Manuskript Notizbuch Titel Das Bier danach – Freibier soll die Darmspiegelung attraktiver machen AutorIn Gabriele Uitz Redaktion Gesellschaft und Familie Sendedatum 16.03.2015 Sendezeit | 10.05 – 12.00 Uhr | Bayern 2 Programm Mitwirkende PD Dr. Michael Reng, Goldbergklinik Kelheim, Chefarzt Gastroenterologie und Notaufnahme; Georg Schneider, Brauer Moderation / Info www.Das-bier-danach.de www.Deutsche-krebshilfe.de http://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/darmkrebs/index.php www.darmkrebs.de Seite 1 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München Service-Nr.: 01801/102033 (4 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz/Mobilfunk max. 42 Cent pro Minute.) Fax: 089/5900-3862 [email protected] www.bayern2.de Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2013 BEITRAG Atmo Koloskopie, Luft, Puls, Arzt redet, In der Kelheimer Goldbergklinik führt Chefarzt Dr. Michael Reng gerade eine Darmspiegelung bei einem Patienten durch. Reine Vorsorge – der 72Jährige möchte wissen, ob alles in Ordnung ist. Atmo weiter, Arzt erklärt ein bisschen, was er macht, Patient spürt nichts, er schläft, der hat Propofol, wie der Michael Jackson, nur mit Monitor. Knapp 20 Minuten dauert eine Darmspiegelung – und sie kann Leben retten. Denn der gefährliche Darmkrebs kündigt sich viele Jahre vorher an. Es gilt ihn nur rechtzeitig zu entdecken. Er beginnt mit kleinen Polypen an der Darmschleimhaut – die meist gutartig sind. Dennoch sollten sie sofort bei der Spiegelung entfernt werden – denn aus ihnen kann sich Darmkrebs entwickeln. Atmo: Arzt findet Polyp, der wird mit Flüssigkeit aufgepumpt, mit einer heißen Zange abgetrennt, dann zugetackert. Von all dem bekommt der Patient nichts mit, er wird in einigen Minuten aufwachen und schnell wieder fit sein, um nach Hause gefahren zu werden. Sobald er wach ist und klar, soll er viel trinken, um die Narkosemittel auszuspülen. Chefarzt Michael Reng freut sich über jeden Menschen, der zur Vorsorge kommt. Denn Darmkrebs ist meist tödlich, wenn er zu spät erkannt wird. OT: 28000 Darmkrebstote in D pro Jahr – also zwei Jumbojets pro Woche, die abstürzen. Das muss nicht sein, mit einer Darmspiegelung könnte man das auf 100 bis 200 verringern! Gerade Männer tun sich mit der Krebsvorsorge schwer. Im Gegensatz zu Frauen. Sie gehen sehr viel häufiger zur Vorsorge als Männer. Seite 2 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München Service-Nr.: 01801/102033 (4 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz/Mobilfunk max. 42 Cent pro Minute.) Fax: 089/5900-3862 [email protected] www.bayern2.de Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2013 Ot: Die Pille hat zu dieser guten Vorsorge geführt. Die bekommt man nur beim Arzt und der wird die Gelegenheit nutzen und Krebsvorsorge machen. Die Pille gibts halt nicht für Männer – und deshalb gehen die seltener. Da hab ich mir gedacht, was gibt’s in Kelheim. Befreiungshalle – das klingt nach (er singt) Befreie uns von dem Darmkrebs. Nee. Donaudurchbruch? Also das kommt auch nicht so gut, im Zusammenhang mit Darmkrebs. Und dann habe ich ans Schneider Bier gedacht. Und so entstand das „Bier danach“. Wer sich koloskopieren lässt, der bekommt danach ein alkoholfreies Bier der örtlichen Brauerei geschenkt. Diese Kampagne hat zu einem Anstieg der Darmspiegelungen im Kelheimer Bereich geführt. Florian Krinninger , 40 Jahre alt, hat sich koloskopieren lassen. OT: Da denkt man halt ans Ausziehen, an Unangenehmes, daran, dass einem ein Schlauch in den Allerwertesten gesteckt wird. Und das Bier danach – da fängt man dann an zu reden. Meine Kollegen die haben gefragt, stimmt des, bekommt man da ein Bier danach – und so kommt man ins Reden und kann erzählen, dass die Untersuchung völlig problemlos ist. Ich hab nichts gemerkt, bei mir hat man sogar was gefunden, und entfernt und darüber bin ich sehr froh. Krinninger war nach dem Eingriff schnell wieder ganz fit. OT: Die haben gesagt, dass man danach nicht Autofahren darf, aber ich hab abends noch Rasen gemäht. Und mein erstes Getränk war ein Bier. Nun sei es nicht so, sagt Michael Reng, dass jeder sofort Bier trinken möchte – viele starten mit Wasser oder Tee – und nehmen das Bier für den Abend mit. Auf der Flasche: Das DÜV-Wapperl. OT: Reng: Wir haben uns gedacht, dass das nicht so toll aussieht, wenn man mit der Bierflasche ausm Krankenhaus kommt. Am Ende denken alle, was machen die denn da, saufen? Wein bekommt man ja auch in einer Verpackung und deshalb gibts unser Seite 3 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München Service-Nr.: 01801/102033 (4 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz/Mobilfunk max. 42 Cent pro Minute.) Fax: 089/5900-3862 [email protected] www.bayern2.de Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2013 Bier danach in einer edlen Papiertüte. Man sieht schon, was drin ist, drauf ist ein DÜVWapperl oder Bickerl. Darmkrebs – Überlebensversicherung. Das lässt Braumeister Georg Schneider gerne auf die Flaschen kleben, die er für die Aktion stiftet. Auch er hat so seine Befürchtungen vor einer Koloskopie: OT: Georg Schneider: Ja, da hat man irgendwie so Hemmungen, ein bisschen Angst. Männer sagen ja auch nicht so gerne, ich geh oft zum Arzt. (Haben Sie schon eine Koloskopie gemacht?) Nein, aber der Dr. Reng hat mir einen Gutschein geschenkt und da schaut er mir dieses Jahr hinten rein. Logischerweise ist das Bier danach auch Werbung für das eher unbekannte alkoholfreie Bier der Firma, aber in erster Linie will der erfolgreiche Unternehmer die Idee unterstützen. OT: Schneider: Der Dr. Reng hat mir gesagt, dass er auf meine Bierdeckel hinten drauf will, weil er den Leuten hinten rein will - und da musste ich mitmachen! So wie er beteiligen sich bayernweit derzeit 19 Brauereien und mehr als 60 Kliniken und gastroenterologische Praxen an diesem Projekt, das nach Angabe der beteiligten Ärzte zu einer Zunahme der Darmkrebsvorsorgen geführt hat. Seite 4 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München Service-Nr.: 01801/102033 (4 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz/Mobilfunk max. 42 Cent pro Minute.) Fax: 089/5900-3862 [email protected] www.bayern2.de Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2013
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