US-Dollar bleibt derzeit weiter unter Druck

19.08.16
Wirtschaft
Eurozone: Inflationsrate (Juli) YoY
letzte: 0.1%; erwartet: 0.2%; aktuell: 0.2%
Eurozone: Inflationsrate (Juli) MoM
letzte: 0.2%; erwartet: -0.5%; aktuell: -0.6%
Im Juli lag die jährliche Inflationsrate im Euroraum
erwartungsgemäss bei 0.2%. Der stärkste Aufwärtsimpuls kam dabei von den Lebensmitteln,
während die Energiepreise am stärksten senkend
wirkten. Die Kerninflation, ohne die stark schwankenden Preise für Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak, lag bei 0.9%. Der tiefe Inflationsdruck in der Eurozone ist der EZB ein Dorn im
Auge. Sie versucht mit allen Mitteln der Geldpolitik die Inflation in der Eurozone nach oben zu
drücken. Bisher trägt ihr Ansinnen jedoch kaum
Früchte, weshalb sie weiterhin am Ball bleiben
wird. Wir gehen davon aus, dass die EZB den
ausserordentlichen Massnahmen die Treue halten
wird.
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (13. Aug.)
letzte: 266K; erwartet: 265K; aktuell: 262K
USA: Bezüger Arbeitslosenhilfe (6. Aug.)
letzte: 2160K; erwartet: 2145K; aktuell: 2175K
Die Zahl der wöchentlichen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche noch
einmal leicht zurückgeglitten. In der Woche vom
13. August haben 262‘000 Personen Arbeitslosenhilfe beantragt. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt stieg leicht auf 265‘250 Erstanträge
an. Die Erstanträge liegen nun bereits seit 76
aufeinanderfolgenden Wochen unter der wichtigen Marke von 300‘000 Anträgen. Ein Rekordwert, der seit Beginn der Datenerfassung 1970
noch nie erreicht wurde. Der Grundtrend bleibt
somit klar positiv und wir erwarten, dass sich der
US-Arbeitsmarkt weiterhin solide entwickeln wird.
Industriesektor misst, zeigt sich erwartungsgemäss
leicht besser. Deutlich verbessert hat sich insbesondere die Komponente „Einkaufspreise“. Unternehmen mussten demnach für ihr Rohmaterial
deutlich weniger bezahlen als noch im Vormonat,
was in erster Linie auf die tieferen Energiepreise
des letzten Monats zurückzuführen ist. Etwas ins
Stottern gerieten hingegen die Komponenten
„Offene Aufträge“ und „Auftragseingang“. Weiterhin sehr gut werden die Erwartungen für die
nächsten 6-12 Monate bewertet.
USA: Vorlaufende Konjunkturindikatoren
letzte: +0.3%; erwartet: +0.3%; aktuell: +0.4%
Der vom Conference Board erhobene Index der
vorlaufenden Indikatoren ist im Juli stärker als
erwartet angestiegen. Besonders stark zeigten sich
insbesondere die Komponenten vom Arbeitsmarkt.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: +0.13%, S&P500: +0.22%,
Nasdaq: +0.22%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: +0.50%, DAX: +0.62%,
SMI: +0.44%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: +0.43%, HangSeng: -0.36%,
S&P/ASX 200: +0.28%
USA: Philadelphia Fed Geschäftsklima (Aug.)
letzte: -2.9; erwartet: +2.0; aktuell: +2.0
Die amerikanischen Märkte konnten am Donnerstag dank anziehender Ölpreise leicht positiv
schliessen. Bei den Einzeltiteln stand der weltgrösste Detailhändler Wal-Mart im Fokus. Nach
über den Erwartungen liegenden Umsatz- und
Gewinnzahlen sowie dem Anheben der Jahresziele
stiegen die Aktien um 1.9%. Auf der Verliererseite
notierten hingegen die Titel des Netzwerkspezialisten Cisco. Nach einem enttäuschenden Ausblick
gaben die Aktien 0.8% nach.
