Wirtschaft Aktienmärkte - St.Galler Kantonalbank

17.11.16
Wirtschaft
USA: Industrieproduktion (Okt.), MoM
letzte: -0.2%; erwartet: +0.2%; aktuell: 0.0%
Die Industrieproduktion im Oktober hat stagniert
und damit die Erwartungen nicht erfüllt. Gemäss
Bloomberg waren die Ökonomen von einem
Wachstum von 0.2% ausgegangen. Das ist sicher
nicht positiv, aber auch kein konjunkturnegatives
Signal. Entscheidend wird sein, dass die Zahl im
November besser ausfällt. Nachdem der unüblich
warme Oktober negativ wirkte, könnte die Novemberproduktion entsprechend aufholen. Eher
negativ fällt uns auf, dass die Zahl vom Vormonat
von 0.1% auf -0.2% nach unten revidiert wurde.
Ausblick: Die vorlaufenden Indikatoren, welche
auf Umfragen bei Firmen beruhen, signalisieren
eine stärkere Entwicklung in den kommenden
Monaten. Die aufgehellten Aussichten für die
Weltwirtschaft sollten helfen. Belastend könnte
der jüngst erstarkte US-Dollar wirken.
USA: Produzentenpreise (Okt.), MoM
letzte: +0.3%; erwartet: +0.3%; aktuell: 0.0%
Die Produzentenpreise in den USA entwickelten
sich im Oktober seitwärts, nachdem sie im September noch um 0.3% angestiegen waren. Die
Preise für Dienstleistungen sanken, vor allem jene
für Finanzdienstleistungen. Dieser Rückgang wurde durch einen Anstieg bei den Güterpreisen
kompensiert. Hier drückten gestiegene Energiepreise die Produzentenpreise nach oben.
Grossbritannien: Arbeitslosenquote (Sept.)
letzte: 4.9%; erwartet: 4.9%; aktuell: 4.8%
Die Arbeitslosenquote in Grossbritannien sank auf
4.8%. Das ist der tiefste Wert seit elf Jahren.
Aktuell sind 1.6 Millionen Menschen in Grossbritannien arbeitslos. Eine tiefe Arbeitslosenquote ist
sicherlich eine gute Nachricht für Grossbritannien.
Positiv fällt auch auf, dass die Arbeitslosenquote
mit dem Brexit-Entscheid nicht gestiegen ist. War
der Brexit am Ende gar nicht schlecht für die britische Wirtschaft? Bisher nicht, aber bisher ist auch
noch kein Brexit vollzogen. Die EU wartet noch
immer auf das Austrittsgesuch von Premier Theresa May. Die Handelsverträge haben weiterhin
ihre Gültigikeit, aber das Pfund hat nach dem
Entscheid abgewertet. Davon profitiert der Exportsektor. Die "Zwischenzeit" scheint der britischen
Wirtschaft gut zu tun. Die aktuelle Lage lässt aber
keine Schlüsse zu, wie sich die britische Wirtschaft
nach dem Austritt entwickeln wird. Bisher hat das
ökonomische Sentiment in Grossbritannien einfach weniger gelitten als erwartet.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: -0.29%, S&P500: -0.16%,
Nasdaq: +0.36%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: -0.77%, DAX: -0.66%,
SMI: +0.06%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: +0.00%, HangSeng: -0.09%,
S&P/ASX 200: +0.20%
Die sieben Handelstage anhaltende Rally kam
gestern an den amerikanischen Aktienmärkten
zum Erliegen. Diese hatte einen Tag vor der Präsidentschaftswahl begonnen. Während der DowJones 0.3% und der breiter gefasste S&P500
0.2% nachgaben, konnte die Nasdaq, getragen
von den Technologiewerten, 0.4% dazugewinnen. Dies war eine Gegenbewegung zur jüngsten
Kursschwäche. Der Technologiesektor wurde
gemieden, da erwartet wird, dass die Technologiewerte weniger als andere Sektoren von Präsident Trumps Konjunkturprogrammen profitieren
werden. Die Titel von Apple legten um 2.7% zu.
