Wirtschaftsnews Aktienmärkte

14.04.16
Wirtschaftsnews
USA: Beige Book (Konjunkturbericht der Fed)
Der Konjunkturbericht der US-Notenbank, das
Beige Book, wartete gestern mit guten Nachrichten auf. Es steht damit etwas im Widerspruch zu
den anderen US-Wirtschaftsdaten gestern, die
eine leicht eingetrübte Entwicklung bei der Konjunktur und den Preisen signalisierten. Besonders
betont wurde im Beige Book die ansprechende
Situation am Arbeitsmarkt. Im letzten Jahr wurden
seit Jahresbeginn im Schnitt 225'000 Stellen pro
Monat geschaffen. Entsprechend ist die Arbeitslosigkeit gesunken und zwar über alle Lohnniveaus.
Auf Basis dieser positiven Arbeitsmarktentwicklung wird in Zukunft der Lohndruck steigen. Ebenfalls meldete das Beige Book, dass im Detailhandelsgeschäft die Preise einen gewissen Druck nach
oben zeigen.
Kommentar: Nach einem schwierigen Start ins
neue Jahr hat sich der Konjunkturhimmel über
den USA aufgehellt. Ebenfalls scheint die gute
Entwicklung breit abgestützt. Der Inflationsdruck
könnte langsam aber sicher weiter Form annehmen. Die Fed hat keine Eile, aber in den nächsten
Monaten wird sie an der Zinsschraube drehen.
USA: Produzentenpreise (März) YoY
letzte: 1.2%; erwartet: 1.3%; aktuell: 1.0%
Die Produzentenpreise im März sind tiefer ausgefallen als erwartet. Drei Faktoren sind für diese
Entwicklung verantwortlich. Die Güternachfrage
zeigt sich tendenziell von ihrer verletzlichen Seite
und offenbart, dass der globale Aufschwung alles
andere als auf Volltouren läuft. Positiv preistreibend hat auf der anderen Seite die schwächere
Tendenz beim US-Dollar gewirkt. Allerdings war
diese nicht ausgeprägt genug, um bei den Produzentenpreisen eine positive Trendwende zu
provozieren. Über sekundäre Effekte hinterlässt
auch weiterhin der Rückgang des Ölpreises seine
Spuren.
USA: Detailhandelsumsätze (März) MoM
letzte: 0.0%; erwartet: 0.1%; aktuell: -0.3%
Die Konsumlaune in den USA ist etwas schwächer
als gedacht. So sind die Detailhandelsumsätze im
März gesunken, entgegen den Erwartungen.
Diese waren von einer stabilen Entwicklung ausgegangen. Ist den US-Amerikanern die Konsumfreude vergällt worden? Ein zweiter Blick auf die
Daten zeigt, dass der Rückgang in erster Linie von
den Autoverkäufen herrührt. Wenn die Autoverkäufe nicht berücksichtigt werden, dann sind die
Detailhandelsumsätze um 0.2% gestiegen. Der
negative Beitrag von den Autoverkäufen kommt
nicht überraschend nachdem 2015 ein Rekordverkaufsjahr war. Ein zweiter Blick auf die Daten
offenbart auch, dass die Ausgaben für Dienstleistungen einen soliden Zuwachs zeigten.
Eurozone: Industrieproduktion (Feb) YoY
letzte: 2.9%; erwartet: 1.3%; aktuell: 0.8%
Die Entwicklung der Industrieproduktion im Februar konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Ebenfalls ist das Wachstum im Februar tiefer ausgefallen als im Januar. Einen deutlich positiven Wachstumsbeitrag hat die Produktion der Kapitalgüter
geliefert. Das ist ein positiver Aspekt, der auf eine
zunehmende Investitionstätigkeit hindeutet. Dies
wäre ein Hinweis für positive Zukunftsaussichten
bei den Unternehmen. Auf der anderen Seite kam
der negative Wachstumsbeitrag nicht ganz überraschend aus dem Energiesektor.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: +1.06%, S&P500: +1.00%,
Nasdaq: +1.55%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: +3.30%, DAX: +2.71%,
SMI: +1.87%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: +2.51%, HangSeng: +0.83%,
S&P/ASX 200: +1.10%
Die Ausfuhren Chinas sind erstmals seit 9 Monaten wieder angestiegen. Die Hoffnung auf eine
stärkere chinesische Wirtschaft, die gestiegenen
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Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
14.04.16
Ölpreise und der besser als erwartete Quartalsbericht der US-Grossbank JP Morgan sorgten für
anziehende Märkte weltweit.
