13.10.16 Wirtschaft USA: Protokoll der US-Notenbank Sitzung (FOMC; Fed Minutes) Gestern hat die Fed das Protokoll ihrer letzten Sitzung vom 21. September veröffentlicht. Damals hatte die Fed entschieden, den Leitzins unverändert zu belassen. Spannend ist bei der aktuellen Ausgangslage sicher ein Blick auf das Stimmenverhältnis. Von den insgesamt zehn stimmberechtigten Mitgliedern hatten drei gegen den Entscheid, den Zins nicht zu erhöhen, gestimmt. Die Meinungsvielfalt innerhalb des Gremiums erhöht sicherlich den Spannungsfaktor. Was für die tägliche Arbeit hie und da durchaus bereichernd sein kann, ist für die Stabilität an den Finanzmärkten leider genau das Gegenteil. Die verhältnismässig starke Reaktion der langen US-Zinsen auf das Protokoll zeugen davon. Aufgefallen ist ebenfalls, dass die US-Wahlen im Protokoll nicht erwähnt wurden. Stattdessen betont das FOMC die Risiken, welcher der USWirtschaft von einem möglichen schwachen Wachstum ausserhalb der USA drohen könnten sowie die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Brexit. Schon seit einigen Wochen geht der Markt von einer Zinserhöhung noch in diesem Jahr aus. An dieser Markterwartung hat sich mit dem Protokoll nichts geändert. Wir erwarten eine nächste Zinserhöhung im Dezember. Eurozone: Industrieproduktion (August) letzte: -0.7%; erwartet: 1.5%; aktuell: 1.6% Die Industrieproduktion im August sorgt für eine positive Überraschung und hat sich leicht besser entwickelt als erwartet. Gegenüber den Zahlen vom Vormonat stieg die Produktion um 1.6%, was dem stärksten Anstieg seit Januar entspricht. Noch im Juli war die Produktion um 0.7% gesunken. Positiv ist ferner, dass die Produktionszunah- me breit abgestützt ist. So stieg sie bei den Gebrauchsgütern, Investitionsgütern (besonders positiv), bei der Energie und im Bereich Vorleistungsgüter an. Nur die Verbrauchsgüterproduktion ging zurück. Auf Länderebene legte die Produktion in Deutschland (+3.1%) und den Niederlanden (+4.4%) am meisten zu. Zu den Schlusslichtern dagegen zählten Irland (-13.4%) und Finnland (-3.5%). Aktienmärkte US-Aktienmärkte: DowJones: +0.09%, S&P500: +0.11%, Nasdaq: -0.15% Europäische Aktienmärkte: EuroStoxx50: -0.42%, DAX: -0.51%, SMI: -0.82% Asiatische Märkte: Nikkei 225: -0.37%, HangSeng: -1.21%, S&P/ASX 200: -0.71% Die amerikanischen Aktienmärkte konnten nach der Veröffentlichung des US-NotenbankProtokolls der September Sitzung leichte Gewinne verbuchen. Der Markt deutete das Protokoll dahingehend, dass sich die Notenbank mit einer weiteren Zinserhöhung Zeit lässt. Einige der Werte im Technologiebereich wurden von der Gewinnwarnung des Netzwerkausrüsters Ericsson belastet. Cisco war mit einem Minus von 2.2% der schwächste Wert im DowJones. Die Aktien von Apple (+1%) gehörten hingegen zu den Tagesgewinnern. Sie konnten vom Debakel und der Marktrücknahme des Galaxy Note 7 des grössten Konkurrenten Samsung profitieren. Nach Börsenschluss teilte die US-Grossbank Wells Fargo mit, dass ihr CEO John Stumpf per sofort den Posten abgibt und in den Ruhestand geht. Dieser war nach dem Skandal um fingierte Konten unter Druck geraten. Die Aktien stiegen nachbörslich um 2%. Der Handel an den europäischen Aktienmärkten war von der Zurückhaltung vor der Veröffentlichung des US-Notenbank-Protokolls geprägt und Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 13.10.16 litt unter Abgaben. Besonders unter Druck waren die Technologieaktien, welche unter der Gewinnwarnung von Ericsson litten. Ericsson büsste rund 20% des Wertes ein und die Aktien schlossen auf dem tiefsten Stand seit 2008. Die vorläufigen Zahlen zum 3. Quartal zeigten eine Beschleunigung des negativen Abwärtstrends. Der operative Gewinn brach um 94% auf SEK 0.3 Mrd. ein. Dies riss auch die Titel des Konkurrenten Nokia um rund 5% mit nach unten. Auf der Gewinnerseite des Tableaus standen hingegen die Rohstoffwerte, welche von den gestiegenen Metallpreisen profitierten. Der Branchenindex gewann 1.4%, während die Titel des Bergbaukonzerns und Händlers Glencore 6.5% zulegten. Unilever hat heute Morgen die Umsatzzahlen zum 3. Quartal veröffentlicht. Der zugrundeliegende Umsatz erhöhte sich um 3.2%. Insbesondere positive Preiseffekte von 3.6% stützten das Umsatzwachstum. Das Volumenwachstum war hingegen im 3. Quartal leicht rückläufig. Das zugrundeliegende Wachstum lag über den Markterwartungen, der Volumenrückgang überrascht jedoch negativ. Auch der Schweizer Aktienmarkt musste gestern deutliche Abgaben verbuchen. Vor allem die zwei Pharmaschwergewichte Novartis (-1.5%) und Roche (-1.4%) zählten zu den schwächsten Werten im SMI. Beide litten unter einer Gewinnwarnung des amerikanischen Diagnostikkonzerns Illumnia, welche Abgaben in der ganzen Branche nach sich zog. Ölpreis belastet. Besonders der zweite Faktor deutet darauf hin, dass der Ölpreis in den nächsten Tagen sensibel auf Neuigkeiten rund um den OPEC-Entscheid reagieren wird. Kapitalmärkte Renditen 10 J: USA: 1.738%; DE: 0.067%; CH: -0.475% Obwohl im Protokoll des FOMC nicht viel neues drin stand, sanken die Zinsen in den USA. Offensichtlich hatten sich die Marktteilnehmer deutlichere Worte im Hinblick auf den zukünftigen geldpolitischen Pfad erhofft. Währungen US-Dollar in Franken: 0.9890 Euro in US-Dollar: 1.1017 Euro in Franken: 1.0895 Auch im gestrigen Handelsverlauf kam der Euro tendenziell unter Abgabedruck. Allerdings konnte sich der Wechselkurs doch stabilisieren. Caroline Hilb Paraskevopoulos Tobias Kistler, CFA Investment Center Rohstoffmärkte Ölpreis WTI: USD 49.75 pro Fass Goldpreis: USD 1‘260.42 pro Unze Die Lagervorräte in den USA sind gestiegen, was den Ölpreis unter Abgabedruck setzte. Er gab von 51 US-Dollar pro Fass auf unter 50 US-Dollar nach. Ebenfalls herrsche innerhalb der OPEC noch Uneinigkeit darüber, wie die Produktion tatsächlich reduziert werden solle. Auch dieser Faktor hat den Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
© Copyright 2024 ExpyDoc