Helaba Volkswirtschaft/Research ROHSTOFFREPORT AUTOR Heinrich Peters Telefon: 0 69/91 32-47 33 [email protected] Die führenden Rohstoffindizes haben im Bereich der 200-Tage-Linien erst einmal eine Verschnaufpause eingelegt. Der jüngste Erholungskurs muss damit aus technischer Sicht noch nicht beendet sein, zumal er auch ausgeprägter erscheint als während der „Bullenfalle“ im Frühjahr 2015. Gewinner war zuletzt beim 1M-Vergleich WTI-Rohöl (+18,9 %), während US-Lebendrind das Schlusslicht darstellte (-6,4 %). Basiert die jüngste Rohstoff-Rally im Wesentlichen auf Engagements von Finanzinvestoren, die womöglich nur Fehlsignalen aus dem Makro-Umfeld erlegen sind? Nicht nur „Zocker in China“ haben in den letzten Monaten für Auftrieb gesorgt. Auch Institutionelle aus dem Westen wetteten offensichtlich vermehrt auf Rohstoffe. Deren Netto-Long-Positionen sind nach einer Phase der Lethargie geradezu explodiert. Aber worauf setzen diese an den Terminmärkten engagierten Marktteilnehmer so plötzlich wieder, nachdem die negativen Preisübertreibungen der Wintermonate wieder herausgenommen wurden? Jenseits eines längerfristig rückläufigen Überangebots an den physischen Märkten könnte es sich um folgende Phänomene handeln: Weniger robuster US-Dollar, Überwindung der allgemeinen Wachstumsschwäche und Wahrnehmung der Chancen einer „Turn-Around-Situation“ als „Trendfolger“. Allerdings dämpfen trotz einer gewissen zyklischen Konjunkturerholung weiterhin strukturelle Probleme nicht nur in den Schwellenländern das reale Nachfragepotenzial. Obgleich aller temporären Wetterrisiken und geopolitischer Unsicherheiten stehen dem erst einmal noch recht hohe Kapazitäten auf der Angebotsseite gegenüber. REDAKTION Markus Reinwand, CFA HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/ Leitung Research 17. Mai 2016 Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 Latente Wachstumszweifel US-Industrie überwindet Schwäche Indexpunkte 65 annual. 6M-Rate, % Einkaufsmanagerindizes Verarb. Gewerbe 60 45 1,8 80 1,6 60 -20 40 CRB (CCI)-Index (r.S.) -40 35 30 08 Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. 80 EZ 40 USA China 20 0 50 09 10 11 12 13 14 15 16 annual. 6M-Rate, % 2,0 60 55 Quotient 100 100 USA: ISM-Auftragseingänge/-Lager (l.S.) 40 1,4 20 1,2 0 1,0 -20 0,8 -60 0,6 -80 0,4 -60 -80 07 17 -40 CRB (CCI)-Index (r.S.) 08 09 10 11 12 13 14 15 16 Quellen: Bloomberg, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Bloomberg, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Positive Impulse durch US-Dollar flauen ab Finanzinvestoren „aus dem Häuschen“ Indexpunkte Indexpunkte Indexpunkte 110 750 CRB (CCI)-Index (r.S.) 105 650 100 500 Tsd. Kontrakte, Wochenwerte 2000 Spekulative Netto-"Long"-Positionen von Institutionellen (r.S.) 450 1600 400 550 95 90 450 85 350 80 1200 350 300 800 250 400 200 75 Handelsgewichteter Außenwert USD (l.S.) 70 250 150 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 Quellen: Bloomberg, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 150 ThomReuters/JefferiesCRB-Index (l.S.) 100 0 -400 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research 1 ROHST OFF REPORT MAI 2016 Performance-Rückblick Assetklassen Welt 2016: Rohstoffe mit kurzen Überholmanövern Index (01.01.2016 = 100), in lokaler Währung 125 125 120 Gold 120 115 Rohstoffe (SPGSCI-TR) US-Immobilienaktien Renten EM US-Corporates Renten Welt 115 Aktien Welt 100 110 105 100 95 USD-Außenwert 110 105 95 90 90 