Refugee Radio - deutsch

18.03.2016
Flüchtlingsabkommen mit der Türkei
Die Staats- und Regierungschefs der 28 EU-Länder haben eine gemeinsame Position für
ein Flüchtlingsabkommen mit der Türkei gefunden. Vorgesehen ist, dass illegal nach
Griechenland eingereiste Flüchtlinge künftig zurück in die Türkei geschickt werden
können. Im Gegenzug will die EU für jeden zurückgeschickten Syrer einen syrischen
Flüchtling legal aus der Türkei einreisen lassen. Die Türkei soll dafür insgesamt sechs
Milliarden Euro erhalten, fordert aber außerdem eine leichtere Einreise für ihre Bürger
nach Europa. Der Vorschlag soll heute dem türkischen Ministerpräsidenten Davutoglu
vorgestellt werden.
Hollande warnt vor Alternativrouten
Frankreichs Präsident François Hollande hat vor allzu
großen Erwartungen an den Flüchtlingspakt mit der Türkei gewarnt. Selbst wenn die
Einigung zustande komme und umgesetzt werde, beseitige sie nicht die Fluchtursachen,
sagte er. Flüchtlinge würden sich immer wieder neue Routen suchen, wie Malta und
Italien, wo die Zahl ankommender Flüchtlinge wieder ansteige und sich eine alternative
Fluchtroute aus Libyen eröffnet. Laut UN-Flüchtlingshilfswerk seien in diesem Jahr bereits
9800 Flüchtlinge in Italien angekommen, 2400 mehr als im selben Zeitraum 2015.
Altmaier: Iraker kehren freiwillig zurück
Mehrere hundert Flüchtlinge aus dem Irak kehren jeden Monat freiwillig in ihre Heimat
zurück. Das sagte Kanzleramtsminister Altmaier der „Rheinischen Post“. Nach seinen
Angaben verließen von September bis Februar mehr als 3.000 irakische Flüchtlinge
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Deutschland. Dabei handle es sich auch um Menschen, die schon anerkannt waren. Der
Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung führt das unter anderem auf die Erfolge im
Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat zurück. Nachdem der IS an Einfluss
verloren habe, wollten sich die Flüchtlinge am Wiederaufbau in ihrer Heimat beteiligen,
so Altmaier.
Bundesrat entscheidet über Konto für Jedermann
Der Bundesrat entscheidet heute über die Einführung eines Girokontos für jedermann.
Davon dürften vor allem Obdachlose und Flüchtlinge profitieren, unabhängig von ihrem
Asylstatus. Das Konto ermöglicht grundlegende Finanzdienste wie Überweisungen und
Lastschriften; es kann aber nicht überzogen werden. Je nach Bedürftigkeit kostet das
Konto maximal 40 bzw. 80 Euro im Jahr und soll ab Herbst aktiv sein.
Refugee Radio in Funkhaus Europa – täglich um 11:55 und 23:55 Uhr.
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