Füße - Bayerischer Rundfunk

GESUNDHEITSGESPRÄCH
Schmerzfrei gehen: Gesunde Füße
Sendedatum: 02.01.2016
Experte: Dr. med. Andreas Toepfer, Oberarzt und Sektionsleiter der
Fußorthopädie an der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und
Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar in München
Autorin: Beate Beheim-Schwarzbach
Komplexe Konstrukte - Organsystem Fuß
Kleine Verletzungen am Fuß hat fast jeder schon mal erlebt - Blasen nach
dem Wandern in neuen Schuhen oder ein Hühnerauge am kleinen Zeh.
Bereits eine vergleichsweise banale Sache kann das komplexe System der
Füße stören und jeden Schritt zur Qual machen. Denn genauso wie die
Hände sind die Füße ein Organsystem aus Knochen und Gelenken und
werden durch Muskeln, Sehnen und Bänder zusammen gehalten. Wird
dieses Gefüge in irgendeiner Form gestört, können unterschiedliche
Probleme auftreten. Eine ganze Reihe allerdings lässt sich im Frühstadium
noch durch einfache physiotherapeutischen Übungen beheben.
Der Text beruht auf einem Interview von Beate Beheim-Schwarzbach mit Dr.
med. Andreas Toepfer, Oberarzt und Sektionsleiter Fußorthopädie an der
Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Sportorthopädie am Klinikum rechts
der Isar in München.
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Komplexes Gefüge - Aufbau des Fußes
Füße bestehen aus insgesamt sechsundzwanzig Knochen und mindestens
dreißig Gelenken – das vergleichsweise komplexe Organsystem Fuß wird
von Muskeln, Sehnen und Bändern zusammen gehalten. Funktioniert dieses
Gefüge einwandfrei, verschwendet man in der Regel keinen Gedanken
daran. Doch schon wer sich eine kleine Verletzung zuzieht, oder sich
ungünstige Bewegungsabläufe angewöhnt, der kann Beschwerden
bekommen.
Ähnlich wie an den Händen werden auch die Fußknochen von dynamischen
und statischen Stabilisatoren zusammengehalten, das heißt Muskeln,
Sehnen und Bändern. Manche davon können wir willentlich ansteuern,
andere nicht.
Dynamische Stabilisatoren
Zu den dynamischen Stabilisatoren, die man mit dem Willen beeinflussen
kann, rechnen Mediziner sämtliche Muskeln mit den dazu gehörigen Sehnen,
die an den unterschiedlichsten Punkten des Fußskeletts ansetzen und über
die eine Bewegung ausgeführt oder eine Position gehalten werden kann.
Statische Stabilisatoren
Zu den nicht willentlich ansteuerbaren Stabilisatoren im Bereiche der Füße
zählen zum Beispiel die Gelenkkapseln, die von Bändern verstärkt sind, auch
sie halten das komplexe Konstrukt aufrecht und geben Signale an die
zentralen Steuerungselemente weiter.
"Mit Hilfe dieser Signale weiß man zum Beispiel, ob die linke große Zehe
gerade hoch gezogen ist oder nicht - selbst dann, wenn man seine Füße
nicht im Blick hat. Dafür sind zahlreiche Sensoren verantwortlich, die ständig
ein Feedback geben." Dr. med. Andreas Toepfer, Oberarzt und Sektionsleiter
an der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Sportorthopädie, Klinikum
rechts der Isar in München
Komplexes System
Willentlich und nicht willentlich steuerbare Elemente sorgen dafür, dass die
Füße bei jedem Stand und jedem Schritt ein Leben lang funktionieren, auch
wenn wir im Alltag nicht ständig darüber nachdenken.
Barfußlaufen
Wer gesunde, stabile Füße hat, dem empfehlen Mediziner so oft wie
möglich, zum Beispiel am Strand, barfuß zu laufen, denn dabei müssen die
Muskeln zwischen den Fußknochen sehr viel mehr arbeiten als in steifen
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Schuhen. Auf diese Weise kann man verhindern, dass diese Muskeln
degenerieren und womöglich nachlassen.
