Helaba Volkswirtschaft/Research FIXED INCOME DAILY AUTOR Viola Julien Ulrich Wortberg 069/ 9132-1891 [email protected] SALES Sparkassen Tel.: 069/ 9132-1706/ -1715/-1815 0211/ 30174-9286 Institutionelle Tel.: 069/ 9132-1830 0211/ 30174-9283 Banken Tel.: 069/ 9132-2045/ -1196 Firmen Tel.: 069/ 9132-1700/ -1442 Öffentliche Hand Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/ -4820/-2436 0211/ 30174-5952 21.07. +/- B und-Fut. 166,17 -0,15 B o bl-Fut. 133,42 -0,09 Schatz-Fut. 112,01 -0,01 T-No te-Fut. 132,45 +0,22 18517,23 -0,4% 2165,17 -0,4% S&P 500 DA X EUR-USD Öl US-LCF Go ld 10156,21 +0,1% 1,1026 +0,0% 44,73 -0,0% 1327,60 -0,3% Quelle: Bloomberg Aktienmärkte in Asien nach schwachen US-Vorgaben im Minus. Ölpreise (WTI) wieder unter 45-USD-Marke gesunken. „We continue to expect them to remain at present or lower levels for an extended period of time, and well past the horizon of our net asset purchases.“ EZB-Präsident Draghi REDAKTION Ralf Umlauf Do w Jo nes 22. Juli 2016 Das Stillhalten der Europäischen Zentralbank war weitgehend erwartet worden, ebenso wie die Bekräftigung der EZB-Handlungsbereitschaft, sofern dies nötig werden sollte. Vor diesem Hintergrund stehen die eingehenden Wirtschaftsdaten unter Beobachtung. Die Vorabschätzungen der Einkaufsmanagerindizes im Verarbeitenden Gewerbe und im Servicesektor dominieren heute den Datenkalender. Gibt es Belastungen der Stimmungsindikatoren durch die „Brexit“-Verunsicherung? Eigentlich sollten die PMIs relativ immun dagegen sein, denn es gibt keine Erwartungskomponenten, wie beispielsweise beim ifo-Geschäftsklima oder den ZEW- und sentix-Umfragen. Dennoch wollen wir per saldo schwächere Werte nicht ausschließen. In Frankreich gab es aber unerwartet positive Vorgaben vonseiten der Geschäftsklimaumfrage. Für den laufenden Monat stieg nicht nur das Produzentenvertrauen sondern auch der Gesamtindex zum Geschäftsklima an. Insofern erscheint die Konsensschätzung eines nochmaligen Rückgangs insbesondere des Industrie-PMIs zu pessimistisch. An einen Sprung in den Expansionsbereich glauben wir aber nicht. In Deutschland sind die Vorzeichen vonseiten der ZEW-Salden deutlich negativ, ein regelrechter Einbruch der Einkaufsmanagerindizes ist unseres Erachtens aber nicht wahrscheinlich (siehe oben). Alles in allem bleibt es wohl bei einem Signal für ein fortgesetztes, wenngleich moderates Wachstum in Deutschland und der Eurozone. Größere Aufmerksamkeit gilt heute wohl den britischen Veröffentlichungen. Sollten sich die PMIs in Großbritannien deutlich abschwächen, wäre dies als Hinweis darauf zu verstehen, dass die politische Verunsicherung tatsächlich realwirtschaftlich dämpfende Effekte nach sich zieht. Im Hinblick auf die künftige Entscheidung der Bank von England dürften die Zinssenkungserwartungen untermauert werden. Eine sich abzeichnende Konjunkturdelle oder sogar eine Rezession im Vereinigten Königreich hätte in den folgenden Monaten wohl auch einen negativen Einfluss auf die Wirtschaftsaktivitäten hierzulande und in der Eurozone. Bund-Future: Der Future stand zunächst weiter unter Druck, obwohl der EZB-Präsident die Möglichkeit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik andeutete. Allerdings gehört dies seit Monaten zum Standardrepertoire des EZB-Chefs und wurde auch weitgehend so erwartet. Technisch hat sich das Bild nochmals eingetrübt, nachdem die Unterstützungslinie der letzten Tage, abgeleitet aus dem März-Aufwärtstrend zeitweilig unterschritten wurde. Mit dem Tief bei 165,63 stand das 38,2 –Retracement des Anstieges von 160,43 bis 