Der gestern veröffentlichte Geschäftsklimaindex
der Philadelphia Fed, welcher die Aktivität im
Die europäischen Aktienmärkte zogen gestern,
nach dem Rückschlag am Mittwoch, wieder an.
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
19.08.16
Das am Vorabend veröffentlichte Fed-Protokoll
wurde dahingehend interpretiert, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung für den September abgenommen hat, was auf die Aktienmärkte
positiv wirkte. Auf Branchenstufe lag der Rohstoffsektor (+2.1%) vorne.
Auch der Schweizer Aktienmarkt erholte sich
am Donnerstag. Die Indices wurden dabei vom
Schwergewicht Nestlé (+1.5%) gestützt. Trotz
des etwas langsameren organischen Wachstums
in der ersten Jahreshälfte strichen die Analysten
vor allem die verbesserte Profitabilität und den
starken Cashflow hervor. Ausserdem erwartet das
Management eine deutliche Belebung in der zweiten Jahreshälfte. Schwächster Wert waren die Titel
von Swisscom (-1.6%). Trotz besser als erwarteten Zahlen, auch aufgrund von Sondereffekten,
und angehobenem Ausblick wurden die Aktien
vom Markt abgestraft. Im breiten Markt zeigten
einige Unternehmen nach Präsentation der Zahlen
grössere Ausschläge: Comet (+4.7%), Kudelski
(-5.5%), Siegfried (+4.5%). Die Titel von
Dätwyler zogen nach Bekanntgabe des Rückzugs
aus dem Bieterwettbewerb für die britische Premier Farnell kräftig an (+5.2%).
Das zweitgrösste kotierte Schweizer Immobilienunternehmen PSP Swiss Property konnte im 1.
Semester den Liegenschaftenertrag gegenüber
Vorjahr leicht um 1% steigern. Der EBITDA lag
unter Ausklammerung des Liegenschaftenerfolgs
mit CHF 124.4 Mio. rund 9% höher, der Reingewinn legte gar um 13% auf CHF 89 Mio. zu. Die
Gewinnsteigerung war vor allem auf den Verkauf
von 56 Eigentumswohnungen in Höhe von CHF
10.5 Mio. zurückzuführen. Der Leerstand stieg
leicht auf 9.1% an. Der Konzern erhöht für das
Gesamtjahr den Ausblick. Neu wird ein EBITDA
(ohne Liegenschaftenerfolg) von „über“ anstatt
bisher „rund“ CHF 240 Mio. erwartet. Der Leerstand wird Ende Jahr bei 10% anstatt 11% gesehen.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 48.57 pro Fass
Goldpreis: USD 1348.26 pro Unze
Der Ölpreis hat auch gestern seinen Steigflug
fortgesetzt. Seit Anfang August hat der Ölpreis
nun mehr als 20% zugelegt. Äusserungen wichtiger Förderländer, allen voran Saudi-Arabien, haben Spekulationen genährt, wonach sich die erdölexportierenden Länder schon bald auf eine
Förderbegrenzung einigen könnten.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.542%; DE: -0.085%; CH: -0.504%
An den Kapitalmärkten herrscht einmal mehr
Sommerflaute. Von den gestern veröffentlichten
Konjunkturdaten gingen kaum Impulse aus. Neue
Informationen zum weiteren Zinspfad der USNotenbank erhofft man sich von der Rede Janet
Yellens am Notenbanktreffen in Jackson Hole vom
25. August.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9560
Euro in US-Dollar: 1.1333
Euro in Franken: 1.0834
Der US-Dollar bleibt derzeit weiter unter Druck.
Das am Mittwochabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank zeigte Uneinigkeit der
Mitglieder darüber, wann der nächste Zinsschritt
folgen soll. Diese Uneinigkeit wird derzeit von den
Devisenmärkten nicht goutiert.
Patrick Häfeli, CFA
Tobias Kistler, CFA
Investment Center
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