Wirtschaftsnews Aktienmärkte

03.06.16
Wirtschaftsnews
Eurozone: EZB Hauptrefinanzierungssatz
letzte: 0.00%; erwartet: 0.00%; aktuell: 0.00%
Eurozone: EZB Einlagezinssatz
letzte: -0.40%; erwartet: -0.40%; aktuell: -0.40%
Eurozone: EZB Anleihenkaufprogramm
letzte:
80
Mrd.;
erwartet:
80
Mrd.;
aktuell: 80 Mrd.
Die Europäische Zentralbank hat gestern erwartungsgemäss keine neuen Massnahmen beschlossen. Somit bleibt der Hauptrefinanzierungssatz, zu
dem sich die Geschäftsbanken Geld von der EZB
leihen können, bei 0%. Und für ihre Einlagen bei
der EZB müssen die Banken weiterhin einen Strafzins von -0.40% bezahlen. Zudem wird das Anleihenkaufprogramm ab dem 8. Juni wie geplant auf
Unternehmensanleihen ausgeweitet. Die Europäische Zentralbank kauft nun neben Staatsanleihen
auch Euro-Anleihen europäischer Unternehmen,
die ein Investmentgrade-Rating vorweisen können.
An den Konjunkturaussichten der Währungshüter
hat sich ebenfalls nicht viel geändert. Zwar hob
die EZB die Prognose für das BIP-Wachstum 2016
leicht von 1.4% auf 1.6% an und erhöhte auch
ihre Inflationsprognose um 0.1% auf 0.2%. Die
Prognosen für die Folgejahre wurden jedoch unverändert belassen.
Die Tür für weitere expansive Massnahmen hält
EZB-Präsident Mario Draghi jedoch weiterhin
offen. Die Europäische Zentralbank wird alle ihr
zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um die
ökonomischen Rahmenbedingungen in der Eurozone zu verbessern.
USA: ADP Beschäftigungsbericht (Mai)
letzte: 166K; erwartet: 173K; aktuell: 173K
Heute Nachmittag werden in den USA die offiziellen Zahlen zum US-Stellenwachstum präsentiert.
Diese liefern wichtige Hinweise über den Zustand
des US-Arbeitsmarktes und werden entsprechend
von Fed-Präsidentin Janet Yellen und ihren Kollegen genau studiert werden. Als kleine Vorspeise
gab es gestern den Beschäftigungsbericht des
privaten Anbieters ADP schon vorweg. Dieser
Bericht zeigt ein solides Stellenwachstum der USWirtschaft an. So hat die USA im Mai 173‘000
neue Stellen geschaffen. Der Bericht zeigt auch,
dass vor allem die Sektoren ausserhalb der Industrie kräftig Stellen schufen. Hier haben sowohl
Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern als auch
kleinere Unternehmen neue Stellen geschaffen.
Diese Daten sind ein gutes Omen für den offiziellen Arbeitsbericht der Regierung von heute Nachmittag. Die Zahl der neugeschaffenen Stellen
(Nonfarm Payrolls) wird mit 160‘000 Stellen solide
erwartet.
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (28. Mai)
letzte: 268K; erwartet: 270K; aktuell: 267K
USA: Bezüger Arbeitslosenhilfe (21. Mai)
letzte: 2160K; erwartet: 2150K; aktuell: 2172K
Die Zahl der wöchentlichen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe blieb in der vergangenen Woche
erwartungsgemäss stabil. In der Woche vom 28.
