Lösungen zu nicht besprochenen Aufgaben der 1. Übung

Lösung zur Zusatzaufgabe
Es sei das Vektorfeld F~ : R3 → R3 gegeben durch


x

y
F~ (~x) = 
x2 + y 2 + z 2

x
mit ~x =  y  .
z

Man berechne den Fluss von F~ durch die durch
x2 + y 2 = 4,
0 ≤ y,
0 ≤ z ≤ x2 y
beschriebene
Fläche A mit Hilfe des Oberflächenintegrals 2. Art, das heißt man bestimme
H
~
~
F dA. Dabei ist die Normale ~n der Fläche A gemäß F~ · ~n > 0 zu orientieren.
A
Hinweis: Vorteilhaft ist eine auf Zylinderkoordinaten basierende Parametrisierung von A.
Lösung: Wir wollen uns zunächst überlegen, welche Gestalt die Fläche A hat und wie ihre
Projektion in die xy-Ebene aussieht. Die Gleichung x2 + y 2 = 4 beschreibt im Raum die Mantelfläche des Zylinders mit Radius 2 und mit der y-Achse als Symmetrieachse. Unsere Fläche
A ist somit ein Teil dieser Mantelfläche und steht daher senkrecht auf der xy-Ebene. Wegen
der Bedingung y ≥ 0 liegt die Fläche A auf dem Teil der Zylindermantelfläche, der im nichtnegativen y-Bereich liegt. Die Projektion der Fläche A in die xy-Ebene ist damit nur der obere
Halbkreis um den Ursprung mit dem Radius 2, und zwar nur die Halbkreislinie (!), weil die
Fläche A wie schon erwähnt senkrecht zur xy-Ebene liegt. In z-Richtung wird die Fläche A
nach unten durch die xy-Ebene selbst begrenzt und nach oben durch die Fläche mit der Gleichung z = x2 y. Die folgende Skizze zeigt links die Lage der Fläche A im Raum und rechts ihre
Projektion in die xy-Ebene.
z
y
2
−2
0
2
x
−2
y
4
4
x
Nun kommen wir zur Berechnung des Oberflächenintegrals. Dazu wird als erstes eine Parameterdarstellung der Fläche A benötigt. Gemäß des Hinweises werden wir Zylinderkoordinaten
(r, ϕ, z) verwenden:
x = r cos(ϕ), y = r sin(ϕ), z = z.
Aus x2 + y 2 = 4 folgt zunächst
(r cos(ϕ))2 + (r sin(ϕ))2 = 4
1
⇒
r2 = 4
⇒
r = 2.
Das heißt, r hat für alle Punkte, die zu unserer Fläche A gehören, den festen Wert 2, während
ϕ und z die freien Parameter sind. Aus der Projektion der Fläche A in die xy-Ebene entnehmen
wir 0 ≤ ϕ ≤ π. Für die Grenzen für z erhalten wir
r=2
0 ≤ z ≤ x2 y = (r cos(ϕ))2 · r sin(ϕ) = 8 cos2 (ϕ) sin(ϕ).
Insgesamt ergibt sich als Parameterdarstellung unserer Fläche A (inklusive der Grenzen für die
Parameter):


2 cos(ϕ)
~x(ϕ, z) =  2 sin(ϕ)  , 0 ≤ ϕ ≤ π, 0 ≤ z ≤ 8 cos2 (ϕ) sin(ϕ).
z
Als Ableitungsvektoren bzgl. ϕ bzw. nach z erhalten wir
 


0
−2 sin(ϕ)
~xϕ =  2 cos(ϕ)  , ~xz =  0  .
1
0
Das Kreuzprodukt dieser beiden Vektoren liefert einen Normalenvektor der Fläche:


2 cos(ϕ)
~xϕ × ~xz =  2 sin(ϕ)  .
0
Wir haben nun zu entscheiden, ob das der „richtige“ Normalenvektor ist oder ob wir den entgegengesetzten nehmen müssen. Laut Aufgabenstellung soll derjenige Normalenvektor genommen
werden, für den die Bedingung F~ · ~n > 0 erfüllt ist. Ersetzen wir im Vektorfeld F~ die Variable
x durch 2 cos(ϕ) und die Variable y durch 2 sin(ϕ), erhalten wir

 

2 cos(ϕ)
2 cos(ϕ)
F~ (~x(ϕ, z)) · (~xϕ × ~xz ) =  2 sin(ϕ)  ·  2 sin(ϕ)  = 4 cos2 (ϕ) + 4 sin2 (ϕ) = 4 > 0.
0
4 + z2
Das heißt, wenn wir ~n = ~xϕ × ~xz setzen, ist die Bedingung F~ · ~n > 0 bereits erfüllt, wir müssen
RR
~ erhalten wir, indem
den Vektor also nicht negieren. Das gesuchte Oberflächenintegral A F~ dA
wir das eben berechnete Skalarprodukt F~ · ~n in den oben angegebenen Grenzen für ϕ und z
integrieren:
ZZ
Z π Z 8 cos2 (ϕ) sin(ϕ)
~ =
4 dz dϕ
F~ dA
A
=
=
Z
ϕ=0
π
ϕ=0
Z π
z=0
8 cos
4z|z=0
2 (ϕ) sin(ϕ)
32 cos2 (ϕ) sin(ϕ) dϕ
ϕ=0
(TW)
=
=
π
32
3
− cos (ϕ)
3
ϕ=0
64
.
3
2
dϕ