Zyklische Aktien profitierten gestern von der freund

26.02.16
Wirtschaftsnews
Schweiz: Industrieproduktion YoY (Q4 2015)
letzte: -2.7%; erwartet: -; aktuell: -4.5%
Die Industrieproduktion in der Schweiz ist auch
im 4. Quartal gesunken. Der Rückgang reiht sich
damit in den Jahrestrend ein. Im ersten Quartal
sank die Leistung im Industriesektor um 0.6%, im
zweiten Quartal glitt sie um 2.1% zurück und im
dritten um 2.7%. Der Rückgang im vierten Quartal fiel mit einem Minus von 4.5% dann noch
einmal akzentuierter aus. Der Umsatz ist sogar
um 7.1% gesunken. Auch im Baugewerbe fielen
die Aktivitäten schwächer aus. Sie sanken gegenüber Vorjahr um 5.0%, besonders der Hochbau musste mit einem Rückgang von 7.2% Federn
lassen. Die schwachen Zahlen vom Industriesektor
sind leider keine Überraschung. Ein Blick auf die
Statistik zeigt, dass 2015 ein sehr anspruchsvolles Jahr für die Schweizer Produktion war.
Eurozone: Inflationsrate YoY (Januar)
letzte: 0.4%; erwartet: 0.4%; aktuell: 0.3%
Eurozone: Inflationsrate MoM (Januar)
letzte: 0.0%; erwartet: -1.4%; aktuell: -1.4%
Die Inflationsrate in der Eurozone hat sich im
Rahmen der Erwartungen entwickelt. Sie notiert
aber trotz stark expansiver Geldpolitik auf einem
extrem tiefen Niveau. Weil die Statistik die Entwicklung der Rohwarenpreise mitberücksichtigt,
bildet der Rückgang der Inflationsrate nicht zwingend den Erfolg der ausserordentlichen Massnahmen der EZB ab. Der Rückgang bei den Preisen ist eine Folge der tiefen Rohwarenpreise.
Kommentar: EZB-Präsident Mario Draghi hat mit
der grossen Kelle angerichtet und entsprechend
warten alle Wirtschaftsakteure darauf, dass er
endlich die Ernte seiner expansiven Geldpolitik
einholen kann. Aber der tiefe Ölpreis macht ihm
hier einen Strich durch die Rechnung. Ein Blick
auf die Kerninflation gibt zur Frage des Erfolgs
mehr Auskunft. Und hier zeigt sich, dass die
Inflationsrate immerhin stabil und im positiven
Bereich geblieben ist. Geduld bleibt also oberstes
Gebot und die Erwartung, dass die EZB im März
noch einmal nachdoppeln wird, dürfte angesichts
der Inflationsentwicklung neues Futter erhalten.
Wir gehen davon aus, dass eine Senkung des
Einlagezinssatzes und eine Ausweitung der ausserordentlichen Massnahmen sehr wahrscheinlich
sind. Eine weitere Senkung des Referenzzinssatzes erwarten wir indes nicht.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (20. Feb.)
letzte: 262K; erwartet: 270K; aktuell: 272K
USA: Bezüger von Arbeitslosenhilfe (13. Feb.)
letzte: 2272K; erwartet: 2253K; aktuell: 2253K
Die Anträge auf Arbeitslosenhilfe sind im Vergleich zur Vorwoche angestiegen. Dies ist keine
Überraschung und auf saisonale Effekte (Ferien)
zurückzuführen. Wir stufen die Zahl positiv ein.
Erstens hat sich die Zahl entsprechend den Erwartungen entwickelt. Zweitens befindet sie sich auf
einem nach wie vor sehr tiefen Niveau. Drittens
ist der weniger volatile Vier-Wochen Durchschnitt
gesunken. Auch die Zahl der bestehenden Anträge auf Arbeitslosenhilfe hat sich im Rahmen der
Erwartungen entwickelt und zeigt, dass sich der
US-Arbeitsmarkt in einer guten Verfassung befindet. Wir erwarten, dass die US-Binnenkonjunktur
auf dem soliden Wachstumspfad bleiben wird.
