Daily Focus, 27.09.2016, 08:55 Uhr Ölpreis legt zum Wochenstart

27.09.16
Wirtschaft
Deutschland: ifo Geschäftsklimaindex (Sep.)
letzte: 106.3; erwartet: 106.3; aktuell: 109.5
Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im
September gemäss der Umfrage des Münchner
Instituts für Wirtschaftsforschung deutlich aufgehellt. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch
die Erwartungen für die kommenden sechs Monate beurteilten die Unternehmen besser als im
Vormonat. Die Stimmung hellte dabei in allen
betrachteten Wirtschaftsbereichen auf. Wir gehen
davon aus, dass sich Deutschlands Wirtschaft auch
weiterhin robust zeigen wird.
USA: Verkäufe neuer Häuser (August)
letzte: 659K; erwartet: 600K; aktuell: 609K
Nach dem Mehrjahreshoch im Juli sind die Verkäufe neuer Häuser erwartungsgemäss leicht zurückgeglitten. Mit annualisiert 609‘000 verkauften
Einheiten lagen die Verkaufszahlen aber weiterhin
deutlich über dem 12-Monats-Durchschnitt
(546‘000). Gemäss dem US-Handelsministerium
heizt insbesondere die gute Arbeitsmarktsituation
die Verkaufszahlen weiter an. Der amerikanische
Immobilienmarkt zeigt seit Mitte 2010 einen kontinuierlichen Aufwärtstrend und wir erwarten
aufgrund des gut laufenden Arbeitsmarktes eine
weiterhin
positive
Entwicklung
am
USHäusermarkt.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: -0.91%, S&P500: -0.86%,
Nasdaq: -0.91%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: -1.86%, DAX: -2.19%,
SMI: -1.30%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: +0.33%, HangSeng: +1.12%,
S&P/ASX 200: -0.49%
Die amerikanischen Aktienmärkte sind schwächer in die neue Woche gestartet. Die Anleger
zeigten sich vor der ersten Fernsehdebatte zwischen den beiden Präsidentschaftskandidaten
Clinton und Trump zurückhaltend. Zudem drückten Nachrichten zum Bankensektor auf die Stimmung.
Auf Sektorenebene bildeten die Finanzwerte das
Schlusslicht. Einerseits wurde die Branche durch
Befürchtungen für höhere Strafzahlungen bei der
Deutschen Bank belastet. Andererseits durch eine
Äusserung der US-Notenbank bezüglich Kapitalanforderungen bei den US-Grossbanken. Die USNotenbank will im Rahmen eines neuen Bankenstresstests die Vorgaben für die Grossbanken
verschärfen. "Dies würde generell eine Erhöhung
der Eigenkapitalanforderungen bedeuten", teilte
Fed-Mitglied Daniel Tarullo gestern mit. Dies betreffe insbesondere die Grossbanken, während es
für regionale Institute Erleichterungen geben soll.
Es sollen neue Kapitalreserven aufgebaut werden,
um das Finanzsystem vor Schocks zu schützen,
sagte Tarullo. Weitere Details sollen erst im nächsten Jahr veröffentlicht werden. Der Stresstest im
Jahr 2017 sei von den Neuerungen noch nicht
betroffen.
Auf Unternehmensebene standen diverse Übernahmen im Fokus. Die deutsche Chemiegesellschaft Lanxess beabsichtigt die US-Gesellschaft
Chemtura zu übernehmen. Das Kaufangebot
liegt bei rund USD 2.4 Mrd. und soll vorwiegend
mit Fremdkapital finanziert werden. Die Aktien
von Twitter stiegen nochmals um 3% an, nachdem sie bereits vor dem Wochenende markant
angestiegen sind. Nach einem Medienbericht
sollen neben Alphabet auch Disney und Microsoft Interesse an Twitter haben. Zudem bahnt sich
in der Energiebranche eine weitere Konsolidierung
an. Die Öl-Gesellschaft Rice Energy bietet USD
2.7 Mrd. für Vantage Energy. Wegen dem Ölpreiszerfall steht die Branche unter Druck.
Auch die europäischen Aktienmärkte verzeichneten einen schwachen Wochenstart. Auf Branchenebene waren die zyklischen Sektoren die
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
27.09.16
grössten Verlierer. Der Branchenindex für Bankaktien ging mit einem Minus von 2.3% aus dem
Handel. Die Aktionäre der Deutschen Bank machen sich wieder Sorgen über die Kapitalausstattung. So droht die US-Justiz mit zweistelligen
Milliardenforderungen als Folge dubioser Hypothekengeschäfte. Diese mögliche Forderungen
sind zwar nicht neu, keimten nun aber wieder auf.
Die deutsche Regierung sei gemäss einem deutschen Nachrichtenmagazin angeblich nicht bereit,
der Deutschen Bank gegebenenfalls Staatshilfen
anzubieten. Die Aktien verloren gestern 7.5% an
Wert.
Der Schweizer Aktienmarkt ist zum Wochenstart zurückgefallen. Vor allem unter Druck standen die Aktien der Banken UBS (-2.8%), Credit
Suisse (-2.5%) und Julius Bär (-2.1%). Unter
grösserer Beobachtung standen nach der Zahlenvorlage auch die Aktien von Aryzta (-2.0%). Der
Backwarenkonzern hat mit seinem verhaltenen
organischen Wachstum im vierten Quartal die
Analystenerwartungen verfehlt. Nach dem Kurssprung vom vergangenen Freitag wurden Gewinne mitgenommen.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 45.83 pro Fass
Goldpreis: USD 1334.48 pro Unze
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.598%; DE: -0.119%; CH: -0.566%
Im Vorfeld der ersten Fernsehdebatte der USPräsidentschaftskandidaten Clinton und Trump
hat die Unsicherheit zugelegt und sogenannt
sichere Anlagen waren entsprechend gefragt. So
sind die Renditen der Staatsanleihen weiter zurückgeglitten.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9700
Euro in US-Dollar: 1.1244
Euro in Franken: 1.0906
Der Euro profitierte am gestrigen Handelstag von
der besseren Stimmung in deutschen Unternehmen (ifo Geschäftsklimaindex) und legte gegenüber dem US-Dollar als auch gegenüber dem
Schweizer Franken zu. Für 1 Euro muss nun wieder über 1.09 Schweizer Franken bezahlt werden.
Patrick Häfeli, CFA
Thomas Jäger, CIIA
Investment Center
Der Ölpreis hat zum Wochenstart wieder deutlich
zugelegt. Mit Spannung erwarten die Marktteilnehmer Ergebnisse des Treffens von Vertretern
wichtiger Förderländer am Rande der Energiekonferenz in Algier. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertrauten Personen, Saudi-Arabien
sei angeblich zu einer Drosselung der Ölförderung
bereit, sollte auch der Iran seine Förderung begrenzen. Wir beurteilen solche Meldungen eher
skeptisch, sind diese Gerüchte doch schon zu oft
im Sand verlaufen.
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