fixed income daily

Helaba Volkswirtschaft/Research
FIXED INCOME DAILY
AUTOR
Viola Julien
Ulrich Wortberg
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SALES
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-4820/-2436
0211/ 30174-5952
08.09.
+/-
164,75
-0,81
B o bl-Fut.
131,75
-0,24
Schatz-Fut.
112,04
-0,05
T-No te-Fut.
Do w Jo nes
S&P 500
DA X
EUR-USD
Öl US-LCF
Go ld
131,83
+0,16
18479,91
-0,2%
2181,30
-0,2%
10675,29
-0,7%
1,1260
+0,2%
47,20
-0,9%
1339,10
+0,1%
Quelle: Bloomberg
Aktienmärkte in Asien tendieren uneinheitlich – schwache US-Vorgaben.
Ölpreis (LCF) steigt auf über 47 USD/Fass.
„The Governing Council tasked the relevant committees to evaluate the options that ensure
a smooth implementation of our purchase programme.“ EZB-Präsident Mario Draghi
REDAKTION
Ralf Umlauf
B und-Fut.
9. September 2016
Die Europäische Zentralbank hat die Geldpolitik nicht verändert. Der Hauptrefinanzierungssatz liegt
weiterhin bei 0,0 % und der Einlagensatz bei -0,4 %. Das niedrige Leitzinsniveau werde für einen
längeren Zeitraum Bestand haben. Auch das Volumen des Anleihekaufprogramms wurde bei monatlich 80 Mrd. EUR belassen. Das Programm endet im März 2017 oder später, sollte dies erforderlich sein. Präsident Draghi hat die jederzeitige Handlungsbereitschaft hervorgehoben. Die EZB
werde die Entwicklungen an den Finanzmärkten genau beobachten und – falls erforderlich – alle
Instrumente innerhalb ihres Mandats nutzen, um Unsicherheiten einzudämmen und die Ziele der
Bank zu erreichen. Die wirtschaftliche Erholung innerhalb der Eurozone setze sich mit moderatem
Tempo fort, allerdings gebe es weiterhin Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum. Die Stabprojektionen wurden leicht nach unten angepasst. Für das Jahr 2017 wird nun mit einem Wachstum
von durchschnittlich 1,6 % (vorher: 1,7 %) und für 2018 mit 1,6 % (1,7 %) gerechnet. Für die
durchschnittlichen Inflationsraten 2017 und 2018 werden neuerdings 1,2 % (1,3 %) bzw. 1,6 %
(1,6 %) erwartet. Alles in allem hat die EZB die Erwartungen der Marktteilnehmer nicht erfüllt. Die
Einsetzung des Ausschusses, der Optionen für eine reibungslose Umsetzung des QE-Programms
prüfen soll, könnte aber als Hinweis auf bevorstehende Änderungen des Regelwerks verstanden
werden. Dennoch gaben die Kurse an den Rentenmärkten nach und die Renditen haben über den
gesamten Laufzeitbereich zugelegt.
Von den heute anstehenden Datenveröffentlichungen sind keine großen Marktreaktionen zu erwarten. Die deutsche Handelsbilanz wird auf die Exportüberschüsse aufmerksam machen, die nach
Ansicht der EU-Kommission inzwischen ein stabilitätsgefährdendes Niveau erreicht haben. Auch
die USA und die OECD machen Deutschland mitverantwortlich für die globalen Ungleichgewichte.
Allerdings zeichnet sich nach den schwachen Produktionszahlen im Juli kein überraschend deutliches Exportplus ab. Die Industrieproduktion in Frankreich und Spanien runden den heutigen Datenkranz ab. Sie dürften weder am moderaten Wachstumsszenario der Eurozone rütteln noch
Einfluss nehmen auf die geldpolitischen Entscheidungen der EZB.
Bund-Future: Der Future hat in Reaktion auf die EZB-Ratssitzung schwächer tendiert. Dabei ist er
in die ursprüngliche Seitwärtsrange zurückgefallen. Die nächsten Unterstützungen im Dezemberkontrakt sind bei 164,22 und 163,78 zu finden. Widerstände lokalisieren wir bei 165,28 und 165,38
sowie um 165,65. Trading-Range: 163,78 – 165,28.
