Helaba Volkswirtschaft/Research WOCHENAUSBLICK 15. Juli 2016 Sommerhoch REDAKTION Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 [email protected] HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/ Leitung Research Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1 Die Woche im Überblick............................................................................................................. 1 1.1 Chart der Woche .................................................................................................................... 1 1.2 Wochen-Quartals-Tangente ................................................................................................... 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 29 mit Prognosen .......................................................................... 3 2 Im Fokus...................................................................................................................................... 4 2.1 EZB: Abwarten und Tee trinken ............................................................................................. 4 2.2 Problemlösung für Italiens Banken: Die Quadratur des Kreises ............................................. 5 3 Charttechnik ............................................................................................................................... 6 4 Prognosetabelle ......................................................................................................................... 7 1 Die Woche im Überblick 1.1 Chart der Woche Dr. Stefan Mütze Tel.: 0 69/91 32-38 50 Brexit-Entscheidung kommt zur Unzeit Einkaufsmanagerindizes, Saldo Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. Die Einkaufsmanager des Verarbeitenden Gewerbes sind zuletzt deutlich optimistischer geworden. Mit 54,5 Punkten wurde im Juni der höchste Wert für Deutschland seit Februar 2014 ermittelt. Auch in den USA ist der ISM-Index seit Jahresbeginn stark auf 53,2 Punkte gestiegen. Zusammen mit der besseren Geschäftslage in der Eurozone signalisiert dies eine klare Verbesserung der konjunkturellen Lage in den wichtigen Auslandsmärkten für die deutsche Industrie, zumal das Geschäftsklima die gleiche Entwicklung signalisiert. Da kommt die Brexit-Entscheidung zur Unzeit. Ein zu erwartender Konjunkturrückschlag in Großbritannien und das schwächere Pfund belasten die deutschen Exporteure. Der sich entwickelnde Aufschwung in der Industrie sollte allerdings hierdurch nicht abbrechen. Die Einkaufsmanagerindizes dürften im Juli zurückfallen, aber deutlich im Wachstumsbereich verharren. Positiv wirken sich die wieder besseren Absatzchancen in China und den USA sowie ein perspektivisch schwächerer Euro auf die deutsche Industrie aus. Zusätzlich sollte Kontinentaleuropa von den in Großbritannien nicht vorgenommenen Investitionen teilweise profitieren können. Die Investitionsbelebung des ersten Quartals muss auch deswegen kein Ausreißer gewesen sein. