rohstoffreport

Helaba Volkswirtschaft/Research
ROHSTOFFREPORT
AUTOR
Heinrich Peters
Telefon: 0 69/91 32-47 33
[email protected]

Die führenden Rohstoffindizes haben im Bereich der 200-Tage-Linien erst einmal eine Verschnaufpause eingelegt. Der jüngste Erholungskurs muss damit aus technischer Sicht noch
nicht beendet sein, zumal er auch ausgeprägter erscheint als während der „Bullenfalle“ im
Frühjahr 2015. Gewinner war zuletzt beim 1M-Vergleich WTI-Rohöl (+18,9 %), während
US-Lebendrind das Schlusslicht darstellte (-6,4 %).

Basiert die jüngste Rohstoff-Rally im Wesentlichen auf Engagements von Finanzinvestoren,
die womöglich nur Fehlsignalen aus dem Makro-Umfeld erlegen sind? Nicht nur „Zocker in
China“ haben in den letzten Monaten für Auftrieb gesorgt. Auch Institutionelle aus dem
Westen wetteten offensichtlich vermehrt auf Rohstoffe. Deren Netto-Long-Positionen sind
nach einer Phase der Lethargie geradezu explodiert. Aber worauf setzen diese an den
Terminmärkten engagierten Marktteilnehmer so plötzlich wieder, nachdem die negativen
Preisübertreibungen der Wintermonate wieder herausgenommen wurden? Jenseits eines
längerfristig rückläufigen Überangebots an den physischen Märkten könnte es sich um folgende Phänomene handeln: Weniger robuster US-Dollar, Überwindung der allgemeinen
Wachstumsschwäche und Wahrnehmung der Chancen einer „Turn-Around-Situation“ als
„Trendfolger“. Allerdings dämpfen trotz einer gewissen zyklischen Konjunkturerholung weiterhin strukturelle Probleme nicht nur in den Schwellenländern das reale Nachfragepotenzial. Obgleich aller temporären Wetterrisiken und geopolitischer Unsicherheiten stehen dem
erst einmal noch recht hohe Kapazitäten auf der Angebotsseite gegenüber.
REDAKTION
Markus Reinwand, CFA
HERAUSGEBER
Dr. Gertrud R. Traud
Chefvolkswirt/
Leitung Research
17. Mai 2016
Helaba
Landesbank
Hessen-Thüringen
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24
Telefax: 0 69/91 32-22 44
Latente Wachstumszweifel
US-Industrie überwindet Schwäche
Indexpunkte
65
annual. 6M-Rate, %
Einkaufsmanagerindizes Verarb. Gewerbe
60
45
1,8
80
1,6
60
-20
40
CRB (CCI)-Index (r.S.)
-40
35
30
08
Die Publikation ist mit größter
Sorgfalt bearbeitet worden.
Sie enthält jedoch lediglich
unverbindliche Analysen und
Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen
Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen,
die wir für zuverlässig halten,
für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir
aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in
dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht
als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
80
EZ
40
USA
China 20
0
50
09
10
11
12
13
14
15
16
annual. 6M-Rate, %
2,0
60
55
Quotient
100
100
USA: ISM-Auftragseingänge/-Lager (l.S.)
40
1,4
20
1,2
0
1,0
-20
0,8
-60
0,6
-80
0,4
-60
-80
07
17
-40
CRB (CCI)-Index (r.S.)
08
09
10
11
12
13
14
15
16
Quellen: Bloomberg, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Quellen: Bloomberg, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Positive Impulse durch US-Dollar flauen ab
Finanzinvestoren „aus dem Häuschen“
Indexpunkte
Indexpunkte
Indexpunkte
110
750
CRB (CCI)-Index (r.S.)
105
650
100
500
Tsd. Kontrakte, Wochenwerte
2000
Spekulative Netto-"Long"-Positionen
von Institutionellen (r.S.)
450
1600
400
550
95
90
450
85
350
80
1200
350
300
800
250
400
200
75
Handelsgewichteter Außenwert USD (l.S.)
70
250
150
07
08
09
10
11
12
13
14
15
16
Quellen: Bloomberg, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A
150
ThomReuters/JefferiesCRB-Index (l.S.)