Dafür standen die Bankentitel, welche nach dem
Wahlsieg von Trump avancierten und über 10%
zugelegt hatten, auf der Verliererseite. Der Bankenindex gab um 0.8% nach. Die Bankenbranche
profitierte von der Hoffnung, Trump werde die
Banken weniger stark regulieren, sowie von den
anziehenden Zinsen. JP Morgan Chase verlor
2.5%. Gestern nach Börsenschluss präsentierte
der Netzwerkkonzern Cisco die Zahlen zum ver-
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
17.11.16
gangenen Quartal. Neben dem um 4% tieferen
Gewinn von USD 2.3 Mrd. wurden die Anleger
auch beim Geschäftsausblick enttäuscht. Die Cisco
Aktien gaben nachbörslich um fast 4% nach.
Die europäischen Aktienmärkte verbuchten im
Zuge des rückläufigen Ölpreises und der schwächeren US-Börsen zur Wochenmitte Abgaben.
Auch in Europa gehörten die Bankenwerte
(-1.3%) nach den jüngsten Kursgewinnen zu den
grössten Verlierern.
Der Schweizer Aktienmarkt drehte nach einem
freundlichen Auftakt ab Mittag ins Minus. Gegen
Handelsende rettete sich der SMI dann wieder
knapp ins Plus. Angeführt wurde der Leitindex von
Actelion. Nach verhaltenem Start zogen die Titel
an und schlossen 6.8% höher. Auch in der
Schweiz waren die Grossbankentitel Credit Suisse (-2.3%) und UBS (-1.1%) unter Druck. Im
Gegensatz dazu notierte Julius Bär 0.7% fester.
Der Versicherungskonzern Zurich Insurance hält
heute den Investorentag in London ab. Unter
anderem werden dort die neuen Finanzziele bis
2019 präsentiert. Die Eigenkapitalrendite auf dem
operativen Gewinn soll ab dem kommenden Jahr
über 12% liegen (bisher 12% bis 14%). Die Dividendenpolitik soll weiterhin attraktiv gestaltet
werden. Es sollen künftig 75% des den Aktionären zurechenbaren Gewinns ausgeschüttet werden, mindestens aber CHF 17 je Aktie. Die Mittelflüsse über 3 Jahre sollen total USD 9.5 Mrd. betragen. Am Kapitalisierungsziel nach dem internen
Z-ECM.-Modell von 100% bis 120% wird festgehalten. Auch auf der Kostenseite wird weiter
gespart. Gegenüber der Basis aus dem Jahr 2015
sollen die Kosten um USD 1.5 Mrd. sinken, dies
bringt Restrukturierungskosten von je USD 500
Mio. für 2017 und 2018 mit sich.
Julius Bär konnte die verwalteten Vermögen von
CHF 311 Mrd. per Ende Juni auf CHF 327 Mrd.
per Ende Oktober steigern. Der annualisierte Nettoneugeldzufluss lag damit bei 4% und somit am
unteren Ende der mittelfristigen Zielspanne von
4% bis 6%. Aufgrund der Neueinstellungen von
Kundenberatern wird erwartet, dass sich der Nettoneugeldzufluss 2017 verbessert und klar im
mittelfristigen Zielband liegt. Die Kundentransaktionsvolumen waren weiter rückläufig. Die Bruttomarge verringerte sich infolge dessen für die
ersten 10 Monate 2016 auf 0.91% (per Ende Juni
bei 0.95%).
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 45.47 pro Fass
Goldpreis: USD 1‘226.24 pro Unze
Der Ölpreis befindet sich gerade auf einer kleinen
Berg- und Talfahrt. Die OPEC verhandelt noch
immer über die Umsetzung der Förderquote.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 2.198%; DE: 0.297%; CH: -0.117%
Seit dem 9. November waren die langen Zinsen
angetrieben von den US-Renditen stark angestiegen. Inzwischen hat der Aufwärtsdruck an Dynamik verloren und die Renditen tendieren seitwärts
oder gehen leicht zurück.
Währungen
US-Dollar in Franken: 1.0030
Euro in US-Dollar: 1.0687
Euro in Franken: 1.0719
Die Stärke des US-Dollars ist ungebrochen. Zum
Franken hat er die Parität durchbrochen und auch
zum Euro aufgewertet. Hier spielen die Zinsfantasien rund um den Notenbank-Entscheid im Dezember eine tragende Rolle.
Caroline Hilb
Tobias Kistler, CFA
Investment Center
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