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 5 . J U L I 2 0 1 6 · © H E L A B A 1 W OCHENAUSBLICK Claudia Windt Tel.: 0 69/91 32-25 00 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Krise! Welche Krise? Ein Blick auf die Aktienmärkte genügt, um in Sommerlaune zu verfallen. Der deutsche Leitindex DAX schaffte ziemlich locker den Sprung über die Marke von 10.000 Punkten, so dass auf Wochensicht ein Plus von immerhin rund 7 % zu Buche schlägt. Gleichzeitig erreichten die US-Indizes ein Allzeithoch. Demgegenüber können die Rentenanleger an der Partystimmung der globalen Aktienbesitzer nicht teilhaben. Angesichts der geringen bis negativen Zinsen fragen Investoren wieder mehr Risiko nach. Die Zinsen für 10-jährige US-Treasuries zogen auf Wochensicht kräftig an und entfernten sich deutlich von ihren im Zuge des Brexit-Votums markierten Allzeittiefs. Nach wie vor rechnen Anleger nicht mit einer Zinsanhebung der Fed auf der nächsten Sitzung. Dies hat dem Euro einen kleinen Schub beschert. Die europäische Gemeinschaftswährung notiert gegenüber dem US-Dollar wieder über 1,10. Womöglich kann die EZB (S. 4) in der Berichtswoche dem Euro einen Dämpfer versetzen, sofern sie ihren Expansionskurs akzentuiert. Anlass für den zunehmenden Risikoappetit ist die globale Konjunktur, die in den letzten Wochen wieder etwas mehr Dynamik entfaltet hat: Der Arbeitsmarkt in den USA läuft weiter rund, China konnte im zweiten Quartal sein Wachstum mit offiziell 6,7 % beibehalten und im Euroraum bleiben die Einkaufsmanagerindizes klar im Wachstumsbereich (S. 1). Der Brexit, der in den ersten Reaktionen zu großer Verunsicherung der Anleger geführt hat, scheint somit abgearbeitet. Ebenso hat die italienische Bankenkrise (S. 5) viel von ihren Schrecken verloren. Ob hinter beide Risiken tatsächlich schon ein Haken gesetzt werden kann, ist dennoch fraglich. Großbritannien hat sich gerade erst politisch neu sortiert. Die zu erwartenden negativen Konjunkturnachrichten werden erst nach und nach sichtbar. Ebenso dürften die Verhandlungen mit der EU – sofern Artikel 50 überhaupt noch dieses Jahr aktiviert wird – sicherlich für einige Unruhe sorgen. Ebenso wenig ist Italien vom Tisch. Zwar wird man sich auf europäischer Ebene irgendwie über eine „Interpretation“ der Regeln einigen, wie man es in den letzten Jahren immer schon getan hat. Dennoch werden die Ergebnisse des Bankenstresstest Ende Juli mit Blick auf die italienischen Banken beachtet werden. Dann steht im Oktober die Abstimmung über eine Verfassungsreform in Italien an. Ministerpräsident Renzi hat das Ergebnis mit seinem Amt verbunden. Es bleibt spannend in Europa. In der Berichtswoche jedoch steht die EZB-Sitzung im Fokus. Die Geldpolitiker dürften kein Interesse daran haben, die Sommerlaune an den Aktienmärkten zu verderben. Dies gilt ebenso für die Umfragen der Einkaufsmanager. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... 31.12.2015 07.07.2016 aktueller Stand* jeweils gg. Euro, % jeweils gg. Euro Q3/2016 Q4/2016 Q1/2017 US-Dollar -2,3 -0,4 1,11 1,05 1,00 1,00 Japanischer Yen 11,6 -4,8 117 105 105 110 Britisches Pfund -11,7 2,8 0,83 0,90 0,90 0,90 Schweizer Franken -0,1 -0,7 1,09 1,05 1,00 1,05 in Bp 3M Euribor % -16 0 -0,30 -0,30 -0,30 -0,30 7 2 0,68 0,65 0,90 1,15 10 jähr. Bundesanleihen -67 13 -0,04 -0,10 0,10 0,20 10 jähr. Swapsatz -67 4 0,33 0,40 0,60 0,70 10 jähr. US-Treasuries -73 15 1,54 1,50 1,90 2,10 10.200 10.800 11.300 3M USD Libor % DAX -6,3 Index 6,9 10.068 % Brentöl $/B 27,1 2,1 47 Gold $/U 25,8 -1,9 1.335 *Schlusskurse vom 14.07.2016 42 43 45 1.450 1.500 1.400 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 5 . J U L I 2 0 1 6 · © H E L A B A 2 W OCHENAUSBLICK 