Wirtschaftsnews Aktienmärkte

07.07.16
Wirtschaftsnews
USA: Fed-Sitzungsprotokoll (15. Juni)
„Unsicherheit“, dieses Wort kommt im Sitzungsprotokoll der US-Notenbank vom Monat Juni
gleich 38 Mal vor. Im letzten Protokoll wurde es 3
Mal genannt. Kein Wunder also, hielt sich der
Offenmarktausschuss der amerikanischen Notenbank mit einer weiteren Zinserhöhung zurück. Vor
allem die US-Arbeitsmarktzahlen vom Mai haben
ihnen Kopfzerbrechen bereitet. Mit lediglich
38‘000 neugeschaffenen Stellen zeigte der Arbeitsmarkt sein unschönes Gesicht. Aber auch die
Verunsicherung der Finanzmarktteilnehmer und
die Unruhe an den Finanzmärkten wegen der
Brexit-Debatte liessen die US-Notenbanker zögern.
Das Protokoll lässt keine klaren Schlüsse zu und
einmal mehr lässt sich die Fed alle Optionen offen.
Wir gehen davon aus, dass eine Zinserhöhung
frühestens Ende dieses Jahres möglich ist.
USA: ISM Non-Manf. Composite (Jun)
letzte: 52.9; erwartet: 53.3; aktuell: 56.5
Die Aussichten für den US-Dienstleistungssektor
sind sehr gut. Der vorlaufende Indikator des Institute for Supply Management ist deutlich über die
Erwartungen angestiegen und hat mit einem
Indexstand von 56.5 einen hohen Wert erreicht.
Zum positiven Ergebnis beigetragen haben insbesondere die Eingaben der 300 befragten Einkaufsmanager zur Auftragslage und zu den Verkäufen.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: +0.44%, S&P500: +0.54%,
Nasdaq: +0.75%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: -1.83%, DAX: -1.67%,
SMI: -0.55%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: -0.48%, HangSeng: +0.85%,
S&P/ASX 200: +0.57%
Die US-Aktienmärkte haben die Verluste aus
dem frühen Handel abgeschüttelt und sind mit
Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Die
Stimmung an den Märkten hellte sich dank überraschend positiv ausgefallenen Umfragedaten zum
US-Dienstleistungssektor auf. Zudem wurde die
Stimmung durch das veröffentlichte Protokoll zur
Sitzung des geldpolitischen Ausschusses vom 14.
bis 15. Juni verbessert. Anleger hoffen, dass die
US-Notenbank die Zinsen vorerst nicht weiter
anheben wird.
Firmenspezifische kursbewegende Nachrichten
blieben gestern in den USA aus. Aufgefallen ist
der Gesundheitssektor (+1.2%), der gestern den
grössten Kursgewinn verzeichnete. Der Anstieg
war vor allem durch eine positive Gegenbewegung bei den zuvor arg gebeutelten Biotechaktien
getrieben. Einzig die beiden defensiven Sektoren
Telekommunikation
(-0.4%)
und
nichtzyklischer Konsum (-0.0%) konnten mit der
positiven Entwicklung des Gesamtmarktes nicht
mithalten.
Die europäischen Aktienmärkte setzten die
schwache Handelswoche fort. Die hohe Unsicherheit über die Folgen des Brexit hat den europäischen Märkten am Mittwoch weiter zugesetzt.
Insbesondere Bankwerte (-2.6%) und Versicherungsaktien (-3.2%) wurden verkauft und verzeichneten die stärksten Abgaben. Besonders
schwach war auch der Telekommunikationssektor (-2.8%). Der Branchenindex wurde besonders
stark durch den markanten Kursverlust bei Telecom Italia (-10.8%) in Mitleidenschaft gezogen.
Hinzu kam, dass die Auftragseingänge der deutschen Industrie im Mai überraschend rückläufig
waren, Experten hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet. Der deutsche Leitindex DAX fiel
zeitweise fast bis an die Marke von 9‘300 Punkten, erholte sich am späten Nachmittag allerdings
wieder etwas.
