Helaba Volkswirtschaft/Research FIXED INCOME DAILY AUTOR Ulrich Wortberg 069/ 9132-1891 [email protected] REDAKTION Ralf Umlauf Institutionelle Tel.: 069/ 9132-1830 0211/ 30174-9283 Banken Tel.: 069/ 9132-2045/ -1196 Firmen Tel.: 069/ 9132-1700/ -1442 Öffentliche Hand Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/ -4820/-2436 0211/ 30174-5952 18.08. +/- B und-Fut. 167,46 +0,51 B o bl-Fut. 133,59 +0,12 Schatz-Fut. 112,00 +0,00 Do w Jo nes S&P 500 DA X 132,30 -0,08 18597,70 +0,1% 2187,02 +0,2% 10603,03 +0,6% EUR-USD 1,1330 +0,1% Öl US-LCF 48,36 +0,3% 1350,10 -0,1% Go ld Quelle: Bloomberg Williams (Fed) plädiert für Zinserhöhungen – lieber früher als später. Asiens Aktienmärkte tendieren uneinheitlich, Ölpreis (LCF) steigt über 48 USD/Fass. „I think every one of our meetings should be in play in principle [...] I definitely think September should be.“ John Williams, Fed-Präsident von San Francisco SALES Sparkassen Tel.: 069/ 9132-1706/ -1715/-1815 0211/ 30174-9286 T-No te-Fut. 19. August 2016 In den letzten Tagen standen die Finanzmärkte im Einfluss der Notenbanken. Während die Europäische Zentralbank mit dem Fuß auf dem Gas bleibt und es keine Anhaltspunkte für ein baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik gibt, sind sich die Währungshüter der US-Notenbank uneins über den weiteren Straffungskurs. Jüngste Äußerungen diverser Fed-Vertreter lassen aber darauf schließen, dass es noch in diesem Jahr zu einer Anhebung des Leitzinsbandes um 25 Basispunkte auf 0,50 % - 0,75 % kommen wird. Neben Dudley, Lockhart und Williams plädiert das stimmberechtigte Mitglied Bullard für eine Anhebung in absehbarer Zukunft. Im Gegensatz zu seinen Kollegen geht er aber davon aus, dass angesichts des niedrigen Wirtschaftswachstums ein einziger Schritt für eine lange Zeit ausreichend sei. Nun richten sich die Blicke auf die Fed-Chefin Janet Yellen, die in der kommenden Woche am jährlich stattfindenden Jackson-Hole-Symposium teilnehmen wird. Dort hätte sie Gelegenheit, dem Markt ein konkretes Zinssignal zu senden. Wir halten daran fest, dass es zum Ende des Jahres eine Erhöhung geben wird. Sollte Yellen etwas konkreter werden, dürften die Zinsfantasien wieder zunehmen, denn bis jetzt ist ein solcher Schritt nur zu knapp 50 % eskomptiert. Anpassungsbedarf ist vorhanden. Darauf hatte Dudley aufmerksam gemacht. Seiner Meinung nach würden Finanzmarktteilnehmer den Zinserhöhungspfad unterschätzen. Rückblickend ist aber festzustellen, dass Skepsis bezüglich Zinserhöhungen angebracht ist, denn FOMC-Mitglieder haben in der Vergangenheit ihre Leitzinsprojektionen kontinuierlich gesenkt. Man kann den Eindruck gewinnen, dass sich die US-Notenbank zunehmend abhängig macht von Schwankungen an den Devisen-, Renten- und Aktienmärkten, egal, ob Störsignale aus den USA, aus China oder Großbritannien kommen. Die US-Notenbanker sind äußerst zurückhaltend und bemüht, übermäßige Verluste am Rentenmarkt und eine größere Aufwertung des USDollars zu verhindern. Heute gibt es allerdings keine Daten oder Fed-Reden, die Einfluss auf die Zinserwartungen haben. Insofern könnte es von dieser Seite einen ruhigen Wochenausklang an den Finanzmärkten geben. Bund-Future: Mit der vorübergehenden