100
0
-400
07
08
09
10
11
12
13
14
15
16
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
1
ROHST OFF REPORT MAI 2016
Performance-Rückblick
Assetklassen Welt 2016: Rohstoffe mit kurzen Überholmanövern
Index (01.01.2016 = 100), in lokaler Währung
125
125
120
Gold
120
115
Rohstoffe (SPGSCI-TR)
US-Immobilienaktien
Renten EM
US-Corporates
Renten Welt
115
Aktien Welt
100
110
105
100
95
USD-Außenwert
110
105
95
90
90
85
85
80
80
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Einzelrohstoffe 2016: Relativ heterogene Lagerbildung
%
30
30
20
20
10
10
0
0
-10
-10
Kumulierte Performance 2016* (SPGSCI-TR, Gesamtertragsindex)
-20
-20
-30
-30
* bis 13.05.2016
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Rohstoffgruppen 2016: Weiterhin breites Performance-Spektrum
Index (01.01.2016 = 100)
130
130
CRB (CCI)-Energie
CRB (CCI)-Edelmetalle
120
CRB (CCI)-Getreide
CRB (CCI)-Index
CRB (CCI)-Tierprodukte
CRB (CCI)-Genussmittel
CRB (CCI)-Industrie**
110
100
90
120
110
100
90
80
80
**Baumwolle, Kupfer
70
70
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A
2
ROHST OFF REPORT MAI 2016
Überblick Rohstoffgruppen
Energie
Nachlassendes Momentum
Aufwärtspotenzial zunächst weitgehend ausgeschöpft
Historische Preisentwicklung
Anzahl
Mio. Barrel pro Tag
160
Veränderung in % ggü.
Aktuell*
-1M
-3M
-12M
-60M
160
Brent-Rohöl
140
140
100-Tage-Linie
120
120
WTI**
$/bbl
48,0
18,9
56,5
-19,6
-50,5
100
100
Brent
$/bbl
48,9
13,4
41,7
-26,8
-55,6
80
80
Heizöl**
$¢/gal
144,4
17,2
32,7
-28,0
-49,2
60
60
$/t
432,0
18,5
34,7
-29,3
-51,5
40
20
Gasöl
Benzin
Erdgas**
$¢/gal
160,3
9,7
59,8
-22,0
-45,1
$/MMBtu
2,05
7,5
5,3
-32,2
-51,1
*Kontrakt laufender Monat; ** Mitglieder des CRB (CCI)-Energy; $/bbl=USD je Barrel;
$¢/gal=Dollar-Cent je Gallone; $/MMBtu=USD je 1 Mio. British thermal unit;
Quellen: CME Group, ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Temporär
wirkende
Einflüsse
40
20
200-Tage-Linie
0
0
00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Saisonale Nachfrageeffekte und fühlbare Lieferausfälle mögen zwar ein anderes Bild erzeugen,
der Mineralölsektor ist aber hinsichtlich der fundamentalen Marktverhältnisse nicht wirklich „aus
dem Schneider“. Als Argument für deutlich höhere Preise eignen sie sich auf absehbare Zeit eher
nicht. So wird die OPEC-Produktion auch mittelfristig wohl stärker ansteigen als das Nicht-OPECAngebot sinkt und die Nachfrage zunimmt. Bei Preisen um 50 USD/bbl ist es auch nicht ausgemachte Sache, dass es woanders noch zu markanten Produktionsrückgängen kommt. Innerhalb
der OPEC sind diejenigen Anbieter, die noch über nennenswerte frei Kapazitäten verfügen (SaudiArabien, Iran und Irak) aus diversen Gründen alle bestrebt, ihre Förderung weiter zu erhöhen. Die
extrem hohen Mineralöllager werden somit wohl wesentlich länger Bestand haben als manche es
wahr haben wollen. Weiterer Preisauftrieb müsste sich also aus anderen Quellen speisen, etwa
einer Dollarschwäche, was sich derzeit aber auch nicht abzeichnet.
Edelmetalle
Robust
Gold als das „bessere Geld“ wiederentdeckt
Historische Preisentwicklung
Tsd. Kontrakte, Wochenwerte
300
Veränderung in % ggü.
Aktuell*
-1M
-3M
-12M
-60M
USD je Feinunze
Spekulative Netto-Long-Positionen (l.S.)
250
1800
200
1500
150
Gold**
$/oz
1271,0
3,0
5,2
3,8
-14,5
Silber**
$/oz
17,1
5,6
12,2
-2,1
-49,5
Platin**
$/oz
1047,5
6,3
11,1
-10,3
-40,7
*Bloomberg Spot; ** Mitglieder des CRB (CCI)-Precious Metals; $/oz=USD je Feinunze;
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Investmentnachfrage
als neuer Treiber?
