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Helaba Volkswirtschaft/Research
FIXED INCOME DAILY
AUTOR
Ulrich Wortberg
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18.08.
+/-
B und-Fut.
167,46
+0,51
B o bl-Fut.
133,59
+0,12
Schatz-Fut.
112,00
+0,00
Do w Jo nes
S&P 500
DA X
132,30
-0,08
18597,70
+0,1%
2187,02
+0,2%
10603,03
+0,6%
EUR-USD
1,1330
+0,1%
Öl US-LCF
48,36
+0,3%
1350,10
-0,1%
Go ld
Quelle: Bloomberg
Williams (Fed) plädiert für Zinserhöhungen – lieber früher als später.
Asiens Aktienmärkte tendieren uneinheitlich, Ölpreis (LCF) steigt über 48 USD/Fass.
„I think every one of our meetings should be in play in principle [...] I definitely think September should be.“ John Williams, Fed-Präsident von San Francisco
SALES
Sparkassen
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T-No te-Fut.
19. August 2016
In den letzten Tagen standen die Finanzmärkte im Einfluss der Notenbanken. Während die Europäische Zentralbank mit dem Fuß auf dem Gas bleibt und es keine Anhaltspunkte für ein baldiges
Ende der ultralockeren Geldpolitik gibt, sind sich die Währungshüter der US-Notenbank uneins
über den weiteren Straffungskurs. Jüngste Äußerungen diverser Fed-Vertreter lassen aber darauf
schließen, dass es noch in diesem Jahr zu einer Anhebung des Leitzinsbandes um 25 Basispunkte
auf 0,50 % - 0,75 % kommen wird. Neben Dudley, Lockhart und Williams plädiert das stimmberechtigte Mitglied Bullard für eine Anhebung in absehbarer Zukunft. Im Gegensatz zu seinen Kollegen geht er aber davon aus, dass angesichts des niedrigen Wirtschaftswachstums ein einziger
Schritt für eine lange Zeit ausreichend sei. Nun richten sich die Blicke auf die Fed-Chefin Janet
Yellen, die in der kommenden Woche am jährlich stattfindenden Jackson-Hole-Symposium teilnehmen wird. Dort hätte sie Gelegenheit, dem Markt ein konkretes Zinssignal zu senden. Wir halten daran fest, dass es zum Ende des Jahres eine Erhöhung geben wird. Sollte Yellen etwas konkreter werden, dürften die Zinsfantasien wieder zunehmen, denn bis jetzt ist ein solcher Schritt nur
zu knapp 50 % eskomptiert. Anpassungsbedarf ist vorhanden. Darauf hatte Dudley aufmerksam
gemacht. Seiner Meinung nach würden Finanzmarktteilnehmer den Zinserhöhungspfad unterschätzen. Rückblickend ist aber festzustellen, dass Skepsis bezüglich Zinserhöhungen angebracht
ist, denn FOMC-Mitglieder haben in der Vergangenheit ihre Leitzinsprojektionen kontinuierlich
gesenkt. Man kann den Eindruck gewinnen, dass sich die US-Notenbank zunehmend abhängig
macht von Schwankungen an den Devisen-, Renten- und Aktienmärkten, egal, ob Störsignale aus
den USA, aus China oder Großbritannien kommen. Die US-Notenbanker sind äußerst zurückhaltend und bemüht, übermäßige Verluste am Rentenmarkt und eine größere Aufwertung des USDollars zu verhindern. Heute gibt es allerdings keine Daten oder Fed-Reden, die Einfluss auf die
Zinserwartungen haben. Insofern könnte es von dieser Seite einen ruhigen Wochenausklang an
den Finanzmärkten geben.
Bund-Future: Mit der vorübergehenden
Korrektur ist es zum Test des seit April bestehenden Aufwärtstrends gekommen. Die
Unterstützungslinie hielt aber stand, was
positiv zu werten ist. Demgegenüber liefern
die Indikatoren im Tageschart ein uneinheitliches Bild. Der MACD schwankt um seine
Triggerlinie und der ADX gibt weiter nach.