Fußbeschwerden
Hat man ausgeprägte Fußbeschwerden, ist man auf Einlagen oder sogar
orthopädische Schuhe angewiesen, dann könnte sich der Fuß beim
Barfußlaufen im Sand sogar verschlechtern und von einer milden Deformität
in eine mittelgradige oder höhere übergehen.
"Das gilt auch für Kinder mit einem Knick-Senkfuß, der sich in der Regel bis
zu einem gewissen Alter auswachsen sollte. Neigt ein Kind zum Beispiel
aufgrund einer genetischen Veranlagung zu einem Knick-Senkfuß, so
können bestimmte Übungen und orthopädische Hilfsmittel wie Einlagen dem
entgegenwirken. Sportliche Aktivität ist auch für den kindlichen und
jugendlichen Fuß positiv, um die aktiven Stabilisatoren zu kräftigen. Ist ein
bestimmtes Maß an Fehlstellung jedoch überschritten, kann eine falsche,
übermäßige Belastung dem Fuß zusätzlich schaden." Dr. med. Andreas
Toepfer
Fußprobleme
Die gängigsten Fußprobleme kann man nach der Stelle ihres Auftretens
einteilen, also nach Vorfuß, Mittelfuß und Rückfuß mit Ferse. Viele
Fehlstellungen wie zum Beispiel Deformitäten der Zehen bestehen nicht von
Geburt an, sondern werden im Laufe des Lebens erworben.
Probleme im Vorfußbereich - Wenn Zehen krumm werden
Zu den häufigsten Problemen im Vorfußbereich zählen Deformitäten der
großen Zehen (Hallux valgus oder Ballenzehe), sowie der Zehen zwei bis
fünf (die so genannten Kleinzehen), die sich zu Hammer- oder Krallenzehen
verformen können. In der Regel steht dabei das Grundglied der Zehe in die
Höhe, Richtung Fußrücken oder/und krallt sich im Mittel- und Endglied ein.
Generell sind diese Deformitäten fast immer multifaktoriell, selten ist nur ein
einziger Auslöser verantwortlich. Orthopäden wissen heute, dass die
herkömmliche Lehrmeinung, hohe und enge Schuhe seien in erster Linie
dafür verantwortlich, so nicht mehr haltbar ist.
Inzwischen sind Mediziner überzeugt, dass deformierte Zehen oft auch
genetisch bedingt sind.
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"Mutet jemand mit einer genetischen Disposition seinen Füßen zusätzlich oft
hohe und enge Schuhe zu, hat außerdem Muskelverkürzungen und/oder
einen Knick-Senkfuß, dann führt das in der Regel zu Vorfußdeformitäten wie
einem Hallux valgus." Dr. med. Andreas Toepfer, Oberarzt und Sektionsleiter
der Fußorthopädie an der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und
Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar in München.
Hallux valgus (Ballenzehe)
Mit einer zur Seite hin abstehenden große Zehe haben vor allem Frauen zu
tun, ungefähr im Verhältnis neun zu eins, deshalb liegt die Vermutung nahe,
dass es sich um eine genetische Prädisposition handelt. Oft haben bereits
Mutter und Großmutter einer Patientin dieselben Probleme. Männer und
sogar Jugendliche können aber auch betroffen sein. Stöckelschuhe können
also nicht der einzige Auslöser sein.
Ursachen
Neben der genetischen Veranlagung kann unter anderem auch eine
verkürzte Wadenmuskulatur für den Hallux valgus verantwortlich sein, denn
dies führt dazu, dass man oft wie auf Zehenspitzen läuft und dabei den
Vorfuß übermäßig belastet. Daraufhin weicht die große Zehe aus. Verstärkt
werden kann das, wenn gelenkstabilisierende Muskeln, Sehnen oder Bänder
in ihrer Funktion eingeschränkt sind. Selten sind direkte Verletzungen oder
Syndromerkrankungen wie die Hyperlaxizität für die Entstehung eines Hallux
valgus verantwortlich.
