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24.02.2016
Balkangipfel ohne EU und Griechenland
In Wien treffen sich heute Vertreter aus neun Westbalkan-Ländern, um
über ein besseres Grenzmanagement und die Bekämpfung von Schleppern
zu diskutieren. Vertreter Griechenlands und der EU wurden nicht
eingeladen. Die Europäische Union fürchtet, dass die Balkanländer ihre
Grenzen noch weiter abschotten und Griechenland mit den Flüchtlingen
allein lassen. Die griechische Regierung beschwerte sich offiziell beim
Außenministerium in Wien.
Bundestagsdebatte über fremdenfeindliche Ausschreitungen in
Sachsen
Der Bundestag debattiert heute über die fremdenfeindlichen Vorfälle in
Sachsen. In Clausnitz hatten rund 100 Personen versucht, die
Unterbringung von Asylbewerbern zu verhindern. Zudem hatten teils
alkoholisierte Menschen in Bautzen den Brand einer geplanten
Flüchtlingsunterkunft lautstark bejubelt. Gestern wies Ministerpräsident
Stanislaw Tillich pauschale Verurteilungen des Freistaats Sachsens und
seiner Bewohner zurück.
Amnesty International kritisiert deutsche Flüchtlingspolitik
Die Lage der Menschenrechte hat sich nach Angaben von Amnesty
International weltweit verschlechtert. In 122 von 160 untersuchten
Ländern seien Menschen gefoltert oder misshandelt worden, sagte die
Generalsekretärin von Amnesty Deutschland, Selmin Caliskan, bei der
Vorstellung des Jahresberichts. Amnesty kritisierte das Vorhaben der
Bundesregierung, Marokko, Tunesien und Algerien zu sicheren
Herkunftsstaaten zu erklären und Flüchtlinge aus diesen Staaten schneller
abzuschieben. Dort gebe es Folter, die Meinungs- und
Versammlungsfreiheit sei eingeschränkt, sagte Caliskan.
Großteil der Flüchtlinge reist ohne Pässe nach Deutschland ein
Im Januar seien etwa 77 Prozent der an der deutschen Grenze
kontrollierten Flüchtlinge ohne Dokumente gewesen, berichtet die
"Berliner Morgenpost" in Berufung auf das Bundesinnenministerium. Laut
Pro Asyl, könnten politisch Verfolgte in vielen Staaten keine Papiere
beantragen. Zum Teil würden Pässe auch vernichtet, um Rückschlüsse auf
die Reiseroute zu verhindern.
Keine gesonderten Gebetsräume für Muslime in Flüchtlingsheimen
Für muslimische Flüchtlinge gibt es in den Berliner Not- und
Gemeinschaftsunterkünften keine gesonderten Gebetsräume oder
geistliche Betreuung. Das sei nicht nötig, «weil der Besuch der jeweiligen
zahlreich in Berlin vertretenen Religionsgemeinden jederzeit möglich ist»,
heißt es in einer Antwort der Sozialverwaltung auf eine parlamentarische
Anfrage der Linksfraktion. Das bedeute aber auch, das Gebot der Toleranz
gegenüber andersgläubigen Menschen zu berücksichtigen.
Refugee Radio in Funkhaus Europa – täglich um 11:55 und 23:55 Uhr.
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