Wirtschaft Aktienmärkte - St.Galler Kantonalbank

02.02.17
Wirtschaft
USA: Fed-Zinsentscheid
letzte: 0.50%-0.75%; erwartet: 0.50%-0.75%;
aktuell: 0.50%-0.75%
Von der US-Notenbank kamen gestern keine
neuen Informationen. Denn die US-Notenbank hat
ein praktisch identisches Statement wie im Dezember veröffentlicht. Daraus schliessen wir, dass
es auch im März keine Zinserhöhung geben wird.
Das „neutrale“ Statement offenbart, dass die USNotenbank ihrer Strategie treu bleibt und auch bei
einem höher tendierenden Inflationsdruck die
Zinsen gemächlich erhöhen wird. Wir rechnen mit
zwei Zinsschritten 2017.
Der US-Geldpolitik steht eine spannende Phase
bevor. Nicht nur, weil die Zeit für weitere Zinserhöhungen reif ist und wegen des steigenden
Inflationsdrucks die Frage des richtigen Zeitplans
stärker in den Fokus rückt. Es geht auch um die
Frage, ob und wie US-Präsident Donald Trump
sich zu geldpolitischen Entscheiden äussert. Die
expansive Geldpolitik der Fed hat er im Wahlkampf wiederholt kritisiert, ebenso die Person
Janet Yellen. Weil die aktuelle Lage umsichtiges
geldpolitisches Vorgehen verlangt, der Zeitplan für
die Wirksamkeit der Geldpolitik wichtig und auch
die politische Unabhängigkeit der Notenbank von
höchster Bedeutung für ihr Gelingen ist, werden
die nächsten zwölf Monate richtungsweisend sein.
USA: ISM Manufacturing (Jan.)
letzte: 54.5; erwartet: 55.0; aktuell: 56.0
Der vorlaufende Indikator für das verarbeitende
Gewerbe in den USA setzt seine positive Entwicklung fort. Alle Komponenten haben sich positiv
entwickelt, vor allem der Beschäftigungs-Index ist
deutlich angestiegen, sowie der Preisindex. Der
Anstieg dieser Teil-Indizes zeigt, dass der Inflaitonsdruck in den USA bereits steigt und durch
die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt nochmals
Auftrieb erhalten kann. Bei der Interpretation
dieser Zahlen spielt der Einfluss der zukünftigen
Wirtschaftspolitik unter Donald Trump eine Rolle.
Seine Pläne im Hinblick auf Steuererleichterungen
werden positiv gewertet. Ebenfalls sollen seine
Bestrebungen, die Produktion zurück in die USA
zu holen, zu verbesserten Aussichten geführt
haben.
Eurozone: Markit PMI verarbeitendes Gewerbe (Jan.)
letzte: 55.1; erwartet: 55.1; aktuell: 55.2
Die Umfrage des Markit-Instituts unter Einkaufsmanangern des verarbeitenden Gewerbes in der
Eurozone ergibt einen guten Wert. Die Konjunkturaussichten sind gut, besonders die starken
Aussichten in Österreich, Deutschland und der
Anstieg in Holland stechen hervor. Eine gute Entwicklung bei den neuen Aufträgen, der Beschäftigung und den Exporten haben den Index ansteigen lassen. Die Schwäche des Euros wirkt auch
positiv. Negativ fällt die Entwicklung Griechenlands auf, wo der Umfragewert auch wegen des
extrem kalten Winters den tiefsten Stand in 16
Monaten erreichte.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: +0.14%, S&P500: +0.11%,
Nasdaq: +0.50%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: +0.87%, DAX: +1.08%,
SMI: +0.45%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: -1.22%, HangSeng: -0.64%,
S&P/ASX 200: -0.14%
Die US-Aktienmärkte sind leicht höher aus dem
Handel gegangen. Die Entscheidung der USNotenbank, die Leitzinsen unverändert zu lassen,
wurde wohlwollend aufgenommen. Auf Sektorenebene lagen die Aktien aus den Sektoren
Technologie, Gesundheit und Grundstoffe in der
Gunst der Anleger und verzeichneten die grössten
Kursgewinne. Am Schluss lagen die Papiere aus
den Sektoren Immobilien und Versorger. Unterstützt wurden die Märkte auch durch die positiven
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
02.02.17
Geschäftsergebnisse von Apple. Apple verkaufte
mehr Smartphones als erwartet. Der gestiegene
Umsatz und der Gewinn, der nur knapp unter der
Bestmarke aus dem Vorjahr blieb, übertrafen die
Schätzungen. Diverse Analystenhäuser erhöhten
daraufhin ihre Kursziele für die Aktie. Das Papier
ging mehr als 6% höher aus dem Handel.
Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten
zur Wochenmitte deutliche Kursgewinne und
erholten sich damit von den jüngsten Kursrückschlägen. Einzig die beiden defensiven Branchen
Telekommunikation und Versorger blieben im
Minus, die übrigen Sektoren verzeichneten Gewinne. Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt
Benckiser will den Babynahrungshersteller Mead
Johnson für knapp USD 17 Mrd. kaufen. Die
beiden Unternehmen verhandeln derzeit über
Details einer Offerte. Dabei werde über einen Preis
von USD 90 je Mead-Johnson-Aktie gesprochen,
teilten die beiden Konzerne heute Morgen mit.
Die Mead-Johnson-Aktie legte nachbörslich um
rund 24% auf USD 86 zu.
Die Deutsche Bank hat im vergangenen Jahr
wegen ihrer zahlreichen Altlasten abermals rote
Zahlen geschrieben. Der Verlust summierte sich
auf EUR 1.4 Mrd., wie die Bank heute Morgen
mitteilte. Der Verlust ist damit grösser als erwartet
ausgefallen. Die Marktschätzungen lagen bei
einem Verlust von rund EUR 670 Mio.
Auch der Schweizer Aktienmarkt ging gestern
höher aus dem Handel. Der Fokus richtete sich
besonders auf Roche (+1.9%). Der Pharmakonzern präsentierte gestern seine Geschäftszahlen
für 2016. Die Erwartungen konnten zwar mit den
vorgelegten Zahlen und dem Ausblick nicht ganz
erfüllt werden. Der Aktienkurs hatte aber bereits
zu viel Negatives vorweggenommen. Zudem werden unserer Meinung nach vor allem die wichtigen Studienergebnisse im ersten und dritten Quartal des laufenden Jahres die Kursentwicklung im
laufenden Jahr stark beeinflussen.
Der Uhrenkonzern Swatch Group hat im vergangenen Geschäftsjahr 2016 einen deutlichen Um-
satzrückgang hinnehmen müssen und auch weniger Gewinn als im Vorjahr erzielt. Der Nettoumsatz sank um knapp 11% auf CHF 7.6 Mrd. Der
Betriebsgewinn brach um 45% auf CHF 805 Mio.
ein. Zudem schlägt der Verwaltungsrat den Aktionären eine um CHF 0.75 tiefere Dividende in Höhe
von CHF 6.75 vor. Mit den ausgewiesenen Kennzahlen hat Swatch die Erwartungen der Analysten
ziemlich deutlich verfehlt. Im Ausblick gibt sich
Swatch wie gewohnt optimistisch. Man rechne
2017 in Lokalwährungen wieder mit einem "gesunden" Wachstum, heisst es.
Der Industriekonzern Bucher hat 2016 einen
tieferen Umsatz verbucht. Das Geschäftsjahr sei
von einer rückläufigen Entwicklung im Markt für
Landtechnik geprägt gewesen. Der Umsatz sank
insgesamt um 4.4% auf CHF 2.38 Mrd. Bereinigt
um Währungs- und Akquisitionseffekte ergab sich
ein Minus von 6.7%. Der Auftragseingang ging
um 2.2% auf CHF 2.39 Mrd. zurück. Damit hat
Bucher die Erwartungen der Analysten beim Umsatz knapp nicht erreicht, beim Auftragseingang
jedoch leicht übertroffen. Das detaillierte Jahresergebnis wird am 7. März vorgelegt.
Der Milchverarbeiter Emmi hat im vergangenen
Geschäftsjahr 2016 zwar in Franken etwas mehr
umgesetzt (+1.4%), organisch betrachtet resultierte allerdings ein leichter Rückgang von 1%. Die
Gewinnprognose für das vergangene Jahr wird
derweil bestätigt. Ein Ausblick für die Umsatz- und
Reingewinn-Entwicklung im laufenden Jahr 2017
wird erst anlässlich der Veröffentlichung der Gewinnzahlen 2016 am 22. März abgegeben.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 53.61 pro Fass
Goldpreis: USD 1213.84 pro Unze
Der Goldpreis hat gegen Ende des gestrigen Handelstages und auch zu Beginn heute zugelegt. Die
Erwartung, dass die US-Notenbank den Leitzins
vorerst unverändert belässt, stützt seine Entwicklung.
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02.02.17
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 2.459%; DE: 0.468%; CH: -0.024%
Die US-Renditen sind nach dem „Null-Entscheid“
durch die Fed und dem neutralen Statement leicht
gesunken. Auch die deutschen Renditen vollzogen
diese Entwicklung. Etwas anders sieht es im
Schweizer Markt aus. Hier haben die Renditen
leicht angezogen.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9913
Euro in US-Dollar: 1.0786
Euro in Franken: 1.0692
Im Vorfeld des Fed-Zinsentscheids machte der USDollar leichte Kursgewinne, die er dann im Handelsverlauf wieder hergab. Der geldpolitische
Entscheid war kein starker Treiber am Währungsmarkt.
Caroline Hilb Paraskevopoulos
Thomas Jäger, CIIA
Investment Center
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