fixed income daily

Helaba Volkswirtschaft/Research
FIXED INCOME DAILY
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Viola Julien
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08.12.
+/-
B und-Fut.
161,12
-0,62
B o bl-Fut.
132,70
+0,31
Schatz-Fut.
112,20
+0,15
T-No te-Fut.
124,98
-0,30
Do w Jo nes
19614,81
+0,3%
S&P 500
2246,19
+0,2%
DA X
11179,42
+1,8%
EUR-USD
Öl US-LCF
Go ld
1,0609
+0,1%
51,20
+0,7%
1167,10
-0,2%
Quelle: Bloomberg


9. Dezember 2016
Bundesbankpräsident Weidmann hat QE-Verlängerung nicht zugestimmt.
China: Verbraucherpreise Nov. +2,3 % VJ, Erzeugerpr. +3,3 % VJ, höher als erwartet.
„Tapering has not been discussed today.“ EZB-Präsident Mario Draghi
Die Europäische Zentralbank hat das Anleihekaufprogramm bis Ende Dezember 2017 ausgeweitet
– drei Monat länger als marktseitig erwartet. Dafür sollen aber die Assetkäufe ab März auf ein
Volumen von monatlich 60 Mrd. EUR von zuvor 80 Mrd. EUR reduziert werden. Zudem wurde das
Regelwerk geändert, um eine reibungslose Umsetzung des Programms sicherzustellen. Präsident
Draghi hat Risiken für die Konjunktur ebenso betont wie die Notwendigkeit einer fortgesetzt lockeren Geldpolitik. Dennoch wird mit der Reduzierung des Kaufvolumens das Signal einer Rückführung des Kaufprogramms gegeben, wenngleich dies sehr zögerlichen vonstattengeht und Draghi
es nicht als Tapering bezeichnet. Nach der EZB-Sitzung richten sich die Blicke der Marktteilnehmer
zunehmend auf die Notenbanksitzung in den USA. Die FOMC-Entscheidung steht am kommenden
Mittwoch auf der Agenda. Eine Erhöhung des Leitzinsbandes um 25 Basispunkte scheint sicher,
denn die Mehrheit der Fed-Vertreter hat einen
solchen Schritt als angemessen bezeichnet.
Auch Fed-Chefin Yellen sprach davon, dass
die Argumente für eine Zinserhöhung deutlich
stärker geworden seien und die Wirtschaft
sehr gute Fortschritte mache. Und in der Tat:
Die zuletzt veröffentlichten Konjunkturzahlen
überraschten zumeist positiv. Das heute
anstehende Michigan Sentiment wird ebenfalls robust erwartet. Hier lässt der deutlich
gestiegene TIPP-Index auf eine Stimmungsaufhellung schließen. Schon im Vormonat
kam es zu einer Erholung, sodass man sich
den Spitzenwerten der Jahre 2015 und 2016 nähert. Dies zeigt einmal mehr, dass der private Verbrauch die tragende Säule der US-Wirtschaft ist – gestützt von einem zur Vollbeschäftigung neigenden Arbeitsmarkt und einem robusten Aktienmarkt. Grund genug für die Fed, die Leitzinsen zu
erhöhen.
Bund-Future: Die EZB hat ein Signal für die Rückführung der Assetkäufe ausgesendet, auch
wenn dies sehr zögerlich vonstattengeht und jederzeit wieder rückgängig gemacht werden kann.
Der Future kam zeitweise unter Druck und die durch den Kontraktwechsel entstandene Kurslücke
um 160,00 wurde bereits gestern wieder geschlossen; die 10-jährige Bundrendite stieg im Hoch
auf 0,45 %, sank dann aber wieder auf 0,38 %. Heute erwarten wir keine fundamentalen Impulse.
Der Abwärtstrendkanal dürfte weiterhin tonangebend sein. Damit bleibt das technische Bild auch
nach dem Kontraktwechsel belastet. Trading-Range: 160,70 – 162,00.
