Wirtschaft Aktienmärkte - St.Galler Kantonalbank

05.01.17
Wirtschaft
USA:
Fed
Minutes
(Protokoll
Notenbanksitzung, 13.-14. Dez.)
US-
Die US-Notenbank könnte die Zinsen in diesem
Jahr schneller erhöhen als angenommen. Dies
zeigt ein Blick auf das Protokoll der letzten Sitzung
des FOMC. Darin wird deutlich, dass besonders
der Rückgang der Arbeitslosenquote als Kanal für
einen stärkeren Inflationsdruck angesehen wird.
Aber auch von einer gestiegenen fiskalpolitischen
Unsicherheit ist die Rede. Diese Aussage steht
wohl im Zusammenhang mit der Wahl von Donald
Trump zum nächsten US-Präsidenten. Eine namentliche Nennung gibt es aber nicht. Die FOMCMitglieder warfen auch die Frage auf, ob "graduelle" Zinserhöhungen noch angemessen sind.
Kommentar: Wir gehen in diesem Jahr von zwei
Zinserhöhungen in den USA aus. Auch wir erkennen in der Entwicklung am Arbeitsmarkt einen
wachsenden Inflationsdruck. Wir haben allerdings
den Eindruck, dass dieser erwünscht ist und die
grundlegende Ausrichtung der Fed, behutsam die
Zinsen zu erhöhen, um die Konjunktur nicht zu
bremsen, weiterhin Bestand hat.
Eurozone: Inflationsrate 1. Schätzung (Dez.),
YoY
letzte: 0.6%; erwartet: 1.0%; aktuell: 1.1%
Die Inflation in der Eurozone ist wegen höherer
Rohwarenpreise und wegen einer schwächeren
Währung auf 1.1% angestiegen. Das ist ein starker Anstieg, der aber auf tiefem Niveau stattfindet. Insgesamt ist die Signalwirkung positiv. Besser
wäre allerdings, wenn ein höherer Nachfragedruck
die Preise nach oben treiben würde und nicht in
erster Linie die Entwicklung der Rohwarenpreise.
Kommentar: Bereits fordern erste Politiker nach
dem Anstieg ein Ende der ultraexpansiven Geldpolitik in der Eurozone. Dieser Ruf ist aber verfrüht.
Denn das Ganze geschieht auf tiefem Niveau.
Ferner wirkt vor allem der Anstieg der Rohwarenpreise inflationspositiv, und hier ist die Geldpolitik
nicht entscheidend. Denn diese kann die Inflationsentwicklung über die Konditionen am Geldmarkt steuern. Auf die Entwicklung der Rohwarenpreise hat sie keinen Einfluss.
Eurozone: PMI Einkaufsmanagerindex Composite (Dez.)
letzte: 53.9; erwartet: 53.9; aktuell: 54.4
Zum Jahresende haben die Konjunkturerwartungen der Eurozone einen Zacken zulegen können.
Drei Dinge fallen positiv auf: Erstens ist der vorlaufende Indikator vergleichsweise stark angestiegen.
Zweitens hat er damit die Erwartungen übertroffen und drittens sind die Preise angestiegen. Hier
waren zwar vor allem die Abwertung des Euros
und der Anstieg der Rohwarenpreise federführend. Aber die positive Signalwirkung ist so oder
so da. Ein Blick auf die regionale Entwicklung
zeigt, dass insbesondere Deutschland sich gut
entwickelt. Aber auch Spanien sticht mit einem
hohen Wert von 55 Punkten hervor. Das Stellenwachstum in Italien und Frankreich fiel eher mager
aus.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: +0.30%, S&P500: +0.57%,
Nasdaq: +0.88%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: +0.08%, DAX: +0.07%,
SMI: +0.46%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: -0.37%, HangSeng: +1.54%,
S&P/ASX 200: +0.30%
Die amerikanischen Aktienmärkte setzten
gestern den positiven Jahresstart fort. Der DowJones nimmt nun den dritten Anlauf, um die
Marke von 20‘000 Punkten zu knacken. Das zwei
Stunden vor Handelsende veröffentlichte Protokoll
der letzten US-Notenbanksitzung beruhigte die
Marktteilnehmer und sorgte für einen Schlussspurt
gegen Handelsende. Bis auf die beiden Sektoren
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vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
05.01.17
Energie und Telekommunikation verzeichneten
sämtliche Branchen Kursgewinne.
