Erholungsrally an den Aktienmärkten

03.03.16
Wirtschaftsnews
Aktienmärkte
USA: ADP Beschäftigungsbericht (Februar)
letzte: 193K; erwartet: 190K; aktuell: 214K
US-Aktienmärkte:
DowJones: +0.20%, S&P500: +0.41%,
Nasdaq: +0.29%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: +0.86%, DAX: +0.61%,
SMI: +0.98%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: +1.28%, HangSeng: -0.59%,
S&P/ASX 200: +1.19%
Diese Woche steht ein ganzes Bündel an Arbeitsmarktdaten aus den USA an. Den Beginn
machte gestern der ADP Beschäftigungsbericht.
Im Februar wurden in der Privatwirtschaft rund
214‘000 neue Stellen geschaffen. Der Bericht
zeigt, dass vor allem die Sektoren ausserhalb der
Industrie kräftig Stellen schufen. Hier haben sowohl Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern als
auch kleinere Unternehmen neue Stellen geschaffen. Diese Daten sind ein gutes Omen für den
offiziellen Arbeitsbericht der Regierung vom Freitag. Die Zahl der neugeschaffenen Stellen (Nonfarm Payrolls) wird mit knapp 200‘000 Stellen
solide erwartet. Für die Arbeitslosenquote wird
ein unveränderter Wert von 4.9% erwartet.
USA: Konjunkturbericht der Fed (Beige Book)
In ihrem jüngsten Konjunkturbericht zeichnet die
US-Notenbank Fed ein vorsichtig optimistisches
Bild von der US-Wirtschaft. Zwar hätten die Wirtschaftsaktivitäten zuletzt in den meisten Regionen
der USA zugelegt, es gebe allerdings erhebliche
Unterschiede in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Positiv zu vermerken sind sicherlich
die gestiegenen Verbraucherausgaben sowie die
verbesserte Lage am Arbeitsmarkt. Auf der anderen Seite aber stagnierte die Industrie. Belastend
wirkten hier vor allem der starke Dollar und der
schwache Ölpreis.
China: Caixin PMI Services (Februar)
letzte: 52.4; erwartet: - ; aktuell: 51.2
Die Stimmung unter den Einkaufsmanagern aus
dem chinesischen Dienstleistungsbereich hat sich
überraschenderweise
wieder
etwas
abgeschwächt. Leicht enttäuschend ausgefallene Neubestellungen und ein etwas schwächerer Arbeitsmarkt haben zu diesem Rückgang geführt.
Nichtsdestotrotz bleibt der Dienstleistungsbereich
derzeit das Zugpferd der chinesischen Wirtschaft.
Die amerikanischen Aktienmärkte beendeten
gestern den Handel höher. Die besser als erwartet ausgefallenen ADP-Daten zum Arbeitsmarkt
sowie der Konjunkturbericht der US-Notenbank
brachten jedoch kaum Impulse. Auftrieb kam erst
in den letzten Handelsminuten, als die Ölpreise
wieder zulegten.
Im bekannten DowJones legten die Papiere der
Öl-Gesellschaft Exxon Mobil mit einem Kursgewinn von 1.8% am stärksten zu. Die Titel von
Chevron legten um 1.2% zu. Am Indexende lagen hingegen die Aktien des Chemiekonzerns
DuPont mit Abgaben von 1.3%.
Im breiten Marktindex S&P500 büssten die Aktien
von Monsanto 7.8% ein. Der Agrarkonzern senkte wegen des Preisdrucks und Belastungen durch
Fremdwährungen erneut die Prognose für das
laufende Geschäftsjahr. Bereits Anfang Januar
hatte der Konzern seine Ziele zusammengestrichen und zudem einen noch verstärkten Stellenabbau angekündigt.
In Europa hat sich die Erholungsrally am Mittwoch bei den meisten grossen Aktienmärkten den
fünften Tag in Folge fortgesetzt. Am stärksten
zulegen konnten die Aktien aus den Sektoren
Grundstoffe und Finanzen. Der Branchenindex für
Grundstoffe stieg um hohe 3.7%, der europäischen Bankenindex um 3.4%. Im roten Bereich
waren gestern die defensiven Branchen wie Nahrungsmittel, Telekommunikation und Versorger zu
finden. Generell aufgefallen ist, dass gestern die
Aktien mit den grössten Kursverlusten seit Jahresbeginn zu den Gewinnern gehörten. Die bisheri-
Disclaimer: Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen
aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der
Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA
(Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
03.03.16
gen Jahresgewinner wurden hingegen verkauft
und notierten gestern mehrheitlich im Minus.