Zeit
Land
8:00
DE
8:45
9:00
FR
Periode Indikator / Ereignis
Okt
Okt
EZ
Konsens
Vorperiode
Einfluss
gering
Exporte
+0,9 % VM
rev. -1,2 %
Importe
+1,1 % VM
rev. -0,7 %
Industrieproduktion
+0,6 % VM
-1,1 %
-0,6 % VJ
-1,1 %
94,5
93,8
gering
EZB-Reden: Smets (+17:00); Knot (10:45),
Rimsevics (13:00)
16:00
US
Quelle: Bloomberg
Dez
Michigan Sentiment
hoch
Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main,
Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den
gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr
übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 9. DEZEMBER 2016 · © HELABA
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FIXED INCOME DAILY
Primärmarktkalender
Zeit
Land
14:00
ES
Anleihe / Kupon
Volumen
Ankündigung der SPGB-Auktion am 15. Dezember
Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen
Primärmarkt: Abermals bleibt der Emissionskalender leer, mit Ausnahme einer Ankündigung des
spanischen Schatzamtes. Dieses dürfte am 15. Dezember die finale SPGB-Auktion des Jahres
durchführen. Auch in den vergangenen Jahren wurde dieser letztmögliche Termin zur Mittelaufnahme genutzt. Insgesamt bleibt das Kapitalmarktangebot in der kommenden Woche erwartungsgemäß übersichtlich. Auf europäischer Seite sind neben Spanien noch Österreich und Großbritannien aktiv, während in den USA ein Dreierpack aus 3-, 10- und 30-jährigen Papieren in gewohnt
hohem Umfang versteigert wird. Dagegen herrscht an den Geldmärkten noch reges Treiben. So
werden in der nächsten Woche unter anderem Spanien, Irland und Griechenland kurzfristige Mittel
aufnehmen.
Spreads
Charts und Tabelle
Der britisch-deutsche Renditespread hat
den im August dieses Jahres begonnenen
Aufwärtstrend vorerst beendet. Dieser hatte
sich etabliert, nachdem die Schockwellen
des „Brexit“-Referendums an den Finanzmärkten abgeebbt waren. Dank robuster
Stimmungs- und Konjunkturzahlen vertraten
Marktteilnehmer zunehmend die Auffassung, dass negative Effekte auf die britische
Wirtschaft abgemildert werden können.
Gleichzeitig sorgte der deutliche Anstieg der
Inflationserwartungen für einen Auftrieb der
Gilt-Renditen. Da Bundesanleihen im gleichen Zeitraum unterproportionale Zuwächse verbuchen konnten, setzte eine Spreadversteilung
ein, die bis auf 121 Bp. führte. Mit dem jüngsten Rutsch auf knapp 100 Bp. hat der Spread nun den
Trendkanal nach unten verlassen. Mithin ist es nicht gelungen, nachhaltig an die Vor-„Brexit“Niveaus anzuknüpfen. Von Februar 2015 bis zum EU-Referendum Ende Juni bewegte sich die
britische Risikoprämie in einer Seitwärtsrange zwischen 110 und in der Spitze 162 Bp. Da die EZB
auf ihrer gestrigen Sitzung letztlich keine nachhaltigen Impulse für einen Anstieg der Bundrendite
lieferte, ist fraglich, ob die Spread-Abwärtsbewegung sich mit der bisherigen Dynamik fortsetzen
kann. %
120
120
200
200
10/2 Treasuryspread
100
180
180
160
160
140
140
120
120
100
100
80
80
100
80
80
60
60
40
40
10/2 Bundspread
20
Dez. 15
Feb. 16
Apr. 16
Jun. 16
Aug. 16
Okt. 16
20
Dez. 16
60
Dez. 15
Feb. 16
Apr. 16
Jun. 16
Aug. 16
Okt. 16
60
Dez. 16
B unds
Spread zu B und
10J
Euro Swap
Swap/B undSpread
Treasuries
Spread zu UST
10J
2J
-0,73
111
-0,16
57
1,12
131
5J
-0,40
78
0,20
59
1,85
57
7J
-0,13
51
0,40
53
2,22
21
10J
0,38
0
0,78
40
2,43
0
30J
1,13
-74
1,36
23
3,13
-70
Quelle: Bloomberg
HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 9. DEZEMBER 2016 · © HELABA
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