Hammer- und Krallenzehen
Solche Verformungen beziehen sich auf die Kleinzehenstrahlen, also die
Zehen zwei bis fünf. Mediziner sprechen in dem Fall von
Kleinzehendeformitäten, oft treten sie allerdings in Kombination mit dem
Hallux valgus auf. Auch dafür gibt es eine familiäre Veranlagung und wer
betroffen ist, kann schon früh beginnen, aktiv dagegen anzusteuern.
Therapie
Weil sowohl Hallux valgus als auch Hammer- und Krallenzehen meistens
durch verschiedene Auslöser verursacht werden, reicht es oft nicht aus, zum
Beispiel die große Zehe durch einen Spreizer, eine Einlage oder eine
Operation zu verändern. Geht man nämlich das ursächliche Problem nicht
an, dann läuft man Gefahr, dass sich der Zeh erneut verbiegt. Dies wird als
Rezidiv bezeichnet.
Dehnung- und Steuerungsübungen
Allerdings muss man nicht jede Zehendeformität gleich operieren, bei milden
Verformungen kann man versuchen, regelmäßig bestimmte Dehnübungen
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für die Wadenmuskulatur zu machen und konservativ-orthopädisch
eingreifen, also zum Beispiel Einlagen zu tragen. Rückgängig machen lässt
sich das Problem damit zwar eher selten, immerhin jedoch oft aufhalten oder
ein Fortschreiten verlangsamen.
Physiotherapie
In vielen Fällen kann bei Übungen gegen Vorfußdeformitäten die Hilfe von
Physiotherapeuten sinnvoll sein, nach deren Anleitung man dann selbständig
üben muss.
"Außerdem haben wir für unsere Patienten Infoblätter erarbeitet, auf denen
diese Übungen auch grafisch dargestellt sind, wie man an einer
Treppenstufe oder mit einem Handtuch üben kann." Dr. med. Andreas
Toepfer, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Sportorthopädie, Klinikum
rechts der Isar in München
Mittel- und Rückfußerkrankungen – Beispiel Knick-Senkfuß
Mediziner sprechen dabei vom "pes planovalgus", der sich im Röntgenbild
genau erkennen lässt, denn dabei knickt der Rückfuß nach innen ab. Im
Anfangsstadium empfehlen Orthopäden, individuell angepasste Einlagen zu
tragen und Kräftigungsübungen zu machen. Da ein Knick-Senkfuß vier
unterschiedlich stark ausgeprägte Formen annehmen kann, sieht die
Therapie jeweils verschieden aus.
Tibialis posterior Sehne
90 Prozent aller Knick-Senkfüße sind verursacht durch die Fehlfunktion einer
bestimmten Sehne am Innenfuß (Sehne des Musculus tibialis posterior), sie
führt um den Innenknöchel herum und setzt am Übergang von Mittel- zu
Rückfuß an einem Knochenhöcker an. Reißt diese Sehne (der Länge nach)
oder degeneriert sie, dann fällt ihre sehr wichtige Halt- und Stützfunktion
weg, das Fußgewölbe sinkt ein, der Fuß wird platt (englisch: "flat foot").
Andere Ursachen
Auch beim Knick-Senkfuß kann eine familiäre Veranlagung eine Rolle
spielen, in seltenen Fällen haben Patienten auch eine ungewollte
Verschmelzung von Knochen (coalitio). Darüber hinaus kennen Mediziner
noch etwa ein Dutzend anderer Ursachen, alle kommen jedoch insgesamt
eher selten vor.
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Einlagen
Ein Knick-Senkfuß im Anfangsstadium kann mit Hilfe fachgerechter Einlagen
in vielen Fällen aufgehalten werden - allerdings müssen sie individuell
angefertigt sein und auch regelmäßig getragen werden. Ist der Fuß schon
stärker deformiert, können Einlagen alleine nicht dafür sorgen, dass die
Erkrankung aufgehalten wird, dann ist eine Operation des Knick-Senkfußes
nötig.