85 85 80 80 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Einzelrohstoffe 2016: Relativ heterogene Lagerbildung % 30 30 20 20 10 10 0 0 -10 -10 Kumulierte Performance 2016* (SPGSCI-TR, Gesamtertragsindex) -20 -20 -30 -30 * bis 13.05.2016 Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Rohstoffgruppen 2016: Weiterhin breites Performance-Spektrum Index (01.01.2016 = 100) 130 130 CRB (CCI)-Energie CRB (CCI)-Edelmetalle 120 CRB (CCI)-Getreide CRB (CCI)-Index CRB (CCI)-Tierprodukte CRB (CCI)-Genussmittel CRB (CCI)-Industrie** 110 100 90 120 110 100 90 80 80 **Baumwolle, Kupfer 70 70 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 2 ROHST OFF REPORT MAI 2016 Überblick Rohstoffgruppen Energie Nachlassendes Momentum Aufwärtspotenzial zunächst weitgehend ausgeschöpft Historische Preisentwicklung Anzahl Mio. Barrel pro Tag 160 Veränderung in % ggü. Aktuell* -1M -3M -12M -60M 160 Brent-Rohöl 140 140 100-Tage-Linie 120 120 WTI** $/bbl 48,0 18,9 56,5 -19,6 -50,5 100 100 Brent $/bbl 48,9 13,4 41,7 -26,8 -55,6 80 80 Heizöl** $¢/gal 144,4 17,2 32,7 -28,0 -49,2 60 60 $/t 432,0 18,5 34,7 -29,3 -51,5 40 20 Gasöl Benzin Erdgas** $¢/gal 160,3 9,7 59,8 -22,0 -45,1 $/MMBtu 2,05 7,5 5,3 -32,2 -51,1 *Kontrakt laufender Monat; ** Mitglieder des CRB (CCI)-Energy; $/bbl=USD je Barrel; $¢/gal=Dollar-Cent je Gallone; $/MMBtu=USD je 1 Mio. British thermal unit; Quellen: CME Group, ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Temporär wirkende Einflüsse 40 20 200-Tage-Linie 0 0 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Saisonale Nachfrageeffekte und fühlbare Lieferausfälle mögen zwar ein anderes Bild erzeugen, der Mineralölsektor ist aber hinsichtlich der fundamentalen Marktverhältnisse nicht wirklich „aus dem Schneider“. Als Argument für deutlich höhere Preise eignen sie sich auf absehbare Zeit eher nicht. So wird die OPEC-Produktion auch mittelfristig wohl stärker ansteigen als das Nicht-OPECAngebot sinkt und die Nachfrage zunimmt. Bei Preisen um 50 USD/bbl ist es auch nicht ausgemachte Sache, dass es woanders noch zu markanten Produktionsrückgängen kommt. Innerhalb der OPEC sind diejenigen Anbieter, die noch über nennenswerte frei Kapazitäten verfügen (SaudiArabien, Iran und Irak) aus diversen Gründen alle bestrebt, ihre Förderung weiter zu erhöhen. Die extrem hohen Mineralöllager werden somit wohl wesentlich länger Bestand haben als manche es wahr haben wollen. Weiterer Preisauftrieb müsste sich also aus anderen Quellen speisen, etwa einer Dollarschwäche, was sich derzeit aber auch nicht abzeichnet. Edelmetalle Robust Gold als das „bessere Geld“ wiederentdeckt Historische Preisentwicklung Tsd. Kontrakte, Wochenwerte 300 Veränderung in % ggü. Aktuell* -1M -3M -12M -60M USD je Feinunze Spekulative Netto-Long-Positionen (l.S.) 250 1800 200 1500 150 Gold** $/oz 1271,0 3,0 5,2 3,8 -14,5 Silber** $/oz 17,1 5,6 12,2 -2,1 -49,5 Platin** $/oz 1047,5 6,3 11,1 -10,3 -40,7 *Bloomberg Spot; ** Mitglieder des CRB (CCI)-Precious Metals; $/oz=USD je Feinunze; Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Investmentnachfrage als neuer Treiber? 