fixed income daily

Helaba Volkswirtschaft/Research
FIXED INCOME DAILY
AUTOR
Viola Julien
Ulrich Wortberg
069/ 9132-1891
[email protected]


REDAKTION
Ralf Umlauf
Institutionelle
Tel.: 069/ 9132-1830
0211/ 30174-9283
Banken
Tel.: 069/ 9132-2045/
-1196
Firmen
Tel.: 069/ 9132-1700/
-1442
Öffentliche Hand
Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/
-4820/-2436
0211/ 30174-5952
05.07.
+/-
B und-Fut.
167,77
+0,69
B o bl-Fut.
133,88
+0,22
112,12
+0,03
T-No te-Fut.
134,06
+0,17
17840,62
-0,6%
S&P 500
2088,55
-0,7%
DA X
9532,61
-1,8%
1,1076
-0,2%
Do w Jo nes
EUR-USD
Öl US-LCF
Go ld
46,37
-0,5%
1371,20
+0,9%
Quelle: Bloomberg
Risikoaversion steigt wieder; Globale Börsen überwiegend im Minus – DAX verliert
1,8 %.
10-jährige US- und Bundrendite auf Rekordtief.
„There is the prospect of a material slowing of the economy,” Mark Carney, BoEGouverneur
SALES
Sparkassen
Tel.: 069/ 9132-1706/
-1715/-1815
0211/ 30174-9286
Schatz-Fut.
6. Juli 2016
Die europäischen Einkaufsmanagerindizes sind im Juni mehrheitlich gestiegen. Dies ist grundsätzlich positiv zu beurteilen. Allerdings gilt zu berücksichtigen, dass das „Brexit“-Votum nicht hinreichend berücksichtigt wurde, denn bei den PMIs gibt es keine Erwartungskomponente. In dieser
Hinsicht mehr Gewicht haben die ZEW-Konjunkturerwartungen und der ifo-Geschäftsklimaindex,
beides Zahlen, die erst in der übernächsten Woche auf dem Programm stehen. Bereits heute gibt
es die deutschen Industrieaufträge, die einen Teil ihres Vormonatsrückgangs wettmachen dürften.
Im zweiten Quartal zeichnet sich eine positive Produktionstätigkeit ab, wobei sich die Dynamik
allerdings in Grenzen zu halten scheint. In den USA steht heute der ISM-Index des Dienstleistungsgewerbes im Mittelpunkt des Interesses. Die Vorgaben sind per saldo robust, wenngleich die
regionalen Umfragen nicht einheitlich ausfielen. Der deutliche Anstieg des ISM-Industrieindexes
lässt aber auch auf einen festeren Serviceindex hoffen, nachdem es im Vormonat einen überraschenden Stimmungsrückgang gegeben hat. Eine nachlassende Konjunkturdynamik zeichnet sich
nicht ab. Konjunkturrisiken sind dennoch vorhanden und sie werden von der US-Notenbank stets
hervorgehoben. Mit der „Brexit“-Verunsicherung und der Nervosität an den Finanzmärkten haben
die Währungshüter neue Argumente, an ihrer geldpolitischen Wait-and-see-Strategie festzuhalten.
Das Protokoll der FOMC-Sitzung von Mitte Juni spiegelt zwar nicht mehr die aktuelle Situation
nach dem EU-Referendum wider, aber schon damals entstand der Eindruck, dass die Fed zurückhaltender bezüglich der konjunkturellen Entwicklung gewesen ist. Insofern sollte es nicht verwundern, wenn globale und politische Risiken im Vordergrund der Diskussion gestanden haben. Zinsfantasien bleiben mithin gedämpft. Marktteilnehmer sehen selbst bis Ende dieses Jahres nur noch
eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine Erhöhung des Leitzinses um 25 Bp.
Bund-Future: Das Interesse an Staatsanleihen bleibt dies- und jenseits des Atlantiks hoch und so
markierte die Rendite 10-jähriger US-Anleihen bei knapp oberhalb von 1,34 % ein neues Allzeittief.
Auch Bundesrenditen sind historisch niedrig und dennoch ist keine schnelle Umkehr dieser Entwicklungen zu erwarten. Die robusten Konjunkturdaten verpuffen, da alles unter dem Damoklesschwert des „Brexits“ steht. Mit dem gestrigen Future-Hoch bei 167,99 kommt das Allzeithoch bei
168,86 durchaus in Reichweite. Die Indikatorenlage ist weiterhin freundlich und Überkauftsignale
sind Mangelware. Trading-Range: 166,72 – 168,86.
