USA - DekaBank

Volkswirtschaft Aktuell
USA: Einzelhandelsumsätze
Dienstag, 14. April 2015
Makro Research
USA: Lebenszeichen vom Einzelhandel
‡ Die Einzelhandelsumsätze sind im März um 0,9 % gegenüber dem Vormonat angestiegen. Nach der BEA-
Abgrenzung nahmen die Umsätze um 0,3 % mom zu.
‡ Die Teilstatistiken zeigen, dass das Nachlassen der witterungsbedingten Belastungen der Vormonate nun im
März zu positiven Rückpralleffekten beitrug. Die Fed dürfte sich in ihrer Einschätzung bestätigt sehen, dass
das schwache Wirtschaftswachstum zu Beginn des Jahres nur eine übliche Schwankung im Konjunkturzyklus
gewesen ist und nicht etwa der Beginn einer fortdauernden Konjunkturflaute.
1. Wann kommt die US-Wirtschaft wieder in Schwung? Die Serie negativer Überraschungen bei Konjunkturindikatoren ist zwar auch mit den heutigen Daten zum Einzelhandel nicht gerissen. Gleichwohl waren
die Erwartungen dieses Mal auch recht hoch. Im März sind die Einzelhandelsumsätze um 0,9 % gegenüber dem Vormonat kräftig angestiegen (Bloomberg-Umfrage: 1,1 %; DekaBank: 0,9 %). Hierzu beigetragen haben vor allem die Autohändler. Deren kräftiger Umsatzanstieg steht im Einklang mit dem zuvor
gemeldeten Zuwachs an Fahrzeugverkäufen. Rechnet man die Autohändler heraus, nahmen die Umsätze um
0,4 % gegenüber dem Vormonat zu (Bloomberg-Umfrage: 0,7 %; DekaBank: 0,5 %).
Einzelhandelsumsätze:
Veränderung gegenüber dem Vormonat in %
Einzelhandelsumsätze:
Veränderung gegenüber dem Vormonat in %
1,5
1,5
1,2
1,2
0,9
0,9
0,6
0,3
0,6
0,0
0,3
-0,3
0,0
-0,6
-0,3
-0,9
Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz
14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 15 15 15
-1,2
Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz
14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 15 15 15
insgesamt
ohne Autohändler
Quellen: Commerce Department, DekaBank
ohne Autohändler und Tankstellen
BEA-Abgrenzung: ohne Autohändler, Tankstellen,
Baumärkte und Restaurants
Quellen: Commerce Department, DekaBank
2. Aus unserer Sicht etwas überraschend ist der Umsatzrückgang der Tankstellenbetreiber. Nach eigenen
Berechnungen stiegen die Benzinpreise landesweit saisonbereinigt um 1,8 % gegenüber dem Vormonat (die
Umsatzzahlen sind nominal). Ohne Berücksichtigung der beiden Teilbereiche Autohändler und Tankstellen
nahmen die Einzelhandelsumsätze um 0,5 % mom zu (Bloomberg-Umfrage: 0,6 %; DekaBank: 0,5 %).
Rechnet man die volatilen Bereiche Autohändler, Tankstellen, Baumärkte und Restaurants heraus (dies
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entspricht der BEA-Abgrenzung1), dann verringert sich das Umsatzplus auf 0,3 % (Bloomberg-Umfrage:
0,5 %; DekaBank: 0,2 %).
3.
In allen Teilbereichen, die unter den Witterungsbedingungen zuvor gelitten hatten, lagen nun
positive Rückpralleffekte vor. Auffallend ist dies besonders bei den Baumärkten, aber auch bei den Bekleidungsgeschäften sowie bei den Möbelhändlern. Der Versandhandel, der von den Witterungsbedingungen zuvor wohl etwas profitiert hatte, musste nun einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen.
Umsatzentwicklung nach Teilbereichen*:
Autohändler
Tankstellen
Baumärkte
Restaurants
BEA-Ab grenzung:
Möbelhändler
Elektronikhändler
Nahrungsmittel
Gesundheit
Bekleidung
Sport, Hobby, Bücher, Musik
Warenhäuser
Diverse
Versandhandel
Ex-Auto
Insgesamt
Jan 15
Feb 15
Mrz 15
0,7
-10,1
1,6
-0,1
-2,1
2,3
-1,8
0,2
2,7
-0,6
2,1
0,7
-0,5
0,1
-0,3
-0,3
-1,0
-3,0
0,3
0,7
-0,4
-1,2
-0,8
-1,2
-1,2
0,1
0,0
0,0
2,6
-1,9
-1,0
1,6
0,0
-0,5
1,4
-0,5
-0,5
0,3
1,2
0,2
0,6
1,7
-0,1
0,4
0,9
*Veränderungen ggü. dem Vormonat in Prozent
Quellen: Commerce Department, DekaBank
4.
Nach einem schwachen Jahresstart für die US-Wirtschaft liefern die Einzelhandelsumsätze
nun den ersten Hinweis, dass die Wachstumsdynamik wieder zunimmt. Der etwas unter den Erwartungen liegende Umsatzanstieg kann durchaus ein Fingerzeig dafür sein, dass der zu erwartenden Aufholprozess etwas länger, weil flacher, andauern wird. Im vergangenen Jahr zog sich dieser Aufholprozess sogar
bis in das dritte Quartal hin. Aus geldpolitischer Sicht sind die heutigen Zahlen eigentlich vernachlässigbar.
Das Hauptaugenmerk der Fed liegt auf Arbeitsmarkt- und Preisdaten. Gleichwohl dürfte sich die Fed in
ihrer Einschätzung bestätigt sehen, dass das schwache Wirtschaftswachstum zu Beginn des Jahres
nur eine übliche Schwankung im Konjunkturzyklus gewesen ist und nicht etwa der Beginn einer
fortdauernden Konjunkturflaute.
Autor:
Rudolf Besch
Tel.: 069/7147-5468, E-Mail: [email protected]
Disclaimer: Diese Informationen inklusive Einschätzungen wurden von der DekaBank nur zum Zwecke der Information des
jeweiligen Empfängers erstellt. Die Informationen stellen weder ein Angebot, eine Einladung zur Zeichnung oder zum ErDie so genannte BEA-Abgrenzung findet große Beachtung, weil sie die trendmäßige Entwicklung der Konsumausgaben insgesamt besser verdeutlicht und nur die Teilstatistiken beinhaltet, die das Bureau of Economic Analysis (BEA) zur Berechnung der
Konsumausgaben verwendet. Letztere gehen in die Berechnung des Bruttoinlandsprodukts ein.
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