2100 1200 100 900 50 600 0 -50 Gold Bloomberg-Spot (r.S.) -100 300 0 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Nach einem etwa dreijährigen Rückgang steigt bei Gold die Investmentnachfrage (ETF) vor allem aufgrund von wachsenden Zweifeln an einem möglichen Ende der unkonventionellen Geld- und Währungspolitik sowie der Schuldenentwicklung offenbar nachhaltig an. Damit erhalten die Zentralbanken als Käufer weitere Gesellschaft. Sobald der Preisanstieg allgemein als nachhaltig eingeordnet wird, müssten auch die privaten Käufer in den größten Abnehmerländern physischen Goldes (Indien und China) ihre Zurückhaltung wieder aufgeben – bei gleichzeitig wohl stagnierendem bis rückläufigem Minenangebot. Unsere Prognosen könnten eher noch zu konservativ sein. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 3 ROHST OFF REPORT MAI 2016 Industrierohstoffe Zuletzt wieder flau Ausbruchsversuch mit Fragezeichen Historische Preisentwicklung Indexpunkte Veränderung in % ggü. Aktuell* -1M -3M -12M -60M Aluminium $/t 1532,0 -0,8 0,5 -15,7 -40,2 5000 5000 LME-Primärmetalle-Index 4500 4500 4000 4000 50-Tage-Linie 3500 3500 Kupfer** $/t 4649,5 -3,7 1,9 -27,5 -47,3 Blei $/t 1731,8 1,4 -2,9 -11,7 -24,2 2500 Nickel $/t 8680,5 -2,3 4,2 -37,7 -64,4 2000 2000 1500 1500 Zink $/t Baumwolle** $¢/lb 1890,3 1,6 61,7 2,8 14,1 -17,4 3,0 -7,7 -11,5 -60,2 *LME Cash, Baumwolle: Kontrakt laufender Monat;**Mitglieder des CRB (CCI)-Industrials; $¢/lb=Dollar-Cent je amerikanischem Pfund; Quellen: LME, ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research 3000 1000 2009 3000 2500 200-Tage-Linie 1000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Der LME-Primärmetalle-Index tut sich weiterhin schwer, den mittelfristigen Abwärtstrend zu brechen. Zuletzt ist er erneut unter die 200-Tage-Linie gefallen. Charttechnisch kommt es jetzt darauf an, dass die 50-Tage-Linie, auf der er sich gegenwärtig bewegt, hinreichend Unterstützung bietet. Ansonsten dürfte das Tief vom Januar kurzfristig noch einmal getestet werden. Auch die fundamentalen Marktverhältnisse erscheinen vorerst eher durchwachsen. Während die Lagerbestände überwiegend rückläufig sind, wirken die Produktionsüberschüsse zumeist relativ hartnäckig. Unsicherheit besteht allerdings auch immer noch über aus Finanzgeschäften in China resultierende nicht unbedingt in Börsenstatistiken geführte Bestände. Zuletzt war zudem die ausgeprägte Rohstoff-Spekulation in China gerade auch bei Primärmetallen von übertriebenen Erwartungen begleitet. Auch die konjunkturelle Begleitmusik war nicht wirklich ermutigend für den Metallsektor. Einmal mehr auf dem Prüfstand Getreide Sojabohnen gegenwärtig „Ausnahme-Getreide“ Weizen weiter in der Rolle des „Prügelknabens“ Historische Preisentwicklung Index 140 Globale Lagerbestände/Verbrauch (Stocks to Use-Ratio), indexiert Weizen Veränderung in % ggü. Aktuell* -1M -3M -12M -60M 393,3 3,9 7,1 7,6 -45,4 120 100 Mais** $¢/bu Weizen** $¢/bu 1067,8 11,7 21,0 12,0 -20,4 474,5 3,2 1,3 -7,1 -37,9 *Kontrakt laufender Monat; ** Mitglieder des CRB (CCI)-Grains; $¢/bu=Dollar-Cent je Scheffel; Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Nachhaltige Erholung lässt wohl weiter auf sich warten 120 100 Sojabohnen 80 Sojabohnen** $¢/bu 140 80 Mais 60 60 40 40 10 11 12 13 14 15 16 17 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Auch wenn bei Sojabohnen seit Anfang April eine fulminante Preisentwicklung zu verzeichnen war und Mais sich nicht zuletzt angesichts der kräftigeren US-Treibstoffnachfrage preislich recht robust zeigte, kann noch keine Trendwende bei Getreide konstatiert werden. Zwar könnten die Lagerbestände bei Sojabohnen im weiteren Jahresverlauf spürbar schrumpfen. Als Reaktion auf die höheren Notierungen könnte die Produktion aber auch wieder ansteigen, nachdem US-Farmer die Preisspitzen zum Abverkauf aus ihren Silos genutzt haben. Inzwischen erscheinen auch die Engagements der Finanzinvestoren extrem hoch. Der Rückenwind von der Währungsseite dürfte auch eher wieder etwas nachlassen. Bei Weizen ist sogar mit einem Rekordangebot und mit einem neuen historischen Lagerhoch zu rechnen. