Tätigkeitsbericht der Verbraucherzentrale

Manuskript
Der Bayernkommentar
Bayern braucht mehr Verbraucherschutz!
Von Eva Lell
Redaktion Landespolitik
Samstag, 16. April 2016
11.50 Uhr in der Bayernchronik
Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden.
Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich!
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Viele Forderungen von Inkassounternehmen sind nicht berechtigt. Darauf
haben die Verbraucherzentralen in dieser Woche im Landtag hingewiesen.
Viele Bürger lassen sich von juristischen Drohungen aber einschüchtern und
bezahlen diese Rechnungen, obwohl sie nicht müssten. Das zeigt, wie wichtig
Informationen sind. Die Welt der Konsumgüter wird auch immer
unübersichtlicher: nicht nur bei Lebensmitteln gibt es zu viele Siegel. Welches
Prüfzeichen verspricht denn wirklich, dass Lebensmittel wirklich regional, das
Kinderspielzeug pädagogisch wertvoll und der Kühlschrank energiesparend ist?
Auch bei den Themen Altersvorsorge und Geldanlage blickt kaum einer durch.
Auch da braucht es eine Institution, die wirklich objektiv informiert. Wer den
freien Markt will, muss die Bürger in die Lage versetzen, sich zu informieren.
Unabhängig, und so, dass es jeder versteht. Doch daran hapert es in Bayern.
Weil die Verbraucherzentrale zu wenig Geld vom Freistaat bekommt, müssen
Bürger teilweise drei Monate auf ein Beratungsgespräch zu Altersvorsorge
warten. Das kann nicht sein und ist alles andere als kundenfreundlich oder
verbraucherorientiert. Genauso schlecht ist es, wenn Termine nur an
bestimmten Tagen zu bestimmten Uhrzeiten telefonisch vereinbart werden
können. Wer hat eigentlich genau dann Zeit, immer wieder anzurufen, bis die
Leitung mal frei ist.
Dazu kommt, dass die Struktur der Verbraucherberatung in Bayern
unübersichtlich ist. Neben der Verbraucherzentrale gibt es im Freistaat auch
noch den staatlich geförderten Verbraucherservice. Die Verantwortlichen sollten
dringend über eine Zusammenlegung nachdenken. Die Beratung muss
kundenfreundlicher und schlagkräftiger werden. Vor allem aber muss der Staat
mehr Geld zur Verfügung stellen. Bayern gibt jährlich nur knapp 5 Millionen
Euro aus. Das Land Nordrhein-Westfalen, das von CSU-Politikern oft als
Negativbeispiel angeführt wird, unterstützt die Verbraucherzentrale NRW mit
der fast vierfachen Summe.
Bei der Vorstellung der Jahresberichte im Landtag betonten auch CSU-Politiker,
wie wichtig diese Institutionen sind. Die Verbraucherschutzministerin Scharf
sagt das auch. Die Wertschätzung in Worten ist also da. Wenn im Herbst die
Haushaltsverhandlungen für den nächsten Doppelhaushalt 2017/2018
beginnen, sollten diesen Worten auch Taten folgen.
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