Helaba Volkswirtschaft/Research FIXED INCOME DAILY AUTOR Viola Julien Ulrich Wortberg 069/ 9132-1891 [email protected] SALES Sparkassen Tel.: 069/ 9132-1706/ -1715/-1815 0211/ 30174-9286 Institutionelle Tel.: 069/ 9132-1830 0211/ 30174-9283 Banken Tel.: 069/ 9132-2045/ -1196 Firmen Tel.: 069/ 9132-1700/ -1442 Öffentliche Hand Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/ -4820/-2436 0211/ 30174-5952 08.09. +/- 164,75 -0,81 B o bl-Fut. 131,75 -0,24 Schatz-Fut. 112,04 -0,05 T-No te-Fut. Do w Jo nes S&P 500 DA X EUR-USD Öl US-LCF Go ld 131,83 +0,16 18479,91 -0,2% 2181,30 -0,2% 10675,29 -0,7% 1,1260 +0,2% 47,20 -0,9% 1339,10 +0,1% Quelle: Bloomberg Aktienmärkte in Asien tendieren uneinheitlich – schwache US-Vorgaben. Ölpreis (LCF) steigt auf über 47 USD/Fass. „The Governing Council tasked the relevant committees to evaluate the options that ensure a smooth implementation of our purchase programme.“ EZB-Präsident Mario Draghi REDAKTION Ralf Umlauf B und-Fut. 9. September 2016 Die Europäische Zentralbank hat die Geldpolitik nicht verändert. Der Hauptrefinanzierungssatz liegt weiterhin bei 0,0 % und der Einlagensatz bei -0,4 %. Das niedrige Leitzinsniveau werde für einen längeren Zeitraum Bestand haben. Auch das Volumen des Anleihekaufprogramms wurde bei monatlich 80 Mrd. EUR belassen. Das Programm endet im März 2017 oder später, sollte dies erforderlich sein. Präsident Draghi hat die jederzeitige Handlungsbereitschaft hervorgehoben. Die EZB werde die Entwicklungen an den Finanzmärkten genau beobachten und – falls erforderlich – alle Instrumente innerhalb ihres Mandats nutzen, um Unsicherheiten einzudämmen und die Ziele der Bank zu erreichen. Die wirtschaftliche Erholung innerhalb der Eurozone setze sich mit moderatem Tempo fort, allerdings gebe es weiterhin Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum. Die Stabprojektionen wurden leicht nach unten angepasst. Für das Jahr 2017 wird nun mit einem Wachstum von durchschnittlich 1,6 % (vorher: 1,7 %) und für 2018 mit 1,6 % (1,7 %) gerechnet. Für die durchschnittlichen Inflationsraten 2017 und 2018 werden neuerdings 1,2 % (1,3 %) bzw. 1,6 % (1,6 %) erwartet. Alles in allem hat die EZB die Erwartungen der Marktteilnehmer nicht erfüllt. Die Einsetzung des Ausschusses, der Optionen für eine reibungslose Umsetzung des QE-Programms prüfen soll, könnte aber als Hinweis auf bevorstehende Änderungen des Regelwerks verstanden werden. Dennoch gaben die Kurse an den Rentenmärkten nach und die Renditen haben über den gesamten Laufzeitbereich zugelegt. Von den heute anstehenden Datenveröffentlichungen sind keine großen Marktreaktionen zu erwarten. Die deutsche Handelsbilanz wird auf die Exportüberschüsse aufmerksam machen, die nach Ansicht der EU-Kommission inzwischen ein stabilitätsgefährdendes Niveau erreicht haben. Auch die USA und die OECD machen Deutschland mitverantwortlich für die globalen Ungleichgewichte. Allerdings zeichnet sich nach den schwachen Produktionszahlen im Juli kein überraschend deutliches Exportplus ab. Die Industrieproduktion in Frankreich und Spanien runden den heutigen Datenkranz ab. Sie dürften weder am moderaten Wachstumsszenario der Eurozone rütteln noch Einfluss nehmen auf die geldpolitischen Entscheidungen der EZB. Bund-Future: Der Future hat in Reaktion auf die EZB-Ratssitzung schwächer tendiert. Dabei ist er in die ursprüngliche Seitwärtsrange zurückgefallen. Die nächsten Unterstützungen im Dezemberkontrakt sind bei 164,22 und 163,78 zu finden. Widerstände lokalisieren wir bei 165,28 und 165,38 sowie um 165,65. Trading-Range: 163,78 – 165,28. Zeit Land 8:00 DE Jul Handelsbilanz 8:00 DE Jul Exporte 8:45 9:00 13:00 FR ES EZ 14:15 US Quelle: Bloomberg