Marktkonsens.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 46.41 pro Fass
Goldpreis: USD 1‘272.89 pro Unze
Die Ölvorräte in den USA sind gesunken und das
hat dem Ölpreis etwas Rückenwind verschafft. Die
Ausfälle aus Alberta und Nigeria hinterlassen
anscheinend bereits ihre Spuren.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.731%; DE: 0.126%; CH: -0.311%
Nach dem starken Rückgang der Renditen deutscher Staatsanleihen in den letzten Wochen hat
sich die Lage nun etwas stabilisiert. Das tiefe Niveau bleibt den Anlegern aber erhalten. Auch in
der Schweiz sind die tiefen Zinsen Teil der Marktrealität.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9716
Euro in US-Dollar: 1.1419
Euro in Franken: 1.1094
Der Euro konnte gestern zum Franken etwas an
Terrain gut machen. Seine Tageshöchststände
konnte der Wechselkurs allerdings nicht halten.
Fundamentale Gründe dafür gibt es keine, allerdings hat der Euro auch zum US-Dollar aufgewertet. Die Entwicklung ist eine Laune des Marktes
oder dem Einschreiten der SNB geschuldet.
Caroline Hilb
Jan Widmer, CIIA
Investment Center
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