Operation
Grob zusammengefasst teilen Mediziner die Ausprägung des KnickSenkfußes in vier Stadien ein. In der ersten Stufe muss man nicht unbedingt
operieren, bei Stadium zwei sollte man es tun, denn sonst verschlimmert sich
das Problem, erreicht also Stadium drei oder vier. Muss operiert werden,
dann korrigieren Orthopäden in den Stadien drei und vier diejenigen Gelenke
mittels Versteifung, die hauptverantwortlich für die Fehlstellung sind. So eine
Versteifung lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Insofern ist es umso
wichtiger, einen Knick-Senkfuß möglichst frühzeitig korrekt zu therapieren.
Im Stadium zwei, dem flexiblen Knick-Senkfuß, muss nicht versteift werden.
Hier erfolgt in der Regel eine Verstärkung der geschwächten Sehne und eine
knöcherne Korrektur ohne Versteifung.
Plantarfasziitis (Fersensporn)
Bei diesem Fußproblem des Fersensporns unterscheiden Mediziner zwei
Formen. Die bekanntere ist die plantare Variante am Fersenbein, unten an
der Fußsohle. Diese wird auch als Plantarfasziitis bezeichnet. Die andere
Form (dorsal) sitzt hinten an der Ferse. Die Ursache der Plantarfasziitis ist
eine Überreizung und Überlastung der Plantaraponeurose, einer
Sehnenplatte, die das Fußgewölbe aufrechterhält. Diese Überreizung kann
durch eine verkürzte Wadenmuskulatur ausgelöst werden, Übergewicht oder
bestimmte Fußdeformitäten. Patienten haben bei jedem einzelnen Schritt
einen stechenden Schmerz an der Ferse und berichten typischerweise über
einen Anlaufschmerz beim morgendlichen Aufstehen aus dem Bett.
Dorsaler Fersensporn
Der dorsale Fersensporn, der im hinteren Bereich der Ferse entsteht, dort,
wo die Achillessehne am Knochen festgewachsen ist, bildet sich wohl durch
einen Schuhkonflikt. Da diese Veränderungen aber bereits an
prähistorischen menschlichen Skeletten nachweisbar sind, müssen auch
andere Gründe wie genetische Veranlagung und möglicherweise
Überlastung als Ursachen diskutiert werden.
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Knochennase
Früher vermuteten Mediziner, die Schmerzen bei der Plantarfasziitis hängen
mit einer knöchernen Ausziehung an der Ferse an der Seite der Fußsohle
ab. Heute weiß man, dass so eine Knochennase ein Hinweis auf eine
Plantarfasziitis darstellen kann. Sie muss aber nicht dafür verantwortlich
sein. Außerdem kann Plantarfasziitis auch ohne diese Knochenerhebung
entstehen.
"Deswegen bezeichnen wir dieses Fußproblem ungern als plantaren
Fersensporn, sondern lieber als Plantarfasziitis." Dr. med. Andreas Toepfer
Gezielte Übungen
In weit über 90 Prozent der Fälle muss man eine Plantarfasziitis nicht
operieren, sondern kann mit Hilfe einer Kombinationstherapie aus gezielten
Dehnübungen, Einlagen und Lagerungsschienen, die in der Nacht getragen
werden, gute Erfolge erzielen. Allerdings müssen Patienten geduldig drei
Monate oder länger regelmäßig selbstständig üben, doch dann können sie
wieder beschwerdefrei sein. Hartnäckige Ausprägungen können außerdem
gut durch bestimmte Infiltrationsbehandlungen (zum Beispiel
Spritzentherapie mit Eigenblut) und einer Stoßwellentherapie erfolgreich
behandelt werden.
Wer ist betroffen?
Anfällig für eine Plantarfasziitis sind Menschen mit Übergewicht und
diejenigen, die im Alltag oft lange stehen und gehen müssen - wer zum
Beispiel im Einzelhandel arbeitet, kann sich nicht einfach hinsetzen und
ausruhen. Durch das viele Stehen können sich jedoch die Wadenmuskeln
bis hin zum Gesäß verkürzen, das spürt man als Patient nicht, man fühlt sich
jedoch möglicherweise weniger gelenkig. Die verkürzten Muskeln sorgen
allerdings für eine enorme Spannung im Fuß.
