20.07.2016 | PDF, 176 KB

Helaba Volkswirtschaft/Research
FIXED INCOME DAILY
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Viola Julien
Ulrich Wortberg
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19.07.
+/-
B und-Fut.
166,49
+0,13
B o bl-Fut.
133,57
-0,03
Schatz-Fut.
112,05
-0,02
T-No te-Fut.
132,31
+0,08
18559,01
+0,1%
Do w Jo nes
S&P 500
2163,78
-0,1%
DA X
9981,24
-0,8%
EUR-USD
1,1021
-0,1%
Öl US-LCF
44,78
+0,3%
1333,80
+0,1%
Go ld
Quelle: Bloomberg
20. Juli 2016
IWF revidiert Wachstumserwartungen: „Brexit streut Sand ins Getriebe der Weltwirtschaft“.
USA: Donald Trump offiziell als Präsidentschaftskandidat der Republikaner nominiert.
"The initial response to this kind of a shock must be a monetary response delivered by the
Bank of England. […] And the governor, in announcing that interest rates were not to be
lowered last week, did make it clear that the Bank is developing a monetary package that it
will announce in due course." Philip Hammond, britischer Finanzminister
Marktteilnehmer diskutierten zuletzt, wie die Europäische Zentralbank auf die durch das „Brexit“Votum entstandene Verunsicherung reagieren wird. Zunächst einmal bleibt in diesem Zusammenhang festzustellen, dass es noch zu früh ist, um realwirtschaftliche Effekte des EU-Austritts zu
sehen. Erst wenige Datenveröffentlichungen, zumeist Stimmungsindikatoren, beziehen sich auf
den Zeitraum nach dem EU-Referendum (23. Juni). Zudem gilt zu berücksichtigen: Noch ist Großbritannien EU-Mitglied. Ein potenziell belastender Effekt rührt also aus einer Veränderung der
mittelfristigen Rahmenbedingungen für Investitionen und Konsum sowie der Finanzmarktgegebenheiten. Letztere haben sich allerdings zuletzt stabilisiert und insbesondere die gesunkenen Aktienkurse konnten sich von anfänglichen Tiefs erholen. Bei den Stimmungsindikatoren, die das Investitions- und Konsumumfeld verdeutlichen, lassen sich dagegen Rückgänge erkennen, sowohl in
Großbritannien als auch hierzulande. So lieferte der schwache ZEW-Index gestern eine negative
Indikation für das ifo-Geschäftsklima. Daher dürfte auch das ansonsten weniger marktbewegende
europäische Verbrauchervertrauen heute einen Blick wert sein. Im Durchschnitt erwarten die
Marktteilnehmer einen nur leichten Rückgang. Insgesamt betrachtet erscheint es uns dennoch
verfrüht, auf eine geldpolitische Lockerung der EZB zu setzen. Auch fehlt bislang der Versuch
vonseiten der EZB-Vertreter und insbesondere des EZB-Präsidenten, die Markterwartungen in
diese Richtung zu steuern. Darüber hinaus sind mit dem laufenden QE sowie den bis März 2017
geplanten TLTROs der zweiten Generation noch weitere Lockerungen im Gange und manche
Ökonomen sehen den gesamten monetären Stimulus ohnehin als äquivalent zu einem Leitzins von
rund -7 % an (Schattenzins).
Bund-Future: Ungeachtet der schwachen ZEW-Umfrage konnte der Future keine Aufwärtsdynamik generieren und sich somit nicht von dem Einfluss der belastenden Indikatorenlage befreien.
Oberhalb der Widerstandslinie des März-Aufwärtstrends (heute bei 166,34) bleiben Chancen auf
einen Befreiungsschlag in Richtung der Widerstandszone 167,31/37 zwar gewahrt. Angesichts des
fehlenden Einflusses von der Datenseite dürfte dies heute jedoch keine leichte Aufgabe sein. Trading-Range: 165,95 – 167,30.
Zeit
Land
8:00
DE
13:00
US
16:00
EZ
Quelle: Bloomberg
Periode Indikator / Ereignis
Jun
KW 28
Jul
Konsens
Vorperiode
Einfluss
+0,2 % VM
+0,4 %
gering
-2,4 % VJ
-2,7 %
MBA-Hypothekenmarktindex
k. A.
