Edelmetallpreise auf dem Rückzug

26.05.16
Wirtschaftsnews
USA: Markit US-Servicesektor Flash PMI (Mai)
letzte: 52.8; erwartet: 53.0; aktuell: 51.2
USA: Markit Composite PMI (Mai)
letzte: 52.4; erwartet: n. a.; aktuell: 50.8
Die vorlaufenden Indikatoren aus den USA finden
immer grosse Beachtung. Besonders dann, wenn
bald ein nächster kritischer Zinsentscheid in den
USA stattfindet und die Meinungen noch nicht
gemacht sind.
Der Index des Markit Instituts ist gleich zu lesen
wie sein grosser Bruder, der Index vom ISM. Wichtig ist, dass die Werte jeweils über 50 notieren.
Denn das ist die kritische Marke, welche zwischen
Expansion (Wert über 50) und Kontraktion (Wert
unter 50) unterscheidet.
Die beiden Werte des Index sind über 50 und
signalisieren damit eine Expansion der USWirtschaft. Allerdings fallen zwei Aspekte auf,
welche uns nicht gefallen: Erstens hat der Index
die Erwartungen gemäss den Umfragen unter den
Ökonomen auf Bloomberg verfehlt. Und zweitens
notieren beide Indizes im Mai tiefer als noch im
Vormonat. Die Werte sind die tiefsten Zahlen seit
Februar dieses Jahres, als die Angst vor einer USRezession an den Finanzmärkten die Runde machte. Diese Befürchtung hielten wir für übertrieben.
Und auch jetzt finden wir, dass die US-Wirtschaft
in einer guten Verfassung ist.
Am Arbeitsmarkt entstehen immer mehr Engpässe. Die Zahl der Firmen, die ihre offenen Stellen
nicht mit Leichtigkeit besetzen können, nimmt
stetig zu. Gleichzeitig hat sich der Lohndruck
verstärkt und auch die Kerninflationsrate notiert
über der Marke von 2%. Ebenfalls darf ein wichtiger Faktor nicht ignoriert werden: Zinserhöhungen
gibt es nicht in der Phase der Konjunkturerholung.
Die Zinserhöhungen kommen dann, wenn die
Konjunktur „boomt“. Und Boom bedeutet, dass
auch erste Sektoren Wachstumsschwächen zeigen. Schwächere vorlaufende Indikatoren sind in
diesem Sinne also kein Widerspruch, sondern sie
komplementieren das Bild und füttern unsere
Erwartung einer bevorstehenden Zinserhöhung.
Sicher gibt es auch Argumente gegen eine Leitzinserhöhung. Dazu gehört das Risiko von Kapitalabflüssen aus den Schwellenländern sobald in den
USA die Zinsen steigen. Dies würde an den Finanzmärkten zu einigen Verwerfungen führen.
Immerhin zeigt sich, dass die US-Notenbank Fed in
ihren Statements die globale Lage wohl auch aus
diesem Grund stärker betont. Aber auch die Befürchtung, dass eine Zinserhöhung den Wirtschaftsgang nochmals abschwächen könnte, sind
Gegenargumente.
Wir sehen aber einen knappen Vorsprung für
einen Zinsschritt im Juni und rechnen dann mit
einer nächsten Erhöhung.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: +0.82%, S&P500: +0.70%,
Nasdaq: +0.70%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: +1.71%, DAX: +1.47%,
SMI: +0.52%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: +0.57%, HangSeng: -0.28%,
S&P/ASX 200: +0.29%
Die amerikanischen Aktienmärkte sind gestern
erneut angestiegen. Unterstützend wirkten der
anziehende Ölpreis sowie die stärker als erwarteten Zahlen zu den US-Hauspreisen. Bei den Einzelwerten avancierten wiederum die Finanzaktien stark. Diese würden besonders von einer USLeitzinserhöhung profitieren. Höhere Zinsen wirken sich positiv auf die Zinsmargen der Banken
aus.
Im Fokus standen die Aktien des IT-Konzerns
Hewlett Packard Enterprise (HPE), welche um
6.8% zulegten. HPE will seine Sparte für Unternehmensdienstleistungen mit der Firma Computer
Sciences Corp, dessen Aktien 42% nach oben
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
26.05.16
sprangen, verschmelzen. Die Aktien des grössten
chinesischen Online-Händlers Alibaba gaben um
7% nach. Die US-Börsenaufsicht SEC hat gegen
den Konzern Ermittlungen aufgenommen und
untersucht dessen Buchhaltungspraxis.
Die europäischen Aktienmärkte schlossen gestern deutlich fester. Die Einigung auf das neue
Griechenland-Paket und positive Konjunkturdaten
gaben den Märkten auftrieb. Erneut stark entwickelten sich die Kurse der Bankentitel, welche eine
baldige US-Leitzinserhöhung antizipieren.
Der Leitindex SMI hat gestern etwas mehr als
0.5% zugelegt und schloss damit den vierten
Handelstag in Folge höher. Die Finanzwerte gehörten erneut zu den Gewinnern. So führten die
Aktien von Credit Suisse (+1.9%) und UBS
(+2.1%) das Feld der Blue Chips an. Deutlich
zulegen konnten auch die Titel von Swisscom
(+1.8%). Die Umfrageergebnisse zur ServicePublic-Abstimmung Anfang Juni deuten auf einen
Meinungsumschwung hin. Eine Annahme der
Initiative hätte die Swisscom mit Unsicherheiten
belastet.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 49.25 pro Fass
Goldpreis: USD 1225.40 pro Unze
Die Edelmetallpreise befinden sich in den letzten
Tagen auf dem Rückzug. Die Zinsspekulation rund
um die US-Notenbank und ein höherer US-Dollar
haben den Edelmetallpreisen geschadet. Gegenüber dem Jahreshöchst von anfangs Mai liegt der
Goldpreis rund 6% tiefer.
US-Rohölvorräte um 4.23 Mio. Fass. Während die
Lage in Nigeria und Venezuela angespannt bleibt,
läuft in Kanada die Ölproduktion in den von
Waldbränden geplagten Regionen allmählich
wieder an, so dass sich die Angebotslage in den
kommenden Wochen wieder entspannen dürfte.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.865%; DE: 0.176%; CH: -0.314%
Die Rendite des 10-jährigen US-Treasury hält sich
weiterhin knapp unter 1.90%. Neue Impulse
dürfte der US-Arbeitsmarktbericht von nächster
Woche bringen (3. Juni).
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9921
Euro in US-Dollar: 1.1148
Euro in Franken: 1.1061
Der US-Dollar konnte auch diese Woche zulegen,
insbesondere gegenüber dem Euro. Mit der gestiegenen Erwartung einer baldigen Leitzinserhöhung in den USA bewegt sich der Greenback von
seinem Jahrestief weg.
Caroline Hilb
Tobias Kistler, CFA
Investment Center
In eine andere Richtung zeigen derzeit die Ölpreise. Dazu beigetragen haben Meldungen von rückläufigen Förderquoten in Nigeria und Venezuela.
Die Waldbrände in Kanada haben ebenfalls zu
substanziellen Produktionsausfällen geführt. Bemerkbar macht sich dies bei Kanadas Energieabnehmer, den USA. So vermeldete das USEnergieministerium gestern einen Rückgang der
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