Helaba Volkswirtschaft/Research FIXED INCOME DAILY AUTOR Viola Julien Ulrich Wortberg 069/ 9132-1891 [email protected] REDAKTION Ralf Umlauf SALES Sparkassen Tel.: 069/ 9132-1706/ -1715/-1815 0211/ 30174-9286 Institutionelle Tel.: 069/ 9132-1830 0211/ 30174-9283 Banken Tel.: 069/ 9132-2045/ -1196 Firmen Tel.: 069/ 9132-1700/ -1442 Öffentliche Hand Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/ -4820/-2436 0211/ 30174-5952 19.07. +/- B und-Fut. 166,49 +0,13 B o bl-Fut. 133,57 -0,03 Schatz-Fut. 112,05 -0,02 T-No te-Fut. 132,31 +0,08 18559,01 +0,1% Do w Jo nes S&P 500 2163,78 -0,1% DA X 9981,24 -0,8% EUR-USD 1,1021 -0,1% Öl US-LCF 44,78 +0,3% 1333,80 +0,1% Go ld Quelle: Bloomberg 20. Juli 2016 IWF revidiert Wachstumserwartungen: „Brexit streut Sand ins Getriebe der Weltwirtschaft“. USA: Donald Trump offiziell als Präsidentschaftskandidat der Republikaner nominiert. "The initial response to this kind of a shock must be a monetary response delivered by the Bank of England. […] And the governor, in announcing that interest rates were not to be lowered last week, did make it clear that the Bank is developing a monetary package that it will announce in due course." Philip Hammond, britischer Finanzminister Marktteilnehmer diskutierten zuletzt, wie die Europäische Zentralbank auf die durch das „Brexit“Votum entstandene Verunsicherung reagieren wird. Zunächst einmal bleibt in diesem Zusammenhang festzustellen, dass es noch zu früh ist, um realwirtschaftliche Effekte des EU-Austritts zu sehen. Erst wenige Datenveröffentlichungen, zumeist Stimmungsindikatoren, beziehen sich auf den Zeitraum nach dem EU-Referendum (23. Juni). Zudem gilt zu berücksichtigen: Noch ist Großbritannien EU-Mitglied. Ein potenziell belastender Effekt rührt also aus einer Veränderung der mittelfristigen Rahmenbedingungen für Investitionen und Konsum sowie der Finanzmarktgegebenheiten. Letztere haben sich allerdings zuletzt stabilisiert und insbesondere die gesunkenen Aktienkurse konnten sich von anfänglichen Tiefs erholen. Bei den Stimmungsindikatoren, die das Investitions- und Konsumumfeld verdeutlichen, lassen sich dagegen Rückgänge erkennen, sowohl in Großbritannien als auch hierzulande. So lieferte der schwache ZEW-Index gestern eine negative Indikation für das ifo-Geschäftsklima. Daher dürfte auch das ansonsten weniger marktbewegende europäische Verbrauchervertrauen heute einen Blick wert sein. Im Durchschnitt erwarten die Marktteilnehmer einen nur leichten Rückgang. Insgesamt betrachtet erscheint es uns dennoch verfrüht, auf eine geldpolitische Lockerung der EZB zu setzen. Auch fehlt bislang der Versuch vonseiten der EZB-Vertreter und insbesondere des EZB-Präsidenten, die Markterwartungen in diese Richtung zu steuern. Darüber hinaus sind mit dem laufenden QE sowie den bis März 2017 geplanten TLTROs der zweiten Generation noch weitere Lockerungen im Gange und manche Ökonomen sehen den gesamten monetären Stimulus ohnehin als äquivalent zu einem Leitzins von rund -7 % an (Schattenzins). Bund-Future: Ungeachtet der schwachen ZEW-Umfrage konnte der Future keine Aufwärtsdynamik generieren und sich somit nicht von dem Einfluss der belastenden Indikatorenlage befreien. Oberhalb der Widerstandslinie des März-Aufwärtstrends (heute bei 166,34) bleiben Chancen auf einen Befreiungsschlag in Richtung der Widerstandszone 167,31/37 zwar gewahrt. Angesichts des