Zeit
Land
8:00
DE
Jul
Handelsbilanz
8:00
DE
Jul
Exporte
8:45
9:00
13:00
FR
ES
EZ
14:15
US
Quelle: Bloomberg
Periode Indikator / Ereignis
Jul
Jul
Konsens
Vorperiode
23,7 Mrd. EUR
rev. 24,7 Mrd.
gering
+0,4 % VM
rev. +0,2 %
gering
Importe
+0,5 % VM
rev. +1,1 %
Industrieproduktion
+0,3 % VM
-0,8 %
+1,0 % VJ
-1,3 %
0,0 % VM
+0,2 %
+0,4 %% VJ
+0,8 %
Industrieproduktion
Einfluss
gering
gering
EZB-Rede: Rimsevics
Fed-Reden: Rosengren, Kaplan (15:30)
Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main,
Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den
gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr
übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 9. SEPTEMBER 2016 · © HELABA
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FIXED INCOME DAILY
Primärmarktkalender
Zeit
Land
Anleihe / Kupon
Volumen
11:00
FR
Ankündigung der OAT-Auktionen am 15. September
14:00
ES
Ankündigung der SPGB-Auktionen am 15. September
PT
Potenzielle Ankündigung einer OT-Auktion am 14. September
Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen
Am Primärmarkt finden zum Wochenschluss keine Kapitalmarktemissionen mehr statt, und so
können Marktteilnehmer sich bereits auf die Aktivitäten der kommenden Handelswoche vorbereiten. Diese bietet ein besonders stützendes Umfeld für Emittenten, denn aufgrund umfangreicher
Fälligkeiten ergibt sich ein negatives Nettoangebot. Bereits heute geben die Schatzämter in Spanien und Frankreich Auskunft über ihre geplanten Auktionen. Ebenfalls denkbar ist eine Ankündigung seitens der portugiesischen Schuldenagentur. Aktuell haben sich 10-jährige PGB-Renditen
wieder leicht verringert, nachdem sie aufgrund von Ratingunsicherheiten über die 3 %-Marke gestiegen waren. Ende Oktober steht erneut eine Überprüfung der Bonität an, sodass das IGCP
möglicherweise gut beraten ist, einen Teil ihrer noch ausstehenden Finanzierungsaktivitäten bereits vor diesem Termin durchzuführen. Neben den genannten Emittenten finden sich in der nächsten Woche auch die Niederlande, Italien Großbritannien und die USA im Kalender.
Das irische Schatzamt hatte gestern keine Probleme, Käufer für seine 10-jährige Benchmarkanleihe zu finden. Insgesamt erhielt die NTMA Gebote in Höhe von 2,45 Mrd. EUR, sodass das angestrebte Auktionsvolumen von 1 Mrd. EUR mühelos erreicht wurde. Die Zuteilungsrendite wurde bei
0,33 % ermittelt und lag damit deutlich unter dem Wert der letzten Aufstockung im April dieses
Jahres (0,82 %).
Spreads
Bundesanleihen erhielten in den vergangenen Tagen Auftrieb vonseiten der hohen Erwartungshaltung bezüglich der EZB-Sitzung. Spekulationen auf eine Ausweitung des geldpolitischen Expansionsgrades – sowohl in Form einer Verlängerung des Kaufprogramms als auch durch die Anpassung der QE-Kaufbeschränkungen – hatten die deutsche Zinskurve nach unten geschoben. Dabei
fiel der Renditerückgang im 10-jährigen Laufzeitbereich etwas stärker aus, sodass sich die Bundkurve leicht verflachte. Nachdem die EZB den Erwartungen gestern nicht gerecht wurde, hat sich
diese Entwicklung umgekehrt und der Spread notiert wieder bei 58 Bp. Übergeordnet bleibt der seit
Juni 2015 zu beobachtende Abwärtstrend des 10/2-Bundspreads aber intakt, und die nach wie vor
extrem lockere Geldpolitik der EZB dürfte einer nachhaltigen Ausweitung weiterhin im Wege stehen.%
Charts und Tabelle
120
120
200
200
10/2 Treasuryspread
100
100
80
80
60
60
40
40
10/2 Bundspread
20
Sep. 15
Nov. 15
Jan. 16
Mrz. 16
Mai. 16
Jul. 16
20
Sep. 16
180
180
160
160
140
140
120
120
100
100
80
80
60
Sep. 15
Nov. 15
Jan. 16
Mrz. 16
Mai. 16
60
Sep. 16
Jul. 16
Bunds
Spread zu Bund
10J
Euro Swap
Swap/BundSpread
Treasuries
Spread zu UST
10J
2J
-0,64
58
-0,22
42
0,77
83
5J
-0,52
46
-0,15
37
1,18
42
7J
-0,43
36
0,02
44
1,46
15
10J
-0,06
0
0,29
36
1,60
0
30J
0,51
-57
0,80
29
2,30
-70
Quelle: Bloomberg
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 9. SEPTEMBER 2016 · © HELABA
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