Kapitalmarktzinsen zeigen sich im Vorfeld des EZB-En

20.07.16
Wirtschaftsnews
Deutschland: ZEW Konjunktureinschätzung
(Juli)
letzte: 54.5; erwartet: 51.8; aktuell: 49.8
Deutschland: ZEW Konjunkturerwartung (Juli)
letzte: 19.2; erwartet: 9.0 aktuell: -6.8
Die Einschätzung bezüglich der konjunkturellen
Entwicklung in Deutschland hat sich merklich
eingetrübt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für
Deutschland gehen im Juli 2016 stark zurück. Der
Index verliert gemäss dem ZEW-Institut gegenüber dem Vormonat 26 Punkte und steht jetzt bei
minus 6.8 Punkte. Dies ist der niedrigste Stand seit
November 2012. Die Eintrübung ist massgeblich
auf das britische Votum für einen Brexit zurückzuführen. Einerseits sind es die Sorgen um die Absatzmöglichkeiten für deutsche Exporteure. Andererseits belasten die Sorgen um die Stabilität des
europäischen Bankensystems merklich. Auch die
Einschätzung bezüglich der aktuellen konjunkturellen Lage ist deutlich gesunken. Die Daten des
ZEW sind zwar ein solider Stimmungsindikator,
sollten aber nicht überbewertet werden. Schlussendlich sind es „nur“ Umfragen unter Finanzmarktexperten. Diese sind zwar nah am Puls der
Zeit, schiessen aber mit ihren Erwartungen auch
gerne Mal übers Ziel hinaus.
USA: Baugenehmigungen (Juni)
letzte: 1136k; erwartet: 1150k; aktuell: 1153k
USA: Baubeginne (Juni)
letzte: 1135k; erwartet: 1165k; aktuell: 1189k
Die Anzahl Baugenehmigungen haben die Erwartungen der Ökonomen erfüllt und notieren leicht
(+1.5%) über den Mai-Zahlen. Im Jahresvergleich
zeigen sie sich allerdings schwach. Im Juni des
Vorjahres wurden deutlich mehr Baugenehmigungen gesprochen. Damals wurden 1‘334‘000 Neubauten bewilligt. Auch die Baubeginne haben
gegenüber den Erwartungen der Ökonomen nicht
enttäuscht und notieren 4.8% über den MaiWerten. Aber auch hier zeigt sich im Jahresvergleich ein etwas schlechteres Bild. Noch im Juni
des Vorjahres wurden 1‘213‘000 Häuser neu
begonnen. 2% mehr als in diesem Juni. Diese
Daten müssen allerdings mit Vorsicht genossen
werden, da sie bloss erste Schätzungen sind. Insgesamt zeigt sich aber im US-Häusermarkt eine
gewisse Sättigung, auch wenn die monatlichen
Daten etwas besser sind.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: +0.14%, S&P500: -0.14%,
Nasdaq: -0.38%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: -0.61%, DAX: -0.81%,
SMI: -0.61%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: -0.21%, HangSeng: +0.87%,
S&P/ASX 200: +0.59%
Die US-Aktienmärkte schlossen am Dienstag
nahezu unverändert. Der DowJones Industrial
legte um 0.1% zu und hat damit seit Ende Juni
um beinahe 9% zugelegt. Im Fokus der Marktteilnehmer stand die laufende Berichtssaison. Der
Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson &
Johnson konnte um 1.7% zulegen, nachdem die
Quartalszahlen positiv aufgenommen wurden und
der Ausblick für das Gesamtjahr angehoben wurde. Im Gegensatz dazu sanken die Titel von IBM
um 0.2%. Der IT-Konzern wies das 17. Mal in
Folge schrumpfende Umsätze aus. Der Quartalsgewinn sank ebenfalls um über einen Viertel. In
den zukunftsträchtigen Wachstumsbereichen
Cloud-Dienste, Daten-Analyse und künstliche
Intelligenz hingegen sind die Umsätze um 12%
angewachsen. Aufgefallen sind die Titel von Netflix, welche nach schwachem Kundenwachstum
um 13.1% nachgaben.