fehlenden Einflusses von der Datenseite dürfte dies heute jedoch keine leichte Aufgabe sein. Trading-Range: 165,95 – 167,30. Zeit Land 8:00 DE 13:00 US 16:00 EZ Quelle: Bloomberg Periode Indikator / Ereignis Jun KW 28 Jul Konsens Vorperiode Einfluss +0,2 % VM +0,4 % gering -2,4 % VJ -2,7 % MBA-Hypothekenmarktindex k. A. +7,2 % gering Verbrauchervertrauen, vorläufig -8,0 -7,3 gering Erzeugerpreise Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main, Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 20. JULI 2016 · © HELABA 1 FIXED INCOME DAILY Primärmarktkalender Zeit Land Anleihe / Kupon Volumen 11:30 DE Neue OBL 174, Oktober 2021 5 Mrd. EUR 11:30 GB Gilt 4,25 %, September 2039 1,5 Mrd. GBP Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen Am Primärmarkt liegt das Hauptaugenmerk der Marktteilnehmer heute auf der Begebung einer neuen Bundesobligation durch die deutsche Finanzagentur. Bereits am vergangenen Mittwoch hatte die DFA eine neue 10-jährige Benchmarkanleihe platziert, konnte aber die angestrebten 5 Mrd. EUR nicht vollständig eintreiben. Auch im 5-jährigen Laufzeitsegment ist die Statistik diesbezüglich nicht makellos: Von den letzten sieben Auktionen wiesen zwei ebenfalls eine Unterdeckung auf. Der jüngst angestiegene Risikoappetit der Anleger scheint aktuell wieder etwas nachzulassen, sodass von dieser Seite leichte Unterstützung kommen könnte. Auch Investoren, die darauf spekulieren, dass die EZB bei ihrer morgigen Sitzung die Renditeuntergrenze für Käufe im Rahmen des PSPP auflockern könnte, um die viel beschworene Verknappung vor allem bei Bunds zu beheben, dürften Interesse an der heutigen Auktion haben. Mit einer Sekundärmarktrendite von aktuell -0,56 % fallen 5-jährige Bunds derzeit nicht mehr in das Ankaufsspektrum der EZB. Auch das britische Schatzamt findet sich im heutigen Emissionskalender. Im Angebot steht eine ultralange Anleihe im Wert von 1,5 Mrd. GBP. Auch fast einen Monat nach dem „Brexit“-Votum liegen GiltRenditen dank der Aussicht auf eine baldige Zinssenkung durch die Bank von England weiterhin auf niedrigen Niveaus. Für die heutige Anleihe werden aktuell 0,93 % gezahlt. Spreads Zusätzlich zu den morgen stattfindenden SPGB-Emissionen hat das spanische Tesoro gestern eine neue 10-jährige Anleihe per Syndikat begeben. Dies hat keinen nennenswerten Druck auf die Anleihekurse des Landes ausgeübt. Im Gegenteil: Die 10jährige SPGB-Rendite gab zeitweise auf 1,18 % nach und auch der spanischdeutsche Spread engte sich auf 121 Bp ein – ungeachtet der Tatsache dass auch Bundesanleihen leichte Renditerückgänge verbuchen konnten. Das Pricing der neuen Anleihe erfolgte zu Midswap +95 Bp. Insgesamt erhielt das Tesoro Gebote in Höhe von mehr als 28 Mrd. EUR.% Charts und Tabelle 120 120 200 200 10/2 Treasuryspread 100 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 100 80 80 60 60 40 40 10/2 Bundspread 20 Jul. 15 Sep. 15 Nov. 15 Jan. 16 Mrz. 16 Mai. 16 60 Jul. 15 20 Jul. 16 Sep. 15 Nov. 15 Jan. 16 Mrz. 16 Mai. 16 60 Jul. 16 Bunds Spread zu Bund 10J Euro Swap Swap/BundSpread Treasuries Spread zu UST 10J 2J -0,64 61 -0,23 41 0,69 86 5J -0,56 53 -0,03 54 1,11 44 7J -0,41 38 0,04 44 1,37 18 10J -0,03 0 0,33 36 1,55 0 30J 0,51 -54 0,81 31 2,27 -72 Quelle: Bloomberg HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 20. JULI 2016 · © HELABA 2
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