1.3 Finanzmarktkalender KW 29 mit Prognosen Zeit Land Periode Indikator HelabaBloom berg Vorperiode Prognose Consensus Montag, 18.07.2016 16:00 US Jul NAHB Housing Index 60 60 60 Jul ZEW-Indikator 7,0 8,0 19,2 1,4 1180 0,5 1170 -0,3 1164 Dienstag, 19.07.2016 11:00 DE 14:30 US Jun Baubeginne % m/m Tsd (JR) 14:30 US Jun Baugenehmigungen % m/m Tsd (JR) 1,2 1150 1,2 1150 0,5 1136 0,1 -2,5 0,2 -2,4 0,4 -2,7 -7,8 -8,3 -7,3 EZB-Sitzung Hauptrefinanzierungssatz Einlagensatz 0,0 -0,4 0,0 -0,4 0,0 -0,4 Philadelphia Fed; Index 5,0 5,0 4,7 Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, Tsd 270 k.A. 254 Mittw och, 20.07.2016 08:00 DE Jun Erzeugerpreise % m/m % y/y 11:00 EZ Jul EU-Kommission; Saldo: Konsumentenvertrauen Donnerstag, 21.07.2016 13:45 EZ 14:30 US Jul 14:30 US 16. Jul 16:00 US Jun Verkauf bestehender Häuser, Mio. (JR) 5,5 5,5 5,5 16:00 US Jun Frühindikatoren, % m/m 0,2 0,2 -0,2 Freitag, 22.07.2016 09:30 DE Jul Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gew erbe, Vorabschätzung) 53,2 53,9 54,5 09:30 DE Jul Einkaufsmanagerindex (Dienstleistungen, Vorabschätzung) 52,7 53,2 53,7 10:00 EZ Jul Einkaufsmanagerindex Verarb. Gew erbe 51,5 52,0 52,8 10:00 EZ Jul Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen 51,7 52,3 52,8 Quellen: B lo o mberg, Helaba Vo lkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 5 . J U L I 2 0 1 6 · © H E L A B A 3 W OCHENAUSBLICK 2 Ulf Krauss Tel.: 0 69/91 32-47 28 Im Fokus 2.1 EZB: Abwarten und Tee trinken In der anstehenden Sitzung des EZB-Rats werden vermutlich keine geldpolitischen Entscheidungen getroffen. Durch das Brexit-Votum ist allerdings eine Verlängerung des Anleiheankaufprogramms über März 2017 hinaus wahrscheinlich geworden. Für diese Entscheidung hat die EZB noch Zeit – in diesem Jahr stehen drei weitere Sitzungstermine an. Nach der Brexit-Entscheidung stehen die Notenbanken weltweit wieder mit dem Rücken zur Wand. In Großbritannien scheint eine Zinssenkung im August ausgemachte Sache zu sein. Die schwedische Notenbank hat erklärt, die für das kommende Jahr geplanten Zinsanhebungen zu verschieben. Bei der Fed herrscht ebenfalls Brexit-Unsicherheit, so dass mit einer zügigen Fortsetzung der Zinsanhebungen nicht zu rechnen ist. Andere Notenbanken, die vor allem die Währungskonstellationen im Auge haben, sind bereit, weiter zu lockern. Die Schweizer Notenbank kauft beharrlich Anleihen, um den Frankenkurs unter Kontrolle zu halten Die Zinserwartungen befinden sich weltweit auf dem Rückzug, was das Niedrig- bzw. Negativzinsniveau zementiert. Negativzins ist zur Last geworden Inflationserwartungen auf einem neuen Tiefpunkt Quotient % 0.50 0.10 0 0.45 Stärkeindikator Euro-Bankensystem* -0.10 0.40 -0.20 EZB-Einlagenzins (rechte Skala) 0.35 -0.30 0.30 0.25 -0.40 2014 2015 2016 -0.50 *BankenSTOXX vs. EUROSTOXX Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Nur noch wenig Spielraum Euroraum, % Mrd. Euro 2.10 2.00 3400 EZB Bilanzsumme (rechte Skala) 1.90 3000 1.80 2800 1.70 2600 1.60 2400 1.50 2200 1.40 1.30 1.20 3200 Inflationserwartungen* A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J 2000 1800 *5J-5J- Inflation Rate Swap Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Was sind in diesem Umfeld die Optionen der EZB? Die Erfahrung der letzten Jahre zeigen eine hohe Bereitschaft der Währungshüter