Helaba Volkswirtschaft/Research FIXED INCOME DAILY AUTOR Viola Julien Ulrich Wortberg 069/ 9132-1891 [email protected] REDAKTION Ralf Umlauf Institutionelle Tel.: 069/ 9132-1830 0211/ 30174-9283 Banken Tel.: 069/ 9132-2045/ -1196 Firmen Tel.: 069/ 9132-1700/ -1442 Öffentliche Hand Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/ -4820/-2436 0211/ 30174-5952 07.09. +/- B und-Fut. 165,56 +0,24 B o bl-Fut. 134,06 +0,12 112,13 +0,03 132,36 +0,06 T-No te-Fut. Do w Jo nes S&P 500 DA X 18526,14 -0,1% 2186,16 -0,0% 10752,98 +0,6% EUR-USD 1,1239 +0,1% Öl US-LCF 46,22 +1,6% 1347,90 +0,2% Go ld Quelle: Bloomberg Beige Book: US-Wirtschaft wächst in meisten Fed-Distrikten mäßig bis moderat; Arbeitsmarktbedingungen sind stabil, Inflationsdruck gedämpft. Lacker (Richmond-Fed) sieht Chance auf September-Zinserhöhung weiterhin hoch. „ECB Banking Supervision will shortly launch a consultation on guidance for banks on dealing with their non-performing loans.” Daniele Nouy, EZB SALES Sparkassen Tel.: 069/ 9132-1706/ -1715/-1815 0211/ 30174-9286 Schatz-Fut. 8. September 2016 Heute steht die mit Spannung erwartete Ratssitzung der Europäischen Zentralbank auf dem Programm. Um 13:45 Uhr werden die Zinsbeschlüsse und das monatliche Ankaufvolumen bekanntgegeben, um 14:30 Uhr beginnt die Pressekonferenz mit Präsident Mario Draghi. Mit einer weiteren Senkung der Leitzinsen und des Einlagensatzes ist nicht zu rechnen. Die Kritik an der Zinspolitik ist in den letzten Wochen immer stärker geworden und es zeigt sich, dass Negativzinsen in Verbindung mit dem Spread zwischen Einlagen- und Refinanzierungssatz das Ziel der Stabilisierung des Banken- und Finanzsektors untergraben. Eine Erhöhung des monatlichen Ankaufvolumens im Rahmen des APP wird es vermutlich auch nicht geben. Allerdings besteht die Möglichkeit einer Verlängerung des QE-Programms über den März 2017 hinaus. Zudem könnte das Regelwerk geändert werden, um Knappheiten am Bondmarkt zu vermeiden. Den größten Effekt hätte eine Anpassung der Kaufbeschränkung für Anleihen mit Renditen unterhalb des Einlagensatzes. Bezogen auf das deutsche Anleiheuniversum können von der EZB derzeit nur knapp 25 % der ausstehenden Bonds erworben werden, denn alle anderen rentieren unterhalb des Einlagensatzes von 0,4 %. Vonseiten der Währungshüter gibt es keine klaren Hinweise, ob es bereits heute zu geldpolitischen Veränderungen kommen wird. Vor diesem Hintergrund birgt die Ratssitzung Überraschungspotenzial, zumal die Erwartungshaltung des Marktes groß ist. Präsident Draghi dürfte die Handlungsfähigkeit und -Bereitschaft der EZB unterstreichen, denn die Ziele der Bank werden deutlich verfehlt. So ist davon auszugehen, dass es bei den heute vorgestellten Stabprojektionen für Wachstum und Inflation leichte Abwärtskorrekturen geben wird. In den USA sind heute nur die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zu erwähnen, die mit historisch niedrigen Werten einen fortgesetzten Stellenaufbau indizieren. Dennoch haben sich die Zinserwartungen zuletzt reduziert. Der offizielle Arbeitsmarkt enttäuschte – trotz guter Vorgaben – und die massiven Stimmungsrückgänge im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor haben Zweifel an der konjunkturellen Stabilität aufkommen lassen. Die Wahrscheinlichkeit einer Leitzinserhöhung im September ist zuletzt gesunken. So wird marktseitig ein Schritt zu knapp 25 % eskomptiert, vor einer Woche waren es etwa 36 %. Bund-Future: Der heute stattfindende Wechsel auf den Dezemberkontrakt geht mit einem Abschlag von etwa 275 Punkten einher. Dennoch bleibt der technische Ausblick positiv, denn es ist zu einem Anstieg über eine wochenlange Seitwärtsrange gekommen. Allerdings