Helaba Volkswirtschaft/Research WOCHENAUSBLICK 11. November 2016 Wahl-Nachlese REDAKTION Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 [email protected] HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/ Leitung Research Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1 Die Woche im Überblick............................................................................................................. 1 1.1 Chart der Woche .................................................................................................................... 1 1.2 Wochen-Quartals-Tangente ................................................................................................... 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 46 mit Prognosen .......................................................................... 3 2 Im Fokus...................................................................................................................................... 4 2.1 USA: Trumped up! ................................................................................................................. 4 2.2 Kapitalmärkte nach der US-Wahl ........................................................................................... 5 3 Charttechnik ............................................................................................................................... 6 4 Prognosetabelle ......................................................................................................................... 7 1 Die Woche im Überblick 1.1 Chart der Woche Christian Apelt, CFA Tel.: 0 69/91 32-47 26 Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. Schwellenländer: Trumps erste Opfer? Währungsentwicklung vs. US-Dollar, indexiert, 30.06.2016 = 100 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Während entgegen vieler Erwartungen die Finanzmärkte eher positiv auf den Wahlsieg von Donald Trump reagierten, zeichnen die Schwellenländerwährungen ein anderes Bild. Nicht nur der Mexikanische Peso wertete massiv ab. Auch andere Währungen wie der Brasilianische Real oder der Südafrikanische Rand gerieten unter Druck – der recht stabile Russische Rubel war eher eine Ausnahme. Dabei haben einige Rohstoffpreise – gewöhnlich ein wichtiger Treiber für diese Währungen – sogar merklich zugelegt. Verluste erlitten ebenso die Aktienindizes dieser Länder. Die allgemeine Schwäche der Schwellenländer muss aber nicht ausschließlich mit der womöglich protektionistischeren Handelspolitik unter Donald Trump erklärt werden. Denn mit dem Renditeanstieg von US-Staatsanleihen verlieren die Emerging Markets an relativer Attraktivität. Eine Beruhigung an den Anleihemärkten würde den Schwellenländern helfen. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . N O V E M B E R 2 0 1 6 · © H E L A B A 1 W OCHENAUSBLICK Dr. Gertrud R. Traud Tel.: 0 69/91 32-26 65 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Was für eine Woche! Die Aktienmärkte starteten sehr dynamisch, nachdem das FBI seine Untersuchung gegenüber Hillary Clinton eingestellt hatte und ihre Wahlchancen wieder anstiegen. Das Wahlergebnis fiel dann aber doch entgegen der Wahlprognosen zu Gunsten von Donald Trump aus. Die asiatischen Märkte eröffneten am nächsten Tag stark im Minus, der mexikanische Peso stürzte ab (S. 1) und in Europa machte sich Angst breit. Auch bei uns starteten die Märkte noch mit deutlichen Abschlägen. Bereits in der ersten Rede nach den Wahlen schlug Donald Trump aber einen präsidialen und versöhnlichen Ton an. Am Nachwahltag schlossen die Aktienmärkte beiderseits des Atlantiks zur Überraschung vieler im Plus. Dies gilt auch für die ablaufende Handelswoche, in der der DAX 3 % gestiegen ist. Der US-Dollar schwankte um den Wahltag zwar heftig, nahm aber gegenüber dem Euro im Wochenvergleich um 2 % zu. Sehr deutlich reagierte der Rentenmarkt: In Erwartung einer Politik à la Reagan mit höheren Staatsausgaben und Steuersenkungen stiegen die Renditen 10-jähriger Anleihen in den USA auf 2,15 % und bei uns auf 0,27 %. Wie geht es jetzt weiter? Ein Wahlsieg Donald Trumps war bislang nicht unser Basisszenario. Wir haben entsprechend unsere Marktprognosen angepasst (S. 5). Aus unserer Sicht ist das Szenario, „das Amt prägt den Menschen“ deutlich wahrscheinlicher als der umgekehrte Fall. Trump vollzieht daher in einigen Fragen eine 180-Grad-Wende, vergisst Wahlversprechen und wird vom Kongress an entscheidenden Stellen auf den Boden der Realität geholt. Einige seiner Ansätze wird er jedoch durchziehen. So ist mit selektiven Handelsbeschränkungen und Maßnahmen gegen Einwanderung zu rechnen. In der Sozialpolitik ist die Rückabwicklung der Gesundheitsreform Barack Obamas wahrscheinlich. Die Haushalts- und Steuerpolitik wird eher expansiver; Bürokratie und Regulierung werden dagegen tendenziell abgebaut. Das Wachstum 2017 wird in den USA mit 2,2 % etwas geringer ausfallen als bislang von uns erwartet (S. 4). Der Effekt auf Deutschland ist nur leicht negativ. Dies resultiert größtenteils aus dem weniger dynamischen Welthandel. Die US-Notenbank wird ihren Zinserhöhungszyklus fortführen, jedoch noch etwas verhaltener als bislang von uns angenommen. Die EZB bleibt weiter sehr expansiv. Die Aktienmärkte werden weiter steigen, wenn auch etwas weniger als bislang angenommen. Die europäischen Indizes dürften Ende 2017 sogar deutlich höher stehen als jetzt. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... 31.12.2015 03.11.2016 aktueller Stand* jeweils gg. Euro, % jeweils gg. Euro Q4/2016 Q1/2017 Q2/2017 1,15 US-Dollar -0,3 1,9 1,09 1,10 (1,05) 1,15 Japanischer Yen 12,3 -1,7 116 115 (110) 115 Britisches Pfund -15,1 2,7 0,87 0,90 0,90 1,2 0,6 1,07 1,08 1,08 Schweizer Franken in Bp (1,05) (1,05) 115 0,90 (1,10) 1,08 (1,10) % 3M Euribor -18 0 -0,31 -0,30 -0,30 -0,30 3M USD Libor 27 1 0,89 0,90 0,90 0,90 (1,15) 10 jähr. Bundesanleihen -36 12 0,27 0,25 (0,10) 0,25 (0,15) 0,35 (0,25) 10 jähr. Swapsatz -33 14 0,67 0,70 (0,60) 0,70 (0,60) 0,80 (0,70) 10 jähr. US-Treasuries -12 34 2,15 2,10 (1,90) 2,10 (1,90) 2,30 (2,10) % DAX -1,1 Index 2,9 10.630 10.800 (11.200) 11.300 (11.700) 11.600 (12.000) % Brentöl $/B 23,0 -1,1 46 Gold $/U 18,6 -3,4 1.259 *Schlusskurse vom 10.11.2016 48 1.300 (50) 50 1.400 (53) 52 (55) 1.450 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . N O V E M