Mai haben 267‘000 Personen Arbeitslosenhilfe
beantragt. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt sank leicht auf 276‘750 Erstanträge. Damit
liegt der Wert in etwa auf dem Durchschnittsniveau von 2015 (278‘000). Der Grundtrend bleibt
somit klar positiv und wir erwarten, dass sich der
US-Arbeitsmarkt weiterhin solide entwickeln wird.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: +0.27%, S&P500: +0.28%,
Nasdaq: +0.39%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: -0.16%, DAX: +0.03%,
SMI: +0.25%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: +0.34%, HangSeng: +0.45%,
S&P/ASX 200: +0.77%
Die amerikanischen Aktienmärkte haben am
Donnerstag leicht zugelegt. Vor der heutigen
Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts,
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
03.06.16
welcher Hinweise auf eine allfällige USLeitzinserhöhung liefern soll, herrschte Zurückhaltung. Bei den Einzelaktien stand Oracle im Fokus.
Die Titel des Softwarekonzerns verloren 4%. Eine
ehemalige Mitarbeiterin beschuldigt den Konzern,
sie entlassen zu haben, nachdem sie sich über
nicht korrekte Bilanzierungspraktiken beschwert
habe. Die Aktien des Pharma- und Konsumgüterunternehmens Johnson & Johnson stiegen um
1.5%, nachdem bekannt wurde, dass der Haarpflegeanbieter Vogue International für USD 3.3
Mrd. übernommen wird.
Die US-Grossbank Citigroup erklärte gestern auf
einer Investorenkonferenz, dass sie für das
2. Quartal einen Gewinnrückgang von rund 25%
gegenüber der Vorjahresperiode erwarte. Die
Ergebnisse im Handelsgeschäft und Investmentbanking sollen leicht zugelegt haben. Citigroup
wird die definitiven Zahlen am 15. Juli veröffentlichen.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 49.27 pro Fass
Goldpreis: USD 1211.60 pro Unze
Gestern stand das halbjährliche Treffen der Opec
auf der Agenda, wo sich in Wien neben dem EZBRat auch die Ölminister der Opec-Staaten getroffen haben. Weiterhin kein Thema unter den 13
Staaten ist eine gemeinsame Förderobergrenze.
Für etwas Entspannung dürfte unter den Ölministern die Preisentwicklung des Öls der letzten Monate gesorgt haben. Zumal der Preis für ein Fass
Rohöl seit Jahresbeginn von 30 Dollar auf nunmehr knapp 50 Dollar angezogen hat.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.806%; DE: 0.121%; CH: -0.386%
Die europäischen Aktienmärkte notierten gestern wenig verändert. Der Entscheid der EZB, die
Leitzinsen unverändert zu belassen, wurde vom
Markt erwartet. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, dass sich der Chemie- und Pharmakonzern Bayer rund USD 63 Mrd. für die
Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto
gesichert habe. Ein Konsortium von fünf Banken
würde die Summe zu Verfügung stellen.
Im Vorfeld der US-Arbeitsmarktdaten haben sich
die Renditen am gestrigen Handelstag trotz des
EZB-Zinsentscheids kaum bewegt. Die Investoren
erhoffen sich vom Beschäftigungsbericht, der
heute Nachmittag publiziert wird, neue Erkenntnisse für den US-Zinsentscheid vom 15. Juni.
Der Schweizer Leitindex SMI konnte am Donnerstag leicht zulegen und beendete so die dreitägige
Verlustserie. Unterstützt wurde der Index vor allem
von Novartis, welche 1.6% höher schlossen. Der
Pharmakonzern hatte für sein Medikament Afinitor bei bestimmten Formen von Magen-, Darmund Lungenkrebs die Zulassung in der Europäischen Union erhalten.
US-Dollar in Franken: 0.9910
Euro in US-Dollar: 1.1148
Euro in Franken: 1.1048
Der US-Einlagensicherungsfonds FDIC gab gestern
bekannt mit acht Finanzinstituten, darunter UBS
und CS, den Streit um umstrittene Hypothekargeschäfte in den USA beglichen zu haben. Die Banken müssen für den Vergleich zusammen USD 190
Mio. bezahlen.
Währungen
Der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank
bewegte den Eurokurs am gestrigen Handelstag
kaum. Das Währungsgefüge blieb entsprechend
stabil.
Patrick Häfeli, CFA
Tobias Kistler, CFA
Investment Center
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