Helaba Volkswirtschaft/Research FIXED INCOME DAILY AUTOR Viola Julien Ulrich Wortberg 069/ 9132-1891 [email protected] REDAKTION Ralf Umlauf SALES Sparkassen Tel.: 069/ 9132-1706/ -1715/-1815 0211/ 30174-9286 Institutionelle Tel.: 069/ 9132-1830 0211/ 30174-9283 Banken Tel.: 069/ 9132-2045/ -1196 Firmen Tel.: 069/ 9132-1700/ -1442 Öffentliche Hand Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/ -4820/-2436 0211/ 30174-5952 13. Oktober 2016 Fed-Protokoll: Mehrere FOMC-Mitglieder sehen Leitzinsanhebung „relativ bald“; Einige Mitglieder wollen zunächst zusätzliche Informationen zu Arbeitsmarkt und Inflation abwarten. China: Exporte sinken im September um 5,6 % VJ; Importe +2,2 % VJ. „In fact, ECB staff analysis indicates that in the absence of our policies, the euro area economy would be notably weaker.” EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch Die Zins- und Inflationserwartungen in den USA haben sich in den letzten Wochen sukzessive erhöht, liegen aber noch immer auf einem moderaten Niveau (siehe Grafik). Noch sind die Wortmeldungen der Fed-Vertreter bezüglich einer 1 .00 2 .00 Zinserhöhung im Dezember oder gar No0 .90 1 .90 Fed Funds Future per 12/16 vember mehrdeutig. Insbesondere fehlt ein 0 .80 1 .80 klärendes Wort von Fed-Chefin Yellen, die 0 .70 1 .70 sich weiterhin bedeckt hält. Der letzte Ar0 .60 1 .60 beitsmarktbericht wurde unsererseits als 0 .50 1 .50 0 .40 1 .40 solide eingeschätzt, die Fed achtet aber seit 0 .30 1 .30 einiger Zeit auf ein breites Spektrum von US Fed's 5Y Fwd BE (r.S.) 0 .20 1 .20 Arbeitsmarktindikatoren, was im Index zu den 0 .10 1 .10 Arbeitsmarkbedingungen zusammengefasst 0 1 .00 wird. Dieser ist im September erneut gesun2015 2016 ken und liegt im negativen Bereich. Wenn die Fed dies ernst nehmen sollte, dürfte eine Zinserhöhung Anfang November nicht auf der Agenda stehen. Der zweite wichtige Datenkreis betrifft die Teuerungsentwicklung. Wie oben beschrieben, steigen die Inflationserwartungen zwar an, können aber selbst die moderaten Niveaus des Jahres 2015 noch nicht erreichen. Vor diesem Hintergrund sind die eingehenden Preisdaten (heute: Importpreise) beachtenswert. Der bislang dämpfende Effekt der Ölpreisverringerungen läuft aus, denn im September lagen die Ölpreise etwa auf dem Niveau wie ein Jahr zuvor. Sollten sich die Notierungen auf dem aktuellen Level halten, kommt ab November ein preissteigernder Effekt zum Tragen. Auch die Dollarentwicklung bremst den Preisanstieg nicht mehr, sodass wir gegenüber der Konsensschätzung Überraschungspotenzial auf der Oberseite ausmachen. Inflations- und Zinserwartungen könnten weiter aufwärts tendieren und so dem Dollar Unterstützung bieten. Source: Thomson Reuters Datas tream 12.10. +/- B und-Fut. 163,30 -0,42 B o bl-Fut. 131,49 -0,13 Schatz-Fut. 112,08 -0,02 T-No te-Fut. Do w Jo nes S&P 500 DA X 130,11 +0,30 18144,20 +0,1% 2139,18 +0,1% 10523,07 -0,5% EUR-USD 1,1007 +0,1% Öl US-LCF 49,79 -0,8% 1258,50 +0,6% Go ld Quelle: Bloomberg Bund-Future: Die Konsolidierung am Rentenmarkt dürfte sich mangels fundamentaler Einflussfaktoren zunächst fortsetzen. Das technische Bild ist getrübt, denn wichtige Unterstützungen wurden bereits unterschritten und ein Test des September-Tiefs bei 162,56 erscheint weiterhin