Die amerikanischen Aktienmärkte haben gestern deutliche Zugewinne verzeichnet. Als erste
der US-Grossbanken hat gestern vor Börseneröffnung JP Morgan die Zahlen zum 1. Quartal präsentiert. Der Reingewinn sank um rund 7% auf
USD 5.5 Mrd., was über den Analystenerwartungen lag. Dies nachdem viele Banken bereits vor
der schwachen Entwicklung im Investmentbanking
in den ersten beiden Monaten 2016 gewarnt
hatten. Die Investmentbanking-Einnahmen brachen bei JP Morgan um rund einen Fünftel ein.
Jedoch hat sich der Aktien- und Obligationenhandel im März und anfangs April stabilisiert. Die
Darlehen für Private und Unternehmen stiegen um
einen Viertel auf USD 338 Mrd. Aufgrund des
niedrigen Ölpreises und damit drohende Kreditausfälle musste die Bank weiter die Risikovorsorge
für faule Kredite auf 1.8 Mrd. USD erhöhen. Mit
Kostensenkungen konnte die Bank die minderen
Einnahmen teilweise abfedern. Die Aktien von JP
Morgan stiegen um 4.3% an. Die Konkurrenten
Bank of America, Citigroup und Wells Fargo
werden ihre Quartalszahlen im weiteren Verlauf
der Woche präsentieren.
Die europäischen Aktienmärkte zogen gestern
kräftig an. Vor allem die Rohstoffwerte und die
Finanztitel konnten zulegen. Die Letzteren profitierten von der jüngsten Einigung auf einen Rettungsfonds für faule Kredite italienischer Institute
und den guten Quartalszahlen der US-Grossbank
JP Morgan. Der europäische Brachenindex für
Bankaktien stieg um 6.3%, die Deutsche Bank
legte um 9.9% zu, Commerzbank um 7%.
Die Nestlé-Konkurrentin Unilever rapportierte die
Quartalszahlen heute Morgen. Der zugrundeliegende Umsatz stieg um 4.7%, was leicht über den
Konsenserwartungen lag. Der Umsatz erreichte
EUR 12.5 Mrd. und blieb leicht unter den Erwartungen.
Der Schweizer Leitindex SMI legte gestern um
1.9% zu und durchbrach die Marke von 7‘900
Punkten. Am stärksten stiegen die Titel der Credit
Suisse an (+8.1%) welche von den obenstehend
erwähnten Faktoren profitieren konnten.
Der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller Nestlé
veröffentlichte heute Morgen die Quartalszahlen.
Organisch konnte der Konzern um 3.9% (3%
Mengenwachstum,
0.9%
Preisanpassungen)
wachsen, was über den Erwartungen der Analysten lag. Der Umsatz blieb mit CHF 20.9 Mrd.
ungefähr im Vorjahresrahmen und leicht unter
den Erwartungen. Das Management bestätigte
den Ausblick für das Gesamtjahr.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 41.22 pro Fass
Goldpreis: USD 1‘234.45 pro Unze
Die Ölvorräte in den USA sind angestiegen. Das
war entgegen den Erwartungen und hat dem
Ölpreis gestern nicht gut getan.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.767%; DE: 0.130%; CH: -0.330%
Die Renditen tendierten gestern tiefer. Es gab
keine eindeutigen kursbewegenden Ereignisse, es
war die übliche Kombination.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9671
Euro in US-Dollar: 1.1261
Euro in Franken: 1.0890
Bei den Währungen tut sich zurzeit wenig. Der
Franken notiert etwas stärker.
Caroline Hilb
Tobias Kistler, CFA
Investment Center
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