1 07.07.16 Asselborn erinnert Ungarn vor Referendum an Aufstand von 1956 Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat das ungarische Referendum über die EU-Flüchtlingspolitik scharf kritisiert und an den dortigen Volksaufstand von 1956 erinnert. In den Jahren nach dem Aufstand gegen die sowjetische Besatzung seien Hunderttausende Ungarn Richtung Westeuropa geflüchtet, sagte Asselborn am Donnerstag vor einem Treffen der EU-Innen- und Migrationsminister in Bratislava. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menschen in Ungarn nicht daran denken." Der Unterschied zu damals sei nicht gravierend, denn die Menschen flüchteten heute vor der Extremistengruppe Islamischer Staat, vor Bomben und Gewalt nach Europa. Er sei überzeugt davon, dass der ungarische Regierungschef Viktor Orban das von ihm angesetzte Referendum gewinnen werde, sagte Asselborn. "Aber stellen wir uns vor, jedes Land in Europa würde dasselbe tun. Die Ungarn sollen am 2. Oktober darüber abstimmen, ob sie die verpflichtende Aufnahme von Migranten in ihrem Land unterstützen. Orban lehnt es ab, dass Flüchtlinge per Quote auf die EUMitgliedstaaten verteilt werden. Flüchtlingskosten Walter-Borjans wirft Schäuble Verweigerungshaltung vor Im Streit um die Aufteilung der Flüchtlingskosten hat der nordrhein-westfälische Finanzminister Walter-Borjans den Bund aufgefordert, den Ländern entgegenzukommen.Unterbringung und Integration der Flüchtlinge seien aus dem verfügbaren Geld nicht zu bestreiten, sagte der SPD-Politiker im 2 Deutschlandfunk. Den zusätzlichen Finanzbedarf von Ländern und Kommunen bezifferte er auf 20 Milliarden Euro. Daran solle sich der Bund zur Hälfte beteiligen. Finanzminister Schäuble verweigere sich bisher in einer nicht akzeptablen Form, so Walter-Borjans.Bei einem dreieinhalbstündigen Treffen im Kanzleramt konnten sich Bundeskanzlerin Merkel und CSU-Chef Seehofer mit vier weiteren Spitzenpolitikern der Union nicht einigen. Heute trifft sich Merkel mit allen 16 Ministerpräsidenten, um über weitere Schritte zu beraten. Die Länder fordern jährlich rund 9,7 Milliarden Euro vom Bund und eine radikale Neuordnung des Finanzausgleichs. Integrationsbeauftragte kritisiert Integrationsgesetz Vor der heutigen Abstimmung im Bundestag hat die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung das Integrationsgesetz der Großen Koalition kritisiert. Es drohe Migranten von Integration auszuschließen, warnte die SPD-Politikerin Özoguz gegenüber den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. In dem Gesetzentwurf fehle die genaue Definition einer Bleibeperspektive. Die Bundesregiereung sieht in ihrem Entwurf einen Ausgleich zwischen Fordern und Fördern. Zustimmung zu Willkommenskultur nimmt ab Die Haltung der Deutschen zum Zusammenleben in einer Migrationsgesellschaft hat sich einer Studie zufolge in den vergangenen zwei Jahren deutlich verändert. Die positive Einstellungen zu einer Willkommenskultur seien zurückgegangen, erklärte der Bielefelder Konfliktforscher Andreas Zick am Donnerstag bei der Vorstellung der Untersuchung «ZuGleich - Zugehörigkeit & (Un-) Gleichwertigkeit 2016» in Berlin. Die öffentliche Debatte über die stark gestiegene Zuwanderung von Flüchtlingen habe Spuren hinterlassen. Zick und seine Kollegin Madlen Preuß hatten jeweils zum Jahreswechsel 2013/14 und 2015/16 die Einstellungen, Meinungen, Gefühle und Vorstellungen von Menschen gegenüber Zuwanderern untersucht. Für die repräsentative Studie wurden bundesweit 2.006 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 94 Jahren befragt, 391 von ihnen hatten einen Migrationshintergrund. 3 Flüchtlinge unterstützen die Feuerwehren in Deutschland Einige deutsche Feuerwehren setzen angesichts sinkender Mitgliederzahlen gezielt auf Hilfe von Flüchtlingen. In rund 50 Löschzügen bundesweit seien derzeit Asylbewerber vertreten, teilte der Deutscher Feuerwehrverband mit. «Das löst nicht von heute auf morgen alle achwuchsprobleme. Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung», sagte die Sprecherin des Verbands, Silvia Darmstädter. Auf Veranstaltungen in Flüchtlingsheimen oder bei Besuchen auf der Wache informieren die Feuerwehren die Neuankömmlinge über ihre Arbeit. Auch die Flüchtlinge könnten von der Arbeit profitieren, sagte Darmstädter: «Die Feuerwehr ist ein Querschnitt der Gesellschaft und deshalb perfekt für die Integration. Refugee Radio in Funkhaus Europa – täglich um 11:55 und 23:55 Uhr. Frequenzen: NRW: 103,3 MHz (WDR) | Bremen: 96,7 MHz (Radio Bremen) | Bremerhaven auf 92,1 MHz (Radio Bremen) | Berlin und Brandenburg auf 96,3 MHz (rbb)
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