+7,2 %
gering
Verbrauchervertrauen, vorläufig
-8,0
-7,3
gering
Erzeugerpreise
Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main,
Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den
gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr
übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 20. JULI 2016 · © HELABA
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FIXED INCOME DAILY
Primärmarktkalender
Zeit
Land
Anleihe / Kupon
Volumen
11:30
DE
Neue OBL 174, Oktober 2021
5 Mrd. EUR
11:30
GB
Gilt 4,25 %, September 2039
1,5 Mrd. GBP
Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen
Am Primärmarkt liegt das Hauptaugenmerk der Marktteilnehmer heute auf der Begebung einer
neuen Bundesobligation durch die deutsche Finanzagentur. Bereits am vergangenen Mittwoch
hatte die DFA eine neue 10-jährige Benchmarkanleihe platziert, konnte aber die angestrebten 5
Mrd. EUR nicht vollständig eintreiben. Auch im 5-jährigen Laufzeitsegment ist die Statistik diesbezüglich nicht makellos: Von den letzten sieben Auktionen wiesen zwei ebenfalls eine Unterdeckung
auf. Der jüngst angestiegene Risikoappetit der Anleger scheint aktuell wieder etwas nachzulassen,
sodass von dieser Seite leichte Unterstützung kommen könnte. Auch Investoren, die darauf spekulieren, dass die EZB bei ihrer morgigen Sitzung die Renditeuntergrenze für Käufe im Rahmen des
PSPP auflockern könnte, um die viel beschworene Verknappung vor allem bei Bunds zu beheben,
dürften Interesse an der heutigen Auktion haben. Mit einer Sekundärmarktrendite von aktuell
-0,56 % fallen 5-jährige Bunds derzeit nicht mehr in das Ankaufsspektrum der EZB. Auch das britische Schatzamt findet sich im heutigen Emissionskalender. Im Angebot steht eine ultralange Anleihe im Wert von 1,5 Mrd. GBP. Auch fast einen Monat nach dem „Brexit“-Votum liegen GiltRenditen dank der Aussicht auf eine baldige Zinssenkung durch die Bank von England weiterhin
auf niedrigen Niveaus. Für die heutige Anleihe werden aktuell 0,93 % gezahlt.
Spreads
Zusätzlich zu den morgen stattfindenden
SPGB-Emissionen hat das spanische Tesoro
gestern eine neue 10-jährige Anleihe per
Syndikat begeben. Dies hat keinen nennenswerten Druck auf die Anleihekurse des
Landes ausgeübt. Im Gegenteil: Die 10jährige SPGB-Rendite gab zeitweise auf
1,18 % nach und auch der spanischdeutsche Spread engte sich auf 121 Bp ein –
ungeachtet der Tatsache dass auch Bundesanleihen leichte Renditerückgänge verbuchen konnten. Das Pricing der neuen
Anleihe erfolgte zu Midswap +95 Bp. Insgesamt erhielt das Tesoro Gebote in Höhe von mehr als 28 Mrd. EUR.%
Charts und Tabelle
120
120
200
200
10/2 Treasuryspread
100
180
180
160
160
140
140
120
120
100
100
80
80
100
80
80
60
60
40
40
10/2 Bundspread
20
Jul. 15
Sep. 15
Nov. 15
Jan. 16
Mrz. 16
Mai. 16
60
Jul. 15
20
Jul. 16
Sep. 15
Nov. 15
Jan. 16
Mrz. 16
Mai. 16
60
Jul. 16
Bunds
Spread zu Bund
10J
Euro Swap
Swap/BundSpread
Treasuries
Spread zu UST
10J
2J
-0,64
61
-0,23
41
0,69
86
5J
-0,56
53
-0,03
54
1,11
44
7J
-0,41
38
0,04
44
1,37
18
10J
-0,03
0
0,33
36
1,55
0
30J
0,51
-54
0,81
31
2,27
-72
Quelle: Bloomberg
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 20. JULI 2016 · © HELABA
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