möglich. Widerstände sind unverändert bei 164,30 und um 165,00 zu finden. Trading-Range: 162,79 – 164,30. Zeit Land 8:00 DE Periode Indikator / Ereignis Sep 14:30 US Sep 14:30 US KW 40 18:15 US Quelle: Bloomberg Konsumentenpreise, EU-harmonisiert Importpreise Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Konsens Vorperiode Einfluss +0,1 % VM +0,1 % (vorl.) gering +0,7 % VJ +0,7 % (vorl.) +0,2 % VM -0,2 % -1,0 % VJ -2,2 % 253 Tsd. 249 Tsd. mittel mittel Fed-Rede: Harker Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main, Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 13. OKTOBER 2016 · © HELABA 1 FIXED INCOME DAILY Primärmarktkalender Zeit Land Anleihe / Kupon Volumen 11:00 IE IRISH 1,0 %, Mai 2026 11:30 IT Neue BTP 0,05 %, Oktober 2019 17:00 US Ankündigung 30-jährige TIPS am 20. Oktober 19:00 US 30-jähriger Bond 1 Mrd. EUR 3,5 – 4 Mrd. EUR BTP 0,65 %, Oktober 2023; BTP 1,65 %, März 2032 3,5 – 4,5 Mrd. EUR 12 Mrd. USD Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen Primärmarkt: Trotz der schlechten Stimmungslage am europäischen Bondmarkt wagt sich heute die irische Schuldenagentur an den Kapitalmarkt. Angesichts des geringen Aufstockungsvolumens von 1 Mrd. EUR und der Seltenheit irischer Emissionen im Vergleich zu anderen EWUPeripheriestaaten dürfte das Investoreninteresse ausreichend hoch ausfallen. Die Rendite der 10jährigen Benchmark-IRISH ist seit Anfang Oktober um mehr als 20 Bp. auf zuletzt 0,54 % gestiegen. Die letzte Auktion erfolgte Anfang September zu 0,33 %. Das italienische Tesoro muss sich ebenfalls mit steigenden Renditen auseinandersetzen. Heute werden drei BTPs aufgestockt. Die BTP mit Laufzeit Oktober 2023, die am 13. September neu eingeführt wurde, rentiert am Sekundärmarkt bei 0,77 %. Die Zuteilungsrendite lag damals bei 0,69 %. Das Emissionsvolumen ist mit insgesamt bis zu 8,5 Mrd. EUR vergleichsweise hoch. Das US-Schatzamt rundet den heutigen Primärmarktkalender mit der Aufstockung eines 30-jährigen Bonds ab. Spreads Die Renditestrukturkurve in Deutschland ist in den letzten Wochen unter Schwankungen steiler geworden. Lag die Renditedifferenz zwischen 10- und 2-jährigen Bundesanleihen Anfang August noch bei etwa 0,50 %, liegt sie derzeit bei 0,70 %. Der Spread zwischen 30- und 10-jährigen Anleihen hat sich im gleichen Zeitraum um gut 15 Bp. auf zuletzt 0,61 % erhöht. Die eingetrübte Stimmungslage am Rentenmarkt, die unter anderem von der Tapering-Diskussion verursacht wird, macht sich vor allem bei langen- und ultralangen Laufzeiten bemerkbar. Eine weitere Kurvenversteilung kann nicht ausgeschlossen werden.% Charts und Tabelle 120 120 200 200 10/2 Treasuryspread 100 100 80 80 60 60 40 40 10/2 Bundspread 20 Okt. 15 Dez. 15 Feb. 16 Apr. 16 Jun. 16 Aug. 16 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 60 Okt. 15 20 Okt. 16 Dez. 15 Feb. 16 Apr. 16 Jun. 16 Aug. 16 60 Okt. 16 Bunds Spread zu Bund 10J Euro Swap Swap/BundSpread Treasuries Spread zu UST 10J 2J -0,66 72 -0,20 46 0,84 90 5J -0,47 53 0,01 48 1,27 48 7J -0,34 41 0,13 47 1,55 19 10J 0,07 0 0,43 37 1,74 0 30J 0,70 -63 0,95 25 2,47 -73 Quelle: Bloomberg HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 13. OKTOBER 2016 · © HELABA 2
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