Refugee Radio - deutsch

07.04.16
Streit um Integrationsgesetz
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hat den Plänen von Innenminister Thomas
de Maiziere (CDU), das Bleiberecht für Flüchtlinge einzuschränken, eine Absage erteilt.
De Maizière wolle die Hürden für ein Daueraufenthaltsrecht für Flüchtlinge so hoch setzen,
dass die meisten daran scheitern werden, sagte Nahles dem Zeitung "Tagesspiegel". Das
Gesetz sei damit kein Integrationsgesetz, sondern ein Integrationsbehinderungsgesetz.
Der Innenminister plant unter anderem, Flüchtlingen künftig nur noch dann ein
Daueraufenthaltsrecht zu geben, wenn sie ausreichende Deutschkenntnisse vorweisen
können.
Polizei: Grenzschließungen fördern Geschäfte der Schleuser
Die Grenzschließungen in Europa fördern nach Einschätzung der Bundespolizei
offensichtlich die Geschäfte von Schleusern. Das berichtete die Zeitung "Die Welt" unter
Berufung auf eine vertrauliche Lageanalyse. Zahlungsfähige und -willige Migranten
treffen demnach wieder vermehrt auf Schleuser, die sich die Blockaden durch
Grenzschließungen für ihre Geschäfte zunutze machten. Gleichwohl sei aber insgesamt
die Zahl der über die sogenannte Balkanroute einreisenden Menschen deutlich
zurückgegangen. Dafür kämen vermehrt Flüchtlinge über die als deutlich gefährlicher
eingeschätzte Route über das zentrale Mittelmeer, hieß es weiter.
Flüchtlinge: Arbeiten nach drei Monaten
Flüchtlinge in Deutschland sollten einen leichteren Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen.
Das fordert eine von der Robert Bosch Stiftung eingesetzte Kommission zur Reform der
Flüchtlingspolitik. Sie empfiehlt die Integration von Flüchtlingen durch Bildungs- und
Arbeitsangebote zu beschleunigen. Bildung sei die nachhaltigste Integrationspolitik, sagte
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der Kommissionsleiter und ehemalige nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin
Laschet. Die Experten plädieren daher für eine Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik und
fordern unter anderem Schutzsuchenden mit Bleiberecht bereits nach drei Monaten in
Deutschland das Arbeiten zu erlauben.
Englischsprachige Ringvorlesung für Geflüchtete
Die Universität Münster bietet im Sommersemester eine englischsprachige Ringvorlesung
vor allem für Flüchtlinge an. Die Vorträge des Instituts für Politikwissenschaft mit dem
"Understanding Germany: History, Politics and Society" befassen sich mit historischen,
politischen und sozialen Standards sowie Besonderheiten der hiesigen Gesellschaft. Die
Ringvorlesung findet vom 13. April an immer mittwochs um 16.15 Uhr statt. Die
Vorlesungsmaterialien werden zudem in deutscher und englischer Sprache angeboten.
Wer regelmäßig an der Veranstaltung teilnimmt, kann zum Semesterende laut Universität
ein Zertifikat erwerben.
Universität Münster:
http://www.uni-muenster.de/IfPol/aktuelles/2016/understanding-germany_en.html
Refugee Radio in Funkhaus Europa – täglich um 11:55 und 23:55 Uhr.
Frequenzen: NRW: 103,3 MHz (WDR) | Bremen: 96,7 MHz (Radio Bremen) |
Bremerhaven: 92,1 MHz (Radio Bremen) | Berlin und Brandenburg: 96,3 MHz (rbb)
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