Helaba Volkswirtschaft/Research FIXED INCOME DAILY AUTOR Viola Julien Ulrich Wortberg 069/ 9132-1891 [email protected] 30. März 2016 Dovishe Äußerungen von Fed-Chefin Yellen sorgen für Kursgewinne an der Wall Street; Asiens Börsen ebenfalls freundlich; EUR-USD erhält Auftrieb. „Diese Vorsicht [bei Anhebung der Leitzinsen] ist besonders angebracht, weil – angesichts des so niedrigen Federal-Funds-Satzes – die Fähigkeiten des FOMC, konventionelle Geldpolitik als Antwort auf konjunkturelle Unruhen zu nutzen, asymmetrisch sind." Fed-Chefin Janet Yellen REDAKTION Ralf Umlauf SALES Sparkassen Tel.: 069/ 9132-1706/ -1715/-1815 0211/ 30174-9286 Institutionelle Tel.: 069/ 9132-1830 0211/ 30174-9283 Banken Tel.: 069/ 9132-2045/ -1196 Firmen Tel.: 069/ 9132-1700/ -1442 Öffentliche Hand Tel.: 069/ 9132-2664/-4078/ -4820/-2436 0211/ 30174-5952 Heute stehen in Deutschland die vorläufigen Verbraucherpreise zur Veröffentlichung an. Im Februar waren sie gesunken, wie auch in der Eurozone. Wesentlicher Grund hierfür war der nochmalige Rückgang der Ölpreise. Auch die Inflations2.80 erwartungen haben sich zum Ärger der Euro4.50 EZ: Inflationserwartungen (r.S.) 4.00 2.60 päischen Zentralbank weiter reduziert, ob3.50 wohl sich der Ölpreis seit Februar deutlich 3.00 2.40 erholt hat – in Euro gerechnet um etwa 40 %. 2.50 2.20 Der Ölpreisanstieg wird sich in den Verbrau2.00 cherpreisindizes des Monats März nieder1.50 2.00 schlagen und dafür sorgen, dass die deut1.00 EZ: Inflation 1.80 sche Jahresteuerungsrate vermutlich zulegen 0.50 0 auf EU-harmonisierter 1.60 beziehungsweise -0.50 Basis stagnieren wird. Größeren Marktein-1.00 1.40 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 fluss erwarten wir von den Preiszahlen aber nicht, denn die EZB-Fantasie ist seit dem letzten Maßnahmenpaket nur noch schwach ausgeprägt. Zuletzt war es der niederländische Notenbankchef Knot, der bezüglich des geldpolitischen Expansionsgrades von Grenzen sprach. In den USA liefert der ADP-Report eine wichtige Indikation für den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag auf der Agenda steht. Die Vorgaben sind durchweg positiv. Vor allem das anhaltend niedrige Niveau der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lässt auf ein deutliches Stellenplus schließen. Wir halten Werte oberhalb der Konsensschätzung für möglich. Entscheidend ist auch die Entwicklung der durchschnittlichen Stundenlöhne. Sollte es auch hier zu einem stärkeren Plus kommen, könnte die FOMC-Sitzung Ende April als möglicher Termin für die nächste Zinserhöhung wieder ins Spiel gebracht werden. Derzeit erwartet nur eine kleine Minderheit einen Schritt zu dieser Zeit. Bund-Future: Nach dem Überwinden des Widerstands bei 163,40 ist der Weg unter charttechnischen Gesichtspunkten frei für einen Anstieg zum Kontrakthoch bei 164,00. Datenseitig halten sich die Impulse heute derweil in Grenzen. Während die noch immer äußerst niedrige Verbraucherpreisinflation einem Anstieg des Futures nicht widersprechen sollte, könnte ein robuster ADPReport für leichten Gegenwind sorgen. Trading-Range: 162,82 – 164,30. Source: T hom son Reuters Datastream 29.03. +/- B und-Fut. 163,53 +0,52 B o bl-Fut. 131,17 +0,22 Schatz-Fut. 111,80 +0,02 T-No te-Fut. 130,08 +0,08 Do w Jo nes 17633,11 +0,6% S&P 500 2055,01 +0,9% DA X 9887,94 +0,4% EUR-USD 1,1291 +0,1% Öl US-LCF 38,60 +0,8% 1236,20 +0,0% Go ld Quelle: Bloomberg Zeit Land 11:00 EZ Mrz 13:00 US KW 12 14:00 DE Mrz 14:15 US 19:00 US Quelle: Bloomberg Periode Indikator / Ereignis Mrz Wirtschaftsvertrauen