Refugee Radio - deutsch

16.03.2016
Merkel vor dem EU-Gipfel
Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt heute eine Regierungserklärung zum bevorstehenden
EU-Türkei-Gipfel ab. Es wird erwartet, dass sie sich auch zur Flüchtlingspolitik äußert.
CSU-Parteichef Horst Seehofer erwartet von der Kanzlerin ein Stoppsignal an die
Flüchtlinge. Die CSU fordert auch, der Türkei dürfe weder Visafreiheit noch eine EUMitgliedschaft in Aussicht gestellt werden.
Mehr Kontrolle an der Westbalkan-Route
Österreich hat Mazedonien Hilfe bei der Sicherung seiner Grenze zu Griechenland
angeboten. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil sagte, man prüfe gerade, ob man
mit technischen Geräten helfen könne, beispielsweise mit Nachtsichtgeräten. Die
österreichische Regierung will die Westbalkan-Route unbedingt geschlossen halten.
Währenddessen sind die Flüchtlinge, die am Montag den Grenzzaun zwischen
Griechenland und Mazedonien überwunden hatten, zurück nach Griechenland
abgeschoben worden.
Strafvollzug überlastet durch Flüchtlingskrise
In Deutschland werden wegen der Flüchtlingskrise die Plätze in der Untersuchungshaft
knapp. Das behauptet die Gewerkschaft der Strafvollzugsbediensteten. Ihr
Bundesvorsitzende Anton Bachl sagte, die Untersuchungshaft-Zahlen steigen signifikant
an - und zwar konkret von Ausländern. Der derzeitige Ausländeranteil in den deutschen
Gefängnissen liegt nach Angaben des BSBD bei insgesamt rund 30 Prozent. In der
Untersuchungshaft sei der Ausländeranteil erheblich höher obwohl Ausländer bundesweit
nur etwa neun Prozent der Bevölkerung ausmachten. Ausländer seien dreimal so häufig
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straffällig wie Deutsche.
Masterplan für Integration in Berlin
Der Berliner Senat hat den „Masterplan Integration und Sicherheit“ für Flüchtlinge
beschlossen. Er sei ein bundesweit einmaliges Konzept, sagte Berlins Regierender
Bürgermeister Michael Müller. Vorgesehen sei die Integration von der Ankunft und
Registrierung der Flüchtlinge bis hin zur aktiven Teilhabe der Menschen am
gesellschaftlichen Leben zu entwickeln. Auch ein Landesamt für
Flüchtlingsangelegenheiten soll entstehen. Die Opposition kritisierte den Masterplan, er
sei zu unkonkret.
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