könnten die jüngsten Kursgewinne Erwartungen weiterer EZB-Lockerungsmaßnahmen widerspiegeln, die heute möglicherweise nicht gänzlich erfüllt werden. Die nächste Hürde zeigt sich bei 166,38. Erste Unterstützungen lokalisieren wir bei 165,28 und 164,22. Trading-Range: 165,00 – 166,38. Zeit Land 8:30 FR 13:45 EZ Periode Indikator / Ereignis Aug Bank von Frankreich: Geschäftsstimmung EZ 14:30 US 15:45 US Quelle: Bloomberg Vorperiode Einfluss 98 98 gering EZB-Hauptrefinanzierungssatz 0,0 % 0,0 % hoch EZB-Einlagensatz -0,4 % -0,4 % 80 Mrd. EUR 80 Mrd. EZB-QE-Volumen, monatlich 14:30 Konsens EZB-Pressekonferenz hoch KW Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe 265 Tsd. 263 Tsd. mittel KW Bloomberg-Verbrauchervertrauen k. A. 43,4 gering Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main, Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 8. SEPTEMBER 2016 · © HELABA 1 FIXED INCOME DAILY Primärmarktkalender Zeit Land Anleihe / Kupon Volumen 11:00 IE IRISH 1 %, Mai 2026 17:00 US Ankündigung einer neuen 3-jährigen Note am 12. September 1 Mrd. EUR Ankündigung einer 10-jährigen Note und eines 30-jährigen Bonds am 13. und 14. September Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen Primärmarkt: Im Vorfeld der wichtigen EZB-Pressekonferenz wagt sich heute einzig die irische Schuldenagentur an den Kapitalmarkt. Angesichts des geringen Aufstockungsvolumens von 1 Mrd. EUR, der fehlenden Konkurrenz durch andere Peripheriestaaten und der tendenziellen Seltenheit irischer Emissionen dürfte das Investoreninteresse ausreichend hoch ausfallen. Die 10-jährige Benchmark-IRISH hat seit ihrer Neubegebung im Januar eine beeindruckende Performance aufzuweisen. Lag die Rendite zu Jahresanfang noch über der 1 %-Marke, werden am Sekundärmarkt aktuell 0,36 % ermittelt. Im Vergleich mit der übrigen EWU-Peripherie hat Irland damit die Nase vorn (siehe auch Abschnitt „Spreads“), und auch beim Finanzierungsfortschritt liegt das Land im Plan: Mit der heutigen Auktion sind die irischen Emissionsaktivitäten des dritten Quartals bereits abgeschlossen. Nach zweiwöchiger Abwesenheit vom Primärmarkt meldet sich heute das US-Schatzamt zurück und stellt die 3- bis 30-jährigen Treasuries vor, die in der kommenden Woche versteigert werden sollen. Spreads Während die Risikoprämie Irlands lange Zeit deutlich über den vergleichbaren Werten in Spanien und Italien lag, war von 2012 bis Mitte 2014 ein gewisser Gleichlauf der drei Spreads zu beobachten. Seither hat sich Irland aber deutlich von den anderen Staaten absetzen können. Im Zuge der Finanzkrise musste Irland zwar als erstes Land den Rettungsschirm in Anspruch nehmen, konnte diesen aber dank umfangreicher Spar- und Reformmaßnahmen – ebenfalls als erster – wieder verlassen. Investoren honorierten die Anstrengungen mit ihrem Vertrauen und so konnten die Finanzierungskosten Irlands deutlich sinken. Aktuell liegt der Risikoaufschlag gegenüber gleichlaufenden Bundesanleihen bei 37 Bp. In Spanien und Italien ergeben sich Spreads in Höhe von 105 bzw. 120 Bp.% Charts und Tabelle 120 120 200 200 10/2 Treasuryspread 100 100 80 80 60 60 40 40 10/2 Bundspread 20 Sep. 15 Nov. 15 Jan. 16 Mrz. 16 Mai. 16 Jul. 16 20 Sep. 16 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 60 Sep. 15 Nov. 15 Jan. 16 Mrz. 16 Mai. 16 60 Sep. 16 Jul. 16 Bunds Spread zu Bund 10J Euro Swap Swap/BundSpread Treasuries Spread zu UST 10J 2J -0,67 55 -0,24 43 0,73 79 5J -0,57 45 -0,17 40 1,12 41 7J -0,47 36 -0,03 45 1,38 15 10J -0,12 0 0,25 37 1,53 0 30J 0,42 -54 0,73 31 2,22 -69 Quelle: Bloomberg HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 8. SEPTEMBER 2016 · © HELABA 2
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