schnell, für viele Experten viel zu schnell, zu handeln. Die deutschen EZB-Vertreter Weidmann und Lautenschläger sind auch deshalb schon vorgeprescht. Sie sehen angesichts der bereits sehr expansiven Geldpolitik keine Notwendigkeit für weitere Lockerungen. Ganz so entspannt dürfte Mario Draghi die Situation vermutlich nicht einschätzen. Die Banken stehen europaweit, insbesondere jedoch in Italien, unter erheblichem Druck. Weitere Zinssenkungen bergen für das Finanzsystem aber mittlerweile ein hohes Risiko. Der negative Einlagensatz schlägt auf die Ertragsseite der Banken durch. Hier spielen nicht nur der Strafzins, sondern ferner der Anlagenotstand, die relativ flache Zinskurve und liquiditätsbedingt zu geringe Risikoaufschläge eine Rolle. Für ein Stillhalten des EZB-Rats spricht ebenfalls die noch abwartende Haltung der Bank of England. Die Hauptbetroffenen müssten sich als erste bewegen. Alles andere würde nur Fragen bezüglich der Stabilität des Euroraums provozieren. Rückendeckung für die beschwichtigende Haltung der deutschen EZB-Ratsmitglieder kommt zudem durch die jüngste Erholung an den Aktienmärkten. Wahrscheinlicher geworden ist durch den Brexit allerdings, dass die EZB im Jahresverlauf eine Verlängerung des Ankaufprogramms über März 2017 hinaus beschließt. Aus Sicht der EZB wäre die Begründung dafür relativ einfach zu geben: Das angepeilte Inflationsziel gerät durch die Ereignisse außer Reichweite. Ein Ende des Programms während der laufenden Brexit-Unsicherheit birgt zu große Risiken. Damit verbunden sind vermutlich einige Änderungen der Ankaufmodalitäten. Nicht geändert werden dürfte aus politischen Gründen zwar der Verteilungsschüssel zwischen den Ländern. Denkbar wären jedoch eine Anpassung des Emissionslimits oder der Verzicht auf die Renditeuntergrenzen. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 5 . J U L I 2 0 1 6 · © H E L A B A 4 W OCHENAUSBLICK 2.2 Problemlösung für Italiens Banken: Die Quadratur des Kreises Dr. Susanne Knips Tel.: 0 69/91 32-32 11 Italiens Banken sind mit ihren Problemkrediten zunehmend überfordert. Nicht zuletzt wegen des relativ hohen Bestandes von Bankanleihen bei Privatanlegern droht der erste Sündenfall bei den gerade erst eingeführten Bail-in-Regeln. Die gegenseitige Abhängigkeit von Staaten und Banken 1 scheint nicht auflösbar – eine effiziente Bankenaufsicht bleibt somit essenziell. Altes Problem rückt wieder in den Fokuso Dass Italiens Banken unter einem hohen Bestand an Problemkrediten leiden, ist nicht neu. Die Sorgen darüber sind zuletzt wieder in den Fokus der Marktteilnehmer gerückt. Auslöser war die Aufforderung der EZB an die Traditionsbank Monte dei Paschi (MPS), ihre Problemkredite bis 2018 von zuletzt 47 Mrd. Euro um rund 14 Mrd. Euro zu senken. Dies ist im Zusammenhang mit den Stresstest-Ergebnissen zu sehen, die die EZB am 29. Juli veröffentlichen will. Auf die MPS entfallen rund 13 % der Problemkredite aller italienischen Banken. Der Gesamtbestand summiert sich auf bis zu 370 Mrd. Euro. Letzteres entspricht einem im internationalen Vergleich recht hohen Anteil an allen Krediten von nahezu 20 %. Trotz bereits erfolgter Wertberichtigungen liegen die Buchwerte teils noch erheblich über den bei einem Verkauf derzeit erzielbaren Marktwerten. Italiens Regierung schätzt den verbleibenden Abschreibungsbedarf