20.05.2016 EU-Innenminister beraten über Flüchtlingskrise Die EU-Innenminister wollen heute über die Zusammenarbeit mit der Türkei in der Flüchtlingskrise beraten. Ein Thema des Treffens ist die angelaufene Rücknahme von Flüchtlingen durch die Türkei aus Griechenland und die Aufnahme von auf türkischem Gebiet lebenden Syrern durch die EU. Im Gegenzug soll der Visumzwang für türkische Bürger ab Ende Juni aufgehoben werden. Zudem befassen sich die Minister mit der Europäischen Grenz- und Küstenwache, die im Sommer schrittweise aufgebaut werden soll. Ruhige Lage an der Grenze Die Zahl der ertappten Schleuser an der deutsch-österreichischen Grenze ist stark zurückgegangen. Bis Ende April zählte Bayerns Innenministerium 50 Fälle versuchter Schleusung. Im gesamten Vorjahr waren es knapp 2600. Das Ministerium macht dafür die seit September bestehenden Kontrollen an der Grenze zu Österreich sowie die Grenzschließungen in Südosteuropa verantwortlich. Auch die Zahl der in Bayern ankommenden Flüchtlinge ist gesunken. Im April waren dort 5555 Asylbewerber angekommen. Im Januar waren es noch knapp 75 000. Dolmetscher-Mangel für Asylverfahren Für die Anhörung von Asylbewerbern stehen dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu wenig Dolmetscher zur Verfügung. Nach Informationen der Bundesregierung verfüge das Bundesamt zur Zeit über insgesamt rund 3.100 Dolmetscher. Bei 364.000 anhängigen Asylverfahren Ende vergangenen Jahres komme ein Dolmetscher auf 117 Verfahren. Besonderen Bedarf gebe es für Arabisch, Kurdisch, Persisch, das afghanische Paschto sowie Sprachen aus Äthiopien und Eritrea. Weniger Flüchtlinge in Berlin Immer mehr Flüchtlinge ziehen aus den Berliner Turnhallen aus. Es gibt in den Unterkünften der Stadt nun 3.500 freie Plätze. Eines der Gründe sei, dass nach Berlin weniger Flüchtlinge kommen. Die Schutzsuchenden können ab heute auch ein neues Leistungszentrum in Anspruch nehmen. Im Internationalen Congress Centrum ICC in Berlin können künftig etwa 1.800 Menschen täglich ihr Taschengeld oder Krankenscheine abholen und Unterstützung bei der Wohnungssuche beantragen. Ab Anfang Juni wird Brandenburg 1.000 Flüchtlinge aus Berlin in den eigenen Erstaufnahmestellen unterbringen. Refugee Radio in Funkhaus Europa – täglich um 11:55 und 23:55 Uhr. Frequenzen: NRW: 103,3 MHz (WDR) | Bremen: 96,7 MHz (Radio Bremen) | Bremerhaven auf 92,1 MHz (Radio Bremen) | Berlin und Brandenburg auf 96,3 MHz (rbb)
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