Makro Research Volkswirtschaft Aktuell Dienstag, 29. März 2016 USA: Stimmung der privaten Haushalte weiterhin unauffällig ‡ Das Verbrauchervertrauen (Conference Board) ist im März von 94,0 auf 96,2 Punkte leicht angestiegen. Die Verbesserung resultiert aus einem Anstieg der Erwartungskomponente. Hingegen verschlechterte sich die Lagekomponente gegenüber ihrem Vormonatswert. ‡ Die Makrodaten, die über die Feiertage veröffentlicht wurden (Bruttoinlandsprodukt, private Konsumausgaben, Deflator der privaten Konsumausgaben), deuten in Summe an, dass unsere Erwartung einer Leitzinserhöhung der Fed im Juni weiterhin auf wackeligen Beinen steht. 1. Die Stimmung der privaten Haushalte hat sich im März wieder aufhellen können. Das vom Conference Board erhobe- ne Verbrauchervertrauen stieg im März von leicht nach oben korrigierten 94,0 auf 96,2 Punkte (Bloomberg-Umfrage: 94,0 Punkte, DekaBank: 96,0 Punkte). Verantwortlich hierfür war eine Erholung der Erwartungskomponente. Hingegen sank die Lagekomponente gegenüber dem Vormonat. Zu dieser Verschlechterung trug zwar auch die Lageeinschätzung zum Arbeitsmarkt bei. Gleichwohl war die monatliche Änderung dieses Teilindikators im März nicht ausgeprägt genug, sodass sich hieraus wenig für den nächsten Arbeitsmarktbericht ableiten lässt. Der nächste Arbeitsmarktbericht wird am kommenden Freitag veröffentlicht. 2. Im Vergleich zu den Stimmungsindikatoren der Unternehmen sowie der Stimmung an den Finanzmärkten blieben die privaten Konsumenten in den vergangenen Monaten recht gelassen. So weicht das Verbrauchervertrauen nun schon seit vier Monate in Folge kaum von seinem Durchschnittswert in Aufschwungphasen ab. Somit dürfte der private Konsum grundsätzlich weiterhin eine wichtige Stütze des Aufschwungs bleiben. 3. Über die Feiertage wurden ebenfalls interessante Makrodaten veröffentlicht. So stieg das Bruttoinlandspro- dukt (BIP) in der finalen Schätzung im vierten Quartal um 1,4 % (qoq, ann.) etwas kräftiger an als zuvor gemeldet. Insbesondere eine Aufwärtsrevision der privaten Konsumausgaben war hierfür verantwortlich. Auf Monatsbasis wurde für die privaten Konsumausgaben der Februarwert veröffentlicht. Mit einem Anstieg um 0,1 % gegenüber dem Vormonat (mom) wurden hier zwar die allgemeinen Erwartungen erfüllt. Gleichwohl wurde der Januarwert sehr deutlich von 0,5 % auf 0,1 % (mom) nach unten revidiert, sodass unsere bisherige Prognose eines kräftigen Konsumzuwachses im ersten Quartal nicht mehr aufrecht zu erhalten ist. Aufgrund ihres hohen Gewichts am Bruttoinlandsprodukt dürfte sich die schwächere Konsumdynamik vom ersten Quartal auch gesamtwirtschaftlich in einem niedrigeren Zuwachs niederschlagen. Geringer als befürchtet nahm der Deflator der privaten Konsumausgaben (Kernrate, also ohne Lebensmittel und Energie) um 0,1 % gegenüber dem Vormonat zu und die Jahresteuerung blieb mit 1,7 % auf Vormonatsniveau. Wir gehen davon aus, dass die Inflationsrate des DeflaVerbrauchervertrauen (Conference Board) Deflator der privaten Konsumausgaben (Kernrate) Indexpunkte 105 % yoy 2,5 2,3 100 2,1 1,9 95 1,7 1,5 90 Durchschnittswert in Aufschwungphasen 1,3 1,1 85 Jul Sep Nov Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Jan Mrz 14 14 14 15 15 15 15 15 15 16 16 Quelle: Conference Board; Prognose; DekaBank 0,9 07 08 09 10 11 12 Quelle: Bureau of Economic Analysis; DekaBank 13 14 15 16 Makro Research Volkswirtschaft Aktuell Dienstag, 29. März 2016 tors in den kommenden Monaten im Bereich von 1,5 % bis 1,7 % liegen wird. Die Aussicht auf ein möglicherweise sehr schwaches BIP-Wachstum im ersten Quartal sowie der gebremste Inflationsanstieg des Konsumdeflators bedeuten, dass unsere Erwartung einer Leitzinserhöhung der Fed im Juni weiterhin auf wackeligen Beinen steht. Autor: Rudolf Besch Tel.: 069/7147-5468, E-Mail: [email protected]. Disclaimer: Diese Informationen inklusive Einschätzungen wurden von der DekaBank nur zum Zwecke der Information des jeweiligen Empfängers erstellt. Die Informationen stellen weder ein Angebot, eine Einladung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Finanzinstrumenten noch eine Empfehlung zum Erwerb dar. Die Informationen oder Dokumente sind nicht als Grundlage für eine vertragliche oder anderweitige Verpflichtung gedacht. Auch eine Übersendung dieser Information stellt kein Angebot, Einladung oder Empfehlung dar. Diese Information ersetzt nicht eine (Rechts-, Steuer- und / oder Finanz-) Beratung. 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