Zeit
Land
8:00
DE
9:00
ES
Periode Indikator / Ereignis
Mai
Mai
9:00
EZ
13:00
US
KW 26
14:30
US
Mai
15:00
US
16:00
US
20:00
US
Quelle: Bloomberg
Industrieaufträge
Industrieaufträge
Konsens
Vorperiode
Einfluss
+1,0 % VM
-2,0 %
gering
+0,9 % VJ
-0,5 %
0,0 % VM
0,0 %
+2,2 % VJ
+2,7 %
gering
EZB-Reden: Draghi, Nouy (17:30)
MBA-Hypothekenmarktindex
Handelsbilanz
k. A.
-2,6 %
gering
-40,0 Mrd. USD
-37,4 Mrd. USD
gering
53,3
52,9
Fed-Rede: Tarullo
Jun
ISM-Index des Dienstleistungssektors
Protokoll der FOMC-Sitzung vom 14./15. Juni
hoch
mittel
Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main,
Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den
gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr
übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 6. JULI 2016 · © HELABA
1
FIXED INCOME DAILY
Primärmarktkalender
Zeit
Land
Anleihe / Kupon
Volumen
11:30
DE
Schatz 0,0 %, Juni 2018
NL
Ankündigung der DSL-Auktion am 12. Juli
4 Mrd. EUR
Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen
Primärmarkt: Zur Wochenmitte stehen topgeratete EWU-Staatstitel in Form der 2-jährigen
Benchmark-Schatzanweisung auf der Agenda. Die deutsche Finanzagentur will über die heutige
Aufstockung 4 Mrd. EUR frisches Kapital aufnehmen. Angesichts der aktuellen Marktlage dürfte die
Nachfrage nach Safe-Haven-Anlagen weiterhin hoch sein. Zwar hatte die nach dem EUReferendum sprunghaft angestiegene Risikoaversion zwischenzeitlich etwas abgenommen, das
Thema „Brexit“ wird die Märkte aber in den kommenden Wochen und Monaten immer wieder beschäftigen und so bleibt die Volatilität insgesamt hoch. Aktuell rentiert die Schatz 2018 bei -0,67 %,
sodass die heutige Auktion durch ein neues Rekordtief bei der Zuteilung gekennzeichnet sein
dürfte. Die letzte Aufstockung erfolgte Anfang Juni zu -0,55 %. Obwohl das Zielvolumen damals mit
5 Mrd. EUR riskant hoch angesetzt wurde, überstieg die Nachfrage das Angebot um das 1,6-fache.
Da zudem in dieser Woche keine Konkurrenz durch weitere Auktionen im kurzen Laufzeitbereich
besteht, rechnen wir für die heutige Emission mit einem reibungslosen Verlauf.
Spreads
Sowohl bei Peripherie- als auch bei Kernländern hat nach den deutlichen Kursgewinnen
im Anschluss des Referendums eine leichte
Korrektur eingesetzt. Da Bundesanleihen
aufgrund der weiterhin vorherrschenden
Unsicherheit unverändert hoch in der Anlegergunst stehen, ist die Einengungstendenz
der EWU-Spreads infolge der „Brexit“Entscheidung vorerst zum Stillstand gekommen. So weitete sich der französischdeutsche Renditespread um 4 Bp. aus und
liegt mit 31 Bp. gleichauf mit der österreichischen Risikoprämie. Letztere zeigte sich
verhältnismäßig stabil, wozu auch die erfolgreichen gestrigen Anleiheaufstockungen beigetragen
haben dürften. %
Charts und Tabelle
120
120
200
200
10/2 Treasuryspread
100
100
80
80
60
60
40
40
10/2 Bundspread
20
Jul. 15
Sep. 15
Nov. 15
Jan. 16
Mrz. 16
Mai. 16
180
180
160
160
140
140
120
120
100
100
80
Jul. 15
20
Jul. 16
Sep. 15
Nov. 15
Jan. 16
Mrz. 16
Mai. 16
80
Jul. 16
Bunds
Spread zu Bund
10J
Euro Swap
Swap/BundSpread
Treasuries
Spread zu UST
10J
2J
-0,68
50
-0,24
44
0,55
80
5J
-0,61
42
-0,16
44
0,92
43
7J
-0,50
32
0,10
61
1,16
18
10J
-0,19
0
0,28
46
1,34
0
30J
0,34
-53
0,83
49
2,13
-78
Quelle: Bloomberg
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 6. JULI 2016 · © HELABA
2