Periode Indikator / Ereignis Jul Jul Konsens Vorperiode 23,7 Mrd. EUR rev. 24,7 Mrd. gering +0,4 % VM rev. +0,2 % gering Importe +0,5 % VM rev. +1,1 % Industrieproduktion +0,3 % VM -0,8 % +1,0 % VJ -1,3 % 0,0 % VM +0,2 % +0,4 %% VJ +0,8 % Industrieproduktion Einfluss gering gering EZB-Rede: Rimsevics Fed-Reden: Rosengren, Kaplan (15:30) Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main, Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 9. SEPTEMBER 2016 · © HELABA 1 FIXED INCOME DAILY Primärmarktkalender Zeit Land Anleihe / Kupon Volumen 11:00 FR Ankündigung der OAT-Auktionen am 15. September 14:00 ES Ankündigung der SPGB-Auktionen am 15. September PT Potenzielle Ankündigung einer OT-Auktion am 14. September Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen Am Primärmarkt finden zum Wochenschluss keine Kapitalmarktemissionen mehr statt, und so können Marktteilnehmer sich bereits auf die Aktivitäten der kommenden Handelswoche vorbereiten. Diese bietet ein besonders stützendes Umfeld für Emittenten, denn aufgrund umfangreicher Fälligkeiten ergibt sich ein negatives Nettoangebot. Bereits heute geben die Schatzämter in Spanien und Frankreich Auskunft über ihre geplanten Auktionen. Ebenfalls denkbar ist eine Ankündigung seitens der portugiesischen Schuldenagentur. Aktuell haben sich 10-jährige PGB-Renditen wieder leicht verringert, nachdem sie aufgrund von Ratingunsicherheiten über die 3 %-Marke gestiegen waren. Ende Oktober steht erneut eine Überprüfung der Bonität an, sodass das IGCP möglicherweise gut beraten ist, einen Teil ihrer noch ausstehenden Finanzierungsaktivitäten bereits vor diesem Termin durchzuführen. Neben den genannten Emittenten finden sich in der nächsten Woche auch die Niederlande, Italien Großbritannien und die USA im Kalender. Das irische Schatzamt hatte gestern keine Probleme, Käufer für seine 10-jährige Benchmarkanleihe zu finden. Insgesamt erhielt die NTMA Gebote in Höhe von 2,45 Mrd. EUR, sodass das angestrebte Auktionsvolumen von 1 Mrd. EUR mühelos erreicht wurde. Die Zuteilungsrendite wurde bei 0,33 % ermittelt und lag damit deutlich unter dem Wert der letzten Aufstockung im April dieses Jahres (0,82 %). Spreads Bundesanleihen erhielten in den vergangenen Tagen Auftrieb vonseiten der hohen Erwartungshaltung bezüglich der EZB-Sitzung. Spekulationen auf eine Ausweitung des geldpolitischen Expansionsgrades – sowohl in Form einer Verlängerung des Kaufprogramms als auch durch die Anpassung der QE-Kaufbeschränkungen – hatten die deutsche Zinskurve nach unten geschoben. Dabei fiel der Renditerückgang im 10-jährigen Laufzeitbereich etwas stärker aus, sodass sich die Bundkurve leicht verflachte. Nachdem die EZB den Erwartungen gestern nicht gerecht wurde, hat sich diese Entwicklung umgekehrt und der Spread notiert wieder bei 58 Bp. Übergeordnet bleibt der seit Juni 2015 zu beobachtende Abwärtstrend des 10/2-Bundspreads aber intakt, und die nach wie vor extrem lockere Geldpolitik der EZB dürfte einer nachhaltigen Ausweitung weiterhin im Wege stehen.% Charts und Tabelle 120 120 200 200 10/2 Treasuryspread 100 100 80 80 60 60 40 40 10/2 Bundspread 20 Sep. 15 Nov. 15 Jan. 16 Mrz. 16 Mai. 16 Jul. 16 20 Sep. 16 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 60 Sep. 15 Nov. 15 Jan. 16 Mrz. 16 Mai. 16 60 Sep. 16 Jul. 16 Bunds Spread zu Bund 10J Euro Swap Swap/BundSpread Treasuries Spread zu UST 10J 2J -0,64 58 -0,22 42 0,77 83 5J -0,52 46 -0,15 37 1,18 42 7J -0,43 36 0,02 44 1,46 15 10J -0,06 0 0,29 36 1,60 0 30J 0,51 -57 0,80 29 2,30 -70 Quelle: Bloomberg HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 9. SEPTEMBER 2016 · © HELABA 2
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