B E R 2 0 1 6 · © H E L A B A 2 W OCHENAUSBLICK 1.3 Finanzmarktkalender KW 46 mit Prognosen Zeit Land Periode Indikator HelabaBloom berg Vorperiode Prognose Consensus Montag, 14.11.2016 11:00 EZ 19:20 23:00 US US Sep Industrieproduktion % m/m, s.a. % y/y, s.a. -1,2 0,6 -1,0 k.A. 1,5 1,9 Dallas Fed Präsident Kaplan Richmond Fed Präsident Lacker Dienstag, 15.11.2016 San Francisco Fed Präsident Williams 00:30 US 08:00 DE Q3 BIP 1. Schätzung % q/q, s.a., kalenderbereinigt % y/y, s.a., kalenderbereinigt 0,3 1,8 0,3 1,8 0,4 1,7 11:00 EZ Q3 BIP 2. Schätzung % q/q % y/y 0,3 1,6 0,3 1,6 0,3 1,6 11:00 DE Nov ZEW-Indikator 8,0 7,9 6,2 14:30 US Nov Empire State Umfrage; Index 0,0 -2,5 -6,8 14:30 US Okt Einzelhandelsumsätze, % m/m 0,4 0,6 0,6 Okt Einzelhandelsumsätze ohne Pkw s, % m/m 0,4 0,5 0,5 0,2 0,2 0,2 0,3 0,3 0,3 0,2 0,2 0,2 14:30 US 15:05 US 16:00 US 19:30 US Fed Vize-Präsident Fischer 19:30 US Dallas Fed Präsident Kaplan Fed Gouverneur Tarullo Sep Lageraufbau; % m/m Mittw och, 16.11.2016 09:00 US 13:45 US St. Louis Fed Präsident Bullard 14:30 US Okt 14:30 US Okt 15:15 US Okt Industrieproduktion, % m/m 0,2 0,2 0,1 15:15 US Okt Kapazitätsauslastung; % 75,5 75,5 75,4 16:00 US Nov NAHB Housing Index 62 63 63 23:30 US Minneapolis Fed Präsident Kashkari PPI Erzeugerpreise, % m/m PPI ohne Energie und Nahrungsmittel, % m/m Philadelphia Fed Präsident Harker Donnerstag, 17.11.2016 14:30 US Nov Philadelphia Fed; Index 8,0 8,0 9,7 8,9 1140 10,3 1155 -9,0 1047 -3,7 1180 -2,5 1195 6,3 1225 14:30 US Okt Baubeginne % m/m Tsd (JR) 14:30 US Okt Baugenehmigungen % m/m Tsd (JR) 14:30 US Okt CPI Konsumentenpreise % m/m % y/y 0,4 1,7 0,4 1,6 0,3 1,5 14:30 US Okt CPI ohne Energie & Nahrungsmittel % m/m % y/y 0,2 2,2 0,2 2,2 0,1 2,2 14:30 US 12. Nov 255 k.A. 254 16:00 US Fed Präsidentin Yellen 18:30 US Fed Gouverneurin Brainard 0,2 -0,9 0,2 -0,9 -0,2 -1,4 0,1 0,1 0,2 Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, Tsd Freitag, 18.11.2016 08:00 DE 15:30 US 16:00 US 19:30 US Okt Erzeugerpreise % m/m % y/y Kansas City Fed Präsidentin George Okt Frühindikatoren, % m/m Dallas Fed Präsident Kaplan Quellen: B lo o mberg, Helaba Vo lkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . N O V E M B E R 2 0 1 6 · © H E L A B A 3 W OCHENAUSBLICK 2 Im Fokus 2.1 USA: Trumped up! Patrick Franke Tel.: 069/91 32-47 38 Am 20. Januar wird Donald Trump als 45. Präsident der USA vereidigt. Mindestens bis dahin herrscht erhebliche Unsicherheit darüber, welche Politik er nun wirklich machen wird. Als Unternehmer und Reality-TV-Star ist er als Politiker noch ungetesteter als Ronald Reagan, der immerhin vor seinem Einzug ins Weiße Haus Gouverneur von Kalifornien war. So ist völlig offen, ob die Fähigkeiten und Eigenschaften, die Trump zu einem erfolgreichen Geschäftsmann gemacht haben, ihm auch als Regierungschef gute Dienste leisten werden. Diejenigen, die Donald Trump vor seinem Wahlsieg als „Horror-Clown“ oder – wie der deutsche Außenminister – als „Hassprediger“ bezeichnet hatten, müssen jetzt hoffen, dass sie sich geirrt haben. Sollte Trump wirklich all die Maßnahmen umsetzen, die er im Wahlkampf angekündigt hat, müssten wir uns alle auf einen „wilden