2100
1200
100
900
50
600
0
-50
Gold Bloomberg-Spot (r.S.)
-100
300
0
00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Nach einem etwa dreijährigen Rückgang steigt bei Gold die Investmentnachfrage (ETF) vor allem
aufgrund von wachsenden Zweifeln an einem möglichen Ende der unkonventionellen Geld- und
Währungspolitik sowie der Schuldenentwicklung offenbar nachhaltig an. Damit erhalten die Zentralbanken als Käufer weitere Gesellschaft. Sobald der Preisanstieg allgemein als nachhaltig eingeordnet wird, müssten auch die privaten Käufer in den größten Abnehmerländern physischen
Goldes (Indien und China) ihre Zurückhaltung wieder aufgeben – bei gleichzeitig wohl stagnierendem bis rückläufigem Minenangebot. Unsere Prognosen könnten eher noch zu konservativ sein.
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A
3
ROHST OFF REPORT MAI 2016
Industrierohstoffe
Zuletzt wieder flau
Ausbruchsversuch mit Fragezeichen
Historische Preisentwicklung
Indexpunkte
Veränderung in % ggü.
Aktuell* -1M
-3M -12M
-60M
Aluminium
$/t
1532,0
-0,8
0,5
-15,7
-40,2
5000
5000
LME-Primärmetalle-Index
4500
4500
4000
4000
50-Tage-Linie
3500
3500
Kupfer**
$/t
4649,5
-3,7
1,9
-27,5
-47,3
Blei
$/t
1731,8
1,4
-2,9
-11,7
-24,2
2500
Nickel
$/t
8680,5
-2,3
4,2
-37,7
-64,4
2000
2000
1500
1500
Zink
$/t
Baumwolle** $¢/lb
1890,3
1,6
61,7
2,8
14,1
-17,4
3,0
-7,7
-11,5
-60,2
*LME Cash, Baumwolle: Kontrakt laufender Monat;**Mitglieder des CRB (CCI)-Industrials;
$¢/lb=Dollar-Cent je amerikanischem Pfund;
Quellen: LME, ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
3000
1000
2009
3000
2500
200-Tage-Linie
1000
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Der LME-Primärmetalle-Index tut sich weiterhin schwer, den mittelfristigen Abwärtstrend zu brechen. Zuletzt ist er erneut unter die 200-Tage-Linie gefallen. Charttechnisch kommt es jetzt darauf
an, dass die 50-Tage-Linie, auf der er sich gegenwärtig bewegt, hinreichend Unterstützung bietet.
Ansonsten dürfte das Tief vom Januar kurzfristig noch einmal getestet werden. Auch die fundamentalen Marktverhältnisse erscheinen vorerst eher durchwachsen. Während die Lagerbestände
überwiegend rückläufig sind, wirken die Produktionsüberschüsse zumeist relativ hartnäckig. Unsicherheit besteht allerdings auch immer noch über aus Finanzgeschäften in China resultierende
nicht unbedingt in Börsenstatistiken geführte Bestände. Zuletzt war zudem die ausgeprägte Rohstoff-Spekulation in China gerade auch bei Primärmetallen von übertriebenen Erwartungen begleitet. Auch die konjunkturelle Begleitmusik war nicht wirklich ermutigend für den Metallsektor.
Einmal mehr
auf dem Prüfstand
Getreide
Sojabohnen gegenwärtig „Ausnahme-Getreide“
Weizen weiter in der Rolle des „Prügelknabens“
Historische Preisentwicklung
Index
140
Globale Lagerbestände/Verbrauch (Stocks to Use-Ratio),
indexiert
Weizen
Veränderung in % ggü.
Aktuell*
-1M
-3M
-12M
-60M
393,3
3,9
7,1
7,6
-45,4
120
100
Mais**
$¢/bu
Weizen**
$¢/bu
1067,8
11,7
21,0
12,0
-20,4
474,5
3,2
1,3
-7,1
-37,9
*Kontrakt laufender Monat; ** Mitglieder des CRB (CCI)-Grains;
$¢/bu=Dollar-Cent je Scheffel;
Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Nachhaltige Erholung
lässt wohl weiter
auf sich warten
120
100
Sojabohnen
80
Sojabohnen** $¢/bu
140
80
Mais
60
60
40
40
10
11
12
13
14
15
16
17
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Auch wenn bei Sojabohnen seit Anfang April eine fulminante Preisentwicklung zu verzeichnen war
und Mais sich nicht zuletzt angesichts der kräftigeren US-Treibstoffnachfrage preislich recht robust
zeigte, kann noch keine Trendwende bei Getreide konstatiert werden. Zwar könnten die Lagerbestände bei Sojabohnen im weiteren Jahresverlauf spürbar schrumpfen. Als Reaktion auf die höheren Notierungen könnte die Produktion aber auch wieder ansteigen, nachdem US-Farmer die
Preisspitzen zum Abverkauf aus ihren Silos genutzt haben. Inzwischen erscheinen auch die Engagements der Finanzinvestoren extrem hoch. Der Rückenwind von der Währungsseite dürfte auch
eher wieder etwas nachlassen. Bei Weizen ist sogar mit einem Rekordangebot und mit einem
neuen historischen Lagerhoch zu rechnen.
