Wirtschaft Aktienmärkte - St.Galler Kantonalbank

29.07.16
Wirtschaft
Aktienmärkte
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (23. Juli)
letzte: 252K; erwartet: 262K; aktuell: 266K
USA: Bezüger Arbeitslosenhilfe (16. Juli)
letzte: 2132K; erwartet: 2136K; aktuell: 2139K
US-Aktienmärkte:
DowJones: -0.09%, S&P500: +0.16%,
Nasdaq: +0.30%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: -1.11%, DAX: -0.43%,
SMI: -1.54%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: +0.48%, HangSeng: -0.10%,
S&P/ASX 200: +0.10%
Die Zahl der wöchentlichen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche
leicht angestiegen. Der etwas aussagekräftigere 4Wochenschnitt ist um 1‘000 Anträge auf 256‘500
gefallen. Auch die Anzahl der bestehenden Bezüger von Arbeitslosenhilfe ist etwas angestiegen.
Insgesamt beziehen zurzeit 2.139 Millionen Menschen Arbeitslosenhilfe. Rund 7'000 Personen
mehr als noch vor Wochenfrist. Wie immer um
diese Jahreszeit bereitet jedoch die Sommerpause
der Automobilhersteller dem US-Arbeitsamt Probleme bei der saisonalen Anpassung der Arbeitsmarktzahlen. Die US-Automobilhersteller schliessen ihre Fabriken jeweils über die Sommermonate,
um die nötigen Anpassungen für neue Modellserien vorzunehmen. Die Arbeiternehmer werden
für diese Zeit jeweils von den Firmen entlassen.
Die US-Arbeitsmarktzahlen sind in den Sommermonaten deshalb grossen Schwankungen unterworfen. Insgesamt war es die 73 Woche mit weniger als 300‘000 Anträgen. Dies ist die längste
Serie seit 1973 und zeigt, dass der USArbeitsmarkt weiter auf einem sehr guten Weg ist.
Eurozone: Geschäftsklima-Indikator (Juli)
letzte: 104.4; erwartet: 103.5; aktuell: 104.6
Das Geschäftsklima hielt sich in der Eurozone
insgesamt auf gutem Niveau und verbesserte sich
trotz Brexit-Entscheid leicht. Zwar erwarten die
Manager eine etwas tiefere Auslastung in den
kommenden Monaten. Ihre Einschätzung bezüglich der Bestellungseingänge sowie der aktuellen
Produktionsniveaus hat sich aber deutlich verbessert. Diese jüngsten Daten bekräftigen uns in der
Sichtweise, dass der Brexit ökonomisch in erster
Linie ein britisches Problem ist und ausserhalb vor
allem politische Wellen wirft. Ökonomische Folgen
scheinen für die Eurozone vorerst geringfügig.
Die amerikanischen Aktienmärkte haben sich
gestern uneinheitlich entwickelt. Der DowJones
Industrials büsste leicht an Terrain ein, während
der technologielastige Nasdaq Index leichte Gewinne verzeichnete.
Die Berichtssaison steht nach wie vor im Fokus der
Investoren. Der Automobilhersteller Ford (-8.1%)
ist nach enttäuschenden Zahlen und einem sehr
zurückhaltenden Ausblick an der Börse abgestraft
worden. Auch der Düngemittelkonzern Potash
(-7.2%) enttäuschte. Das Management senkte den
Ausblick für das Gesamtjahr und kürzte die Dividende um 60%.
Gestern nach Börsenschluss veröffentlichten die
beiden Schwergewichte Alphabet und Amazon
die Unternehmensergebnisse. Alphabet übertraf
die Konsensschätzungen der Analysten beim Gewinn und Umsatz. Insgesamt erhöhte sich der
Umsatz und Gewinn um mehr als 20%. Die Aktie
verteuerte sich nachbörslich um 4%. Auch Amazon übertraf mit dem Zahlenset die Erwartungen.
Der Ausblick für das nächste Quartal lag beim
Umsatz leicht über den Marktschätzungen, hingegen liegt der geschätzte operative Gewinn unter
den Konsenserwartungen. Die Aktie legte nach
Börsenschluss um 2% zu.
