fixed income daily

Helaba Volkswirtschaft/Research
FIXED INCOME DAILY
AUTOR
Viola Julien
Ulrich Wortberg
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Ralf Umlauf
Institutionelle
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Banken
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0211/ 30174-5952
07.09.
+/-
B und-Fut.
165,56
+0,24
B o bl-Fut.
134,06
+0,12
112,13
+0,03
132,36
+0,06
T-No te-Fut.
Do w Jo nes
S&P 500
DA X
18526,14
-0,1%
2186,16
-0,0%
10752,98
+0,6%
EUR-USD
1,1239
+0,1%
Öl US-LCF
46,22
+1,6%
1347,90
+0,2%
Go ld
Quelle: Bloomberg
Beige Book: US-Wirtschaft wächst in meisten Fed-Distrikten mäßig bis moderat;
Arbeitsmarktbedingungen sind stabil, Inflationsdruck gedämpft.
Lacker (Richmond-Fed) sieht Chance auf September-Zinserhöhung weiterhin hoch.
„ECB Banking Supervision will shortly launch a consultation on guidance for banks on
dealing with their non-performing loans.” Daniele Nouy, EZB
SALES
Sparkassen
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Schatz-Fut.
8. September 2016
Heute steht die mit Spannung erwartete Ratssitzung der Europäischen Zentralbank auf dem Programm. Um 13:45 Uhr werden die Zinsbeschlüsse und das monatliche Ankaufvolumen bekanntgegeben, um 14:30 Uhr beginnt die Pressekonferenz mit Präsident Mario Draghi. Mit einer weiteren
Senkung der Leitzinsen und des Einlagensatzes ist nicht zu rechnen. Die Kritik an der Zinspolitik ist
in den letzten Wochen immer stärker geworden und es zeigt sich, dass Negativzinsen in Verbindung mit dem Spread zwischen Einlagen- und Refinanzierungssatz das Ziel der Stabilisierung des
Banken- und Finanzsektors untergraben. Eine Erhöhung des monatlichen Ankaufvolumens im
Rahmen des APP wird es vermutlich auch nicht geben. Allerdings besteht die Möglichkeit einer
Verlängerung des QE-Programms über den März 2017 hinaus. Zudem könnte das Regelwerk
geändert werden, um Knappheiten am Bondmarkt zu vermeiden. Den größten Effekt hätte eine
Anpassung der Kaufbeschränkung für Anleihen mit Renditen unterhalb des Einlagensatzes. Bezogen auf das deutsche Anleiheuniversum können von der EZB derzeit nur knapp 25 % der ausstehenden Bonds erworben werden, denn alle anderen rentieren unterhalb des Einlagensatzes von 0,4 %. Vonseiten der Währungshüter gibt es keine klaren Hinweise, ob es bereits heute zu geldpolitischen Veränderungen kommen wird. Vor diesem Hintergrund birgt die Ratssitzung Überraschungspotenzial, zumal die Erwartungshaltung des Marktes groß ist. Präsident Draghi dürfte die
Handlungsfähigkeit und -Bereitschaft der EZB unterstreichen, denn die Ziele der Bank werden
deutlich verfehlt. So ist davon auszugehen, dass es bei den heute vorgestellten Stabprojektionen
für Wachstum und Inflation leichte Abwärtskorrekturen geben wird.
In den USA sind heute nur die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zu erwähnen, die mit historisch
niedrigen Werten einen fortgesetzten Stellenaufbau indizieren. Dennoch haben sich die Zinserwartungen zuletzt reduziert. Der offizielle Arbeitsmarkt enttäuschte – trotz guter Vorgaben – und die
massiven Stimmungsrückgänge im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor haben
Zweifel an der konjunkturellen Stabilität aufkommen lassen. Die Wahrscheinlichkeit einer Leitzinserhöhung im September ist zuletzt gesunken. So wird marktseitig ein Schritt zu knapp 25 % eskomptiert, vor einer Woche waren es etwa 36 %.
Bund-Future: Der heute stattfindende Wechsel auf den Dezemberkontrakt geht mit einem Abschlag von etwa 275 Punkten einher. Dennoch bleibt der technische Ausblick positiv, denn es ist
zu einem Anstieg über eine wochenlange Seitwärtsrange gekommen. Allerdings könnten die jüngsten Kursgewinne Erwartungen weiterer EZB-Lockerungsmaßnahmen widerspiegeln, die heute
möglicherweise nicht gänzlich erfüllt werden. Die nächste Hürde zeigt sich bei 166,38. Erste Unterstützungen lokalisieren wir bei 165,28 und 164,22. Trading-Range: 165,00 – 166,38.