Der Sportartikelhersteller Adidas will seinen Aktionären eine höhere Dividende zahlen. Für 2015
sollen die Anteilseigner EUR 1.60 je Aktie erhalten, teilte der Konzern heute Morgen in Herzogenaurach mit. Die vorgelegten Geschäftszahlen
haben die Erwartungen erfüllt. Für 2016 erwartet
die Gesellschaft ein Umsatzwachstum von 10%
bis 12% bei mindestens gleicher Gewinnmarge.
Auch der Schweizer Aktienmarkt hat die Erholung der vergangenen Tage fortgesetzt und weiter
an Wert gewonnen. Am Ende schloss der Leitindex SMI den Handel sogar oberhalb der wichtigen Marke von 8'000 Punkten ab, nachdem der
Index in der zweiten Handelshälfte noch unter
diese Schwelle und für kurze Zeit sogar knapp in
die Verlustzone abgerutscht war. Es war das
gleiche Bild wie bei den europäischen Märkten
ersichtlich. Der höhere Indexstand war getrieben
durch die starke Gegenbewegung bei den bisherigen Jahresverlierern. Dazu gehören die Finanzund Gesundheitsaktien. Credit Suisse (+6.7%),
UBS (+3.2%), Zurich Insurance (1.7%) und Swiss
Life (1.3%) konnten überdurchschnittlich stark
zulegen. Die beiden Schwergewichte Roche
(+1.6%) und Novartis (+1.2%) stemmten den
Leitindex gestern noch richtig in die Pluszone.
Der Schweizer Automobilzulieferer Autoneum hat
im letzten Jahr weniger verdient, bleibt mit den
heute Morgen vorgelegten Jahreszahlen aber
über den Markterwartungen. Der Reingewinn
nahm um 33% auf CHF 68 Mio. ab. Der Rückgang ist auf eine Busse an das deutsche Kartellamt in Höhe von CHF 32 Mio. zurückzuführen.
Die Dividende wird unverändert bei CHF 4.50
pro Aktie belassen, wie das Winterthurer Unternehmen mitteilt. Beim Ausblick für das Jahr 2016
erwartet Autoneum, dass die weltweite Automobilproduktion um 3% steigen wird. Autoneum
peilt ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen von
4% bis 5% an. Die 2015 erreichte operative
Marge soll ausserdem übertroffen werden.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 34.58 pro Fass
Goldpreis: USD 1241.26 pro Unze
Die Ölpreise notieren heute Morgen wieder leicht
tiefer. Ein Fass der Sorte WTI kostet USD 34.58.
Gestern gab es zwar gegenläufige Signale aus
den USA, der Ölpreis verzeichnete gestern jedoch einen weiteren Anstieg. Die Vorräte an
Rohöl stiegen in der vergangenen Woche um
mehr als zehn Millionen Fass (Barrel) auf einen
neuen Rekordwert von 518 Millionen Barrel.
Allerdings ist der Zuwachs vor allem auf gestiegene Importe zurückzuführen. Zudem ging die
Ölproduktion leicht zurück, was eine Folge zahlreicher Bohrlochschliessungen sein dürfte.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.848%; DE: 0.205%; CH: -0.455%
Die Renditen an den Kapitalmärkten sind gestern
leicht angestiegen. Insgesamt zeigten sich Handel
und Bewegungen jedoch in engen Bandbreiten.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9974
Euro in US-Dollar: 1.0858
Euro in Franken: 1.0831
Bei den wichtigsten Währungspaaren zeigten
sich keine grossen Veränderungen. Der US-Dollar
fiel gestern Abend zum Euro und Schweizer
Franken zwar wieder etwas zurück, insgesamt
notierte die US-Valuta jedoch stabil über zwei
Tage betrachtet.
Patrick Häfeli, CFA
Thomas Jäger, CIIA
Investment Center
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