USA: Auftragseingang langlebiger
Wirtschaftsgüter ex Transport (Januar)
letzte: -0.7%; erwartet: 0.3%; aktuell: 1.8%
Nach einem schwachen Dezember zeigen sich
die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Januar von ihrer Sonnenseite. So wurde
die Zahl vom Januar nach oben revidiert, was wir
positiv werten. Gleichzeitig haben die Bestelleingänge angezogen und die Erwartungen deutlich
übertroffen. Sicher beinhaltet der starke Anstieg
auch einen Nachholeffekt nach den schwachen
Zahlen im Dezember. Diesen berücksichtigt,
deuten die jüngsten Zahlen darauf hin, dass die
Aktivitäten im Industriesektor zwar gedämpft
bleiben. Sie signalisieren aber, dass der USIndustriesektor die rezessiven Tendenzen durchaus zu bodigen vermag.
Disclaimer: Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen
aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der
Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA
(Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
26.02.16
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: +1.29%, S&P500: +1.13%,
Nasdaq: +0.87%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: +2.03%, DAX: +1.79%,
SMI: +1.36%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: +0.30%, HangSeng: +1.58%,
S&P/ASX 200: -0.02%
Die US-Aktienmärkte notierten zu Handelsbeginn
unverändert. Im Tagesverlauf erhöhte sich jedoch
im Zuge der Ölpreiserhöhung die Zuversicht der
Investoren. Bis zu Handelsschluss summierte sich
der Kursgewinn beim breit abgestützten S&P500
Index auf mehr als 1.1%. Die wichtigsten Indizes
schlossen dabei allesamt auf Tageshöchstständen.
Die europäischen Aktienmärkte profitierten von
den positiven Vorgaben und notierten den ganzen Handelstag in der Gewinnzone. Die wichtigsten Indizes legten um mehr als 2% zu. Der Deutsche Aktienindex DAX entwickelte sich gestern mit
einem Kursplus von +1.8% unterdurchschnittlich.
Auf dem Index lasteten enttäuschende Unternehmenszahlen von Bayer und Henkel. Der Konsumgüterhersteller Henkel schloss sogar leicht tiefer
als am Vortag.
Heute Morgen hat der Chemiekonzern BASF
seine Zahlen bekanntgegeben. Die wichtigsten
Eckdaten für 2015 waren bereits bekannt. Der
Ausblick für 2016 bleibt verhalten. BASF rechnet
mit einem schwierigen und volatilen Marktumfeld.
Der operative Gewinn wird bis zu 10% tiefer als
2015 erwartet.
Auch der Schweizer Aktienmarkt entwickelte sich
unterdurchschnittlich, jedoch lastete auf dem
Leitindex SMI der Dividendenabschlag von Novartis. Zyklische Aktien profitierten gestern von
der freundlichen Stimmung. Tagesgewinner war
LafargeHolcim mit einem Kursgewinn von 4.8%.
Der Bauchemie- und Klebstoffhersteller Sika präsentierte heute Morgen das Zahlenset für 2015.
Trotz des laufenden Übernahmestreits erzielte der
Konzern ein Rekordergebnis. Der Umsatz reduzierte sich wegen negativen Währungseffekten,
der Gewinn erhöhte sich jedoch deutlich. Sika
wird seine Wachstumsstrategie fortsetzen und
erwartet ein Umsatzwachstum von 6-8% und eine
höhere operative Marge. Mit dem Zahlenset hat
Sika die Markterwartungen übertroffen.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 33.01 pro Fass
Goldpreis: USD 1238.67 pro Unze
Die Ölpreise legten gestern deutlich zu, bleiben
jedoch sehr volatil. Nennenswerte Nachrichten
gab es nicht. Der Preis der Sorte WTI notiert
wieder über der Marke von USD 33.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.721%; DE: 0.136%; CH: -0.444%
Die Renditen an den Kapitalmärkten notierten
nahezu unverändert.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9881
Euro in US-Dollar: 1.1052
Euro in Franken: 1.0920
Die wichtigsten Währungen zeigen sich gegenüber dem Schweizer Franken wenig verändert.
Caroline Hilb
Jan Widmer, CIIA
Investment Center
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