Eher Frauen als Männer
Plantarfasziitis tritt meistens bei Erwachsene ab dem 40. Lebensjahr auf,
viele (aber nicht alle) haben Übergewicht, bei einigen sind die Füße
deformiert und bei den meisten Betroffenen ist die Wadenmuskulatur
verkürzt. Generell sind etwas mehr Frauen als Männer betroffen, allerdings
sind hohe, enge Schuhe tendenziell weniger die Ursache.
Dorsale Variante
Weniger häufig tritt die dorsale Form des Fersensporns auf, dieser sitzt unter
dem Ansatz der Achillessehne, an der Stelle, an der die Sehne am
Fersenbein festgewachsen ist. Dieser dorsale Fersensporn ist hartnäckiger
als die plantare Variante, denn er ist längst nicht so leicht zugänglich. Bildet
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sich ein großer Knochensporn, der im Schuh stört, reibt und schmerzt, dann
kann man ihn nur operativ entfernen.
Macht oft Probleme: Achillessehne am Rückfuß
Schmerzen an der Achillessehne (Achillodynie) treten oft auf, vermehrt sind
allerdings Hochleistungssportler betroffen, ambitionierte Hobbyläufer und
Ausdauersportler, denn sie absolvieren ein hohes Pensum, bei dem sich die
Achillessehne überlasten kann. Probleme mit einer degenerierten
Achillessehne haben aber auch zahlreiche Patienten, die gar keinen Sport
machen, häufig steckt dahinter eine mangelnde Durchblutung des Gewebes.
Die Auslöser können zahlreiche Stoffwechselerkrankungen wie Gicht,
Diabetes oder erhöhte Blutfettwerte sein.
Durchblutungsstörung
Generell ist die Achillessehne von Natur aus an einer bestimmten,
ansatznahen Stelle schlechter durchblutet als im Rest. Dieser Punkt liegt
ungefähr zwei bis drei Zentimeter über dem Ansatz. Wer solche
Durchblutungsstörungen hat, bei dem schmerzt die Sehne hartnäckig. Doch
dieses Problem können Mediziner meist gut behandeln.
Antibiotikum
Weniger bekannt ist, dass außerdem eine Reihe von Antibiotika (sog.
Gyrasehmmer bzw. Fluorchinolone), die zum Beispiel bei Blasenentzündung
verschrieben werden, die Sehnen schwächen und schädigen können - am
häufigsten davon betroffen ist die Achillessehne, die daraufhin in sich reißen
oder auch abreißen kann.
Vorbeugen
Probleme mit der Achillessehne kann vor allem bekommen, wer unter
Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, erhöhtes Cholesterin oder Gicht
leidet. Dies kann auch den kleinsten Blutgefäßen am Fuß zusetzen und die
Sehnenqualität negativ beeinflussen. Auch ein dauerhafter Bluthochdruck,
der häufig zu einer Gefäßverkalkung führt (Arteriosklerose), ist ungünstig für
die Durchblutung des Fußes und der Achillessehne.
Therapie
Unabhängig davon, ob die Schmerzen an der Achillessehne durch
Überlastung beim Sport, durch mangelnde Durchblutung oder durch eine
Verkürzung ausgelöst werden, in jedem Fall bringen spezielle Dehnübungen
den größte Erfolg. Außerdem raten Mediziner manchmal zu einer
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Stoßwellentherapie, um auf diesem Weg die lokale Durchblutung zu
verbessern und Gewebeschäden zu reparieren.
Diabetischer Fuß - eine neurologische Störung
Beim diabetischen Fuß führt die Zuckerkrankheit (Diabetes) zu einer
Schädigung vieler großer und zahlreicher kleiner, peripherer Nerven
(Polyneuropathie) und der großen und kleinen Blutgefäße (Makro- und
Mikroangiopathie). Ursache ist eine Einlagerung bestimmter
Stoffwechselprodukte im Nervengewebe.