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A
4
ROHST OFF REPORT MAI 2016
Genussmittel
„Spekulative Übertreibungen“ bei Zucker
„Beschwörung von Zuckerdefiziten“ nicht nachhaltig
Historische Preisentwicklung
USD-Cent je amerikanischem Pfund
Veränderung in % ggü.
Aktuell*
-1M
-3M
-12M
-60M
60
60
50
50
40
Zucker**
$¢/lb
16,8
11,4
27,3
29,9
-23,6
Kaffee**
$¢/lb
132,7
7,9
15,5
-3,3
-49,7
Kakao**
$/t
2926,0
-0,5
1,7
-6,6
-1,8
Kontrakt laufender Monat; **Mitglied im CRB (CCI)-Softs;
$¢/lb=Dollar-Cent je amerikanischem Pfund;
Quellen: ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
40
Zucker No. 11
30
30
20
20
10
10
0
0
1961 1966 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Nichtkommerzielle Marktteilnehmer haben zuletzt exzessiv auf Zucker gewettet. Deren ICE-LongPositionen sind auf ein langjähriges Hoch gesprungen. Dies macht die Zucker-Notierungen jenseits der wenig spektakulären Marktbedingungen sehr anfällig für neuerliche spürbare Rückschläge. Die Lager sind weiter gut gefüllt, die negativen Folgen von El Niño auf die Ernten in Asien verlieren an Bedeutung und für die Erntesaison 2016/17 ist eher mit einem Produktionsüberschuss als
mit einem wie von einigen Marktteilnehmern erhofften Defizit zu rechnen. Zucker dürfte mit
17,0 $¢/lb sein lokales Hoch Mitte Mai markiert haben. Auch bei Kaffee drücken noch hohe Lagerbestände. Allerdings besteht bei diesem im Preis relativ ausgebombten Genussmittel mittelfristig
durchaus Aufwärtspotenzial. Während der Verbrauch strukturell weiter wachsen dürfte, sind für die
Produktion bei den aktuellen Preisen kaum nennenswerte Zuwächse zu erwarten.
Gemischtes Bild
Tierprodukte
US-Rind noch „auf Bodensuche“
US-Magerschwein bereits sichtbar erholt
Historische Preisentwicklung
USD-Cent je amerikanischem Pfund
140
Veränderung in % ggü.
Aktuell* -1M
-3M
-12M
120
$¢/lb
123,0
-6,4
-7,5
-19,3
13,6
US-Mastrind
$¢/lb
148,7
-4,1
-3,8
-32,1
16,2
83,0
11,6
18,4
-0,4
-11,3
*Kontrakt laufender Monat; **Mitglieder des CRB (CCI)-Livestock
$¢/lb=Dollar-Cent je amerikanischem Pfund;
Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Zunehmende
relative Stärke
120
-60M
US-Lebendrind**
US-Magerschwein**$¢/lb
140
US-Magerschwein
100
100
80
80
60
60
40
40
20
20
87
89
91
93
95
97
99
01
03
05
07
09
11
13
15
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Obwohl US-Magerschwein jüngst deutlich im Preis zulegen konnte, haben Tierprodukte in diesem
Jahr bislang eher ein „Mauerblümchendasein“ geführt. Zweifellos ist die aktuelle Entwicklung bei
Schweinefleisch auch spezifischen Faktoren geschuldet. Selbst bei US-Rind könnten sich die fundamentalen Bedingungen allmählich günstiger darstellen. Das temporäre Überangebot dürfte weitgehend abgebaut und damit der Boden bei den Preisen bald in Sicht sein. Wir setzen für die kommenden Monate, d.h. spätestens ab Anfang Juni, auf einen saisonalen Auftrieb. Die Angebotsbedingungen werden wohl im weiteren Jahresverlauf wetterbedingt und aufgrund wieder höherer Futtermittelpreise weniger günstig ausfallen, so dass die US-Rind-Notierungen auch wegen eines
wieder geringeren durchschnittlichen Schlachtgewichts Rückenwind bekommen dürften.