Besonders gesucht waren Grundstoffwerte sowie
Aktien aus dem zyklischen Konsumsektor. Freeport-McMoRan gehörte mit einem Kursgewinn
von 7.6% zu den Tagesgewinnern. Höhere Notierungen für Kupfer und die Zuversicht für die Wirtschaftsentwicklung Chinas trieben den Titel.
Zu den Tagesgewinnern gehörten auch die Automobilhersteller. Überraschend gute Absatzzahlen
beflügelten die Branche. So verzeichneten General Motors (+5.5%) und Ford (+4.6%) starke
Kursgewinne. Auch der Elektroautobauer Tesla
verzeichnete einen Kurssprung. Zwar hat Tesla die
eigenen ambitionierten Absatzziele im vergangenen Jahr nicht erreicht, der Startschuss für die
angelaufene Serienproduktion von Lithium-IonenAkkus in der Wüste von Nevada sorgt jedoch für
Zuversicht. Die Papiere stiegen um 4.6%.
Ebenfalls in der Gunst der Anleger lagen die Papiere des Sportartikelausrüsters Nike (+2.1%).
Bereits am Vortag waren die Papiere des Sportartikelherstellers gesucht. Im Vorjahr verzeichnete
Nike einen Kursverlust von 19%.
Die europäischen Aktienmärkte notierten gestern nahezu unverändert. Die Handelsvolumen
lagen zwar wieder höher als noch gegen Jahresende, trotzdem herrschte eine gewisse Zurückhaltung bei den Marktteilnehmern. Die Aktien aus
den Bereichen Telekommunikation sowie aus dem
Bankensektor gehörten zu den Gewinnern. Bei
den Einzelwerten lagen die Papiere der Deutschen Bank im Fokus. Sie stiegen um mehr als
3%. Die Papiere der Commerzbank hingegen
schlossen nach drei Handelstagen mit kräftigen
Gewinnen gestern kaum verändert. Für die Bankenbranche verbessern sich die Aussichten. Zudem
wird auf weniger Regulierung gehofft.
Der Schweizer Aktienmarkt setzte seinen positiven Jahresstart fort und ging erneut höher aus
dem Handel. Deutliche Kursgewinne verzeichneten Finanzaktien. Die Papiere von Credit Suisse
legten um 3.5% zu, gefolgt von UBS mit einem
Kursgewinn von 2.5%. Im breiten Markt legten
die Papiere des Vermögensverwalters GAM um
überdurchschnittlich hohe 2.8% zu.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 53.15 pro Fass
Goldpreis: USD 1‘176.60 pro Unze
Der Goldpreis legt aktuell zu. Die Gründe für den
Anstieg in den letzten Tagen von 1‘150 US-Dollar
pro Unze am 3. Januar auf 1‘176 US-Dollar heute
Morgen sind nicht offensichtlich. Der schwächere
US-Dollar spielt hierbei wohl eine Rolle, aber die
Suche nach weiteren Gründen bietet keine Resultate.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 2.403%; DE: 0.276%; CH: -0.104%
Das Protokoll der letzten Fed-Sitzung hat die Zinsen über Nacht etwas auf Talfahrt geschickt. Die
Anleger waren wohl enttäuscht darüber, dass sie
keine eindeutigen Hinweise auf eine höhere Zahl
von Leitzinserhöhungen fanden als bisher erwartet.
Währungen
US-Dollar in Franken: 1.0161
Euro in US-Dollar: 1.0566
Euro in Franken: 1.0736
Der Euro zeigt sich etwas stärker. Besonders gegenüber dem Franken hat er etwas zugelegt und
notiert wieder über 1.07.
Caroline Hilb Paraskevopoulos
Thomas Jäger, CIIA
Investment Center
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