168,86 bei 165,64 im Test. Die Indikatoren stehen mehrheitlich auf Verkauf und weitere Kursverluste können nicht ausgeschlossen werden. Trading-Range: 165,63 – 166,74. Zeit Land 9:00 FR Periode Indikator / Ereignis Jul 9:30 DE Jul 10:00 EZ Jul 10:30 GB 11:00 EZ Quelle: Bloomberg Jul Konsens Vorperiode Einfluss Industrie-Einkaufsmanagerindex, vorläufig 48,0 48,3 mittel Service-Einkaufsmanagerindex, vorläufig 49,5 49,9 Industrie-Einkaufsmanagerindex, vorläufig 53,4 54,5 Service-Einkaufsmanagerindex, vorläufig 53,2 53,7 Industrie-Einkaufsmanagerindex, vorläufig 52,0 52,8 Service-Einkaufsmanagerindex, vorläufig 52,3 52,8 Industrie-Einkaufsmanagerindex, vorläufig 48,7 52,1 Service-Einkaufsmanagerindex, vorläufig 48,8 52,3 mittel mittel hoch EZB-Rede: Costa Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main, Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 22. JULI 2016 · © HELABA 1 FIXED INCOME DAILY Primärmarktkalender Zeit Land Anleihe / Kupon PT Volumen Potenzielle Ankündigung einer OT-Auktion am 27. Juli Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen Primärmarkt: Nachdem gestern noch einmal Spanien und Frankreich für reges Treiben am Primärmarkt gesorgt haben, bleibt es heute ruhig an der Emissionsfront. Allerdings könnte das portugiesische Schatzamt die Gelegenheit nutzen, um eine Auktion für den kommenden Mittwoch anzukündigen. Die IGCP hatte bereits den ersten Termin in diesem Monat wahrgenommen und zwei OT-Serien mit 6- und 10-jährigen Laufzeiten versteigert. Die portugiesischen Renditen haben sich nach dem „Brexit“-Votum auf niedrigeren Niveaus stabilisiert und stehen einer erneuten Mittelaufnahme nicht entgegen – genauso wenig wie die Tatsache, dass Portugal bis zum Jahresende noch fast 5 Mrd. EUR über Kapitalmarktemissionen aufnehmen muss, um seinen Finanzierungsplan zu erfüllen. Darüber hinaus stehen den wenigen EWU-Auktionen in der kommenden Woche (Italien und Deutschland) umfangreiche Fälligkeiten entgegen, sodass sich insgesamt ein stützendes Marktumfeld für Emissionen ergibt. Spreads Spanien konnte gestern zum ersten Mal eine 3-jährige Anleihe mit einer negativen Rendite aufstocken. Die SPGB 2019 erzielte eine Sekundärmarktrendite von -0,072 % bei einer 1,7-fachen Überzeichnung. Noch stärker nachgefragt waren die beiden 5- und 30-jährigen Anleiheserien (Bid/Cover-Ratios von 3,3 bzw. 2,3), die ebenfalls niedrigere Finanzierungskosten aufweisen konnten. So erfolgte die Zuteilung der SPGB 2046 zu 2,28 % nach 2,72 % Anfang Juni. Im Anschluss an die Auktionen konnten SPGBs weitere Kursgewinne verbuchen. Gemeinsam mit der syndizierten Emission im 10-jährigen Bereich am Dienstag hat Spanien damit eine erfolgreiche Woche am Primärmarkt hinter sich. Dies zeigt sich auch im direkten Vergleich mit dem Peripherie-Pendant Italien. Der spanisch-italienische Renditespread hat sich zuletzt wieder deutlich eingeengt und notiert nun bei -11 Bp. % Charts und Tabelle 120 120 200 200 10/2 Treasuryspread 100 100 80 80 60 60 40 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 40 10/2 Bundspread 20 Jul. 15 Sep. 15 Nov. 15 Jan. 16 Mrz. 16 Mai. 16 60 Jul. 15 20 Jul. 16 Sep. 15 Nov. 15 Jan. 16 Mrz. 16 Mai. 16 60 Jul. 16 Bunds Spread zu Bund 10J Euro Swap Swap/BundSpread Treasuries Spread zu UST 10J 2J -0,62 60 -0,22 40 0,67 87 5J -0,50 48 -0,13 37 1,09 45 7J -0,39 37 0,06 45 1,36 18 10J -0,02 0 0,35 37 1,54 0 30J 0,52 -53 0,84 32 2,27 -73 Quelle: Bloomberg HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 22. JULI 2016 · © HELABA 2
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