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 4 ROHST OFF REPORT MAI 2016 Genussmittel „Spekulative Übertreibungen“ bei Zucker „Beschwörung von Zuckerdefiziten“ nicht nachhaltig Historische Preisentwicklung USD-Cent je amerikanischem Pfund Veränderung in % ggü. Aktuell* -1M -3M -12M -60M 60 60 50 50 40 Zucker** $¢/lb 16,8 11,4 27,3 29,9 -23,6 Kaffee** $¢/lb 132,7 7,9 15,5 -3,3 -49,7 Kakao** $/t 2926,0 -0,5 1,7 -6,6 -1,8 Kontrakt laufender Monat; **Mitglied im CRB (CCI)-Softs; $¢/lb=Dollar-Cent je amerikanischem Pfund; Quellen: ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research 40 Zucker No. 11 30 30 20 20 10 10 0 0 1961 1966 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Nichtkommerzielle Marktteilnehmer haben zuletzt exzessiv auf Zucker gewettet. Deren ICE-LongPositionen sind auf ein langjähriges Hoch gesprungen. Dies macht die Zucker-Notierungen jenseits der wenig spektakulären Marktbedingungen sehr anfällig für neuerliche spürbare Rückschläge. Die Lager sind weiter gut gefüllt, die negativen Folgen von El Niño auf die Ernten in Asien verlieren an Bedeutung und für die Erntesaison 2016/17 ist eher mit einem Produktionsüberschuss als mit einem wie von einigen Marktteilnehmern erhofften Defizit zu rechnen. Zucker dürfte mit 17,0 $¢/lb sein lokales Hoch Mitte Mai markiert haben. Auch bei Kaffee drücken noch hohe Lagerbestände. Allerdings besteht bei diesem im Preis relativ ausgebombten Genussmittel mittelfristig durchaus Aufwärtspotenzial. Während der Verbrauch strukturell weiter wachsen dürfte, sind für die Produktion bei den aktuellen Preisen kaum nennenswerte Zuwächse zu erwarten. Gemischtes Bild Tierprodukte US-Rind noch „auf Bodensuche“ US-Magerschwein bereits sichtbar erholt Historische Preisentwicklung USD-Cent je amerikanischem Pfund 140 Veränderung in % ggü. Aktuell* -1M -3M -12M 120 $¢/lb 123,0 -6,4 -7,5 -19,3 13,6 US-Mastrind $¢/lb 148,7 -4,1 -3,8 -32,1 16,2 83,0 11,6 18,4 -0,4 -11,3 *Kontrakt laufender Monat; **Mitglieder des CRB (CCI)-Livestock $¢/lb=Dollar-Cent je amerikanischem Pfund; Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Zunehmende relative Stärke 120 -60M US-Lebendrind** US-Magerschwein**$¢/lb 140 US-Magerschwein 100 100 80 80 60 60 40 40 20 20 87 89 91 93 95 97 99 01 03 05 07 09 11 13 15 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Obwohl US-Magerschwein jüngst deutlich im Preis zulegen konnte, haben Tierprodukte in diesem Jahr bislang eher ein „Mauerblümchendasein“ geführt. Zweifellos ist die aktuelle Entwicklung bei Schweinefleisch auch spezifischen Faktoren geschuldet. Selbst bei US-Rind könnten sich die fundamentalen Bedingungen allmählich günstiger darstellen. Das temporäre Überangebot dürfte weitgehend abgebaut und damit der Boden bei den Preisen bald in Sicht sein. Wir setzen für die kommenden Monate, d.h. spätestens ab Anfang Juni, auf einen saisonalen Auftrieb. Die Angebotsbedingungen werden wohl im weiteren Jahresverlauf wetterbedingt und aufgrund wieder höherer Futtermittelpreise weniger günstig ausfallen, so dass die US-Rind-Notierungen auch wegen eines wieder geringeren durchschnittlichen Schlachtgewichts Rückenwind bekommen dürften. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 5 ROHST OFF REPORT MAI 2016 Chart-Picks Gold: Kursbild macht Hoffnung … USD je Feinunze 2000 2000 Gold (Bloomberg-Spot) 1800 1600 1800 1600 1400 1400 1200 1200 200-Tage-Linie 1000 800 1000 800 100-Tage-Linie 600 600 400 200 2000 400 200 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research … wohl keine bremsende Ölpreisschwäche mehr … USD je Feinunze USD je Barrel 2000 140 Gold (l.S.) 1800 120 1600 100 1400 1200 80 1000 60 Brent-Rohöl (r.S.) 800 40 600 400 2011 20 2012 2013 2014 2015 2016 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research … Gegenwind seitens US-Dollar abgeflaut … USD je Feinunze Index 1400 72 Gold Bloomberg-Spot (l.S.) 1300 76 80 84 1200 88 92 1100 96 Dollarindex, invertiert (r.S.) 100 1000 2014 2015 2016 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 6 ROHST OFF REPORT MAI 2016 … Opportunitätskosten eher förderlich … % USD je Feinunze -3 2000 Gold Bloomberg-Spot (r.S.) -2 1800 -1 1600 0 1400 1 1200 2 Realrendite 10j. US-Staatsanleihen, invertiert ( l.S.) 3 2010 : Helaba-Prognose 2011 2012 2013 2014 2015 2016 1000 2017 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research … Finanzinvestoren kommen aus der Reserve … Tonnen USD je Feinunze 2800 2600 2400 2200 2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 2006 2200 Physische Goldbestände großer Goldfonds* (l.S.) 2000 1800 1600 1400 1200 Gold Bloomberg-Spot (r.S.) 1000 800 *SPDR, ETF Securities,ZKB, iShares, Swiss & Global, Central Fund, Creditsuisse, Source, New Gold, Sprott Gold, Deutsche Bank, Central Gold Trust, Claymore (iShares), Goldist 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 600 400 2016 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research … langfristig zieht wohl massive Verschuldung nicht nur der USA den Goldpreis. Mrd. USD USD je Feinunze 20000 2000 Gold (r.S.) 1800 18000 1600 1400 16000 1200 14000 1000 US-Staatsverschuldung* (l.S.) 800 12000 600 400 10000 8000 2009 * ausstehende US-Staatsanleihen 2010 2011 2012 2013 2014 2015 200 0 2016 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 7 ROHST OFF REPORT MAI 2016 Prognosen für ausgewählte Rohstoffgruppen Energiesektor: Ausgeprägte Konsolidierung nach t Energie Helaba-Prognosen Aktuell Q2/2016 Q3/2016 Q4/2016 WTI $/bbl 48,0 44 47 48 Brent $/bbl 48,9 45 47 48 Heizöl $¢/gal 144,4 133 142 145 Gasöl $/t 432,0 400 420 430 Benzin* $¢/gal 160,3 154 160 165 Erdgas $/MMBtu 2,05 2,00 2,00 2,00 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt. Quellen: Bloomberg, CME Group, ICE, Helaba Volkswirtschaft/Research Edelmetalle: Weiter aufwärts nach Verschnaufpause Edelm etalle Helaba-Prognosen Aktuell Q2/2016 Q3/2016 Q4/2016 Gold $/oz 1271,0 1250 1280 1300 Silber $/oz 17,1 17,5 18,5 19,0 Platin $/oz 1047,5 1050 1100 1120 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt. Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Industrierohstoffe: Volatiler Erholungskurs Industrie Helaba-Prognosen Aktuell Q2/2016 Q3/2016 Q4/2016 Alum inium $/t 1532,0 1650 1680 1720 Kupfer $/t 4649,5 4900 5000 5200 Blei $/t 1731,8 1750 1780 1820 Nickel $/t 8680,5 9200 9400 9600 Zink $/t 1890,3 1900 1950 2000 61,7 60,0 62,0 65,0 Baum w olle $¢/lb Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt. Quellen: Bloomberg, LME, ICE, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A ■ 8
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