Konsens Vorperiode Einfluss 103,8 103,8 gering Industrievertrauen -4,3 -4,4 MBA-Hypothekenmarktindex k. A. -3,3 % gering +0,7 % VM +0,4 % mittel 0,0 % VM -0,2 % 195 Tsd. 214 Tsd. Verbraucherpreise, EU-harmonisiert, vorläufig ADP-Beschäftigungsreport mittel Fed-Rede: Evans Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirtin/Bereichsleitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Main, Telefon: 069/91 32-20 24, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 30. MÄRZ 2016 · © HELABA 1 FIXED INCOME DAILY Primärmarktkalender Zeit Land 11:00 IT Anleihe / Kupon Volumen CCTEU Floater, Dezember 2022 1 – 1,5 Mrd. EUR Neue BTP 0,45 %, Juni 2021 3 – 3,5 Mrd. EUR BTP 1,60 %, Juni 2026 2,5 – 3 Mrd. EUR 11:30 DE OBL173 0 %, April 2021 4 Mrd. EUR 19:00 US Neue 7-jährige Note 29 Mrd. USD Quellen: Bloomberg, Reuters, nationale Finanzagenturen Primärmarkt: Zur Wochenmitte ist der Emissionskalender gut gefüllt. Nachdem das italienische Tesoro bereits in der Vorwoche eine neue Nullkuponanleihe begeben hat, folgt in dieser Woche die Platzierung einer neuen 5-jährigen konventionellen BTP im Wert von bis zu 3,5 Mrd. EUR. Daneben sollen die Erweiterungen der BTP 2026 und eines 6-jährigen Floaters weitere 4,5 Mrd. EUR einbringen. Auch nach den Osterfeiertagen setzt sich der im Trend zu beobachtende Renditerückgang italienischer Staatstitel fort. Im 10-jährigen Laufzeitbereich werden aktuell 1,3 % verlangt. Die Neuemission erfolgte Ende Februar noch zu 1,5 %. Im Fall der neuen BTP 2021 zeichnet sich eine Zuteilungsrendite im Bereich von 0,42 % ab, was in diesem Laufzeitsegment ein neues Rekordtief bedeuten würde. Neben Italien findet sich heute auch die deutsche Finanzagentur im Primärmarktkalender. Im Angebot steht die 5-jährige Benchmark-Obligation, die Anfang Februar neu an den Markt gebracht wurde. Aktuell rentiert das Papier bei -0,33 % und damit in der Nähe des jüngsten Zuteilungstiefs, das Anfang März bei -0,36 % erzielt wurde. Ungeachtet dessen verlief diese Aufstockung wie auch die Vorgängerauktion ohne Probleme; auch Unterdeckungen konnten vermieden werden. In Anbetracht der aktuell wieder hohen Nachfrage nach Bundesanleihen könnte sich ein ähnlich gutes Auktionsergebnis heute wiederholen. US-Treasuries zeigen sich weiterhin gut behauptet. Die 2-jährige Rendite gab zuletzt auf 0,78 % nach, die 10-jährige Benchmark rentiert bei 1,80 %. Letztere ist auch der maßgebliche Treiber für die Verflachung der US-Zinskurve seit Anfang 2014. Zinserwartungen für die nächste Fed-Sitzung im April sind bislang kaum vorhanden. Fraglich ist, ob die Datenschwergewichte (u.a. Arbeitsmarktbericht), die zum Wochenschluss im Kalender stehen, hieran etwas ändern können.% Spreads Charts und Tabelle 120 120 200 200 10/2 Treasuryspread 100 100 80 80 10/2 Bundspread 60 40 Mai. 15 Jul. 15 Bunds Sep. 15 Nov. 15 Jan. 16 180 160 160 140 140 120 120 100 100 60 40 20 Mrz. 15 180 80 Mrz. 15 20 Mrz. 16 Mai. 15 Jul. 15 Sep. 15 Nov. 15 Jan. 16 80 Mrz. 16 Spread zu Bund 10J Euro Swap Swap/BundSpread Treasuries Spread zu UST 10J 2J -0,50 64 -0,15 35 0,78 103 5J -0,35 48 0,02 36 1,29 52 7J -0,23 36 0,21 43 1,58 22 10J 0,14 0 0,52 39 1,81 0 30J 0,81 -68 1,01 20 2,60 -80 Quelle: Bloomberg HELABA VOLKSWIRTSCHAFT/RESEARCH · 30. MÄRZ 2016 · © HELABA 2 Diese Publikation wurde Ihnen am 06.04.2016 überreicht von der Ihr(e) Ansprechpartner(in): Dieses Institut unterliegt der Aufsicht durch die Europäische Zentralbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
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