Der Nahrungsmittelkonzern Danone will sein
Geschäft mit gesunden Lebensmitteln mit einer
milliardenschweren Übernahme in den USA ausbauen. Der französische Nahrungsmittelhersteller
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
07.07.16
bietet für den US-Konzern WhiteWave Foods
rund USD 12.5 Mrd. beziehungsweise ein Angebot von USD 56.25 je Aktie, wie heute Morgen
bekannt wurde.
Der Schweizer Aktienmarkt hat gestern den seit
Anfang Woche anhaltenden Abwärtstrend fortgesetzt. Die Abgaben fielen dank den weniger unter
Druck stehenden defensiven Schwergewichten
insgesamt etwas moderater aus als an anderen
europäischen Handelsplätzen. Die neu aufgeflammten Probleme der italienischen Bankenbranche, aber auch die Folgen des Brexit-Votums,
belasteten ebenfalls die Finanzwerte. Die CSAktien (-1.7%) sanken im Tagesverlauf erstmals
seit den 80er-Jahren unter die Marke von CHF 10
pro Papier.
Der Schokolade-Hersteller Barry Callebaut hat in
den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres
2015/16 in einem rückläufigen Markt die verkauften Volumen gesteigert. Die Verkaufsmenge stieg
von September bis Mai um 422% auf rund 1.4
Mio. Tonnen, wie der weltgrösste Schokoladenhersteller heute Morgen mitteilt. Der globale
Schokoladenmarkt nahm in dieser Periode um
2.0% ab. Der Umsatz erhöhte sich dank eines
vorteilhaften Produkt- und Kundenmix sowie
höherer Zutatenpreise um 7.8% auf CHF 5.0 Mrd.
In Lokalwährungen lag das Wachstum bei 11%.
Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Prognosen der Analysten bei den Volumina erfüllt und
beim Umsatz leicht übertroffen.
Der Solarzulieferer Meyer Burger kann im ersten
Halbjahr 2016 auf Stufe EBITDA wieder schwarze
Zahlen vermelden. Aufgrund höherer Umsätze
und einer tieferen Kostenbasis seien deutliche
Ergebnisverbesserungen erreicht worden, teilte
Meyer Burger heute Morgen mit. Zudem sei der
Geldabfluss gestoppt worden und dank eines
positiven operativen Cashflows habe ein Anstieg
bei den flüssigen Mitteln resultiert. Meyer Burger
benötigt einen Jahresumsatz von rund CHF 400
Mio., um den Geldabfluss zu stoppen. Im ersten
Halbjahr lag der Umsatz leicht über CHF 215 Mio.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 47.67 pro Fass
Goldpreis: USD 1368.42 pro Unze
Die US-Ölreserven sind in der letzten Woche um
6.7 Millionen Fässer gesunken. Der Rückgang hat
dem Ölpreis im gestrigen Handelsverlauf Auftrieb
verliehen. Denn gleichzeitig ist auch die Produktion weiter zurückgeglitten.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.365%; DE: -0.176%; CH: -0.618%
Die Rendite des zehnjährigen US-Treasuries ist im
gestrigen Handelsverlauf angestiegen. Die starken
Werte des vorlaufenden Indikators ISM für den
Servicesektor haben die Nachfrage nach Sicherheit
etwas verwässert. Das ist aber alles andere als eine
Trendwende. Die Risikoaversion dominiert weiterhin das Marktgeschehen an den Kapitalmärkten
und die Zinsen bleiben entsprechend tief.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9749
Euro in US-Dollar: 1.1097
Euro in Franken: 1.0816
Der Schweizer Franken neigt in dieser unsicheren
Marktphase weiter zur Stärke und notiert noch
knapp über 1.08.
Caroline Hilb
Thomas Jäger, CIIA
Investment Center
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