Widerstände sind bei 167,70 und im Bereich
168,00/13 zu finden, Unterstützungen lokalisieren wir bei 166,50/65. Trading-Range:
166,65 – 168,20.
Zeit
Land
8:00
DE
Periode Indikator / Ereignis
Jul
Erzeugerpreise
Konsens
Vorperiode
Einfluss
+0,1 % VM
+0,4 %
gering
-2,1 % VJ
-2,2 %
Quelle: Bloomberg
Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main,
Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den
gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr
übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 19. AUGUST 2016 · © HELABA
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FIXED INCOME DAILY
Primärmarktkalender
Zeit
Land
Anleihe / Kupon
Volumen
Heute keine Aufstockungen/ Neuemissionen
Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen
Primärmarkt: Am letzten Tag der Woche stehen nur die üblichen Geldmarktauktionen in Großbritannien auf dem Programm. Das dortige Schatzamt veräußert 1-, 3- und 6-monatige Bills im Volumen von insgesamt 6 Mrd. GBP. Ansonsten herrscht sommerliche Ruhe. In der nächsten Woche
wird es etwas interessanter. Dann will die deutsche Finanzagentur den 5-jährigen Benchmarkbond
um 4 Mrd. EUR aufstocken. Da es sich dabei um die erste Aktivität innerhalb der Eurozone seit
zwei Wochen handelt und zudem um die einzige der Woche, dürfte es genügend Abnehmer geben. Länder wie Frankreich, Italien und Spanien halten sich noch zurück, sie geben aber ihre Aktivitäten für die übernächste Woche bekannt. Das US-Schatzamt veräußert hingegen neue 2-, 5und 7-jährige Bonds.
Spreads
Die deutsche Renditestrukturkurve wird im Trend immer flacher. Seit Ende 2015 ist der Spread
zwischen 10- und 2-jährigen Bundrendite unter Schwankungen rückläufig – zusammen mit den im
Trend nachlassenden Inflationserwartungen.
Seit Anfang Juli ist aber eine Stabilisierung
zu beobachten. Sowohl die Strukturkurve als
auch die Inflationserwartungen zeigen Stabilisierungstendenzen. Eine Trendwende ist
aber nicht zu konstatieren. Dazu bedürfte es
eine veränderte Geldpolitik, womit vorerst
aber nicht zu rechnen ist. Im Gegenteil.
Marktteilnehmer spekulieren auf eine erneute
Verlängerung des Anleihekaufprogramms.
Insofern bleibt die Kurve auch zukünftig flach.
Bei Unterschreiten des Levels um 0,50 %
würde Potenzial bis 0,33 % entstehen, dem
zyklischen Spread-Tief von April 2015. Damals wurde das im Januar 2015 beschlossene Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank eingeführt. %
Charts und Tabelle
120
200
120
200
10/2 Treasuryspread
100
100
80
80
60
60
40
40
10/2 Bundspread
20
Aug. 15
Okt. 15
Dez. 15
Feb. 16
Apr. 16
Jun. 16
180
180
160
160
140
140
120
120
100
100
80
80
60
Aug. 15
20
Aug. 16
Okt. 15
Dez. 15
Feb. 16
Apr. 16
Jun. 16
60
Aug. 16
Bunds
Spread zu Bund
10J
Euro Swap
Swap/BundSpread
Treasuries
Spread zu UST
10J
2J
-0,62
54
-0,21
41
0,71
83
5J
-0,52
44
-0,14
39
1,12
42
7J
-0,44
36
0,01
45
1,38
16
10J
-0,08
0
0,29
37
1,54
0
30J
0,41
-50
0,83
42
2,27
-72
Quelle: Bloomberg
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 19. AUGUST 2016 · © HELABA
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