Die Aktien von Microsoft legten nach Börsenschluss um 3.5% zu. Der IT-Konzern konnte den
Umsatz im Cloud-Geschäft weiter von USD 6.4
Mrd. auf USD 6.7 Mrd. steigern, wobei das Geschäft mit der Plattform Azure verdoppelt wurde.
Auch die Office Sparte wuchs um USD 300 Mio. In
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
20.07.16
der Smartphone-Sparte, welche weitgehend aufgegeben wurde, gab es einen Einbruch von 70%
und eine weitere Belastung für Aufräumarbeiten
über USD 1.1 Mrd.
Die europäischen Aktienmärkte gaben am
Dienstag nach. Auf Branchenebene bildeten die
Rohstoffwerte mit Minus 2.4% das Schlusslicht.
Auf Einzeltitelebene fielen die Titel des Netzwerkausrüsters Ericsson mit 5.6% Abschlag auf,
nachdem der Konzern enttäuschende Quartalszahlen veröffentlichte. Ericsson leidet zunehmend
unter der chinesischen Konkurrenz.
Das Softwareunternehmen SAP konnte im 2.
Quartal einen um 5% höheren Umsatz und um
Sondereffekte bereinigten 9% höheren operativen
Gewinn vorlegen. Das Cloud-Software-Geschäft
wurde um 30% gesteigert. Damit wurden die
Analystenerwartungen übertroffen.
Auch der Schweizer Aktienmarkt ging gestern
schwächer aus dem Handel. Im Fokus standen die
Quartalszahlen von Novartis. Die Aktien konnten
die phasenweise deutlich höheren Verlust zu Handelsschluss auf -0.3% eindämmen. Der vorsichtig
formulierte Ausblick wurde am Markt teilweise
negativ aufgenommen.
Der Life-Science-Konzern Lonza hat im ersten
Halbjahr 2016 einen um 6% höheren Umsatz und
75% höheren Reingewinn präsentiert. Infolge des
starken Resultats, welches die Analystenschätzungen übertraf, wurde der Ausblick für das Gesamtjahr erhöht. Neu wird für 2016 ein zweistelliges
Wachstum des Kern-EBIT erwartet.
Der Transport- und Logistikkonzern Panalpina
musste im 2. Quartal eine Rückstellung vornehmen. Aufgrund des schwachen Öl- und Gasgeschäfts wurden CHF 26 Mio. für Restrukturierungen zurückgestellt. Der Nettoumsatz ging um
10% zurück, jedoch konnte der Bruttogewinn um
1.9% gesteigert werden. Bereinigt um die Rückstellung lag das Ergebnis leicht über den Analystenerwartungen.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 44.73 pro Fass
Goldpreis: USD 1329.20 pro Unze
Das Rohöl der Sorte WTI hat seinen Preisrückgang
vorerst bei knapp unter 45 Dollar das Fass gestoppt. Ein Preisniveau zwischen 40 und 50 Dollar
scheint uns für die nächsten Monate auch aufgrund der weiterhin guten Angebotslage realistisch.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.546%; DE: -0.032%; CH: -0.602%
Die Kapitalmarktzinsen zeigen sich im Vorfeld des
EZB-Entscheids von morgen entspannt. In den
letzten Tagen haben sich die Renditen zumindest
in den USA und Deutschland wieder etwas von
ihren Allzeittiefs erholt. Geholfen haben sicher die
guten US-Zahlen. Auch die Rendite des 10jährigen Schweizer Eidgenoss notiert mit -0.60%
deutlich höher als noch vor Wochenfrist.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9857
Euro in US-Dollar: 1.1018
Euro in Franken: 1.0860
Der Schweizer Franken hat sich seit dem BrexitVotum der Briten nicht mehr auf sein vorheriges
Niveau gehoben und notiert seitdem zwischen
1.08 und 1.09. Dies widerspiegelt auch die latente
Unsicherheit bezüglich der weiteren Folgen dieses
weitreichenden Entscheides.
Beat Schiffhauer, CFA
Tobias Kistler, CFA
Investment Center
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