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A
5
ROHST OFF REPORT MAI 2016
Chart-Picks
Gold: Kursbild macht Hoffnung …
USD je Feinunze
2000
2000
Gold
(Bloomberg-Spot)
1800
1600
1800
1600
1400
1400
1200
1200
200-Tage-Linie
1000
800
1000
800
100-Tage-Linie
600
600
400
200
2000
400
200
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
… wohl keine bremsende Ölpreisschwäche mehr …
USD je Feinunze
USD je Barrel
2000
140
Gold (l.S.)
1800
120
1600
100
1400
1200
80
1000
60
Brent-Rohöl (r.S.)
800
40
600
400
2011
20
2012
2013
2014
2015
2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
… Gegenwind seitens US-Dollar abgeflaut …
USD je Feinunze
Index
1400
72
Gold Bloomberg-Spot (l.S.)
1300
76
80
84
1200
88
92
1100
96
Dollarindex, invertiert (r.S.)
100
1000
2014
2015
2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A
6
ROHST OFF REPORT MAI 2016
… Opportunitätskosten eher förderlich …
%
USD je Feinunze
-3
2000
Gold Bloomberg-Spot (r.S.)
-2
1800
-1
1600
0
1400
1
1200
2
Realrendite 10j. US-Staatsanleihen, invertiert ( l.S.)
3
2010
: Helaba-Prognose
2011
2012
2013
2014
2015
2016
1000
2017
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
… Finanzinvestoren kommen aus der Reserve …
Tonnen
USD je Feinunze
2800
2600
2400
2200
2000
1800
1600
1400
1200
1000
800
600
400
2006
2200
Physische Goldbestände großer Goldfonds* (l.S.)
2000
1800
1600
1400
1200
Gold Bloomberg-Spot (r.S.)
1000
800
*SPDR, ETF Securities,ZKB, iShares, Swiss & Global, Central Fund, Creditsuisse, Source, New Gold,
Sprott Gold, Deutsche Bank, Central Gold Trust, Claymore (iShares), Goldist
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
600
400
2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
… langfristig zieht wohl massive Verschuldung nicht nur der USA den Goldpreis.
Mrd. USD
USD je Feinunze
20000
2000
Gold (r.S.)
1800
18000
1600
1400
16000
1200
14000
1000
US-Staatsverschuldung* (l.S.)
800
12000
600
400
10000
8000
2009
* ausstehende US-Staatsanleihen
2010
2011
2012
2013
2014
2015
200
0
2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A
7
ROHST OFF REPORT MAI 2016
Prognosen für ausgewählte Rohstoffgruppen
Energiesektor:
Ausgeprägte
Konsolidierung
nach t
Energie
Helaba-Prognosen
Aktuell
Q2/2016
Q3/2016
Q4/2016
WTI
$/bbl
48,0
44
47
48
Brent
$/bbl
48,9
45
47
48
Heizöl
$¢/gal
144,4
133
142
145
Gasöl
$/t
432,0
400
420
430
Benzin*
$¢/gal
160,3
154
160
165
Erdgas
$/MMBtu
2,05
2,00
2,00
2,00
Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt.
Quellen: Bloomberg, CME Group, ICE, Helaba Volkswirtschaft/Research
Edelmetalle:
Weiter aufwärts nach
Verschnaufpause
Edelm etalle
Helaba-Prognosen
Aktuell
Q2/2016
Q3/2016
Q4/2016
Gold
$/oz
1271,0
1250
1280
1300
Silber
$/oz
17,1
17,5
18,5
19,0
Platin
$/oz
1047,5
1050
1100
1120
Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt.
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Industrierohstoffe:
Volatiler Erholungskurs
Industrie
Helaba-Prognosen
Aktuell
Q2/2016
Q3/2016
Q4/2016
Alum inium $/t
1532,0
1650
1680
1720
Kupfer
$/t
4649,5
4900
5000
5200
Blei
$/t
1731,8
1750
1780
1820
Nickel
$/t
8680,5
9200
9400
9600
Zink
$/t
1890,3
1900
1950
2000
61,7
60,0
62,0
65,0
Baum w olle $¢/lb
Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt.
Quellen: Bloomberg, LME, ICE, Helaba Volkswirtschaft/Research
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A
■
8