auf rund 40 Mrd. Euro. Eine solche Summe würde die Eigenkapitalpuffer vieler Institute überfordern. Schützenswertes Interesse von Kleinanlegern? Die Regierung Renzi scheint mit Hochdruck an einer Lösung zu arbeiten. Sie möchte v.a. die italienischen Privatanleger schützen und plädiert daher für staatliche Hilfen, um Eigenkapitallöcher zu stopfen. Insbesondere bei kleineren Banken erreicht der Anteil von Privatanlegern am Bestand von Bankanleihen häufig über 50 %. Ein Bail-in von Bankanleihen könnte sich u.E. schnell zur Vertrauenskrise ausweiten, mit Ansteckungsgefahr für ganz Europa – zumal auch in anderen Ländern der Problemkredit-Bestand noch recht hoch ist und bald wieder in den Blickpunkt geraten könnte. Staatliche Hilfen sollten aber durch die gerade erst eingeführte Rahmensetzung zur Mithaftung von Anleihegläubigern bei Bankschieflagen eigentlich verhindert werden. Italiens Regierung argumentiert, dass ein Ausnahmetatbestand gegeben sei, da möglicherweise beim Verkauf von Problemkrediten eintretende Verluste durch den EZB-Stresstest erzwungen seien. Wir gehen davon aus, dass die Hemmschwelle bei den Europa-Politikern recht hoch ist, das Risiko einer neuerlichen Banken- und Finanzmarktkrise einzugehen, und rechnen daher mit einer Kompromiss-Lösung. Sorgenkinder mit unterschiedlicher Erfolgsbilanz Nordeuropa steht besser da als Südeuropa Problemkredit-Quote*, % Problemkredit-Quote*, % Portugal Italien Frankreich Schweden Irland 25 25 20 20 10 Deutschland Spanien Niederlande 10 5 15 5 15 10 10 Dez 14 Mrz 15 Jun 15 Sep 15 Dez 15 * Anteil Leistungsstörungen am gesamten Kreditbestand Quellen: Helaba Volkswirtschaft/Research Kompromiss sollte unter Auflagen stehen 0 Mrz 16 0 Dez 14 Mrz 15 Jun 15 Sep 15 Dez 15 Mrz 16 * Anteil Leistungsstörungen am gesamten Kreditbestand Quellen: Helaba Volkswirtschaft/Research Ein etwaiger Kompromiss zur Vermeidung eines Bail-in von Anleihegläubigern unter Einsatz von Staatshilfen würde die Glaubwürdigkeit der gerade erst eingeführten Regeln zur Mithaftung von Anleihegläubigern deutlich belasten. Er sollte daher zumindest an strenge Auflagen gekoppelt sein. Erneut deutlich wird aber auch, dass die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Staaten und Banken kaum zu lösen ist. Daher bleibt eine funktionsfähige und effiziente Bankenaufsicht gefragt, die Risiken frühzeitig erkennt und Gegenmaßnahmen einleitet. 1 Siehe hierzu ausführlicher unsere Publikation Außer der Reihe: “Lösung des italienischen Bankenproblems: Die Quadratur des Kreises“ vom 13. Juli 2016. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 5 . J U L I 2 0 1 6 · © H E L A B A 5 W OCHENAUSBLICK 3 Charttechnik Bund-Future: Risiken nehmen zu Widerstände: 167,47 168,13 168,86 MACD Unterstützungen: 166,09 165,51 165,00 Bund-Future (daily) Der seit Juni 2015 bestehende Aufwärtstrend ist weiterhin intakt. Zudem kann sich der Future oberhalb der Widerstandslinie des März-Aufwärtstrendkanals halten. Dieser verläuft derzeit bei etwa 166,20 und liefert zusammen mit dem Tief vom 1. Juli bei 166,09 Unterstützung. Die Indikatoren haben sich in den letzten Tagen aber eingetrübt, vor allem das MACD-Verkaufssignal im Tageschart ist hier zu nennen. Sollten die genannten Unterstützungen keinen Halt bieten, könnte es zum Test des langfristigen Trends im Bereich von 165,00 kommen. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) Euro: Befreiungsschlag lässt auf sich warten Widerstände: Unterstützungen: MACD EUR-USD (daily) 1,1183 1,1087 1,1200 1,1000 1,1230 1,0910 Der Euro kann sich gut behaupten und die bei 1,1087 verlaufende 200-Tagelinie wurde bereits überwunden. Zu einem Befreiungsschlag ist es bislang aber nicht gekommen. Dazu bedürfte es einer Rückkehr in den Dezember-Aufwärtstrend. Die nach dem Brexit-Votum unterschrittene Trendlinie verläuft heute bei etwa 1,12. Die 100-Tagelinie liegt knapp darüber bei 1,1230. Ein Test dieser Widerstände ist möglich, denn die Indikatoren im Tageschart drehen gen Norden und MACD und Stochastic haben bereits Kaufsignale generiert. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Markante Widerstände voraus Widerstände: ICHIMOKU / DMI DAX (daily) Unterstützungen: 10.124 10.226 10.313 9.980 9.902 9.789 Zuletzt ist es dem DAX gelungen, sowohl den 55- als auch den 100-Tagedurchschnitt zu überspringen. Darüber hinaus stehen die 200-Tagelinie sowie eine markante Strukturmarke (10.063) im Test. Insofern kann davon ausgegangen werden, dass derzeit die Weichen für die nächste Bewegungsrichtung gestellt werden. Die skizzierte Hürde dürfte, zumindest im ersten Anlauf, nur schwer zu überwinden sein. Die überkaufte Situation sowie das Erreichen der „Pitchfork“-Begrenzung zeigen, dass kurzfristig die Gefahr eines Rücksetzers zunimmt. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Bitte beachten Sie: Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf der Technischen Analyse und sind kurzfristig orientiert. Die fundamentalen Analysen mit einer mittel- und langfristigen, strategischen Ausrichtung gehen nicht in diese Betrachtungen ein. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 5 . J U L I 2 0 1 6 · © H E L A B A 6 W OCHENAUSBLICK 4 Prognosetabelle Euroland Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise reale Veränderung gg. Vorjahr, % Veränderung gg. Vorjahr, % 2014 2015 2016p 2017p 2014 2015 2016p 2017p 0,9 1,6 1,6 1,4 0,4 0,0 0,4 1,4 Deutschland 1,6 1,4 1,6 1,3 0,9 0,3 0,6 1,5 Frankreich 0,7 1,2 1,4 1,3 0,6 0,1 0,4 1,4 Italien -0,3 0,6 1,1 1,4 0,2 0,1 0,2 1,3 Spanien 1,4 3,2 2,7 1,9 -0,2 -0,6 -0,1 1,3 Niederlande 1,4 2,0 1,4 1,7 0,3 0,2 0,7 1,2 Österreich 0,4 0,9 1,3 1,4 1,7 0,9 1,1 1,6 Griechenland 0,7 -0,3 -0,7 1,4 -1,4 -1,1 -0,1 1,0 Portugal 0,9 1,5 1,3 1,5 -0,2 0,5 0,4 1,0 Irland 8,4 26,3 4,7 3,0 0,3 0,0 0,0 1,4 Großbritannien 3,1 2,2 1,3 0,7 1,5 0,1 0,9 2,7 Schw eiz 1,9 0,8 1,0 1,3 -0,1 -1,1 -0,7 0,4 Schw eden 2,3 4,2 3,4 2,5 -0,2 0,0 0,6 1,6 Norw egen 2,2 1,6 1,3 1,4 2,0 2,1 2,8 2,1 Polen 3,3 3,6 3,0 2,7 0,0 -0,9 -0,6 2,0 Ungarn 3,7 2,9 2,0 2,7 -0,2 -0,1 0,3 2,2 Tschechien 2,0 4,2 2,4 2,5 0,4 0,3 0,6 1,9 Russland 0,6 -3,7 -1,5 1,5 7,8 15,5 8,0 5,5 USA 2,4 2,4 2,0 2,5 1,6 0,1 1,2 2,2 Japan -0,1 0,6 0,4 0,7 2,7 0,8 0,0 0,5 Asien ohne Japan 5,7 5,4 5,1 5,0 3,6 2,5 2,8 3,1 China 7,3 6,9 6,5 6,0 2,1 1,5 1,9 2,3 Indien 7,2 7,0 6,8 6,5 6,7 4,9 5,1 5,5 1,3 0,0 0,2 2,0 10,7 13,0 17,0 14,0 0,1 -3,8 -3,0 1,0 6,3 9,0 8,5 5,5 3,2 2,9 2,8 3,2 3,1 2,8 3,2 3,4 Lateinamerika Brasilien Welt p = Prognose; BIP-Wachstum soweit verfügbar kalenderbereinigt Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 5 . J U L I 2 0 1 6 · © H E L A B A 7
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