Ritt“ einstellen – insbesondere, da manche seiner Vorstellungen die Kollision mit der Realität wohl kaum überstehen werden und daher (zumindest für ihn) überraschende Konsequenzen und Nebeneffekte zu erwarten sind. Wie wir in unseren Publikatio1 nen bereits dargelegt haben, gehen wir allerdings davon aus, dass Trump als Präsident bei einigen seiner vollmundigen Wahlkampfversprechen merkliche Abstriche machen wird – auch auf Druck der Republikaner im Kongress, auf die er angewiesen sein wird. Daumen drücken! Die Richtung passt, aber auch das Ausmaß? Höhere Geldmarktzinsen erwartet Prozentpunkte 3-Monats-LIBOR und erwartete Zinssätze am Futuresmarkt, % Prozentpunkte 0,2 2,5 0,0 2,3 Langfristige "Break-EvenInflationsrate"* (RS) -0,2 2,1 -0,4 1,9 -0,6 1,7 -0,8 -1,0 Jan 16 Laufzeitprämie (10j. Treasuries, LS) 1,5 1,3 Apr 16 Jul 16 Okt 16 * aus den Futures abgeleitete Werte auf Fünfjahressicht in fünf Jahren. Quellen: Bloomberg, FRB of New York, Helaba Volkswirtschaft/Research. 1,7 1,7 1,6 1,6 1,5 1,5 11. November 1,4 1,4 1,3 1,3 1,2 1,2 1,1 1,1 7. November 1,0 1,0 0,9 0,9 0,8 0,8 Aktuell Jun 17 Dez 17 Jun 18 Dez 18 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research. In unserem Basis-Szenario (nach Bob Dylan: „It ain’t me, babe“) erwarten wir im Amt einen „Trump Lite“. Zwar ist mit protektionistischen Maßnahmen, Restriktionen bei der Einwanderung und einer expansiveren Haushaltspolitik zu rechnen. Zusammen mit der Phase der Unsicherheit dürfte der Nettoeffekt das Wachstum 2017 etwas geringer ausfallen lassen als bisher erwartet (2,2 % statt 2,5 %). Bei den Preisen halten sich die etwas niedrigeren Ölpreise und eine höhere Kernrate die Waage. Insofern reflektiert der Anstieg der Inflationskompensation am Rentenmarkt eher die nach seinem Wahlsieg höhere Wahrscheinlichkeit eines Risiko-Szenarios („Like a rolling stone“), in dem Trump in die Vollen geht. Gemessen an den LIBOR-Futures sind die Markterwartungen hinsichtlich der zukünftigen Fed-Politik mit unseren weitgehend konvergiert. Vorsicht bei Umfragen! Vor der Wahl waren wir ziemlich sicher, dass die Mehrzahl der Umfragen die Unterstützung Donald Trumps systematisch unterschätzt hat. Mit dem tatsächlichen Ausmaß dieses Effektes hatten wir aber nicht gerechnet. In Kombination mit der ähnlichen Situation bei der Brexit-Abstimmung im Juni ergeben sich daraus wichtige Implikationen für den möglichen Ausgang der in den nächsten Monaten anstehenden Abstimmungen: das Referendum in Italien am 4. Dezember, die Präsidentschaftswahlen in Frankreich (April/Mai) und die Parlamentswahlen in den Niederlanden (17. März) und Deutschland (September). Bei diesen Urnengängen stehen wieder „populistische“ Strömungen zur Wahl, deren Anziehungskraft von den Demoskopen vielleicht ebenfalls unterschätzt wird. 1 Siehe USA Aktuell "Trump!" und Vertrau(d)lich "Trump - und jetzt?". H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . N O V E M B E R 2 0 1 6 · © H E L A B A 4 W OCHENAUSBLICK 2.2 Kapitalmärkte nach der US-Wahl Aktien: „Lebbe geht weiter!