Manuskript Der Bayernkommentar Bayern braucht mehr Verbraucherschutz! Von Eva Lell Redaktion Landespolitik Samstag, 16. April 2016 11.50 Uhr in der Bayernchronik Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2016 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Viele Forderungen von Inkassounternehmen sind nicht berechtigt. Darauf haben die Verbraucherzentralen in dieser Woche im Landtag hingewiesen. Viele Bürger lassen sich von juristischen Drohungen aber einschüchtern und bezahlen diese Rechnungen, obwohl sie nicht müssten. Das zeigt, wie wichtig Informationen sind. Die Welt der Konsumgüter wird auch immer unübersichtlicher: nicht nur bei Lebensmitteln gibt es zu viele Siegel. Welches Prüfzeichen verspricht denn wirklich, dass Lebensmittel wirklich regional, das Kinderspielzeug pädagogisch wertvoll und der Kühlschrank energiesparend ist? Auch bei den Themen Altersvorsorge und Geldanlage blickt kaum einer durch. Auch da braucht es eine Institution, die wirklich objektiv informiert. Wer den freien Markt will, muss die Bürger in die Lage versetzen, sich zu informieren. Unabhängig, und so, dass es jeder versteht. Doch daran hapert es in Bayern. Weil die Verbraucherzentrale zu wenig Geld vom Freistaat bekommt, müssen Bürger teilweise drei Monate auf ein Beratungsgespräch zu Altersvorsorge warten. Das kann nicht sein und ist alles andere als kundenfreundlich oder verbraucherorientiert. Genauso schlecht ist es, wenn Termine nur an bestimmten Tagen zu bestimmten Uhrzeiten telefonisch vereinbart werden können. Wer hat eigentlich genau dann Zeit, immer wieder anzurufen, bis die Leitung mal frei ist. Dazu kommt, dass die Struktur der Verbraucherberatung in Bayern unübersichtlich ist. Neben der Verbraucherzentrale gibt es im Freistaat auch noch den staatlich geförderten Verbraucherservice. Die Verantwortlichen sollten dringend über eine Zusammenlegung nachdenken. Die Beratung muss kundenfreundlicher und schlagkräftiger werden. Vor allem aber muss der Staat mehr Geld zur Verfügung stellen. Bayern gibt jährlich nur knapp 5 Millionen Euro aus. Das Land Nordrhein-Westfalen, das von CSU-Politikern oft als Negativbeispiel angeführt wird, unterstützt die Verbraucherzentrale NRW mit der fast vierfachen Summe. Bei der Vorstellung der Jahresberichte im Landtag betonten auch CSU-Politiker, wie wichtig diese Institutionen sind. Die Verbraucherschutzministerin Scharf sagt das auch. Die Wertschätzung in Worten ist also da. Wenn im Herbst die Haushaltsverhandlungen für den nächsten Doppelhaushalt 2017/2018 beginnen, sollten diesen Worten auch Taten folgen. Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2016 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de
© Copyright 2024 ExpyDoc