Korrektur ist es zum Test des seit April bestehenden Aufwärtstrends gekommen. Die Unterstützungslinie hielt aber stand, was positiv zu werten ist. Demgegenüber liefern die Indikatoren im Tageschart ein uneinheitliches Bild. Der MACD schwankt um seine Triggerlinie und der ADX gibt weiter nach. Widerstände sind bei 167,70 und im Bereich 168,00/13 zu finden, Unterstützungen lokalisieren wir bei 166,50/65. Trading-Range: 166,65 – 168,20. Zeit Land 8:00 DE Periode Indikator / Ereignis Jul Erzeugerpreise Konsens Vorperiode Einfluss +0,1 % VM +0,4 % gering -2,1 % VJ -2,2 % Quelle: Bloomberg Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main, Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 19. AUGUST 2016 · © HELABA 1 FIXED INCOME DAILY Primärmarktkalender Zeit Land Anleihe / Kupon Volumen Heute keine Aufstockungen/ Neuemissionen Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen Primärmarkt: Am letzten Tag der Woche stehen nur die üblichen Geldmarktauktionen in Großbritannien auf dem Programm. Das dortige Schatzamt veräußert 1-, 3- und 6-monatige Bills im Volumen von insgesamt 6 Mrd. GBP. Ansonsten herrscht sommerliche Ruhe. In der nächsten Woche wird es etwas interessanter. Dann will die deutsche Finanzagentur den 5-jährigen Benchmarkbond um 4 Mrd. EUR aufstocken. Da es sich dabei um die erste Aktivität innerhalb der Eurozone seit zwei Wochen handelt und zudem um die einzige der Woche, dürfte es genügend Abnehmer geben. Länder wie Frankreich, Italien und Spanien halten sich noch zurück, sie geben aber ihre Aktivitäten für die übernächste Woche bekannt. Das US-Schatzamt veräußert hingegen neue 2-, 5und 7-jährige Bonds. Spreads Die deutsche Renditestrukturkurve wird im Trend immer flacher. Seit Ende 2015 ist der Spread zwischen 10- und 2-jährigen Bundrendite unter Schwankungen rückläufig – zusammen mit den im Trend nachlassenden Inflationserwartungen. Seit Anfang Juli ist aber eine Stabilisierung zu beobachten. Sowohl die Strukturkurve als auch die Inflationserwartungen zeigen Stabilisierungstendenzen. Eine Trendwende ist aber nicht zu konstatieren. Dazu bedürfte es eine veränderte Geldpolitik, womit vorerst aber nicht zu rechnen ist. Im Gegenteil. Marktteilnehmer spekulieren auf eine erneute Verlängerung des Anleihekaufprogramms. Insofern bleibt die Kurve auch zukünftig flach. Bei Unterschreiten des Levels um 0,50 % würde Potenzial bis 0,33 % entstehen, dem zyklischen Spread-Tief von April 2015. Damals wurde das im Januar 2015 beschlossene Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank eingeführt. % Charts und Tabelle 120 200 120 200 10/2 Treasuryspread 100 100 80 80 60 60 40 40 10/2 Bundspread 20 Aug. 15 Okt. 15 Dez. 15 Feb. 16 Apr. 16 Jun. 16 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 60 Aug. 15 20 Aug. 16 Okt. 15 Dez. 15 Feb. 16 Apr. 16 Jun. 16 60 Aug. 16 Bunds Spread zu Bund 10J Euro Swap Swap/BundSpread Treasuries Spread zu UST 10J 2J -0,62 54 -0,21 41 0,71 83 5J -0,52 44 -0,14 39 1,12 42 7J -0,44 36 0,01 45 1,38 16 10J -0,08 0 0,29 37 1,54 0 30J 0,41 -50 0,83 42 2,27 -72 Quelle: Bloomberg HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 19. AUGUST 2016 · © HELABA 2
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