“ Euro-Titel weiterhin attraktiv Index 13000 alt 12000 13000 12000 DAX 11000 neu 11000 10000 10000 9000 9000 8000 8000 7000 7000 6000 6000 5000 2012 5000 2013 2014 2015 2016 2017 Der befürchtete Einbruch bei Aktien aus den Industrieländern ist ausgeblieben. Die Erfahrung aus früheren Wahlzyklen zeigt aber, dass sich US-Titel im ersten Amtsjahr eines republikanischen Präsidenten eher schwer tun. Zudem sind US-Blue Chips schon recht hoch bewertet. Allerdings eröffnen Steuersenkungen und Deregulierung mittelfristig neue Perspektiven. Wir haben daher unsere Prognosen für internationale Aktien etwas reduziert. Insbesondere die vergleichsweise moderat bewerteten Indizes DAX und EURO STOXX 50 bieten weiterhin attraktives Potenzial. Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Deutsche Staatsanleihen: Renditeboden ausgebildet Trump sorgt für steilere Zinskurven Rendite, % 2,50 2,5 2,00 2,0 1,50 1,5 10-jährige Bunds 1,00 1,0 neu 0,50 0,00 -0,50 2012 alt 0,5 0,0 -0,5 2013 2014 2015 2016 2017 Der überraschende US-Wahlausgang und Sorgen über steigende US-Budgetdefizite haben den von uns erwarteten Prozess hin zu steileren Zinskurven beschleunigt. Wir versehen unsere Renditeprognosen mit einem „Trump-Faktor“ von +20 Basispunkten bei 10-jährigen US-Treasuries sowie +10 Bp. bei Bunds. Die Unsicherheit erhöht aber gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB ihr Kaufprogramm im Dezember verlängert – zumal der langen Schatten des stimmungsgetriebenen US-Wahlausgangs bis zu den Wahlen im Euroraum reichen dürfte. Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research t Mehr Chancen als Risiken beim Euro-Dollar-Kurs US-Dollar wird unter Trump nachgeben USD 1,50 1,50 1,40 1,40 EUR-USD 1,30 1,30 1,20 neu 1,10 1,10 1,00 0,90 2012 1,20 alt 1,00 0,90 2013 2014 2015 2016 2017 Nach dem Trump-Sieg sprang der Euro-Dollar-Kurs zunächst auf 1,13, legte aber dann die Kehrtwende ein und fiel unter 1,09. Sollte die US-Notenbank an ihrer Zinserhöhung für den Dezember festhalten, stützt dies den Greenback. Allerdings bestehen seitens der Trump-Politik andere Faktoren, die den US-Dollar vermutlich belasten. So wird das US-Haushaltsdefizit in den nächsten Jahren wohl merklich steigen. Die protektionistische Grundhaltung favorisiert eine schwächere Währung. Der Euro-Dollar-Kurs dürfte 2017 zumindest zeitweise auf 1,15 zulegen. Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . N O V E M B E R 2 0 1 6 · © H E L A B A 5 W OCHENAUSBLICK 3 Charttechnik Bund-Future: Abwärtstrend tonangebend Widerstände: 162,81 163,50 163,96 MACD Unterstützungen: 161,93 161,37 161,37 Bund-Future (daily) Der Rentenmarkt hat deutliche Kurseinbußen hinnehmen müssen. So markierte der Bund-Future heute ein neues Tief bei 159,90. Die Rendite ist derweil auf das höchste Niveau seit Januar dieses Jahres gestiegen. Die quantitativen Indikatoren wie MACD, Stochastic und DMI stehen auf Verkauf, wobei letzterer von einem steigenden ADX begleitet wird, der auf eine ausgeprägte Trendstärke hinweist. Angesichts der vorhandenen Überverkauftsignale besteht zwar die Chance auf eine temporäre Stabilisierung des Futures, das Bild dürfte sich dadurch aber nicht nachhaltig aufhellen. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) Euro: Unterstützungen im Test Widerstände: Unterstützungen: MACD EUR-USD (daily) 1,0950 1,0850 1,1133 1,0711 1,1180 1,0524 Nach einer volatilen Woche, die ein Zwischenhoch bei 1,1300 mit sich brachte, standen zuletzt Unterstützungen in der Zone 1,0820/80 im Test. Hier sind insbesondere das Oktobertief bei 1,0851 erwähnenswert sowie die Märztiefs bei 1,0820. Die Indikatorenlage im Tageschart ist zwar uneinheitlich, mit dem frischen Verkaufssignal des MACD trübt sich das Bild aber ein. Der DMI steht noch im Kauf, der fallende ADX relativiert dies aber. Sollte die obige Zone durchbrochen werden, entsteht Raum bis 1,0778 und 1,0711 oder bis 1,0524. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Indikatoren widersprüchlich Widerstände: 10.793 10.827 10.903 Unterstützungen: 10.598 10.543 10.451 DMI / ICHIMOKU DAX (daily) Bedingt durch den „Trump-Effekt“ ist das Chartbild des deutschen Leitindex aktuell verzerrt. Im Vorfeld der Wahl ausgelöste Verkaufssignale wurden negiert. Der grundsätzlich positive Aspekt von zwei aufeinanderfolgenden Schlusskursen des DAX oberhalb der 55-Tagelinie sollte noch nicht überbewertet werden, da auf der anderen Seite der DMI weiterhin im Short-Modus verharrt. Insofern erscheint es ratsam, zunächst die Entwicklung der kommenden Tage abzuwarten, um eine tragfähige Basis für Handelsentscheidungen vorzufinden. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Bitte beachten Sie: Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf der Technischen Analyse und sind kurzfristig orientiert. Die fundamentalen Analysen mit einer mittel- und langfristigen, strategischen Ausrichtung gehen nicht in diese Betrachtungen ein. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . N O V E M B E R 2 0 1 6 · © H E L A B A 6 W OCHENAUSBLICK 4 Prognosetabelle Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise reale Veränderung gg. Vorjahr, % Veränderung gg. Vorjahr, % 2014 2015 2016p 2017p 2014 2015 2016p 2017p 1,2 1,9 1,6 1,4 0,4 0,0 0,2 1,2 Deutschland 1,6 1,5 1,8 1,5 0,9 0,3 0,4 1,4 Frankreich 0,7 1,2 1,2 1,2 0,6 0,1 0,3 1,2 Italien 0,2 0,6 0,8 1,1 0,2 0,1 0,0 1,1 Spanien 1,4 3,2 3,2 2,5 -0,2 -0,6 -0,4 1,1 Niederlande 1,4 2,0 1,7 1,5 0,3 0,2 0,2 0,9 Österreich 0,6 1,0 1,5 1,3 1,6 0,9 1,1 1,5 Griechenland 0,4 -0,2 -0,7 1,3 -1,4 -1,1 0,0 1,0 Portugal 0,9 1,6 0,9 1,1 -0,2 0,5 0,7 1,1 Irland 8,4 26,3 4,5 3,0 0,3 0,0 0,0 1,0 Großbritannien 3,1 2,2 2,0 0,8 1,5 0,1 0,7 2,5 Schw eiz 2,0 0,8 1,3 1,3 -0,1 -1,1 -0,3 0,0 Schw eden 2,6 4,1 3,1 2,4 -0,2 0,0 0,9 1,4 Norw egen 1,9 1,6 1,0 1,5 2,0 2,1 3,5 2,1 Polen 3,3 3,6 3,0 2,7 0,0 -0,9 -0,6 1,7 Ungarn 4,0 3,1 2,0 2,5 -0,2 -0,1 0,2 1,6 Tschechien 2,7 4,5 2,5 2,4 0,4 0,3 0,6 1,6 Russland 0,7 -3,7 -1,0 0,8 7,8 15,5 7,1 5,5 USA 2,4 2,6 1,6 2,2 1,6 0,1 1,2 2,2 Japan -0,1 0,6 0,5 0,4 2,7 0,8 -0,3 0,1 Asien ohne Japan 5,8 5,4 5,1 4,8 3,6 2,5 2,8 2,8 China 7,3 6,9 6,5 5,8 2,1 1,5 2,1 1,8 Indien 7,2 7,5 7,0 6,9 6,7 4,9 5,5 5,1 1,1 0,1 -0,5 1,6 10,5 12,6 17,0 14,0 0,1 -3,8 -3,0 0,8 6,3 9,0 8,5 5,5 3,3 3,0 2,7 3,0 3,4 3,0 3,4 3,5 Euroland Lateinamerika Brasilien Welt p = Prognose; BIP-Wachstum soweit verfügbar kalenderbereinigt Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . 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