Unerkannte Schädigungen
Weil sowohl Blutgefäße als auch Nerven beim diabetischen Fuß geschädigt
sind, kann ein Patient kleinere Verletzungen nicht wahrnehmen. Offene
Wunden werden bei diesen Patienten gar nicht oder zu spät wahrgenommen
und heilen außerdem schlechter und langsamer.
"Als Gesunder bemerkt man in der Regel rasch, wenn man sich einen
kleinen Kratzer am Fuß geholt hat. Daraufhin schont man die Stelle, klebt
eventuell ein Pflaster drauf und belastet sie weniger. Viele Diabetiker jedoch
spüren so eine kleine Wunde gar nicht, denn ihre Nerven sind geschädigt.
Also treten sie weiter auf der Verletzung herum, und machen gegebenenfalls
aus der kleinen eine große Wunde." Dr. med. Andreas Toepfer, Klinik und
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Knochen bricht ein
Derzeit forschen Wissenschaftler, warum beim diabetischen Fuß durch die
Polyneuropathie ab einem gewissen Stadium auch der Knochen geschädigt
werden kann, denn manchmal bricht dieser tatsächlich ein und verliert seine
stabilisierende Funktion. Daraus entstehen dann eventuell erhebliche
Fehlstellungen, oft verbunden mit offenen, infizierten Wunden.
Therapie
Das Krankheitsbild des diabetischen Fußes ist sehr komplex und muss
interdisziplinär behandelt werden: Beteiligt sind neben einem erfahrenen
Fußchirurgen häufig auch ein plastischer Chirurg, der komplexe weichteilige
Defekte operativ durch Gewebetransplantationen behandeln kann und ein
Diabetologe bzw. Internist.
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Veränderungen an Haut und Nägeln – Hühnerauge, Hornhaut, Nagelpilz
An Stellen, an denen der Fuß stärker belastet ist, so wie zum Beispiel an der
Fußsohle, entstehen in der Regel Hautverhornungen (Hornhaut). Wer viel
barfuß läuft, bei dem nimmt sie als Schutzfunktion automatisch zu.
Hühnerauge
Mediziner sprechen beim Hühnerauge vom Clavus, einer Hyperkeratose der
Haut (Verhornung). Sie stört oft, weil sie meistens über Knochenvorsprüngen
von Gelenken auftritt. Betroffen sind auch Patienten mit verformten Zehen
wie Hammer- oder Krallenzehen, denn die stehen ab und reiben oft im
Schuh.
Reibung
Diese Reibung führt dazu, dass sich an der Stelle Hornhaut bildet, denn die
Zehe will sich vor dem Aufreiben schützen. Solche Verhornungen können
aber lästig sein, denn sie stören, möglicherweise brechen sie auch auf,
entzünden sich und vor allen Dingen schmerzen sie.
Therapie
Hilfe bei einem Hühnerauge können Patienten beim Podologen (Fußpfleger)
bekommen, der trägt in der Regel die Verhornung ab, daraufhin treten
kurzzeitig Linderung und Erleichterung ein. Bildet sich jedoch Hornhaut auf
einer Krallen- oder Hammerzehe auf Grund einer Fehlstellung, dann sollte
zuerst die Ursache behoben werden, sonst bildet sich dort immer wieder eine
Verhornung.
Nagelpilz
Viele Patienten macht eine Infektion des Nagels zu schaffen, tendenziell holt
man sie sich dort, wo es warm und feucht ist – allerdings vor allem dann,
wenn ein Nagel bereits vorgeschädigt und dadurch anfällig ist.
Wer ist betroffen?
Nagelpilz kann man in jedem Alter bekommen, gefährdet sind keineswegs
nur alte oder kranke Personen. Allerdings haben eher ältere Patienten so
starken Nagelpilz, dass der Nagel sich anhebt. Mediziner behandeln
Nagelpilz mit Hilfe von Antimycotika in Form von Salbe oder Fußbad.
Manchmal muss man auch den Nagel entfernen, um den Zeh frei vom Pilz
zu bekommen.
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