Zeit
Land
8:30
FR
13:45
EZ
Periode Indikator / Ereignis
Aug
Bank von Frankreich: Geschäftsstimmung
EZ
14:30
US
15:45
US
Quelle: Bloomberg
Vorperiode
Einfluss
98
98
gering
EZB-Hauptrefinanzierungssatz
0,0 %
0,0 %
hoch
EZB-Einlagensatz
-0,4 %
-0,4 %
80 Mrd. EUR
80 Mrd.
EZB-QE-Volumen, monatlich
14:30
Konsens
EZB-Pressekonferenz
hoch
KW
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
265 Tsd.
263 Tsd.
mittel
KW
Bloomberg-Verbrauchervertrauen
k. A.
43,4
gering
Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main,
Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den
gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr
übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 8. SEPTEMBER 2016 · © HELABA
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FIXED INCOME DAILY
Primärmarktkalender
Zeit
Land
Anleihe / Kupon
Volumen
11:00
IE
IRISH 1 %, Mai 2026
17:00
US
Ankündigung einer neuen 3-jährigen Note am 12. September
1 Mrd. EUR
Ankündigung einer 10-jährigen Note und eines 30-jährigen Bonds am 13.
und 14. September
Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen
Primärmarkt: Im Vorfeld der wichtigen EZB-Pressekonferenz wagt sich heute einzig die irische
Schuldenagentur an den Kapitalmarkt. Angesichts des geringen Aufstockungsvolumens von 1 Mrd.
EUR, der fehlenden Konkurrenz durch andere Peripheriestaaten und der tendenziellen Seltenheit
irischer Emissionen dürfte das Investoreninteresse ausreichend hoch ausfallen. Die 10-jährige
Benchmark-IRISH hat seit ihrer Neubegebung im Januar eine beeindruckende Performance aufzuweisen. Lag die Rendite zu Jahresanfang noch über der 1 %-Marke, werden am Sekundärmarkt
aktuell 0,36 % ermittelt. Im Vergleich mit der übrigen EWU-Peripherie hat Irland damit die Nase
vorn (siehe auch Abschnitt „Spreads“), und auch beim Finanzierungsfortschritt liegt das Land im
Plan: Mit der heutigen Auktion sind die irischen Emissionsaktivitäten des dritten Quartals bereits
abgeschlossen.
Nach zweiwöchiger Abwesenheit vom Primärmarkt meldet sich heute das US-Schatzamt zurück
und stellt die 3- bis 30-jährigen Treasuries vor, die in der kommenden Woche versteigert werden
sollen.
Spreads
Während die Risikoprämie Irlands lange Zeit deutlich über den vergleichbaren Werten in Spanien
und Italien lag, war von 2012 bis Mitte 2014 ein gewisser Gleichlauf der drei Spreads zu beobachten. Seither hat sich Irland aber deutlich von den anderen Staaten absetzen können. Im Zuge der
Finanzkrise musste Irland zwar als erstes
Land den Rettungsschirm in Anspruch nehmen, konnte diesen aber dank umfangreicher
Spar- und Reformmaßnahmen – ebenfalls
als erster – wieder verlassen. Investoren
honorierten die Anstrengungen mit ihrem
Vertrauen und so konnten die Finanzierungskosten Irlands deutlich sinken. Aktuell
liegt der Risikoaufschlag gegenüber gleichlaufenden Bundesanleihen bei 37 Bp. In
Spanien und Italien ergeben sich Spreads in
Höhe von 105 bzw. 120 Bp.%
Charts und Tabelle
120
120
200
200
10/2 Treasuryspread
100
100
80
80
60
60
40
40
10/2 Bundspread
20
Sep. 15
Nov. 15
Jan. 16
Mrz. 16
Mai. 16
Jul. 16
20
Sep. 16
180
180
160
160
140
140
120
120
100
100
80
80
60
Sep. 15
Nov. 15
Jan. 16
Mrz. 16
Mai. 16
60
Sep. 16
Jul. 16
Bunds
Spread zu Bund
10J
Euro Swap
Swap/BundSpread
Treasuries
Spread zu UST
10J
2J
-0,67
55
-0,24
43
0,73
79
5J
-0,57
45
-0,17
40
1,12
41
7J
-0,47
36
-0,03
45
1,38
15
10J
-0,12
0
0,25
37
1,53
0
30J
0,42
-54
0,73
31
2,22
-69
Quelle: Bloomberg
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 8. SEPTEMBER 2016 · © HELABA
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