Die europäischen Aktienmärkte büssten gestern an Terrain ein. Auch in Europa findet die
Berichtssaison viel Beachtung. Positiv in Szene
setzten sich Unternehmen wie BT Group (+3.1%)
oder Danone (+3.4%). Dem gegenüber büssten
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
29.07.16
Telefonica (-4.5%), Linde (-1.6%) und Santander (-4.0%) an Wert ein.
Der Schweizer Aktienmarkt verzeichnete deutliche Kursverluste. Der Leitindex SMI hatte in der
Startphase zwar noch Oberwasser, im Tagesverlauf summierten sich hingegen kontinuierlich die
Verluste. Die Aktie der Credit Suisse verlor nach
den Zahlen 5% an Wert, nachdem das Zahlenset
auf den 2. Blick gewisse Makel aufwies. Im breiten
Markt stand Logitech in der Gunst der Anleger.
Die Aktie anvancierte nach den Zahlen um 13.6%.
Clariant büsste nach enttäuschenden Zahlen
hingegen 3.6% an Wert ein. Der Industriekonzern
Dätwyler (-1.5%) muss bei der geplanten Übernahme von Premier Farnell über die Bücher, nachdem der Konkurrent Avnet ein höheres Übernahmeangebot bekanntgegeben hat.
Heute Morgen haben in der Schweiz u.a. folgende
Gesellschaften das Zahlenset veröffentlicht: UBS,
Swiss Re, Sika und Dufry.
Die Grossbank UBS erzielte im 2. Quartal einen
Gewinn von etwas über CHF 1 Mrd. und hat somit
die Markterwartungen übertroffen. Der bereinigte
Vorsteuergewinn lag im Investment Banking über
den Erwartung. Hingegen enttäuschte das Wealth
Management leicht, da die Bruttomarge nur bei
78 Basispunkte lag. CEO Ermotti sieht die UBS gut
aufgestellt für eine Markterholung, gibt sich jedoch für den Ausblick gewohnt vorsichtig.
Swiss Re hat im 2. Quartal etwas mehr verdient
als erwartet. Auch die Eigenkapitalausstattung ist
besser als erwartet. Hingegen war die Combined
Ratio schlechter als erwartet ausgefallen.
Sika hat mit seinem Zahlenset die Markterwartungen auf allen Stufen übertroffen. Insbesondere
die Gewinnzahlen sind deutlich besser.
Dufry leidet hingegen unter den schwierigen
Rahmenbedingungen. Insbesondere das organische Wachstum schwächelt weiterhin. Auf Gewinnstufe konnten die Erwartungen ganz knapp
erfüllt werden.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 41.00 pro Fass
Goldpreis: USD 1339.04 pro Unze
Öl bekommt den stetig sinkenden Preis weiter
nicht in den Griff und notiert unterdessen unter
41 Dollar das Fass. Wir gehen davon aus, dass sich
der Preis für die Sorte WTI zwischen 40 und 50
Dollar halten wird.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.527%; DE: -0.093%; CH: -0.625%
An den Kapitalmärkten hat sich der jüngste Trend
zu höheren Zinsen wieder verflüchtigt. In den
USA, aber insbesondere in Europa, sind die langen
Zinsen wieder um knapp 10 Basispunkte zurückgekommen. Einen starken Zinssprung nach oben
ausgelöst hat das durch Präsident Abe angekündigte Konjunkturpaket der Regierung. Japan will
die Wirtschaft mit Investitionen im Umfang von
umgerechnet rund 260 Millarden CHF ankurbeln.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9786
Euro in US-Dollar: 1.1085
Euro in Franken: 1.0848
An den Währungsmärkten spielt zurzeit in erster
Linie der Yen verrückt. Die Märkte waren enttäuscht von der japanischen Zentralbank bezüglich
den geldpolitischen Lockerungsmassnahmen. In
der Folge wertete die Währung gegenüber dem
US-Dollar um rund 2% auf.
Beat Schiffhauer, CFA
Jan Widmer, CIIA
Investment Center
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