08.03.16 Flüchtlingsgipfel: Kein Durchbruch trotz zwölf Stunden Gesprächen Bei dem gestrigen Flüchtlingsgipfel in Brüssel haben sich die Europäische Union und die Türkei nicht auf ein Abkommen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise einigen können. Nach Angaben von EUKommissionspräsident Juncker soll ein neues Verfahren im Umgang mit Flüchtlingen bis Mitte März ausgehandelt werden. Die Vereinbarung sieht vor, dass die EU jeden Flüchtling wieder in die Türkei zurückschicken kann, der illegal nach Griechenland gelangt ist. Im Gegenzug sollen syrische Flüchtlinge direkt aus der Türkei nach Europa kommen. Die Türkei fordert Visaerleichterungen und mehr Geld für die Flüchtlingsbetreuung. Organisationen beklagen Frauengewalt Mit Blick auf den Weltfrauentag am 8. März prangern Organisationen und Verbände Gewalt gegen Frauen an. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) fordert mehr Schutz und Sicherheit für Frauen in Flüchtlingsheimen. Zudem bräuchten Frauen und Mädchen mehr weibliche Ansprechpartnerinnen, an die sie sich bei Bedrohung direkt wenden könnten, erklärte KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Auch die Diakonie Deutschland fordert, die Standards für Flüchtlingsunterkünfte zu verbessern. „Die derzeitige zum Teil äußerst schlechte und beengte Unterbringung, ohne Rückzugsmöglichkeiten für Frauen, leistet körperlicher und physischer Gewalt an Frauen Vorschub“, sagte Maria Loheide vom sozialpolitischen Vorstand der Diakonie. Berliner Tafel sammelt wieder „Eins mehr!“ - auch für Flüchtlinge Die Berliner Tafel startet morgen ihre diesjährige Oster-Spendenaktion „Eins mehr!“. In 36 Supermärkten in der Bundeshauptstadt können die Berliner bis zum 24. März beispielsweise einen Schokoladen-Osterhasen, eine Packung Kaffee oder eine Konserve mehr kaufen und den Ehrenamtlichen vor Ort übergeben. Die gesammelten Spenden kommen den Bedürftigen zugute. Seit dem vergangenen Jahr sei der Bedarf an Lebensmittelspenden wegen der zahlreichen Flüchtlinge besonders groß, so die Berliner Tafel. Derzeit besuchten rund 50.000 Menschen pro Monat die 45 Ausgabestellen in der Stadt. Berlinerinnen bringen geflüchtete Frauen auf die Fahrräder Das Berliner Projekt „Bikeygees“ bringt Flüchtlingsfrauen das Fahrradfahren bei. Gegründet wurde die Initiative von drei Berlinerinnen, die in unterschiedlichen Flüchtlingsprojekten und Notunterkünften in Berlin arbeiten. Durch „Bikeygees“ haben bereits mehr als 70 Frauen aus zehn verschiedenen Ländern in Berlin gelernt, wie man fest im Fahrradsattel sitzt. Der Unterricht ist für alle Frauen offen. Etwa 60 Freiwillige unterstützen das Projekt und geben Unterricht. Kontakt über [email protected]
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