19.05.16 Wirtschaftsnews erwarten wir eine Pause und eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr. USA: Protokoll Fed Meeting vom April Kommt er im Juni oder kommt er nicht? Der nächste Zinsschritt in den USA wird die Entwicklung an den Märkten stark beeinflussen. Die Markterwartung: Bis Ende letzter Woche schlossen die Finanzmarktteilnehmer eine weitere Zinserhöhung im Juni durch die US-Notenbank praktisch aus. Das hat sich mit dem Protokoll von gestern geändert. Bereits über Nacht haben sich die Erwartungen in Richtung einer Zinserhöhung verschoben. Auch die Renditen der USStaatsanleihen sind angestiegen. Dass der Markt eine Zinserhöhung in den USA im Juni nicht mehr ausschliesst, stufen wir positiv ein. Die Erwartung „Kein Zinsschritt im Juni oder dieses Jahr“ hat den Dollar gegenüber allen Währungen geschwächt, was besonders in den Schwellenländern für etwas Entspannung gesorgt hat. Falls nun also der Zinsschritt im Juni gekommen wäre und die Finanzmarktteilnehmer völlig überrascht hätte, hätte das zu überdurchschnittlich starken Kursschwankungen und zu Verunsicherung geführt. Die Revision der Erwartung ist also der Schlüssel. Die Fed tut gut daran, die Finanzmärkte über ihre Absichten weiterhin auf dem Laufenden zu halten. Ansonsten können Gegenbewegungen besonders die Schwellenländerwährungen wieder verstärkt unter Druck bringen. Unsere Erwartung: Wir erwarten einen nächsten Zinsschritt im Juni dieses Jahr. Wir finden, dass die US-Wirtschaft einen solchen verkraften kann, gerade weil sich die US-Konjunkturerholung bereits in einem reifen Stadium befindet. Denn in dieser Konjunkturphase nimmt die Inflationsentwicklung langsam Fahrt auf, vor allem weil der Arbeitsmarkt langsam trocken wird. Darum nimmt der Lohndruck zu. Die Kerninflationsrate in den USA hat die kritische Notenbankgrenze von 2% überschritten. Auch das spricht aus unserer Sicht für einen weiteren Zinsschritt im Juni. Danach Eurozone: Inflationsrate (April) YoY letzte: -0.2%; erwartet: -0.2%; aktuell: -0.2% Eurozone: Inflationsrate (April) MoM letzte: 1.2%; erwartet: 0.0%; aktuell: 0.0% Die Inflationszahlen aus der Eurozone gestern brachten keine Überraschungen. Der tiefe Inflationsdruck in der Eurozone ist der EZB ein Dorn im Auge. Sie versucht mit allen Mitteln der Geldpolitik den Inflationsdruck in der Eurozone nach oben zu drücken. Bisher trägt ihr Ansinnen kaum Früchte, weshalb sie sicher weiterhin am Ball bleiben wird. Wir gehen davon aus, dass die EZB den ausserordentlichen Massnahmen die Treue halten wird. Aktienmärkte US-Aktienmärkte: DowJones: -0.02%, S&P500: +0.02%, Nasdaq: +0.50% Europäische Aktienmärkte: EuroStoxx50: +0.62%, DAX: +0.54%, SMI: +0.85% Asiatische Märkte: Nikkei 225: +0.00%, HangSeng: -0.42%, S&P/ASX 200: -0.67% Die amerikanischen Aktienmärkte haben nach anfänglichen Verlusten aufgrund der Veröffentlichung des jüngsten Fed-Sitzungsprotokolls kaum verändert geschlossen. Stark zulegen konnten die Finanzwerte, welche von einer allfälligen Leitzinserhöhung im Juni profitieren würden. Bei den Unternehmen standen die Aktien der Einzelhandelsunternehmen im Fokus. Nachdem Target (-7.6%) Geschäftszahlen unter den Erwartungen und einen schwachen Ausblick vorlegte, zog dies auch die Aktien der Konkurrenten Wal-Mart (3%), welche heute rapportieren, und CostcoWholesale (-1.6%) nach unten. Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 19.05.16 Die europäischen Aktienmärkte konnten zur Wochenmitte fester notieren. Auch hier profitierten die Bankwerte von Spekulationen um eine USLeitzinserhöhung im Juni. Schlusslicht waren die Rohstoffwerte, welche einher mit den Metallpreisen nachgaben. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer bestätigte heute Morgen, eine nicht-bindende Offerte für den US-Agrarkonzern Monsanto eingereicht zu haben. Finanzielle Details wurden keine bekannt. Der Schweizer Leitindex SMI schloss am Mittwoch klar höher. Die beiden Grossbanken Credit Suisse (+2.7%) und UBS (+1.8%) legten ebenfalls stark zu. Den grössten Anteil am Kursplus hatte Novartis (+1.5%). Der Pharmakonzern präsentierte positive Daten aus dem Bereich Brustkrebstherapie und gab am Vorabend den Umbau der PharmaSparte bekannt. Der Vermögensverwalter Julius Bär konnte die verwalteten Vermögen in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres von CHF 300 Mrd. auf CHF 305 Mrd. erhöhen. Darin enthalten ist die Konsolidierung des Vermögensverwalters Kairos Investment Management. Die Nettoneugeldzuflüsse lagen mit annualisierte 3% unter dem Zielband von 4% bis 6%. Die Bank geht dennoch davon aus, den Zielwert in diesem Jahr erreichen zu können. Die Bruttomarge lag nach der Bewertungsanpassung durch die Übernahme bei 95 Basispunkten (2015 94 Basispunkte). Die CostIncome Ratio stieg leicht über das Zielband von 64% bis 68%. Kostensenkungen von CHF 50 Mio. im Gesamtjahr sollen diese wieder nach unten drücken. Mit den Zahlen wurden die Analystenerwartungen leicht übertroffen. Der grösste kotierte Schweizer Immobilienkonzern Swiss Prime Site (SPS) konnte für das 1. Quartal einen mit CHF 113 Mio. nahezu unveränderten Mietertrag und mit CHF 49 Mio. einen tieferen Gewinn ausweisen. Die Leerstandsquote reduzierte sich auf 6.5% gegenüber 6.7% beim Jahresende. Während der Immobiliendienstleister Wincasa und der Wohnen im Alter Betreiber Tertianum zulegte, war der Bereich Retail & Gastro rückläufig. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Rohstoffmärkte Ölpreis WTI: USD 47.53 pro Fass Goldpreis: USD 1253.42 pro Unze Ein überraschender Anstieg bei den Ölvorräten hat den Ölpreis gestern belastet. Der Goldpreis wurde von der Revision der Markterwartungen an die USGeldpolitik gedrückt. Kapitalmärkte Renditen 10 J: USA: 1.877%; DE: 0.201%; CH: -0.308% Das Protokoll des Fed-Meetings vom April zeigt deutlich, dass die Mitglieder des FOMC eine weiter Zinserhöhung im Juni in Betracht ziehen. Die veränderten Erwartungen haben Bewegung in die Zinsmärkte gebracht. Besonders die US-Renditen sind angestiegen, aber auch die Renditen deutscher Anleihen liessen sich davon anstecken. Währungen US-Dollar in Franken: 0.9877 Euro in US-Dollar: 1.1217 Euro in Franken: 1.1079 Von neuen Zinserwartungen getragen, legte der US-Dollar gegenüber dem Euro und dem Franken zu. Caroline Hilb Tobias Kistler, CFA Investment Center Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
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